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#49 Warum sind Impfungen vor Auslandaufenthalten sinnvoll?

So oft wird in den unzähligen Reise-Facebook-Gruppen, in denen ich Mitglied bin, diese eine – ehrlich gesagt supernervige – Frage gestellt: Ich will da und dahin reisen. Ich habe gehört, da braucht man diese und jene Impfungen. Aber ich weiß ja nicht! Soll ich mich denn wirklich impfen lassen? Ich meine, mir wird schon nichts passieren… oder……..?

Einzige mögliche Antwort: Keiner kann dir voraussagen, was dir auf einer Reise widerfahren wird oder nicht. Wird es gut sein, dass du die Impfung hast oder einfach völlig egal! Wir alle kennen die Zukunft schlichtweg nicht. Und werden dir darauf logischerweise keine wasserdichte und verlässliche Aussage treffen können. Also gilt: Wer sein Leben liebt, der sollte zu einem Hausarzt oder Tropenmediziner marschieren, sich dort ausführlich beraten lassen und im Anschluss alle empfohlenen Impfungen kompromisslos durchziehen. Sicher ist schließlich sicher!

Logisch, es gibt Impfgegner, die Argumente gegen das Impfen vorbringen, und nicht jede Impfung wird immer so von jedem vertragen, wie man sich das wünschen würde. Doch im Großen und Ganzen bin ich der Meinung, dass auf diesem Gebiet unsere Forschung schon sehr weit vorangeschritten ist und inzwischen bietet das Wissen, über das unsere Mediziner verfügen, so viel Sicherheit, dass ich persönlich mich in Normalfall bedenkenlos impfen lassen würde. Die Gefahr einer Erkrankung im Ausland durch mangelnde Schutzimpfungen schätze ich weitaus höher ein.

Jeder, der sich letztendlich gegen die empfohlenen Impfungen für einen Auslandsaufenthalt entscheidet, sollte sich des Risikos, welches er da eingeht, wenigstens auch bewusst sein. Stößt dir am Ende doch etwas zu – sei es der exemplarische Hundebiss – kannst du dich nicht in jedem Land darauf verlassen, dass medizinische Abhilfe in dem Maß zur Stelle ist, wie du es dann möglicherweise brauchen würdest. Der Impfstoff, den du bei Tollwutverdacht ohne vorherige Schutzimpfung verabreicht bekommen musst, ist in vielen Orten nicht ohne Weiteres vorrätig. Und die Zeit drängt in solchen Fällen. In diesem speziellen Beispiel geht es mitunter um Stunden. Ich für mich habe entschieden, dass ich dem lieber schon zu Hause vorbeuge und kein Risiko dieser Form eingehen möchte!

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#48 Was vermisse ich auf Reisen?

Eine obligatorische Frage für Vielreisende: Was vermisst du während einer Reise in die Ferne? Die Antwort fällt häufig unterschiedlich aus und doch gibt es einige Parallelen zwischen Reisefreunden.

Typischerweise vermissen wir alle unsere liebsten Menschen, die uns nicht auf unsere Reisen begleiten können. Das kann die Familie sein, der Partner, die Partnerin oder enge Freunde. Irgendwen vermissen die meisten. Zumindest wenn es sich um längere Auslandsaufenthalte handelt. Gegen das Vermissen hilft ein beständiger Kontakt. Zeig deinen wichtigsten Bezugspersonen, wie schwer es dir fällt, sie nicht sehen zu können und dass du dich von Herzen auf euer nächstes Treffen freust.

Ein Teil der Reisenden vermisst auch das eigene landestypische Essen. Manch einen quält es, wochenlang kein Schnitzel und keine Klöße zwischen die Zähne zu bekommen. Stattdessen gibt es Pizza, Reisgerichte oder Seefrüchte. Auch wenn der eine oder andere alles für ein gutes ausländisches Essen täte, gibt es eben auch die Menschen, die sehr an der heimischen Küche hängen. Wenn du zu dieser Gruppe gehörst, empfehle ich dir ein paar deiner Lieblingsgerichte zu lernen. Natürlich nur die, zu denen du auch im Ausland die Zutaten bekommst. Hast du dann auf einer Reise einen Campingkocher oder eine Küche zur Verfügung, kannst du dich mit den Genüssen deiner Heimat verwöhnen. Doch denk daran, ein ausgewogenes Maß ist alles! Also vernachlässige auch nicht die Gerichte deines Gastlandes. Manchmal lernt man da noch völlig neue Kniffe und Geschmäcker kennen. Vielleicht wirst auch du eines Tages der größte Fan einer ausländischen Küche werden.

