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#313 HTTP Adaptive Streaming – warum es jeden etwas angeht

Auch wenn es den wenigsten bekannt ist, begleitet HTTP Adaptive Streaming (kurz: HAS) einen jeden von uns fast jeden Tag. Wie das letzte Wort schon vermuten lässt, handelt es sich bei HTTP Adaptive Streaming um eine Technologie, die beim Streaming über das HTTProtokoll eingesetzt wird. Und was bedeutet das jetzt?! Wann immer du dir ein Video bei YouTube reinziehst oder Netflix & Chillst – HTTP Adaptive Streaming liefert das Video von dem Datenserver auf dein Handy, Tablet, Laptop oder Rechner. Damit man ein möglichst gutes Videostreaming Erlebnis hat, ist die übertragene Videoqualität abhängig von der Verbindungsstärke. Verändert sich die Qualität der Internetverbindung, passt sich die Übertragungsqualität mit an – sie adaptiert sich also. Spätestens jetzt sollte auch dem technisch nicht versierten Nutzer ein Licht aufgehen, an wie vielen Stellen im Internet man dieser Technologie begegnet. Kurzum, HTTP Adaptive Streaming ist aus unserem derzeitigen Leben fast nicht wegzudenken. Damit auf die Übertragungsgeschwindigkeit beim Endbenutzer vernünftig eingegangen werden kann, ist es selbstverständlich notwendig, die Videodatei in mehreren Qualitätsstufen vorzuhalten. Das Video wird dann in sogenannte Chunks zerlegt und ausgeliefert.

Meinen ersten tieferen Kontakt mit HAS hatte ich beim Schreiben meiner Bachelorarbeit. Ich untersuchte, inwiefern der Hintergrund eines eingebetteten Videos die erfahrene Dienstgüte des Endnutzers beeinflusst. Wen jetzt der Wissensdurst gepackt hat, sollte sich unbedingt weiter in die Thematik einlesen. Es gibt unzählige Studien und Publikationen über HTTP Adaptive Streaming und – der Informatik sei Dank – sind ein Großteil vom Internet aus zugänglich. Ein guter Ausgangspunkt ist die Suche von Google Scholar. Eine Vielzahl der Paper sind kostenlos abrufbar.

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#312 – Mein Weg nach Windows 7?

Nach jahrelangem Hadern habe ich mich letzten Sonntag endlich dazu überwunden. Ich habe von Windows auf Linux gewechselt! Mit dem Supportende von Windows 7 musste ich mich zwangsläufig um ein neues Betriebssystem kümmern. Windows 8 schloss ich von Vorhinein aus und mit Windows 10 werde ich auch nicht so wirklich warm. Ein guter Freund von mir hatte vor Kurzem angefangen, sich mit der Distribution Arch auseinanderzusetzen und bot mir kurzerhand an, mich beim Wechsel zu unterstützen.

Nach dem erfolgreichen Sichern aller relevanten Daten schließen wir also das CD-Laufwerk mit einer bootfähigen Version von Arch an. Der erste Schritt in die neue Welt von Linux ist absolviert. Bei Arch handelt es sich um eine recht rudimentäre Distribution. Man muss praktisch alles manuell installieren. Am Anfang läuft alles ausschließlich über die Konsole. Zuerst erstellen wir auf meiner 128GB SSD drei Partitionen: Boot, Home und Swap. Die 1TB HDD bietet genügend Speicherplatz für Daten. Nach dem Formatieren und mounten stellen wir über LAN eine Internetverbindung her. Im Anschluss laden wir erst einmal eine ganze Menge Standardpakete herunter und konfigurieren das Betriebssystem. Nach etlichen Stunden und einem Neustart können wir uns zum ersten Mal mit unserem eingerichteten Benutzerkonto einloggen. Damit ich die Linuxwelt nicht nur über die Konsole entdecken muss, installieren wir zum Abschluss noch ein paar Treiber und das grafische Fensterverwaltungssystem Awesome – das ich ganz dem Namen entsprechend richtig awesome finde!

