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#336 Silvesterfeuerwerk in anderen Ländern – ein Kulturschock?

Den Jahreswechsel im Ausland zu erleben ist eine ganz besondere Erfahrung. Im Vorhinein weißt du wahrlich nicht, wie es wohl wird. Außer du feierst in den bekanntesten Silvester-Städten wie New York oder Sydney. Aber auch dann wirst du feststellen, dass der äußere Schein trügt und den Feierlichkeiten aus der Nähe beizuwohnen doch komplett anders ist als erwartet. Ich war zwar weder in den Vereinigten Staaten noch in Australien zu Silvester, aber dafür schon einmal im schönen Italien – genauer gesagt in der Ewigen Stadt – und ein anderes Mal im schönen Split an der kroatischen Mittelmeerküste.

Eines kann ich schon einmal verraten: Keine der Neujahrsfeiern war so wie bei uns daheim. In Italien werden fast gar keine privaten Böller gezündet. Zum Glück gehen Fans von Feuerwerkskörpern nicht komplett leer aus. Die Römer lieben es genauso, den Himmel erleuchtet zu sehen, weswegen mehrere öffentliche Feuerwerke die Stadt von oben erhellen. Die größte Feier ist für gewöhnlich – wie könnte es auch anders sein – im alten Circus Maximus. Passender kann man doch gar nicht ins neue Jahr starten, oder?

Dazu komplett im Kontrast stehend war das Feuerwerk in Kroatien. Auch wenn vor dem Glockenschlag im Gegensatz zu unseren heimischen Gefilden noch keine Böller flogen, ging es um 24 Uhr dann so richtig los. Nicht nur das städtische Feuerwerk lief auf Hochtouren – auch die Einwohner von Split ließen den Himmel in buntesten Farben erstrahlen. Die komplette Hafenpromenade leuchtete im Schein der unzähligen Bengalischen Feuer feuerrot auf. Ein Wahnsinnsanblick!

Beide Silvesterfeste im Ausland – und damit meine ich nicht nur das Feuerwerk – waren so unterschiedlich, dass ich ehrlich gesagt, ganz gespannt darauf bin, nächstes Jahr Silvester wieder im Ausland zu feiern. Mal sehen, wo ich in einem Jahr ganz sehnsüchtig das Feuerwerk erwarten werde…

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#327 Europas Zwergstaaten

Wir haben schon einen Franzosen getroffen, der dachte, Monaco gehöre zu Frankreich und dass San Marino keine italienische Stadt ist, weiß auch nicht jeder. Monaco und San Marino sind allerdings nur zwei Beispiele von den insgesamt sechs europäischen Zwergstaaten. Als Zwergstaat werden sie bezeichnet, da sie flächenmäßig besonders klein sind und meist eine sehr geringe Einwohnerzahl aufweisen. Die Grenze zur Einordnung als Zwerg- oder Microstaat zieht man bei ungefähr 1000km².

Wer sich jetzt fragt, welche sechs Staaten das bitte sein sollen – hier kommt die Auflösung: Die Vatikanstadt im Herzen von Rom ist der kleinste Staat und das sogar weltweit! Gerade einmal 440 Quadratmeter (0,44km²) ist der Sitz des römisch-katholischen Oberhauptes groß. Dicht dahinter folgt Monaco – Platz 2 weltweit. Der berühmte Stadtstaat am Mittelmeer nahe Nizza misst 2km². San Marino mit 62km² ist dagegen schon fast ein Riese. San Marino liegt unweit von Rimini, komplett umringt von Italien. Liechtenstein verfügt über 160km² zwischen Österreich und der Schweiz. Weiter geht es mit einer eigenständigen Mittelmeerinsel: Malta. Mit 316km² ist das Land der zweitgrößte Microstaat in Europa. Größer ist sonst nur noch Andorra. Eingekuschelt zwischen den hohen Gipfeln der Pyrenäen ringsum, trotz das 468km² Andorra dem eisigen Winter – im Umkehrschluss bedeutet das, dass es ideale Skibedingungen hat! Im Sommer dagegen darf man sich an dem Paradies für Wanderer, Mountainbiker, Kletterer und Gleitschirmflieger erfreuen.

