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Reisen

#265 Einen Reiseblog betreiben

Oft haben wir ein straffes Programm. Worüber wir uns ehrlich gesagt jedes Mal aufs Neue ärgern. Wir wollen eigentlich gar kein Programm. Wir wollen alles gemütlich und ausgiebig erkunden. In der Ruhe liegt die Kraft. Ist das nicht so? Aber das allseits bekannte Zeitproblem verfolgt uns schonungslos durch jede einzelne Reise. Egal, wie viel Zeit wir uns nehmen, egal ob wir vorher denken: „Das wird supereasy. So und so viele Wochen sind mehr als genug für Land XY!“ Hinterher ist man immer schlauer. Fakt ist: Die Zeit reicht nie, nie, nie!

Es wird immer deutlicher: Wir müssen lernen, Nein zu sagen. Nein zu manchen Sehenswürdigkeiten oder Orten. Alles schafft man eben nicht. Bisher fällt uns das Nein-Sagen deutlich schwer. Häufig taumeln wir am späten Abend nach einem vollgestopften Tag schlaftrunken zurück in unsere Unterkunft. Davor sind wir als letzte Gäste in einem leeren Lokal fast über unseren Tellern eingeschlafen. Bevor uns die Augen endgültig zufallen, murmeln wir voller Hoffnung: „Morgen wird das besser!“

Ihr könnt es euch wahrscheinlich denken. Morgen wird es nicht besser. Am nächsten Tag blüht uns das gleiche Spiel. Wir verstehen, wenn Du dich jetzt fragst: „Was soll das alles? Was für einen Blödsinn machen die da eigentlich? Das ist doch völlig am Ziel vorbei.“ Ganz ehrlich, damit hast Du auch recht. Als wir die Idee zu unserem Blog entwickelt haben, war uns noch nicht ganz klar, wie viel Arbeit dahinter verborgen sein würde. Die erste Voraussetzung für uns, um über etwas zu berichten, ist es, jeden noch so kleinen Ort selber besucht zu haben. Wir wollen keine Halbwahrheiten oder lückenhafte Artikel abliefern. Wir müssen auch nicht den zehntausendsten Bericht über die „Top 10 Sehenswürdigkeiten in Marrakesch“ schreiben. Wer würde den noch lesen. Orte wie Asilah oder Meknès, die sind es wert, über sie zu berichten.

Aber jetzt mal unter uns: Wir lieben unsere Aufgabe. Wir gehen förmlich darin auf. Gut, ab und zu sehen unsere Gespräche auch so aus: „Wir brauchen noch ein Foto von diesem Tempel!“ – „Sollen wir anhalten?“ – „Mhhm, okaaay! Machst du das Bild?“ – „Was ich?! Ich war eben erst dran!“ Solche Wortwechsel gibt es normalerweise aber erst mit zunehmender Müdigkeit nach einem ereignisreichen Tag.