Wir alle haben Ängste. Das ist so was von normal und manchmal sogar sehr hilfreich. In einem fremden Land ist alles neu und unbekannt. Oft verlassen wir dabei unsere Wohlfühlzone und verzichten auf altvertraute Sicherheitsnetze. Dass das einen auch mal in Unruhe stürzt oder zu sorgenvollen Gedanken führt, ist verständlich und nichts, weswegen man sich schämen müsste. Am besten spricht man seine Gedanken in solchen Momenten laut aus und kommuniziert offen darüber. Das hilft dir, unnütze Sorgen loszuwerden und beugt einem möglichen Gedankenkarussell vor.
Angst kann man vor so vielen Dingen haben. Davor fremde Leute anzusprechen, sich in einer fremden Sprache unterhalten zu müssen, vor Krankheiten, vor unbekannten Gefahren oder vor giftigen Tieren. In unseren Köpfen sind diese Bedrohungen real und häufig schlimmer, als sie es in Wirklichkeit sind. Wer öfters mal in Reiseforen unterwegs ist, der liest dort die wildesten Befürchtungen. Die Menschen erkundigen sich nach Schlangenbegegnungen, Tsunami-Sorgen werden geäußert und die Gefahr einer Entführung in Aussicht gestellt.
Dann gibt es auf der anderen Seite aber auch den Schlag Reisender, die sich überhaupt null Gedanken machen und sich, ohne jegliche Erkundung einzuholen, ins nächste Abenteuer stürzen. Zwar wird derjenige weniger Sorgenfalten davon tragen, aber dafür möglicherweise unbedacht in eine missliche Lage hineinstolpern.
Ich denke, der wahre Weg liegt irgendwo dazwischen. Man muss ehrlich sagen, die eine richtige Methode mit Ängsten und potenziellen Gefahren umzugehen, die gibt es nicht. Jeder muss das mit sich selbst und seinem Gewissen vereinbaren. Was ich selber gelernt habe, ist, dass die meisten Ängste unbegründet und übertrieben sind. Jedenfalls die Ängste, die ich häufig mit mir herumtrage. Kommen wir noch mal auf das Schlangen-Beispiel von vorhin. Vor meiner Sri-Lanka-Reise hatte ich mich ein wenig eingelesen, wo auf der Insel man Schlangen treffen könnte. Als ich die Entdeckung machte, dass die Reptilien wohl auch des Öfteren in der Hauptstadt Colombo gesichtet werden, war das für mich etwas schockierend. Nach dieser Information nahm ich an, dass sie dann ja wohl überall herumfleuchen. Letzten Endes habe ich nach knapp drei Wochen im Land nicht eine einzige gesehen. Und ich bin wirklich weit herum gekommen. Von Wanderungen über Stadtbesuche bis hin zu Safaris war alles dabei. Nur eben keine Schlange! Da sieht man nicht jede Angst bewahrheitet sich. Die meisten bleiben zum Glück nur Gespenster in unserem Kopf!