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Reisen

#294 Handys auf Reisen

Smartphones sind heutzutage unsere täglichen Begleiter. Manch einer verbringt mit seinem Smartphone wohl mehr Zeit als mit seinem Partner. Kein Wunder, schließlich können wir ihnen befehlen, was sie tun sollen, ohne dass wir Widerworte bekommen. Außerdem kann man mit ihnen sprechen, sie fotografieren einen ohne zu murren – auch stundenlang – und bieten einem einen unendlichen Pool an Zerstreuung.

Auf Reisen kann einem so ein Handy ganz schön zum Verhängnis werden. Kommen wir aber erst mal zu den positiven Aspekten eines Handys auf Reisen. Im heutigen Zeitalter sind die wenigsten Menschen – ich eingeschlossen – in der Lage, eine gute alte Straßenkarten zu lesen, zumindest nicht so, dass man problemlos von A nach B kommt. Da sind die ganzen Routenplaner-Applikationen und Standort-Bestimmer so etwas wie unsere Rettung. Viel einfacher geht es ja kaum noch. Außerdem fungiert unser Handy auch als Beschützer, Übersetzer und Unterkunfts-Bucher. Alles nützlich und sinnvoll. Und alle, die keine schwere Kamera mit sich herumschleppen möchten, haben dank fortschreitender Technik trotzdem ausreichend unverwackelte Urlaubserinnerungen.

Jetzt aber mal zur Schattenseite! Das, was ein Smartphone auch zu Hause in der Lage ist zu zerstören, muss man auf Reisen mal einhundert nehmen. Gerade in einem fremden Land sollte man in der Lage sein, sich völlig auf das einzulassen, was einen umgibt und sich nicht ständig hinter einen winzigen Bildschirm klemmen. Ja, Social Media oder Videoclips sind unterhaltsam, aber die Welt da draußen ist noch viel unterhaltsamer. Dafür muss man ihr allerdings eine Chance geben. Und sie völlig ungefiltert in sich aufnehmen.

Das kann aber nicht funktionieren, wenn wir alle drei Sekunden ein Foto nach Hause schicken, auf eine Whatsapp-Nachricht reagieren oder durch die Insta-Chronik scrollen. Wer am Strand liegt, auf einen Berg klettert oder in einem einheimischen Dörfchen zu mittagisst, sollte das Handy öfters mal ganz bewusst in der Tasche lassen – am besten auf stumm geschaltet. Dass man inzwischen fast überall Empfang hat und WLAN für kaum einen mehr ein Fremdwort ist, bedeutet auch, dass wir den Fängen der Technik nur noch entkommen, wenn wir uns eigenständig dafür entscheiden.