Auch schmerzlich vermisst werden die eigenen vier Wände. Ein wichtiger Gegenstand ist dabei das Bett. Wo schläft man besser als zu Hause? Doch vielleicht schaffst du es ja mit dir Zeit dir viele verschieden Formen deines Zuhauses aufzubauen. Ein Zuhause auf jedem Kontinent! Das ist mein Traum!

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#47 Wozu brauchst du unbedingt eine Wäscheleine auf Reisen?

Einige Gadgets sollte ein jeder Reisende in seiner Tasche tragen. Zumindest jeder, der nicht in Luxushotels absteigt, wo er sowieso 24/7 von vorne bis hinten umsorgt wird.

Eines dieser Gadgets ist die klassische Wäscheleine! Was soll die einem unterwegs bringen, fragst du dich? Nun ja, eine ganze Menge! Wir haben auf jedem Roadtrip und jeder Backpack-Reise eine dabei. Die dünne, reißfeste Schnur nimmt nicht viel Platz weg und hat auch nur wenig Gewicht. Irgendwo am Rande deines Gepäcks verstaut, wird sie dir kaum auffallen, aber im Falle der Fälle wirst du dankbar sein, sie dabei zu haben.

Verwendungsbeispiel eins: Du willst deine Wäsche waschen? Bist aber in einer Unterkunft ohne Wäscheständer oder übernachtest in freier Natur? Dann ist die Wäscheschnur dein bester Freund. Von Baum zu Baum oder von Auto zu Auto oder von Wand zu Wand! Deine Wäsche hat einen Platz zum Trocknen.

Gut Beispiel eins, war noch ziemlich lahm und hätte sich wahrscheinlich jeder denken können. Verwendungsbeispiel zwei ist schon etwas ungewöhnlicher: Du verbringst eine Nacht im Zelt und es stürmt? Dein Zelt schwappt hin und her, es raschelt und rauscht und du findest keinen Schlaf, weil du befürchtest, dein Zelt könnte Reisaus nehmen? Was ist da hilfreicher als eine kräftige Schnur, die du for example um einen Baum wickeln kannst, um deinem Plastikdach den notwendigen Halt zu geben?

Und jetzt kommt Beispiel drei: Sonnenschutz! Nicht jeder Strand bietet genügend Schatten und das ist in der Mittagshitze alles andere als angenehm! Also schnapp dir deine Schnur, ein Handtuch und zwei robuste Stöcke. Vergrabe die Stöcke tief im Sand, bis sie genügend Halt haben, um aufrecht stehen zu bleiben. Dann spanne die Schnur zwischen ihnen auf und hänge dein Handtuch darüber. Bietet zwar nicht massig Schatten, aber zumindest der Kopf wird nicht mehr so gebraten!

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#46 Weltreise in wenigen Wochen

In 3 Wochen um die Welt. Oder so etwas Ähnliches! Viele Reiseportale bieten diese Angebote. Was soll man jedoch davon halten? Ich will mal wieder ehrlich sein: Rein gar nichts!

Die einzigen, für die dieses Angebot auch nur annähernd in Betracht kommen sollte, sind all die, die für die nächsten dreißig Jahre wissen, dass sie niemals die Chance bekommen werden, einen längeren Urlaub am Stück zu nehmen. Wenn sie wirklich meinen, dass eine Weltreise unbedingt am Stück erfolgen sollte, dann nur zu! Allen anderen sage ich: Warum um alles in der Welt sollte man das wollen? Das ist reine Geld und Zeitverschwendung! Es sei denn du bist nur daran interessiert, Stempel und Länder zu sammeln. Das halte ich allerdings für einen sehr schlimmen Trend, der sowohl die Umwelt als auch die Reisekultur in Gefahr bringt.

