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#75 Unvernunft auf Reisen

Ich persönlich bin ja eher so Typ „Play Safe“. Ich mag es nicht, mich in das totale Ungewisse zu begeben und stehe eher auf Vorbereitung und Risikoabschätzung. Doch all die Geschichten, die ich schon gehört habe, weisen mitunter darauf hin, dass es eine große Zahl Reisender gibt, die dazu eine völlig andere Einstellung ist.

Als wir vor einigen Jahren durch Kuba gereist sind, trafen wir auf ein anderes Pärchen. Die beiden, Australierin und Schotte, hatten gerade ihre Langzeitreise gestartet. Auf dem Plan standen einige Länder Südamerikas. Wir hatten uns für die Reise nach Kuba mit Tollwut impfen lassen. Sicher ist sicher und wenn ich mir die Aufdringlichkeit der Straßenhunde damals so betrachte, war das die absolut richtige Entscheidung. Auf unser Nachfragen enthüllten uns die beiden anderen, dass sie keine Tollwutimpfung hatten. Sie war ihnen zu teuer gewesen. Das hat mich dann doch etwas geschockt. Wenn man um die halbe Welt reisen kann, sollte man dieses Geld in die eigene Sicherheit doch eigentlich auch noch investieren können. Vor allem bei solchen Reiseländern. Es ist doch durchaus eine Möglichkeit, in Südamerika in Kontakt mit einem infizierten Tier zu geraten. Da ist mir mein Leben dann doch sehr viel zu wertvoll, als dass ich diese Gefahr bedenkenlos hinnehmen könnte.

Eine andere Geschichte spielt sich auf vielen Klippen unserer Welt ab. Selbst große, aufdringliche Schilder halten die Menschen nicht auf! Zahllose Spinner klettern auf ihnen herum wie auf einem Spielplatz – oft im Auftrag des spannendsten Fotos – und nicht selten stürzt letzten Endes doch einer von ihnen in die Tiefe. Derartige Risiken einzugehen halte ich für abgrundtief naiv und bescheuert. Hier muss ich einfach mal ganz deutlich werden. Ich mache sicher auch nicht immer alles richtig und auch ich bin aus Doofheit schon in brenzlige Situationen geraten. Doch die Gefahren, vor denen ausdrücklich gewarnt wird zu meiden, ist nun wirklich nicht das Allerschwierigste. Jedenfalls normalerweise!