Ich war im Laufe der letzten fünf Jahre tatsächlich in jedem Einzelnen dieser sechs Staaten. Durch die geringe Größe haben die Staaten meiner Meinung nach einen ganz besonderen Charme. Jeder Besuch war einzigartig und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Am besten gefallen haben mir übrigens die Vatikanstadt, San Marino und Liechtenstein.

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#325 Liechtenstein – ein erstes Reinschnuppern

Als meine Freundin und ich dieses Jahr endlich die Möglichkeit hatten, auf dem Rückweg aus Italien noch einen Zwischenstopp in Liechtenstein einzulegen, war ich ehrlich gesagt begeistert. Unsere letzte Nacht in Italien verbrachten wir am Comer See (Lago di Como). Nachdem wir mit der Sonne aufgestanden waren, gab es ein schnelles Frühstück in unserem Honda Schlafmobil und nach ein paar obligatorischen Morgenfotos ging es dann gleich in Richtung Schweizer Grenze. Die wirklich extrem kurvenreiche und teils enge Straße zum 2113 Meter hohen Splügenpass (Passo dello Spluga) überraschte uns nicht nur mit einem unglaublichen Ausblick, sondern auch mit dem ersten Schnee des kommenden Winters. In der Schweiz angekommen, erwartete uns die volle Schönheit der Schweizer Natur. Durch enge Schluchten und über reißende Gebirgsbäche führte uns die Straße beständig unserem eigentlichen Ziel entgegen. Die Freude und Aufregung wurde immer größer mit jedem Kilometer, den wir uns der Grenze näherten. Liechtenstein, wir kommen!

Im Fürstentum Liechtenstein angekommen, erwartete uns zuerst einmal die durch Fotos weit bekannte Burg Gutenberg. Auch wir hatten sie natürlich schon einmal gesehen, aber es ist doch immer etwas besonderes, wenn man das Fotomotiv dann mit seinen eigenen Augen zu sehen bekommt. Nach einem kurzen Zwischenstopp ging es direkt weiter in den Hauptort Vaduz.

Vaduz selbst ist noch einmal ein wenig aufgehübschter als das generell sehr ansprechende Liechtenstein. Gerade das Zentrum mit dem Landtagsgebäude, daneben dem Sitz der Regierung und der imposanten Kathedrale St. Florin hat uns unglaublich gefallen. Ein wenig darüber – umgeben von Wald – liegt das Schloss der fürstlichen Familie.

Da wir am gleichen Tag noch zu hause ankommen wollten, konnten wir leider nach unserer ausführlichen Tour durch Vaduz Liechtenstein nicht mehr weiter erkunden. Für uns bedeutet das, dass wir auf jeden Fall noch einmal wiederkommen und dann auch die malerische Bergwelt des Fürstentums erkunden werden!

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#321 Seen im Süden von München – Starnberger See

Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen mit meinem Onkel ist der Tag, an dem wir gemeinsam mit dem Segelboot meiner Oma hinaus auf den Starnberger See gefahren sind. Der Wind spannt die weißen Segel und die Sonne lässt das Wasser glänzen. Während mein Onkel die kleine Nussschale zielsicher durch den See navigiert, springe ich vom Bug ins glasklare Wasser und ziehe mich an der kleinen Leiter am Heck wieder an Bord.

Heute schätze ich den Starnberger See aber nicht nur wegen dieser Erinnerung. Immer wieder hat er mich wie magisch angezogen. Kein Wunder! Während man ein entspannendes Bad genießt, kann man in der Ferne das fantastische Bergpanorama der Alpenkette genießen. Besonders schön ist es, wenn die Berggipfel schon durch eine feine Schneeschicht bedeckt sind – auch wenn dann das Wasser schon ziemlich kalt sein kann. Aber auch wenn man keine so begeisterte Wasserratte wie ich ist, kann der Starnberger See überzeugen. Entlang des Ufers gibt es kilometerlange Spazierwege und die Grillplätze laden zu einem gemütlichen Abend mit Freunden ein. Es gibt sogar ein paar wenige Plätze, an denen echte Lagerfeuer erlaubt sind! Auch eine Übernachtung in einem der unzähligen Hotels entlang des Sees ist eine wunderschöne Erfahrung. Das Frühstück mit Seeblick schmeckt einfach noch einen Ticken besser.