Jetzt sprechen wir mal ganz offen. Reisen braucht Zeit! Und zwar jede Menge davon. Hast du wenig Zeit, dann solltest du auch dementsprechend planen. Ich denke, keiner hat etwas davon, nur blindlings von A nach B zu fliegen, ohne jeweils wirklich ankommen zu können. Willst du die Länder wirklich kennenlernen, die du bereist? Dann solltest du auch die Chance haben, dableiben zu können.

Spielen wir das Szenario mal durch? Ab wann spricht man überhaupt von einer Weltreise? Sagen wir eine Weltreise ist, wenn man auf jedem Kontinent einen Stopp eingelegt hat. Fliegen wir also von München nach Bangkok. Von Bangkok geht es nach Sydney. Von Sydney über eine süße Insel im Pazifik nach Peru. Schließlich fliegen wir nach Los Angeles, New York und letztlich endet unsere Weltreise mit einem letzten Stopp in Südafrika. Haben wir nun die Welt gesehen? Wohl kaum! Jedenfalls nicht auf eine Weise, die ich persönlich erwarten würde, sollte ich jemals eine Weltreise machen. Wenn ich von einer Weltreise nach Hause kommen, möchte ich in die Länder dieser Welt in ihrer vollsten Vielfalt eingetaucht sein. Ich möchte sagen können, ich habe dort gelebt. Dass das nicht einfach mal so machbar ist, ist mir auch klar. Aber ich hoffe, ihr könnt mich ein wenig nachvollziehen und versteht, dass es eben auch nicht mit einer Flugrundreise von einer dreiwöchigen Dauer getan ist.

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#39 Wenn die Touristen einziehen

Orte, die sich selbst völlig verlieren. Länder, deren Sein nur noch mit dem Tourismus in Verbindung gebracht wird. So was darf nicht passieren! Zumindest sehe ich das so! Tourismus ist schön und wichtig und ein großer Wirtschaftszuwachs für viele Länder. Trotzdem ist zu verhindern, dass der Tourismus ein Land komplett auffrisst und verschluckt. Das schadet mehr, als es Nutzen bringt.

Was erwartest du dir von einer Reise in ein fremdes Land? Ich jedenfalls möchte das Land in seiner Natürlichkeit kennenlernen, möglichst viele Locals treffen und von den restlichen Touristen so wenig wie es eben geht merken. Ich meine schon klar, dass auch andere Reisende mein Reiseland auserwählt haben. Das macht ja auch rein gar nichts. Doch wenn ich durch eine Stadt in Asien laufe und alle paar Meter deutsche Wortfetzen zu mir herüberschwappen, denke ich mir schon, dass hier etwas schief gelaufen ist.

Es ist nun mal so, dass sich Touristen gerne an bestimmten Orten sammeln. Ob das nun am Herdentrieb liegt oder einfach daran, dass diese Orte meistens sehr gut touristisch erschlossen sind, sei mal dahingestellt. Jedenfalls führt dieses Sammelverhalten dazu, dass diese Orte ihre Authentizität verlieren. Zumindest besteht die Gefahr. Die Einheimischen sehen die Touristen als nicht endende Geldeinnahmequelle und passen ihre Gewohnheiten bis hin zur Infrastruktur an sie an. Verständlich, aber nicht gut.

Oft werden die Einheimischen der Touristen nach einer gewissen Zeit überdrüssig. Die gute Stimmung flaut ab und natürliche Freundlichkeit gehört der Vergangenheit an. Tourismus ist zu einem Job geworden, einer Aufgabe, die eben dazugehört. Die Anpassung ist täglich Brot, aber ein Brot, das leider keinem wirklich schmeckt. Trotzdem ist der Tourismus dann da und wird es auch bleiben. Erstens, weil die Touristen den Ort nun auf dem Schirm haben und somit auch Reisebüros, Internetseiten etc. Werbung dafür machen. Und zweitens, weil die Einheimischen auf ihr neues Einkommen nicht verzichten wollen. Doch Glück ist etwas anderes!