Am Abend machen wir fürs Erste einmal erschöpft Schluss. Mir raucht der Kopf ganz gewaltig und ich frage mich ein wenig, ob es doch eine Schnapsidee war, auf Linux und dann auch noch auf die nicht ganz unanspruchsvolle Distribution Arch zu wechseln. Auch mein fleißiger Helfer macht sich ein wenig Sorgen um mich. Glücklicherweise bringt der nächste Tag neue Kraft und auch neue Freude. Nach einer knappen Woche Benutzung bin ich bis jetzt ziemlich begeistert. Auch wenn es immer noch zuweilen ein wenig holprig zugeht, komme ich im Großen und Ganzen super zurecht. Wer es auch mal ausprobieren will, sollte sich in die Anleitung für Einsteiger des ausgezeichneten Arch Wikis vertiefen.

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#311 Deine Sicht ist die Sicht auf die es ankommt

Sag es dir so oft du kannst. Denn es ist wahr: Deine Sicht ist die Sicht, auf die es ankommt! Das ist sie schon immer gewesen und wird es auch bis ans Ende deines Lebens sein. Doch was heißt das ganz genau? Wie ist es zu interpretieren und wie wendest du dein neues Mantra an?

Nun zu allererst musst du dir klarmachen, dass du nicht Selbsthingabe mit Egoismus verwechseln darf. Das Ziel ist es nicht, die Meinungen und Ansichten anderer als nutzlos und überflüssig abzutun. Es geht auch nicht darum, sich ausschließlich auf den eigenen Willen zu fokussieren. Was vielmehr hinter der Phrase steckt, ist die Tatsache, dass nur du wirklich entscheiden kannst, was für dein Leben wichtig ist. Nur du bist du selbst. Kein anderer kennt deine Gefühle, Sehnsüchte und innersten Gedanken. Deshalb kann auch kein anderer für dich urteilen oder Entscheidungen treffen. Das bleibt für immer in deinen Händen. Nur das Ausmaß sollte von Situation zu Situation angepasst werden.

Werden wir mal konkreter. Bei der Sache mit der Sicht geht es nicht unbedingt um die winzigen Alltagsentscheidungen, sondern vor allem um dein grundlegendes Mindset. Dein Mindset muss dir und deinem Leben entsprechen. Es bringt dir rein gar nichts, wenn du immer nach den Fäden unbekannter Puppenspieler tanzt. Du musst mit dem glücklich sein, was du lebst. Das wirst du aber nur werden, wenn du deine Handlungen mit deiner Art zu Denken in Einklang bringst.

Viele Menschen versuchen sich auf Biegen und Brechen anzupassen. Doch das führt meistens zu Unglück und gekrümmten Rücken. Möchtest du aufrecht stehen und mit einem Lächeln durch die Welt spazieren? Dann sorg dafür! Es ist deine Aufgabe, glücklich zu werden. Glücklich wirst du, wenn das, was du lebst, das ist, was dir dein inneres Gleichgewicht vorspricht. Dazu brauchst Du weder die Meinungen anderer noch ein positives Feedback. Alles was zählt, ist, dass du zufrieden bist mit dem, was dabei herauskommt.

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#310 Meine Erfahrung mit Erasmus+

Zwei Semester in Spanien. Das sind zehn Monate voller Abenteuer, neuer Bekanntschaften, fremder Tradition und unvergesslicher Erinnerungen. Hinter alldem steckt jedoch noch vielmehr. Denn all das wäre ohne Erasmus+ nicht möglich gewesen. Doch wie läuft ein Jahr Erasmus+ im Ausland ab? Was musst du beachten und wo liegen mögliche Stolperfallen. Hier und heute gebe ich dir einen Einblick in meine Erasmus+ Erfahrungen.

Relativ schnell stand fest, wann und wohin ich ins Ausland wollte. Es sollte in den Süden gehen und am liebsten gleich für ein Jahr. Also gehst du auf die Homepage deiner Universität und klickst dich durch die Angebote, die für dein Studienfach angeboten werden. Anschließend wendest du dich an den entsprechenden Betreuer. Meistens betreut ein Dozent eine bestimmte Universität, manchmal auch eine ganze Stadt, ein komplettes Land oder ein komplettes Fach. Das kommt immer drauf an. Sobald du deinen Koordinator von dir überzeugt hast, wirst du dem Auswärtigen Amt als Kandidat vorgeschlagen.