Alles in allem wird der Starnberger See immer ein schönes Erlebnis für mich bereithalten. Bis jetzt hat er mich auf jeden Fall noch nie enttäuscht. Wer auf der Suche nach ein bisschen Abwechselung ist, sollte auch dem hübschen Ammersee einen Besuch abstatten… oder dem Staffelsee… oder dem Kochel-, Walchen- oder Tegernsee. Dann gibt es aber auch noch die ganzen kleinen Weiler dazwischen… Man merkt schnell: Bei so einer Auswahl wird jeder fündig und seinen eigenen Lieblingssee bald finden!

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#317 Plug and Play? Pustekuchen!

Meine Freundin und ich sind endlich mal wieder auf Reisen. Das Negative? Das Arbeiten fällt unterwegs immer schwieriger und das liegt nicht nur an den fantastischen Dingen, die man stattdessen machen kann. Dieses Mal scheitert es an einer Komponente, die normalerweise komplett unkompliziert ist: Mein USB-Stick will einfach nicht mit meinem Laptop harmonieren. Ich wollte eigentlich nur schnell einen Text schreiben, ihn auf den USB-Stick ziehen und weiterreichen. Dann kommt die ernüchternde Erkenntnis. Seitdem ich Linux Arch auf meinem Laptop installiert habe, hatte ich noch keinen USB-Stick angeschlossen. Nach dem Anschließen passiert erstmal… nichts. Ich kann nicht auf den Stick zugreifen!

Nach einer kurzen Google Suche – den mobilen Daten sei Dank – befinde ich mich endlich auf dem Weg zur Lösung des Problems. Mit dem Befehl „lsblk“ lasse ich mir die angeschlossenen Datenträger samt ihrer Partitionen anzeigen. Meinem USB-Stick wurde die Bezeichnung sdc1 zugewiesen. Nach dem Befehl „sudo mount /dev/sdc1 /mnt/usb“ habe ich endlich Zugriff auf die gespeicherten Dateien. Gleich darauf überkommt mich aber wieder Ernüchterung: Zugriff ja, aber nur Lesezugriff! Ich kann also sämtliche gespeicherten Dateien öffnen oder abspielen, aber weder verändern noch neue Daten hinzufügen. Google wird also wieder zurate gezogen. Auch dieses Problem haben glücklicherweise (für mich) schon andere gehabt. Die Lösung soll sein, den USB-Stick neu zu formatieren. Dafür müsste ich allerdings ein Komplettbackup des Sticks machen, da ich keine der 64GB gespeicherter Daten verlieren möchte. Das denke ich mir, ist nun aber endgültig zu viel und beschließe dieses Linux-Abenteuer lieber in den trauten vier Wänden meines zuhause einzugehen und mir die Reisestimmung nicht weiter verhageln zu lassen. Den Text schicke ich dann doch lieber dank des Mobile-Daten-Hotspots per E-Mail an meine Freundin. Was habe ich daraus gelernt? Erstens sollte ich die Plug and Play Funktion dringend nachrüsten und zweitens sollte ich wohl einmal alle meine USB-Sticks einmal an meinen Laptop anschließen und gegebenenfalls formatieren, um weitere solcher Überraschungen auf Reisen zu verhindern.

