Wir alle machen Entwicklungen durch. Immerzu. Das Leben ist eine einzige Entwicklung. Deine Entwicklung verläuft im Normalfall nicht geradlinig, sondern in Kurven und Sprüngen. Manchmal gibt es sogar Rückschritte. Doch wenn du mit dir selbst streng genug bist, dann wirst du dich langsam, aber stetig in die Richtung bewegen, die dich mehr in deine Mitte kommen lässt.
Das Interessante an der menschlichen Entwicklung? Wir sind immer wir selbst. Wir sind immer ein Ich. Und irgendwo immer dasselbe. Trotzdem fühlt man sich gegenüber seinem Vergangheits- oder Zukunfts-Ich häufig unglaublich fremd.
Denk doch mal kurz an deine Grundschulzeit. Siehst du da ein kleines Wesen mit Kulleraugen vor dir, das du vielleicht einst flüchtig kanntest oder fühlst du dich selber. Erkennst du dich in dem Menschen, der du einst warst?
Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich flüchtige Bilder. Ich sehe schöne Erinnerungen, spüre gefühlte Emotionen und sehne mich nach manchen Momenten. Trotzdem fühlt es sich nie so an, als wäre der Mensch in der Vergangenheit wirklich ich selbst. In der Zwischenzeit habe ich mich so stark entwickelt, dass ich den Menschen, der ich einst war, nur noch als früheres Abbild meiner selbst erkennen kann.
Gehen mir all diese Gedanken im Kopf herum, denke ich mir oft, dass ich mir in meinem früheren Sein gerne alles Mögliche mit auf den Weg gegeben hätte. So viele Dinge, die ich heute weiß, hätte ich früher von Herzen gebrauchen können. Es hätte mir mein sowie auch das Leben anderer leichter gemacht. Doch so ist das eben. Während wir wachsen und neue Erkenntnisse gewinnen, vergeht die Zeit. Wir können unmöglich zurück und das Wissen in der Vergangenheit nutzbar machen. Das, was uns bleibt, ist, die Gegenwart und Zukunft auf Grundlage unseres besten Ichs zu gestalten. Nur so kommen wir voran. Wer immer zurückblickt, der wird festhängen. Doch daran ist rein gar nichts einfach. Die Vergangenheit hat uns geschaffen und geprägt. Wir verbinden mit ihr entscheidende Momente und Menschen.