Dann beginnt der lustige Bewerbungsprozess von vorne. Was mussten wir nicht alles einreichen: Motivationsschreiben, Lebenslauf und nicht zu vergessen das leidige Learning Agreement. Im Learning Agreement stellst du die Veranstaltungen deiner Heim- und Partneruniversität gegenüber. Du wägst ab, welche Veranstaltung sich gut eignen würde, um sie nach deiner Rückkehr anerkannt zu bekommen. Dieses Learning Agreement muss sowohl deine Heimat- als auch deine Auslandsuniversität unterschreiben. Diese Unterschrift ist Voraussetzung für den erfolgreichen Antritt deines Erasmus+ Aufenthaltes. Doch ich musste um sie gehörig kämpfen. Irgendwie war immer irgendjemand nicht zufrieden. Diese Veranstaltung passt nicht in unser Programm und die andere Veranstaltung bieten wir gar nicht mehr an. Nach zigtausend Telefonaten, Mails und Bürobesuchen stand dann endlich fest: Juhu, ich kann nach Madrid! Erasmus+ ist toll, aber auch eine aufwendige Organisationsfalle. Trotzdem: Ich kann es dir nur empfehlen!

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#309 Bayern Top 3 Seen

Bayern ist ein schönes Bundesland. Ich habe schon an einigen Seen nahe meiner Heimat eine tolle Zeit verbracht. Meine Favoriten stelle ich euch heute vor.

1. Brombachsee

Klein aber fein. Nahe des schönen Altmühltals entstand erst eine und bald darauf noch eine zweite große Pfütze. Die beiden Brombachseen. Beide sind wunderbar und wie gemacht für einen Badetag am See. Du kannst sie auch mit einem Fahrrad umrunden, es gibt zahlreiche Restaurants und auch ein großes Schiff tuckert über den See.

Zum Baden gehen wir lieber an den kleinen Brombachsee als an den großen. Allerdings sind einige der Strandabschnitte am kleinen See inzwischen von Wakeboardanalgen und einer noblen Bar in Besitz genommen worden. Das ist ziemlich schade.

2. Königssee

Der Königssee ist das Naturparadies Bayerns. Dafür ist er zum Schwimmen nicht so gut geeignet, da er meistens frostig kalt ist. Nur im Hochsommer überschreitet er für eine kurze Zeit die 20 Grad Marke.

Am Königssee gibt es zahllose tolle Unternehmungen. Beispielsweise kannst du auf den Jenner fahren oder wandern, einen Berg, der direkt neben dem See aufragt. Während des Aufstiegs hast du nur selten einen Blick auf den See, aber von oben am Aussichtspunkt lassen sich wunderbare Panoramaaufnahmen machen.

Außerdem solltest du unbedingt den kleinen Spazierweg namens Malerwinkel direkt am See belaufen und den Ausblick bei der Rabenwand genießen.

3. Chiemsee

Der Chiemsee ist ein wahres Seenparadies. Wenn man ihn denn überhaupt noch See nennen kann. Eigentlich könnte er fast schon als Meer durchgehen. Er ist riesig, bietet ein unglaubliches Panorama und lädt seine Besucher ein zu genießen und sich treiben zu lassen. Bei einer Schifffahrt, einem Inselausflug oder einem Badetag holst du das Beste aus dem Chiemsee heraus. Nur auf die Stadt Prien stehe ich nicht besonders.

Vom Chiemsee aus ist es eine Überlegung wert in die nahen Bergwelten zu fahren. Dank einer Seilbahn bist du ruckzuck hoch oben in kühleren Lüften. Im Sommer eine willkommene Abwechslung. So viel steht fest.

Du siehst Bayern hat einige tolle Seen zu bieten. Lass dich verzaubern!

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#308 Essen in Sri Lanka

Ich liebe das Essen in Sri Lanka. Ach, wenn ich nur daran denke…! Ich will sofort wieder dort sitzen. In den kleinen, unordentlich bestuhlten Restaurants voll Trubel und scharfer Gerüche.

