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Reisen

#16 Faszination Einsamkeit

Spätestens seit meinem zehnwöchigen Aufenthalt an der australischen Ostküste vor vier Jahren habe ich eine neue Leidenschaft für mich entdeckt: Einfach mal alleine, nur für sich sein. Ich übernachtete komplett alleine auf einer Insel vor Mission Beach, wanderte sechs Tage über die Sandinsel Fraser Island. Am Festland bewegte ich mit dem Hop-On-Hop-Off-Pass des Busunternehmens Greyhound fort und machte an jedem Zwischenhalt ausgiebige Ausflüge mit dem Zelt ins Umland. Wenn man so viel Zeit mit sich selbst verbringt und nur selten andere Menschen antrifft, lernt man sich auch mal voll auf sich selbst zu konzentrieren. Man lernt sich neu kennen.

Als Kind hatte ich noch viel Spaß beim Mannschaftssport und traf eigentlich jeden Tag meine Freunde. Später entwickelte ich auch immer mehr Interesse an Einzelsportarten, fing mit dem Klettern und Bouldern an, erklomm Berge mit meinem Mountainbike oder auch zu Fuß und entdeckte das Schwimmen für mich. Mittlerweile genieße ich diese Art der Beschäftigung noch viel mehr als früher. Man ist einfach mit sich allein – mal mehr, mal weniger – durchstreift die Natur und erfährt die sportlichen Herausforderungen. Man konzentriert sich immer mehr auf seinen eigenen Körper und findet zu sich selbst. Andere betreiben Yoga oder Meditieren. Für mich ist es der Sport, der mir diese ganzheitliche Entspannung und unbeschreibliches Glück beschert.

Natürlich genieße ich auch weiterhin mit Freunden verrückte Dinge zu erleben und mit meiner Freundin die Welt zu bereisen. Aber ich habe eben auch gelernt, dass es sehr wichtig für mich ist, mal komplett die Welt hinter mir zu lassen und wieder Zeit nur mit mir selbst zu verbringen. Ich kenne viele, die meinen, dass sie das niemals könnten, dass sie Angst davor haben oder es sich absolut langweilig vorstellen. Ich kann darauf nur antworten: Probiert es aus! Lasst euch überraschen und überwindet euch dazu. Ihr werdet es nicht bereuen!