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#316 Youtube-dl: maximale Videoqualität, Flexibilität und Datensicherheit

Wer kennt das nicht? Man schaut gerade einen Film an und plötzlich stockt er und das Video fängt das Laden an. Mist, die Internetverbindung ist wohl gerade eingebrochen! Manchmal kommt es aber noch schlimmer und es liegt ein Problem beim Internetanbieter vor und das Internet geht die nächsten Stunden gar nicht. Damit ich mir solche Überraschungen sparen kann, bin ich vor einiger Zeit darüber übergegangen, mir meine Videos und Filme mit dem Programm Youtube-dl herunterzuladen. Auch wenn der Name anders vermuten lässt, ist es mithilfe von Youtube-dl möglich, Videos von über 100 verschiedenen Seiten herunterzuladen.

„Videos herunterladen? Das ist doch bestimmt illegal“, könnte man jetzt denken. Dem wirken zwei Dinge entgegen. Das wichtigste ist das Stichwort Privatkopie. In Deutschland ist es nämlich erlaubt, sich Videos im Rahmen der Regulierungen der Privatkopie herunterzuladen, falls die Quelle nicht eindeutig illegal und kein Kopierschutz umgangen wird. Dass kein Kopierschutz umgangen wird, stellt Youtube-dl auch von sich aus sicher. Falls ein Kopierschutz (DRM) vorliegt, wird Youtube-dl diesen nicht umgehen. Aber IANAL und deswegen sollte sich jeder noch einmal individuell mit der Rechtslage beschäftigen und dann eine eigene Entscheidung treffen. Ich benutze Youtube-dl bis jetzt ausschließlich auf Youtube und Twitch. Auf Twitch lässt sich die Regelung der Privatkopie meiner Meinung nach sowieso immer anwenden. Auf Youtube beschränke ich mich auf die offiziellen und auf mich integer erscheinenden Kanäle. Es gibt aber auch Stimmen im Internet die erklären, dass alle Videos auf Youtube von der Privatkopie erfasst sind, da man sich darauf berufen kann, dass Youtube illegal hochgeladene Videos von sich aus entfernt und man daher grundsätzlich nicht davon ausgehen kann, dass ein Video offensichtlich illegal ist. Mir ist diese Handhabung aber persönlich ein wenig zu heikel.

Gerade für offizielle Channel eignet sich Youtube-dl meiner Meinung nach perfekt. Man lädt sich die gewünschten Videos einfach über Nacht herunten und kann sie dann tagsüber auch komplett ohne Internetverbindung konsumieren. Mehr Informationen finden sich auf der offiziellen Github-Seite von Youtube-dl.

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#313 HTTP Adaptive Streaming – warum es jeden etwas angeht

Auch wenn es den wenigsten bekannt ist, begleitet HTTP Adaptive Streaming (kurz: HAS) einen jeden von uns fast jeden Tag. Wie das letzte Wort schon vermuten lässt, handelt es sich bei HTTP Adaptive Streaming um eine Technologie, die beim Streaming über das HTTProtokoll eingesetzt wird. Und was bedeutet das jetzt?! Wann immer du dir ein Video bei YouTube reinziehst oder Netflix & Chillst – HTTP Adaptive Streaming liefert das Video von dem Datenserver auf dein Handy, Tablet, Laptop oder Rechner. Damit man ein möglichst gutes Videostreaming Erlebnis hat, ist die übertragene Videoqualität abhängig von der Verbindungsstärke. Verändert sich die Qualität der Internetverbindung, passt sich die Übertragungsqualität mit an – sie adaptiert sich also. Spätestens jetzt sollte auch dem technisch nicht versierten Nutzer ein Licht aufgehen, an wie vielen Stellen im Internet man dieser Technologie begegnet. Kurzum, HTTP Adaptive Streaming ist aus unserem derzeitigen Leben fast nicht wegzudenken. Damit auf die Übertragungsgeschwindigkeit beim Endbenutzer vernünftig eingegangen werden kann, ist es selbstverständlich notwendig, die Videodatei in mehreren Qualitätsstufen vorzuhalten. Das Video wird dann in sogenannte Chunks zerlegt und ausgeliefert.

