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Tanzen

#351 Improvisation – die Musik fühlen

Wie schwer kann es schon sein, einfach drauf los zu tanzen? Tatsächlich ist dieser Gedanke nicht ganz falsch – im Grunde ist es überhaupt nicht schwer. Doch wenn man einen improvisierten Tanz auf hohem technischen und tänzerischen Niveau aufs Parkett legen will, wird das ganze schon schwieriger. Besonders wenn der Tänzer das Lied nicht kennt, ist es eine Herausforderung, sich dem Rhythmus und Besonderheiten wie Abweichungen vom Rhythmus anzupassen. Woher kann man schon wissen, welche Bewegung als nächstes passend wäre? Wenn man sich nicht richtig leiten lassen kann, dann sieht der Tanz schnell unbeholfen und der Tänzer verwirrt aus.

Diese Hürde scheint unüberwindbar und das ist sie auch fast – dennoch sind beispielsweise die meisten Popsongs ähnlich aufgebaut. Die Strophen sind ruhig, in der Bridge wird meist das Tempo etc. gesteigert und der meist schnelle Refrain wiederholt sich mehrmals. Hat man den Refrain einmal gehört, kennt man also schon das halbe Lied. Wenn man sich nur auf die Musik konzentriert und sich und seine Bewegungen von dieser leiten lässt, kann man die folgenden Abschnitte in der Musik auch oft erahnen. Außerdem wird die Improvisation umso besser, umso mehr man sich auf die Musik einlässt. Bei Musik, die man schon kennt, kann man sich komplett fallen und von dieser leiten lassen. So entstehen atemberaubende Tänze!

Improvisation wird oft als Übung im Tanzunterricht genutzt, um das Gespür für die Musik und den eigenen Körper zu fördern. Die Musik ist dabei immer die leitende Kraft, auf die man sich immer verlassen kann und die den Tänzer durch die Improvisation leitet. Zum Tanzen lernen gehört auch immer das Improvisieren. Wer sich auf die Musik einlässt, kann großartige Ergebnisse erzielen.