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#38 Wenn ich nicht so gerne reisen würde…

Was wäre wenn? Fragt man sich das nicht ab und an? Doch das tun wir mit Sicherheit alle mal. Spricht ja auch nichts dagegen. Es bedeutet doch vielmehr, dass wir unser Leben überdenken und abwägen, ob uns unser Lebenskonzept noch gefällt.

Also gut, was wäre, wenn ich nicht mehr reisen würde? So Einiges würde sich ändern. Ich würde vermutlich eine Menge Geld sparen. Mir würden die grauen Haare langsamer wachsen und ich könnte meinen Freunden endlich mal sagen, wo ich in einem halben Jahr sein werden. Außerdem müsste ich nicht mehr um meine Reisen herum planen und würde nicht mehr so oft an wichtigen Events fehlen. Vielleicht würde ich in ein kleines Häuschen im Grünen ziehen und mir Hund und Pony zulegen. Schließlich würde sich mir nicht mehr die Frage stellen, wer die Vierbeiner versorgt, wenn ich das nächste Mal in ein Flugzeug steige. Ich würde mir einen festen Job suchen und mein restliches Leben in einem bestimmten Umkreis verbringen. Mein größtes Abenteuer wäre ein Ausflug zum Shoppen nach Berlin. Weiter ginge es für mich nicht mehr. Unvorstellbar! Jedenfalls bisher!

Ich liebe das Reisen. Aber es macht mein Leben auch unglaublich kompliziert. Es hindert mich daran anzukommen und verlässliche Beziehungen aufzubauen. Ich meine, klar, habe ich eine gute Bindung zu meiner Familie und auch meine Freunde haben mich trotz meines Reisewahns lieb. Denke ich zumindest. Trotzdem weiß ich, dass es einige Personen in meinem Leben erleichtern würde zu wissen, dass ich nicht möglicherweise die nächsten fünf Monate auf der anderen Erdhalbkugel verbringen könnte. Die Menschen, die man mag, möchte man schließlich permanent um sich haben. Oder wenigstens in Reichweite. Das ist ja auch verständlich.

All diese Punkte haben ihren Reiz und ihre Daseinsberechtigung. Dennoch, mein Herz hängt so fest am Reisen, dass ich es nicht lösen kann. Mein Leben könnte leichter werden, doch meine Seele würde bleischwer!

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#37 Wer kann sich als Reisender bezeichnen?

Heieieie, der Versuch, diese Frage zu beantworten, kann doch nur zu wilden Diskussionen und beleidigten Lesern führen! Ich versuche deshalb eine Antwort zu finden, die mit Humor zu sehen und keineswegs von absolutem Wahrheitsgehalt gefüllt ist. Also bitte ruhig Blut! Wer sich angegriffen fühlt, der darf das gerne kundtun, aber nötig ist es nicht, denn Sichtweisen sind vielfältig und die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen.

Für mich spalten sich Urlauber in Reisende und Touristen. Geschäftsreisen und ähnlich begründete Auslandaufenthalte lasse ich ganz bewusst unter den Tisch fallen. Vielleicht ist wie folgt klassifizierbar: Urlauber sind grundsätzlich all diejenigen, die aus Genussgründen einen Ort aufsuchen, der eine gewisse Distanz von der Heimat entfernt liegt? Schon taucht die erste Frage auf: Wie weit ist weit genug? Beginnt der Urlaub schon 20 Kilometer von zu Hause entfernt oder müssen mindestens 100 Kilometer dazwischen liegen? Manch einer würde vielleicht sogar als Urlaub nur das Übertreten der Landesgrenze bezeichnen. Das finde ich, wäre dann aber zu weit gefasst, wie ich finde. Ich für mich sage: Urlaub beginnt da, wo ich etwas Neues und Entspannendes für mich finden kann. Neu muss nicht immer heißen, ich mache oder sehe etwas zum ersten Mal. Es bedeutet nur, dass es im Vergleich zu meiner Heimat einen gewissen Neuheitsgrad oder Ungewöhnlichkeitsfaktor besitzt. Zum Beispiel reise ich regelmäßig nach Italien! Deshalb fühlt es sich manchmal irgendwie mehr so an, als würde ich nach Hause fahren, anstatt in den Urlaub. Weil ich einige Orte dieses Landes inzwischen genauso gut kenne wie die Umgebung meiner Heimatregion.