Meinen ersten tieferen Kontakt mit HAS hatte ich beim Schreiben meiner Bachelorarbeit. Ich untersuchte, inwiefern der Hintergrund eines eingebetteten Videos die erfahrene Dienstgüte des Endnutzers beeinflusst. Wen jetzt der Wissensdurst gepackt hat, sollte sich unbedingt weiter in die Thematik einlesen. Es gibt unzählige Studien und Publikationen über HTTP Adaptive Streaming und – der Informatik sei Dank – sind ein Großteil vom Internet aus zugänglich. Ein guter Ausgangspunkt ist die Suche von Google Scholar. Eine Vielzahl der Paper sind kostenlos abrufbar.

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#312 – Mein Weg nach Windows 7?

Nach jahrelangem Hadern habe ich mich letzten Sonntag endlich dazu überwunden. Ich habe von Windows auf Linux gewechselt! Mit dem Supportende von Windows 7 musste ich mich zwangsläufig um ein neues Betriebssystem kümmern. Windows 8 schloss ich von Vorhinein aus und mit Windows 10 werde ich auch nicht so wirklich warm. Ein guter Freund von mir hatte vor Kurzem angefangen, sich mit der Distribution Arch auseinanderzusetzen und bot mir kurzerhand an, mich beim Wechsel zu unterstützen.

Nach dem erfolgreichen Sichern aller relevanten Daten schließen wir also das CD-Laufwerk mit einer bootfähigen Version von Arch an. Der erste Schritt in die neue Welt von Linux ist absolviert. Bei Arch handelt es sich um eine recht rudimentäre Distribution. Man muss praktisch alles manuell installieren. Am Anfang läuft alles ausschließlich über die Konsole. Zuerst erstellen wir auf meiner 128GB SSD drei Partitionen: Boot, Home und Swap. Die 1TB HDD bietet genügend Speicherplatz für Daten. Nach dem Formatieren und mounten stellen wir über LAN eine Internetverbindung her. Im Anschluss laden wir erst einmal eine ganze Menge Standardpakete herunter und konfigurieren das Betriebssystem. Nach etlichen Stunden und einem Neustart können wir uns zum ersten Mal mit unserem eingerichteten Benutzerkonto einloggen. Damit ich die Linuxwelt nicht nur über die Konsole entdecken muss, installieren wir zum Abschluss noch ein paar Treiber und das grafische Fensterverwaltungssystem Awesome – das ich ganz dem Namen entsprechend richtig awesome finde!

Am Abend machen wir fürs Erste einmal erschöpft Schluss. Mir raucht der Kopf ganz gewaltig und ich frage mich ein wenig, ob es doch eine Schnapsidee war, auf Linux und dann auch noch auf die nicht ganz unanspruchsvolle Distribution Arch zu wechseln. Auch mein fleißiger Helfer macht sich ein wenig Sorgen um mich. Glücklicherweise bringt der nächste Tag neue Kraft und auch neue Freude. Nach einer knappen Woche Benutzung bin ich bis jetzt ziemlich begeistert. Auch wenn es immer noch zuweilen ein wenig holprig zugeht, komme ich im Großen und Ganzen super zurecht. Wer es auch mal ausprobieren will, sollte sich in die Anleitung für Einsteiger des ausgezeichneten Arch Wikis vertiefen.

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#300 Gestrandet im Outback

Es hat 40 Grad Celsius im Schatten. Jedenfalls theoretisch, aber es gibt hier doch überhaupt keinen Schatten! Und überhaupt, es gibt hier weit und breit gar nichts! Keine Wohnhäuser, keinen Supermarkt mit frischen Lebensmitteln und leider auch keine Wasserleitung, aus der man die langsam schwindenden Reserven wieder auffüllen könnte…
Auch wenn man im ersten Augenblick nicht daran denken mag, so kann das australische Outback schnell zu einer lebensgefährlichen Falle werden. Klar, es kann einen auch ganz blöd erwischen und man wird von einer der giftigsten Schlangen der Welt gebissen.

