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#70 Bergsteigen am mittelatlantischen Rücken

Wer auf der Suche nach dem höchsten Berg Portugals ist, wird nicht etwa auf dem Festland, sondern inmitten des Atlantiks fündig. Der Montanha do Pico (bzw. auch Ponta do Pico) auf der portugiesischen Azoreninseln Pico ist mit seinen 2351 Höhenmetern die Spitze Portugals. Beim Montanha do Pico handelt es sich um einen aktiven Vulkan, der 1720 das letzte Mal ausgebrochen ist. Der Gipfel besteht aus einem großen Vulkankrater, aus dem sich ein weiterer Vulkankegel erhebt, der schließlich in dem höchsten Punkt mündet. Fast das komplette Areal des Berges steht unter Naturschutz.

Wer den Ponta do Pico nicht nur von den umliegenden Inseln aus betrachten will, sondern auch erklimmen möchte, muss sich dafür an die Casa de Montanha auf 1223 Metern begeben. Dort bekommt man sowohl hilfreiche Tipps als auch die Möglichkeit, die Genehmigung zum vier Kilometer langen Aufstieg zu erwerben.

Der Aufstieg auf den Vulkan ist ausschließlich über dessen Westflanke möglich. Pro Person werden dabei 20€ bis zum Gipfel fällig. Ein GPS-Gerät ist beim Preis mit eingeschlossen. Die Wanderung ist vor allem eines: anstrengend! Über 1100 Höhenmeter muss man sich das scharfkantige Geröll hinaufkämpfen. Oben wird man dann aber mit einer unglaublichen Aussicht belohnt – jedenfalls falls es das Wetter zulässt. Da der Vulkan die höchste Erhebung in einigen Tausend Kilometern Umkreis ist, bleiben recht gerne Wolken an dessen Spitze hängen. Bei guter Sicht hingegen eröffnet sich dem fleißigen Bergsteiger ein Panorama, dass seines gleichen sucht.

Wer das Erlebnis noch ein bisschen besonderer gestalten möchte, hat ein Zelt und einen dicken Schlafsack im Gepäck. Die Übernachtung am höchsten Berg Portugals ist erstens möglich und zweitens faszinierend, wenn am Morgen die Sonne sich vom Horizont verabschiedet und die Azoren mit ihrer Wärme aufweckt.