Für gerade einmal 42 Euro pro Person ging es für meine Freundin und mich im Sommer 2016 nach Malta. Bei so einem Sonderangebot konnten wir einfach nicht Nein sagen und packten spontan unsere Koffer oder besser gesagt Backpacks. Für drei Wochen ging es in Richtung Sommer, Sonne, Meer.
Angekommen auf der Hauptinsel machte sich dann aber recht schnell Ernüchterung breit. Die Städte der Ostküste gefielen uns überhaupt nicht. Alles war auf Partytourismus ausgelegt und der einzige Lichtblick war die Hauptstadt Valletta, die zugegebenermaßen wirklich schön ist. Aber nichts für drei Wochen! Wir begaben uns also weiter auf die Suche und wollten eigentlich nach Gozo, der zweitgrößten Insel des Archipels, umziehen. Doch da machte uns unsere zu dieser Zeit noch fehlende Reiseerfahrung einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten für unser damals begrenztes Budget nur eine einzige Unterkunft auf Gozo finden können und als wir schließlich auf der Insel ankamen, kam mit uns eine böse Überraschung. Die Adresse war falsch angegeben. Die Unterkunft lag gar nicht auf Gozo!
Etwas gestresst machten wir uns also auf den Rückweg. Erst nahmen wir die Fähre und dann bekamen wir mit etwas Glück gerade noch den letzten Bus, der uns ganz weit ins westliche Hinterland brachte. Das Beste an der Geschichte? An der Adresse, an der uns der Busfahrer aussteigen wollte, gab es auch kein Anzeichen für unsere Unterkunft. Etwas überfordert beschlossen wir, dass wir erst im nächsten Dorf rausgelassen werden wollen. Dort hatten wir dann unfassbares Glück: Der Besitzer unserer Unterkunft war gerade im einzigen Restaurant des Dörfchens und eine Einheimische brachte uns zu ihm. Allerdings waren wir mittlerweile so spät dran, dass unser Zimmer nicht mehr verfügbar war – die Sonne war auch schon längst untergegangen. Zu unserer Freude durften wir aber trotzdem bei unserem Host übernachten. Er improvisierte und schließlich schlossen wir nach einem aufwühlenden Tag die Augen auf einer Matratze im Innenhof der Unterkunft.
Auch wenn die Idylle des abgeschiedenen Dörfchens uns wahrlich zugesagt hat und wir das Meer ringsum praktisch für uns hatten, konnten wir auch hier nicht ewig bleiben. Und dann haben wir etwas beschlossen, was bis jetzt wirklich einmalig geblieben ist. Wir sind verfrüht zurück nach Hause geflogen! Was vielleicht etwas überstürzt wirken mag, war aber für uns in diesem Moment das Richtige. Wir wurden einfach nicht komplett glücklich auf Malta und wir wollten unser begrenztes Studentenbudget nicht noch weiter verpulvern. Rückblickend bereue ich nur nicht noch einmal nach Gozo gefahren zu sein und dass wir kein Zelt dabei hatten, um einfach eine Woche kostenlos auf der winzigen Insel Comino zu übernachten. Wer weiß, vielleicht verschlägt es uns ja eines Tages nochmal nach Malta und wir können uns noch einmal einen neuen Überblick über die Insel verschaffen und das Verpasste nachholen. Bis jetzt bleibt uns diese Reise jedoch nur als unsere enttäuschendste in Erinnerung.