Orte, die sich selbst völlig verlieren. Länder, deren Sein nur noch mit dem Tourismus in Verbindung gebracht wird. So was darf nicht passieren! Zumindest sehe ich das so! Tourismus ist schön und wichtig und ein großer Wirtschaftszuwachs für viele Länder. Trotzdem ist zu verhindern, dass der Tourismus ein Land komplett auffrisst und verschluckt. Das schadet mehr, als es Nutzen bringt.
Was erwartest du dir von einer Reise in ein fremdes Land? Ich jedenfalls möchte das Land in seiner Natürlichkeit kennenlernen, möglichst viele Locals treffen und von den restlichen Touristen so wenig wie es eben geht merken. Ich meine schon klar, dass auch andere Reisende mein Reiseland auserwählt haben. Das macht ja auch rein gar nichts. Doch wenn ich durch eine Stadt in Asien laufe und alle paar Meter deutsche Wortfetzen zu mir herüberschwappen, denke ich mir schon, dass hier etwas schief gelaufen ist.
Es ist nun mal so, dass sich Touristen gerne an bestimmten Orten sammeln. Ob das nun am Herdentrieb liegt oder einfach daran, dass diese Orte meistens sehr gut touristisch erschlossen sind, sei mal dahingestellt. Jedenfalls führt dieses Sammelverhalten dazu, dass diese Orte ihre Authentizität verlieren. Zumindest besteht die Gefahr. Die Einheimischen sehen die Touristen als nicht endende Geldeinnahmequelle und passen ihre Gewohnheiten bis hin zur Infrastruktur an sie an. Verständlich, aber nicht gut.
Oft werden die Einheimischen der Touristen nach einer gewissen Zeit überdrüssig. Die gute Stimmung flaut ab und natürliche Freundlichkeit gehört der Vergangenheit an. Tourismus ist zu einem Job geworden, einer Aufgabe, die eben dazugehört. Die Anpassung ist täglich Brot, aber ein Brot, das leider keinem wirklich schmeckt. Trotzdem ist der Tourismus dann da und wird es auch bleiben. Erstens, weil die Touristen den Ort nun auf dem Schirm haben und somit auch Reisebüros, Internetseiten etc. Werbung dafür machen. Und zweitens, weil die Einheimischen auf ihr neues Einkommen nicht verzichten wollen. Doch Glück ist etwas anderes!