Wo aber unterscheiden sich dann Reisende und Touristen? Nun ja, in meinen Augen ist ein Tourist jemand, der eher mit der Masse geht, während ein Reisender versucht, ein Land, einen Ort oder eine Region so authentisch wie möglich kennenzulernen. Reisende stecken mehr Zeit und persönliches Engagement in ihre Trips und sehen diesen als einzigartige Möglichkeit an. Reisende sind von dem Erlebten so fasziniert, dass es sie nie wieder loslässt und das Fernweh für immer als bohrende Erinnerung im Herzen zurückbleibt.

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#36 Wie verhält sich ein Gast?

Du bist zu Besuch bei deiner besten Freundin? Bei den Schwiegereltern? Oder auf eine Veranstaltung eingeladen? Die Spielregeln sind und bleiben dabei oft dieselben! Wir sagen bitte und danke, verhalten uns freundlich und behandeln jeden Anwesenden mit Respekt und Anstand. Wenn uns etwas nicht passt, weisen wir unseren Gegenüber ruhig darauf hin und denken nicht im Traum daran, eine Szene zu machen. Wir halten uns nicht für etwas Besseres und zeigen uns am Ende des Tages dankbar für die Gastfreundschaft und all das, was uns zuteilgeworden ist. Setzen wir uns gemeinsam an den Essentisch wissen wir uns den Gepflogenheiten unserer Tischgesellschaft anzupassen und vermeiden es allzu unangenehm hervorzustechen. Zumindest im Groben und Ganzen sollte das normalerweise so ablaufen. Dabei wird selbstverständlicherweise keinem abverlangt, seine eigene Persönlichkeit zugunsten der anderen aufzugeben. Man bleibt man selbst – hoffentlich – und reguliert lediglich sein Verhalten in einem Maß, dass es für einen selbst und seine Mitmenschen annehmbar erscheint!

Erscheint ziemlich simple, nicht? Ein gern gesehener Gast zu sein ist nicht besonders schwer! Warum also nicht immer so? Bleiben wir doch am besten alle bei dem gewöhnlichen Höflichkeitsnormen, egal wo wir uns gerade aufhalten. Vor allem im Ausland dürfen wir unser gutes Benehmen niemals vergessen! Man muss es doch einmal so betrachten: Jede Aufenthaltserlaubnis in einem fremden Land ist gewissermaßen eine Ehre für einen selbst. Man wird willkommen geheißen als Gast eine fremde Kultur und die individuellen Errungenschaften des Gastgeberlandes kennenzulernen. Ich weiß, so sieht das heutzutage keiner mehr. Das heißt doch aber nicht, dass es nicht wahr ist! Klar haben wir sehr weltoffenen Grenze und das ist auch eine unglaublich und wichtige Entwicklung. Bedeutet aber nicht, dass wir Gastfreundschaft als selbstverständlich und naturgegeben hinnehmen dürfen. Ein jeder Bürger dieser Welt selbst steht in der Position, unser Miteinander zu erhalten.

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#35 Wildcampen

Für mich zu Anfang eine große Herausforderung: Wildcampen! Wildcampen oder Freistehen bedeutet, dass du dein Nachtlager außerhalb eines offiziellen Campingplatzes aufschlägst. Du verzichtest auf die Sicherheit einer Umzäunung oder einer zumindest gefühlten Begrenzung und die Gemütlichkeit von Sanitäranlagen.

Es hat mich viel Überwindung gekostet, mich mit dieser Art von Übernachtungsmöglichkeit anzufreunden. Zu Beginn habe ich außerhalb eines Campingplatzes im Auto kaum ein Auge zu bekommen und hätte auch gut und gerne auf solche Abenteuer verzichtet. Doch mit der Zeit habe ich angefangen, den Luxus dahinter zu sehen. Wild zu campen bedeutet, dass du dir ein Stückchen Natur suchst, das nur für dich da ist. Du lebst in deiner eigenen Welt und bist für eine kleine Unendlichkeit keinem Rede und Antwort schuldig.

