Es gibt ja immer die und die. Menschen sind nun mal verschieden. Doch gerade bei der Frage, ob lange Reise sinnvoll und gewollt sind, scheiden sich die Geister. Ich bin ja der klare Typ Pro-Langzeitreise. Trotzdem will ich versuchen, ganz nüchtern die Vor- und Nachteile abzuwägen.
Was spricht gegen eine Langzeitreise? Nun zunächst mal siehst du für eine sehr lange Zeit einen großen Teil deiner Familie, Freunden und Bekannten nicht. Du schläfst eine Ewigkeit nicht in deinem eignen Bett und musst auf alle Annehmlichkeiten deiner Heimat verzichten. Das alles ist zudem noch mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden. Vor allem für diejenigen, die in einem festen Job stecken. Da ist das nicht mal so eben gemacht. Wer also nicht gerne monatelang von zu Hause weg ist oder wer zu Heimweh neigt, der ist auf einer Langzeitreise nicht wirklich gut aufgehoben. Genauso wie all diejenigen, die auf Beständigkeit und permanenten Luxus setzen. Eine Langzeitreise bedeutet nämlich im Normalfall viele Ortswechsel und neue Perspektiven. Das ist nicht etwas für jedermann. Muss es ja auch nicht. Wir Menschen sind verschieden und das ist auch gut so. Würde jeder von uns auf verrückte Expeditionen ziehen, dann wären sie bald gar nicht mehr verrückt, sondern Alltag.
Nun aber zu der anderen Seite. Wer sollte unbedingt eine Langzeitreise machen? Auf jeden Fall alle die, die nach jeder Reise sagen: „Warum ist es schon wieder vorbei? Ich würde am liebsten noch viel länger bleiben.“ Und das dann auch wirklich so meinen. Lange Zeit auf Reisen kann man nur sein, wenn man bereit ist, seinen Alltag für eine Weile abzustreifen und unbeachtet liegen zu lassen. Sich voll auf das hier und jetzt zu konzentrieren und all die neuen Eindrücke aus vollstem Herzen zu genießen. Lange Reisen geben dir die Möglichkeit, dich langsam fortzubewegen, viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen und auch mal einfach zu bleiben, wenn es dir gefällt. Du kannst einen Ort ganz und gar kennenlernen und musst nichts auslassen. Du reist mit Zeit und Ruhe.