Bevor ich mich auf meine Balkanreise zusammen mit meiner Freundin aufmachte, hatte ich keine Ahnung, was mich in den nächsten Wochen erwartet. Über den Balkan hatte ich zwar schon so manches gehört, aber nie genug, um eine wirkliche Vorstellung bilden zu können. Die einzigen Länder, von denen ich eine grobe Vorstellung hatte, waren Slowenien und Kroatien. Beide Länder hatte ich schon mit meiner Familie und auch in drei Reisen zusammen mit meiner Freundin kennengelernt. Südlicher als Zadar und die Plitvicer Seen und unser Silvesteraufenthalt in Split kamen wir aber nie.
Spätestens ab Dubrovnik war also alles für uns absolutes Neuland. Im weiteren Verlauf der Balkanreise durchquerten wir Montenegro, Albanien und kamen dann in Griechenland an. Bei der Rückreise machten wir noch einen schnellen Abstecher durch Nordmazedonien. Das Land, das uns auf unserer Reise am meisten fasziniert hat, war allerdings Albanien. Es hat uns wirklich überrascht!
Zugegeben, die Meeresküste in Albanien ist schon ziemlich verschandelt mit Betonbauten und den Sand mancher Strände sieht man von weiten nicht einmal mehr vor lauter Sonnenliegen. Trotzdem hat uns das Land äußerst gut gefallen. Am Meer gibt es immer noch komplett einsame Buchten und man hat die Chance, den perfekten Traumstrand nur für sich zu haben. Was uns aber definitiv mehr gefallen hat, ist das Inland des kleinen Staates. Überall gibt es etwas zu entdecken, man muss es nur suchen! Es gibt unzählige, teils riesige Ausgrabungsstätten. Die berühmteste ist die UNESCO-Halbinsel Butrint. Die Kreisstadt Gjirokastra dagegen überzeugt mit seiner wunderschönen Innenstadt und der großen Festungsanlage, die über der Stadt thront. Im Kreis Berat ist die Festung sogar noch bewohnt. Der von den Festungsmauern umschlossene Innenbereich ist ein bunter Mischmasch aus bewohnten Häuschen und Überresten aus einer längst vergangenen Zeit. Nördlich der Hauptstadt Tirana befindet sich Kruja und natürlich gibt es auch hier eine Burganlage. Das Besondere ist aber vor allem der arabische Souk vor den Mauern der Festung. In Korça existieren die verschiedenen Religionen eng nebeneinander. Gerade einmal 500 Meter ist die große Moschee von der orthodoxen Kathedrale entfernt.
Es ist also auf jeden Fall viel geboten! Und wer lieber in der Natur unterwegs ist, wird ebenso auf seine Kosten kommen. Die albanische Bergwelt ist wirklich schön und noch weitestgehend unberührt. Im Norden gibt es eine sehr ansprechende Route durch den Valbona Nationalpark. Zurück geht es dann per Fähre über den Koman Stausee. Wer lieber länger wandert, kann einen genaueren Blick auf die beiden Fernwanderwege werfen.