Seit meiner Kindheit komme ich in das kleine, beschauliche Weindorf Kaltern und das oft mehrmals im Jahr. Letztes Jahr reiste ich erstmals mit meinem Mountainbike an – ich wollte eine Tour machen, die ich schon oft zu Fuß bewältigt hatte. Von Kaltern hinauf zum Monte Roen. Meine Route: von dem auf rund 400 Metern gelegenen Dorf hinauf auf die 2116 Höhenmeter des höchsten Berges des Mendelkammes.
Zuerst geht es die Passstraße auf den Mendel hoch. Da die Straße eine beliebte Strecke für Motorradfahrer ist und auch viele Einheimische den Pass tagtäglich passieren, entscheide ich mich für einen frühen Aufbruch um sechs Uhr morgens. Nach 15 Kilometern Fahrt durch ebenso viele Kehren erreiche ich den 1363 Meter hohen Mendelpass. Zu meiner Freude hat sich meine Überlegung bewahrheitet und ich wurde während meiner Aufstiegsfahrt von knapp zwei Stunden von nicht einmal 20 Autos überholt.
Vom Mendel ausgehend, geht es weiter über gekieste Forststraßen. Nach noch mal knappen zwei Stunden erreiche ich die Roméno-Hütte und der letzte Aufstieg auf den Gipfel des Roen beginnt. Bis hier ist der Weg auch mit dem MTB gut machbar gewesen, aber jetzt gehts nur noch schiebend voran. Um halb 10 stehe ich auf dem Gipfel, mitten in einer dicken Wolkensuppe. Zum Glück kenne ich die sonst herrliche Aussicht schon allzu gut!
Die Abfahrt geht dann zum Glück erheblich schneller und macht richtig Spaß. Bis zur Roméno-Hütte ist der Trail etwas anspruchsvoll. Ich erreiche die Hütte mit heiß gelaufenen Bremsen und entscheide mich für eine kurze Rast, damit der Geruch nicht noch unangenehmer wird. Mit neuer Energie geht es danach mit maximaler Geschwindigkeit über die Forststraßen zurück zum Mendel und den Mendelpass hinab. Diesmal werde ich von keinem Auto mehr überholt und schon um 11 Uhr stehe ich wieder am Eingang zur Ferienwohnung.
Mir hat die Tour unglaublich viel Spaß gemacht und deswegen ist eines sicher: In Zukunft wird mich mein Mountainbike noch öfter nach Kaltern begleiten!