Essen in Sri Lanka ist ein wahres Abenteuer. Fürchte dich nicht vor Schlangen, Leoparden oder Mücken, nein… die wahrhaftige Gefahr liegt in der Schärfe des Essens. Ich hoffe, dass die Ironie meiner Aussage zu erkennen ist. Nicht dass noch ärgerliche E-Mails herein flattern, die mir unterstellen, ich verharmlose Dengue-Fieber und Schlangenbisse. Natürlich ist dem nicht so.

Nun aber zurück zur Sri Lankischen Küche. Das Essen ist wie gesagt scharf. Äußerst scharf. Kaum ein Ausländer ist der herkömmlichen Würzung der Einheimischen gewachsen. Das wissen die Köche glücklicherweise. Als Reisender bekommst du spezielle Touristengerichte. Das grundsätzliche Rezept bleibt das gleiche, aber die Gewürze werden um ein vielfaches reduziert. Soßen gibt es für dich nur auf kleinen Extratellern.

Gleich an unserem ersten Abend jedoch haben wir eine interessante Erfahrung gemacht. Die Bedienung hatte vergessen, an den Küchenchef weiterzugeben, dass er für Touristen kocht und so hat er die normale Menge Schärfe ins Essen gehauen. Das war ein Feuerwerk im Gaumen. Ab diesem Moment waren wir für alles gewappnet.

Nach drei Wochen in Sri Lanka erscheint uns inzwischen übrigens jedes asiatische Gericht, das man hier in Deutschland vorgesetzt bekommt, vergleichsweise lasch.

Was macht die Sri Lankische Küche abgesehen von der Schärfe aus? Nun, zumeist haben wir leckere Nudel- oder Reisboxen gegessen. Im Normalfall sind die Speisen mit Lauch, Ei, Karotten und Paprika zubereitet und dampfen in riesigen Mengen vor deiner Nase. Die Portionen sind häufig so groß, dass man sie nur schwerlich aufessen kann.

Ansonsten steht auch das ein oder andere Curry auf der Speisekarte. Die Inselbewohner lassen sich gut und gerne von ihren indischen Nachbarn inspirieren. Du siehst, auf Sri Lanka gibt es Essen für jeden Geschmack.

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#307 Kochen wie ein Local

Beim Reisen probiert man die außergewöhnlichsten Speisen und Gerichte. Man entwickelt seinen Geschmack weiter. Oft verlieben wir uns in neue Rezepte und wollen auch zu Hause nicht mehr ohne sie leben. Doch das ist nicht immer so einfach. Denn um zu kochen wie die Locals braucht man manchmal sehr spezielle Zutaten. Der folgende Artikel soll dir dabei helfen, deine Lieblingsgerichte aus dem Ausland nachzukaufen. Alle Tipps und Tricks haben wir selbst getestet.

1. Fachhandel

Es gibt zwar nicht in jeder Stadt zu jedem Land einen entsprechenden Fachhandel, aber zumindest einen Asialaden haben selbst die kleinsten Städte. Sollte dein Wohnort nicht entsprechend ausgestattet sein, kannst du doch einen kleinen Trip zur nächstgelegenen Großstadt unternehmen. Mit einer vorherigen Lebensmittelrecherche geht das bestimmt nicht in die Hose.

2. Zutaten aus dem Ausland importieren

Du hast dich in ein Gericht verliebt? Und möchtest sie unbedingt auch zu Hause genießen? Na, dann pack deinen Koffer voll mit allem, was du dafür benötigst. Doch achte unbedingt auf die Bestimmung am Zoll. Welche Lebensmittel dürfen im- und exportiert werden. Dazu finden sich gewöhnlich detailreiche Informationen auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

3. Zutaten online bestellen

In der heutigen Zeit ist es nun mal für jeden ein Klacks, Waren vom anderen Ende der Welt zu beordern. Bei Lebensmitteln sieht die Sache natürlich etwas schwieriger aus, aber Gewürze oder Ähnliches bekommt man problemlos nach Hause geliefert.

4. Kochkurse belegen

Wer einen ausländischen Kochkurs in seinem Heimatland belegt, der sollte sich vorher erkundigen, wer diesen Kochkurs leitet. Hat derjenige entsprechend ausländische Wurzeln oder anderweitige Belege für seine Expertise in der jeweiligen Küche. Ein Kochkurs ist eine wunderbare Gelegenheit, um in Erfahrung zu bringen, wie man an die benötigten Zutaten kommt und was bei der Zubereitung im Genauen zu beachten ist.

