Georgien habe ich mein Herz und meine Seele geschenkt. Wobei geschenkt ist wohl falsch ausgedrückt. Das hört sich viel zu willentlich an. Aber das war keinesfalls eine Entscheidung. Sondern vielmehr eine unvermeidliche Konsequenz meiner Reise nach Georgien.
Nach nur einer Handvoll Tage in diesem kleinen Land am Schwarzen Meer war es um mich geschehen. Ich war hingerissen. Georgien ist so viel mehr als nur irgendein Staat zwischen Europa und Asien.
Gereist bin ich schon eine Menge. Gesehen von der Welt habe ich also bereits vieles. Noch nie jedoch war ich an einem vergleichbaren Ort. Georgien ist für mich etwas ganz Besonderes. Wie genau ich diese Aussage verständlich belegen kann, weiß ich allerdings nicht. Denn es geht dabei vielmehr um ein Feeling. So was lässt sich schwer in Worte fassen. Doch ich werde es einfach einmal versuchen.
Es fängt schon damit an, dass du dich in Georgien zu jeder Uhrzeit wohl und sicher fühlst – selbst die Straßenhunde geben dir Geleitschutz. Unterwegs triffst du überall auf unglaublich hilfsbereite Menschen. Es gibt da die Geschichte von einer verlorenen Kamera, die mir mitten in der Prärie zurückgebracht wurde, und Taxifahrern, die mich zur Tauglichkeit meines Mietwagens beraten haben, womit sie sich um einen zahlenden Kunden gebracht haben – das alles und noch viel mehr habe ich in Georgien erleben dürfen.
Außerdem ist Georgien ein unglaublich vielfältiges Land. Fast egal, was du suchst, du wirst es finden. Das Meer, die Berge, einsame Szenerien, Wildlife, religiöse Pilgerorte, Kultur, Geschichte, belebte Großstädte, schillernde Feste, kulinarische Besonderheiten, sportliche Herausforderungen und endlose Ruhe.
Georgien kann man in ein paar Tagen oder in ein paar Wochen erkunden. Auch wenn das Land gerade mal so groß wie Bayern ist, gibt es immer wieder etwas Neues zu bestaunen. Stell dir mal den Moment vor, wenn du irgendwo abseits der großen Straßen in den Bergen unterwegs bist und auf einmal durch dein rechtes Autofenster auf eine Wiese voller riesengroßer Steingesichter blickst. Einfach einmalig. Dann fährst du noch ein paar Kilometer weiter und findest dich plötzlich in einem winzigen Dörfchen wieder, dessen Hauptstraße so tiefe Schlaglöcher aufweist, dass an ein Weiterkommen nicht zu denken ist. Doch in Georgien macht das überhaupt nichts. Du lässt dein Auto einfach am Straßenrand stehen und wartest auf den nächsten Wagen mit Allradantrieb. Ein nettes Lächeln und der Fahrer nimmt dich freudestrahlend mit zu seinem Ziel. Auf dem Weg erzählt er dir treuherzig von seinem Leben, seinem Land und seinen Leuten.
Dieser Artikel könnte noch ewig weitergehen. Ich könnte von der abendlichen Lebensfreude in der Hauptstadt Tiflis berichten oder den Schwefeldüften in deren Altstadt. Gut, diesen Geruch mag nicht jeder, aber es macht Tiflis trotzdem zu etwas Besonderem – ich war zuvor noch nie in einer Großstadt mit einem Zentrum voll von Schwefelduft.
Dann gibt es da noch die Bauarbeiter, die nur für dich Hammer und Meißel fallen lassen und dir den Blick auf ihre halb fertige Kirche freigeben. Oder die Geschichte von dem wilden Bären, den ich getroffen habe. Mensch Georgien, du flashst mich immer wieder. Ich liebe meine Erinnerungen an diese Reise und hoffe eines Tages zurückkehren zu dürfen.
Tipp: Mehr Infos zu Georgien findest du auf Secluded Time oder Georgienentdecken.