Wildcampen ist nicht in jedem Land gerne gesehen. Einige verbieten es sogar grundlegend. Darum ist es sehr wichtig, sich vor deiner Reise genauestens darüber zu informieren. Wer gegen die Regeln verstößt, zahlt sonst gegebenenfalls saftige Bußgelder. Gerade in Südeuropa gibt es einige Länder, die frei stehende Reisende nicht gerne sehen. Trotzdem halten sich viele so gar nicht daran und kommen meistens damit durch. Die Erfahrung haben wir auch selber schon relativ häufig gemacht. Beispielsweise in Spanien ist das mit dem Wildcampen und der nötigen Erlaubnis ziemlich kompliziert und undurchsichtig. Grundsätzlich erlaubt ist es zumindest erst mal nicht. Die Entscheidungsfreiheit unterliegt aber den einzelnen Gebieten und Regionen und ist von einigen Zusatzbedingungen abhängig. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass wir ziemlich blindlings drauflos übernachtet haben und niemals Probleme bekommen haben. Darüber hinaus haben wir in dieser Zeit viele andere Camperfreunde getroffen, die das ganz ähnlich wie wir gehandhabt haben. Und auch die berichteten nie von rechtlichen Konsequenzen. Das heißt nicht automatisch, dass so etwas immer folgenlos abläuft, zeigt aber, dass Freistehen auch mitunter in diesen Ländern toleriert wird. Dabei kommt es natürlich auch auf dein umsichtiges Verhalten an und wie lange du an einem Ort bleibst sowie welchen Ort du dir aussuchst.

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#29 Woanders zuhause sein

Zu Hause fühlen wir uns nicht immer nur in dem Land, in dem wir geboren wurden oder aufgewachsen sind. Wer hat denn überhaupt jemals behauptet, dass man nur ein Heimatland haben kann? Das ist ja nicht einmal auf dem Papier so vorgeschrieben! Es gibt einige Menschen, die heutzutage über mehrere Staatsbürgerschaften verfügen.

Auch wenn ich bislang nur eine Staatsbürgerschaft vorweisen kann, kenne ich viele Orte, die inzwischen so tief in meinem Herzen verwurzelt sind, dass sie ein Zuhause-Gefühl bei mir auslösen.

Als einer der wichtigsten „Zuhause-Orte in der Ferne“ darf ich das wunderschöne Südtirol anbringen. Seit vielen Jahren schon genieße ich es, dort regelmäßig mehrere Wochen zu verbringen. Die Region rund um den Kalterer See kenne ich inzwischen in- und auswendig, ich weiß, wo mir die Pizza am besten schmeckt, und einige Wanderungen könnte ich sogar mit verbundenen Augen laufen – zumindest fast!

Dann gibt es noch mein geliebtes Madrid. Nach einem einjährigen ERASMUS+ Aufenthalt in Spanien bin ich nicht nur ein begeisterter Fan des Landes, sondern habe auch die Stadt meiner Träume gefunden. Madrid sprüht vor Lebensfreude, hat so viele grüne Ecken und ein Stadtbummel macht einem immer gute Laune. Die Gran Via hat mir vom ersten Tag an den Atem geraubt und die bunten Sträßchen rund um den Plaza Mayor sind für mich das perfekte Abbild an idyllischer Eleganz. Madrid und ich, das ist etwas für die Ewigkeit!

Mein drittes und letztes Heimatland in der Ferne ist Griechenland. Schon als kleines Kind bin ich mit meinen Eltern öfters zu den entzückenden Inseln geflogen und konnte die Erinnerungen daran bis heute nicht aus meinen Kopf kriegen. Als ich letztes Jahr – lange Zeit nach meinem letzten Aufenthalt dort – endlich wieder nach Griechenland gekommen bin, hat sich das angefühlt, wie nach Hause zu kommen. Kaum war ich dort, hat sich alles so vertraut angefühlt, als wäre ich nie weggewesen.