Wer viel und gerne reist, der muss ein Sprachtalent sein? Nun ja, nicht zwingend, aber zumindest Englisch solltest du fließend sprechen.
Mallorca ist das klassische Beispiel einer Insel, die sich dem Tourismus mit Haut und Haar angepasst hat. Zumindest auf sprachlicher Ebene. In Mallorca findest du kaum jemanden, der nicht zumindest ein paar Brocken Deutsch versteht. Egal wo du dich auf der Insel aufhältst, du wirst mit größter Sicherheit unterbrochen, sobald dir das erste Hola über die Lippen gekommen ist. Auf Deutsch erklärt man dir den Weg, weißt dich in deine Unterkunft ein oder beantwortet dir deine Fragen über das Wetter. Für uns eine völlig neue und ehrlich gesagt auch etwas unangenehme Erfahrung.
Ähnliche Erlebnisse hatten wir auch letztes Jahr auf Korfu. Nur dass dort die Deutsche Sprache zum Glück noch nicht allzu übermächtig ist. Jedenfalls im Vergleich zu Mallorca.
Vielleicht fragst du dich nun, was uns daran stört, dass man auch außerhalb unseres Heimatlandes unsere Sprache spricht. Ist doch nichts dabei und außerdem ganz bequem. So muss man zumindest nicht unbedingt eine fremde Sprache erlernen, bevor man in den Urlaub fährt.
Besonders schlimm ist es natürlich wirklich nicht. Was uns jedoch stört, ist der Fakt, dass wir in einem fremden Land eigentlich eine fremde Sprache sprechen WOLLEN. Wir wollen lernen und uns weiterentwickeln. Schließlich sind wir der Meinung, dass ein Gast sich im Großen und Ganzen anpassen muss und nicht der Gastgeber. Also ist es unserer Meinung nach ein Zeichen von Respekt, sich zu bemühen und wenigstens die wichtigsten Vokabeln eines Reiselandes zu beherrschen.
Doch ein Reiseziel wie Mallorca zeigt ziemlich deutlich, dass eben genau das vielen Urlaubern mehr als „wurscht“ ist. Jedenfalls ist das unsere Interpretation der Lage. Wieso sonst sollten die Inselbewohner bis heute jeden deutschen Touristen in seiner heimischen Sprache empfangen. Für uns ist das unterm Strich ein Mangel an Anpassungsfähigkeit auf der Seite der Touristen. Schaden würde es jedenfalls nicht, sich vor der nächsten Reise wenigstens bruchstückweise mit einer Sprache zu beschäftigen, die im Zielland verstanden wird.