Spanien ist das absolute Sommerreiseziel. Erst wenn die Sonne ordentlich vom Himmel brutzelt, füllen sich die spanischen Hotels und mit ihnen die Strände. Doch ehrlich gesagt konnten wir das noch nie so ganz nachvollziehen. Spanien ist nicht nur im Sommer schön. Auch im Winter, wenn dir frische Winde um die Nase wehen, lässt sich der Südwesten Europas wunderbar entdecken.
2017 zogen wir für ein Jahr nach Madrid. In diesem Jahr haben wir so ziemlich alles in unserer Heimat auf Zeit mitgenommen, was machbar war. Im Oktober besuchten wir die Nordküste, im November flogen wir nach Mallorca, den Winter über bereisten wir die Ostküste, einschließlich Valenica und als schließlich der Frühling um die Ecke lugte, gingen wir auf unsere große Andalusien-Tour.
Unsere Erfahrungen damit, Spanien außerhalb der Saison zu bereisen, fielen äußerst positiv aus. Wir genossen es, dass nur wenige andere Urlauber unterwegs waren und freuten uns über einsame Strände sowie Sehenswürdigkeiten. Ich glaube, den kompletten Nordküstentrip über sind wir maximal fünf anderen Deutschen begegnet. Zu dieser Jahreszeit fällst du dort oben auf wie ein bunter Hund. Den Blick, den man uns gewidmet hat, als wir vor acht Uhr in einem Restaurant zu Abendessen wollten, den vergessen wir sicher niemals. Wir saßen dort bestimmt eineinhalb Stunden, bis die ersten anderen Gäste eintrudelten. Als wir längst aufgegessen hatten, warfen die restlichen Gäste ihren ersten Blick auf die Karte.
Was haben wir sonst über das Reisen in Spanien im Winter gelernt? Nun zum einen, dass es dort auch im Winter äußerst wenig regnet. In Madrid hatten wir zwar den kompletten Januar über Regen zu beklagen, aber das war es dann auch schon wieder. Anderswo haben wir kaum Regen erlebt. Dafür gab es ein Wetterphänomen, das uns noch heute begeistert. Es war wohl Anfang März, als wir mit dem Auto von Madrid Richtung Ostküste unterwegs waren. Auf einmal und aus heiterem Himmel sahen wir dicke, weiße Flocken vor unserem Fenster durch die Luft wirbeln. Es schneite. Im Frühling, mitten in Spanien. Unglaublich. Wir stiegen aus und schossen unvergessliche Bilder von blühenden Mandelbäumen, die unter einer weißen Schneehülle hervor blitzten. So schnell wie der Schnee gekommen war, verzog er sich allerdings auch wieder. Und ca. eine Stunde später standen wir an der sonnigen Ostküste und überlegten uns, ob es schon warm genug für ein kurzes Bad im Meer sei.