5. In Restaurants nachfragen

Idee Nummer fünf ist zugegeben etwas unrealistisch. Welches Restaurant gibt schon gerne seine geheimen Kochtipps weiter. Wenn du dich allerdings sehr nett und zuvorkommend gibst, dass Essen in den höchsten Tönen lobst, dann könnte doch ein winziger Tipp drinnen sein. Natürlich werden sie dir nicht direkt all ihre Rezepte anvertrauen. Doch Fragen zur Zutatenbeschaffung werden dann möglicherweise gerne beantwortet.

Und wenn alle Stricke reisen, musst du einfach öfters in das Land deiner kulinarischen Träume fahren. Du wirst sehen, wie sehr sich dein Magen auf die nächste Reise freuen wird.

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#306 Dein Ich zu einer anderen Zeit

Wir alle machen Entwicklungen durch. Immerzu. Das Leben ist eine einzige Entwicklung. Deine Entwicklung verläuft im Normalfall nicht geradlinig, sondern in Kurven und Sprüngen. Manchmal gibt es sogar Rückschritte. Doch wenn du mit dir selbst streng genug bist, dann wirst du dich langsam, aber stetig in die Richtung bewegen, die dich mehr in deine Mitte kommen lässt.

Das Interessante an der menschlichen Entwicklung? Wir sind immer wir selbst. Wir sind immer ein Ich. Und irgendwo immer dasselbe. Trotzdem fühlt man sich gegenüber seinem Vergangheits- oder Zukunfts-Ich häufig unglaublich fremd.

Denk doch mal kurz an deine Grundschulzeit. Siehst du da ein kleines Wesen mit Kulleraugen vor dir, das du vielleicht einst flüchtig kanntest oder fühlst du dich selber. Erkennst du dich in dem Menschen, der du einst warst?

Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich flüchtige Bilder. Ich sehe schöne Erinnerungen, spüre gefühlte Emotionen und sehne mich nach manchen Momenten. Trotzdem fühlt es sich nie so an, als wäre der Mensch in der Vergangenheit wirklich ich selbst. In der Zwischenzeit habe ich mich so stark entwickelt, dass ich den Menschen, der ich einst war, nur noch als früheres Abbild meiner selbst erkennen kann.

Gehen mir all diese Gedanken im Kopf herum, denke ich mir oft, dass ich mir in meinem früheren Sein gerne alles Mögliche mit auf den Weg gegeben hätte. So viele Dinge, die ich heute weiß, hätte ich früher von Herzen gebrauchen können. Es hätte mir mein sowie auch das Leben anderer leichter gemacht. Doch so ist das eben. Während wir wachsen und neue Erkenntnisse gewinnen, vergeht die Zeit. Wir können unmöglich zurück und das Wissen in der Vergangenheit nutzbar machen. Das, was uns bleibt, ist, die Gegenwart und Zukunft auf Grundlage unseres besten Ichs zu gestalten. Nur so kommen wir voran. Wer immer zurückblickt, der wird festhängen. Doch daran ist rein gar nichts einfach. Die Vergangenheit hat uns geschaffen und geprägt. Wir verbinden mit ihr entscheidende Momente und Menschen.

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#305 Musik im Leben – Der Sound deines Tages

Du erwachst früh am Morgen. In deinen Ohren klingt die Melodie deines Lieblingssongs. Dein Wecker vertönt erst, als du ihn mit einem lauten Knall an die Wand wirst. Bald darauf tippelst du barfuß ins Bad, wo du das Radio einschaltest. Die Lieder im Radio erschallen den Raum und ergeben einen lustigen Mix mit den Wassertropfen deiner Dusche.

Beim Frühstück genießt du die Vögel vor deinem Fenster zwitschern. Darunter mischt sich der Sound der nahegelegenen Straße. Als du dich schließlich auf den Weg zur Arbeit machst, steckst du dir deine Kopfhörer in die Ohren und drehst den Beat auf. Beschwingt eilst du durch die Straßen.

