Hast du auch schon mal von dem berühmten Instagrammer-Leiden gehört? Die lieben Probleme von heute sind nicht mehr Hunger oder Arbeitslosigkeit. Nein, heutzutage schlägt man sich mit ganz anderen Dingen herum. Von furchtbarem Ausmaß. Das kann man sich kaum vorstellen. Es gibt Menschen, die müssen tagtäglich fotografieren. Sie werden praktisch dazu gezwungen, ihr ganzes Leben mit der Kamera festzuhalten. Ansonsten müssen sie große Konsequenzen befürchten. So was wie sinkende Followerzahlen, weniger Kooperationsangebote und ach was weiß ich, welche Naturkatastrophen darauf noch folgen könnten. Die fleißigen Internetbienchen berichten auch gerne mal von den ach so dunkeln Schattenseiten ihres Daseins. Eines davon ist, dass sie ihr Leben gar nicht mehr für sich selbst haben und vor all ihren Erinnerungen der Filter eines Smartphone-Displays oder einer digitalen Spiegelreflexkamera herumgeistert.
Nun gut, jetzt werden wir mal wieder Ernst und lassen die – nicht allzu fies gemeinte – Ironie beiseite. Die Klagen der Instagrammer sind ja durchaus auch von einem gewissen Interesse für die Allgemeinheit. Nicht nur Menschen, die ihr Leben mit der Öffentlichkeit teilen, kleben in der heutigen Zeit permanent hinter klickenden Bildschirmen. Vor allem auf Reisen spielen Erinnerungen in Fotoformat für jeden eine große Rolle. Doch wann ist genug, wann sollte die spannende Apparatur auch mal in der Tasche verschwinden und die Augen einfach mal wieder in die Freiheit schauen dürfen? Fest steht, dass das zwar Geschmacksache ist, aber eine ausgiebige Pause tut jedem zwischendurch mal gut. Du bist im Urlaub, also verhalte dich auch so. Keiner zwingt dich, alles aufzuzeichnen und auch wenn es Spaß macht, ist es doch eine fordernde Beschäftigung. Einer durchgängigen Aufgabe nachzugehen ist für uns alltäglich und das plötzliche Fehlen an Verpflichtungen kann durchaus beängstigend sein. Das typische Problem unserer Gesellschaft. Doch wenn du dich mal überwindest und auf die Leere der Gedanken einlässt, wirst du sehen, wie gut das tut. Nur Mut! Mut zum Nichtstun! Mut zum ungefilterten Aufnehmen von dem, was dich umgibt. Du wirst sehen, wie schön diese Welt ist.