Was ist das Faszinierende an Sonnenaufgängen? Da fällt mir eine Menge ein. Beginnen wir mal mit dem Offensichtlichen. Nämlich der Tatsache, dass man für einen Sonnenaufgang normalerweise unglaublich früh aufstehen muss. Ich bin ehrlich gesagt ein ziemlicher Morgenmuffel. Es geschieht nur äußerst selten, dass ich meine Zehnen vor neun Uhr morgens unter der Bettdecke hervorstrecke. Wenn ich mich also freiwillig dazu entscheide, in aller Frühe aufzustehen, um ein Naturschauspiel am Himmel zu genießen, dann ist das etwas Außergewöhnliches für mich, wovon ich jede Sekunde auskosten möchte.
Bevor der Fotoapparat nicht einsatzbereit ist, darf kein Sonnenaufgang starten. Doch manchmal musste ich lernen, dass ein Moment auch als Erlebnis selbst Bestand haben sollte und nicht nur in Form einer fotografischen Erinnerung. Besonders bei Sonnenaufgängen habe ich angefangen, mich dazu zu zwingen, einfach nur dazusitzen und zu genießen. Wenn der Himmel beginnt, sich rosarot zu färben, die ersten Schattierungen von Schwarz zu Grau wechseln und ein kleines Licht nahe des Horizonts zu strahlen beginnt, dann kehrt für wenige Augenblicke Ruhe in meinem Herz ein. Diese Ruhe will ich ganz und gar wahrnehmen.
Sonnenuntergänge finde ich übrigens ein klitzekleines bisschen weniger besonders. Doch auch Sonnenuntergänge sollten zelebriert werden. Dazu gibt es fast jeden Tag die Chance, da die meisten von uns zur Sonnenuntergangszeit hellwach sind und bereits Feierabend haben sollten. Häufig lassen wir uns diese Gelegenheit leider dennoch entgehen. Dabei könnte man tagtäglich so viel mehr daraus machen.
Nimm dir doch einmal Folgendes vor: Du willst pro Monat mindestens einen Sonnenaufgang und um die zwei bis drei Sonnenuntergänge genießen. Überlege dir, welche Orte sich besonders gut dafür eignen würden und welche Menschen du an deiner Seite haben willst. Mit einem leckeren Picknick wird das ganze noch attraktiver. Und noch was: Lass Handy und Fotoapparat von Zeit zu Zeit zu Hause.