Im Büro angekommen schallt dir schon der Klang des Radios entgegen. Es läuft den ganzen Tag und unterhält euch. Nur in der Pause hast du deine Ruhe davon. Eine winzige Zeit ohne viele Geräusche. Wenn du deine Pause im Freien verbringst, umgehst du sogar das Geschnatter deiner Kollegen. Dafür lauschst du erneut dem Gezwitscher der Vögel.

Für den Heimweg greifst du wieder auf deine Kopfhörer zurück. Die Lieder vom Morgen hören sich zum Abend hin auf einmal ganz anders an. Du wechselst die Playlist. Erschöpft marschierst du nach Hause.

Doch auch zu Hause gibt es etwas zum Hören. Die Nachbarn führen einen geräuschvollen Streit, dein Baby gurgelt zufrieden vor sich hin und auf dem Herd brutzelt das Wasser in vielen Blasen. Ruhig wird es erst, als du dir die Decke über den Kopf ziehst und die Augen bis morgen schließt.

Ist dein Tag ähnlich gefüllt mir Hörmaterial? Höre einmal genau hin. Wir neigen viel zu oft dafür, unsere Sinne taub werden zu lassen. Wir stumpfen ab und geben uns allem nur halb hin. Auf uns wirken pro Tag so viele Eindrücke ein. Seien es Gerüche, visuelle Reize oder eben akustische Phänomene. Es wird Zeit, dass wir wieder bewusster wahrnehmen. Wir müssen uns diese Zeit aktiv einräumen. Hör auf, durch dein Leben zu flattern und geh in einen Zustand, der dich deiner Umgebung vollkommen gewahr werden lässt. Beginne morgen damit ganz genau hinzuhören.

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#304 Liebe für Sonnenaufgänge

Was ist das Faszinierende an Sonnenaufgängen? Da fällt mir eine Menge ein. Beginnen wir mal mit dem Offensichtlichen. Nämlich der Tatsache, dass man für einen Sonnenaufgang normalerweise unglaublich früh aufstehen muss. Ich bin ehrlich gesagt ein ziemlicher Morgenmuffel. Es geschieht nur äußerst selten, dass ich meine Zehnen vor neun Uhr morgens unter der Bettdecke hervorstrecke. Wenn ich mich also freiwillig dazu entscheide, in aller Frühe aufzustehen, um ein Naturschauspiel am Himmel zu genießen, dann ist das etwas Außergewöhnliches für mich, wovon ich jede Sekunde auskosten möchte.

Bevor der Fotoapparat nicht einsatzbereit ist, darf kein Sonnenaufgang starten. Doch manchmal musste ich lernen, dass ein Moment auch als Erlebnis selbst Bestand haben sollte und nicht nur in Form einer fotografischen Erinnerung. Besonders bei Sonnenaufgängen habe ich angefangen, mich dazu zu zwingen, einfach nur dazusitzen und zu genießen. Wenn der Himmel beginnt, sich rosarot zu färben, die ersten Schattierungen von Schwarz zu Grau wechseln und ein kleines Licht nahe des Horizonts zu strahlen beginnt, dann kehrt für wenige Augenblicke Ruhe in meinem Herz ein. Diese Ruhe will ich ganz und gar wahrnehmen.

Sonnenuntergänge finde ich übrigens ein klitzekleines bisschen weniger besonders. Doch auch Sonnenuntergänge sollten zelebriert werden. Dazu gibt es fast jeden Tag die Chance, da die meisten von uns zur Sonnenuntergangszeit hellwach sind und bereits Feierabend haben sollten. Häufig lassen wir uns diese Gelegenheit leider dennoch entgehen. Dabei könnte man tagtäglich so viel mehr daraus machen.

Nimm dir doch einmal Folgendes vor: Du willst pro Monat mindestens einen Sonnenaufgang und um die zwei bis drei Sonnenuntergänge genießen. Überlege dir, welche Orte sich besonders gut dafür eignen würden und welche Menschen du an deiner Seite haben willst. Mit einem leckeren Picknick wird das ganze noch attraktiver. Und noch was: Lass Handy und Fotoapparat von Zeit zu Zeit zu Hause.