Wahrscheinlicher ist es aber, inmitten der australischen Gesteinswüste zu verdursten, weil zum Beispiel das Auto liegen bleibt oder man sich verirrt hat. Wer sich aufmacht, die ausgetrocknete Mitte Australiens zu durchqueren, sollte deswegen unbedingt im Vorhinein Maßnahmen für den Notfall treffen.

Die allerbeste Möglichkeit, um im Notfall Hilfe zu erhalten, ist ein Satellitentelefon, da das Handy vielerorts natürlich absolut nutzlos ist. Das Problem an den Satellitentelefonen? Sie sind so unglaublich teuer, dass nur die wenigsten sich eines leisten können. Eine andere Option wäre zumindest das Leihen. Falls aber auch das Unterlassen wurde, ist der beste Tipp, beim Fahrzeug zu bleiben. Erstens ist man so leichter zu erkennen und zweitens kann niemand literweise Wasser mitschleppen, die definitiv für einen langen Fußmarsch nötig wären. Um auf sich aufmerksam zu machen, kann man den entleerten Ersatzreifen anzünden. Die dabei entstehende Rauchsäule kann man auch noch in einigen Kilometern Entfernung ausmachen.

Um genügend lange Ausharren zu können, sollten immer ausreichend Vorräte mit im Fahrzeug sein. Es sollten ungefähr 5L Wasser pro Tag pro Person sein plus eine Extraration für den Notfall oder den Kühler. Ein paar Notfallrationen an Verpflegung sind auch nicht zu vergessen. Damit im Zweifelsfall überhaupt nach einem gesucht wird, sollte man die Route und den Zeitplan der Polizei oder einem verlässlichen Freund beziehungsweise Verwandten mitteilen. Das hilft auch ungemein, dich inmitten der australischen Weite zu finden! In jedem Fall wünsche ich „Save travels, mate!“

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#222 Warum jeder Roadtripper ein Hobbyschrauber sein sollte

Seit einigen Jahren schon spiele ich immer wieder mit dem Gedanken, einfach mal ein halbes Jahr in einer Autowerkstatt ein Praktikum zu machen. Ich bin handwerklich sehr interessiert und die letzten Jahre haben mir immer wieder aufgezeigt, dass gerade das Wissen um das eigene Auto in vielen Situationen enorm hilfreich ist.

In den letzten Jahren habe ich deswegen auch immer mehr probiert, alle anfallenden Reparaturen am Auto selbst durchzuführen. Dazu ging es in eine sogenannte „Selbsthilfewerkstatt“. Es handelt sich dabei um eine professionelle Kraftfahrzeugwerkstatt, die sich aber von den anderen mit einem Detail abhebt. Auch ambitionierte Selbstschrauber dürfen die Hebebühnen und das Werkzeug vor Ort benutzen. Klar, eine kleine Gebühr wird dafür schon fällig. Damit die selbst durchgeführten Reparaturen kein Sicherheitsrisiko bedeuten, kann man den Meister vor Ort immer nach Hilfe fragen oder seine Arbeit noch einmal überprüfen lassen. Neben einer deutlichen Geldersparnis hat das Ganze aber noch einen zweiten riesigen Vorteil. Man lernt sein Fahrzeug kennen. Man weiß plötzlich viel mehr und kann auftretende Geräusche und Symptome viel leichter deuten.

Gerade auf Reisen ist dieses Wissen meiner Meinung nach fast unersetzlich. Wieso fast? Naja, man kann es schon ersetzen – das kostet dann gegebenenfalls aber ziemlich viel Kohle! Gerade Touristen werden gerne in der ausländischen Werkstatt übers Ohr gehauen. Stammkunde wird man ja wohl eh nicht und wenn man dem Klienten dann noch alles verkaufen kann, weil der eh nur Bahnhof von seinem Fahrzeug versteht? Den Zulieferer-Auspuff, der dann plötzlich teurer als das Originalteil ist, lass ich mir jedenfalls nicht nochmal verbauen!

Ein Erlebnis, das mir diesbezüglich sehr im Kopf geblieben ist, trat im letzten Jahr auf unserer Balkanrundreise auf. Ich bin auf jeden Fall heilfroh, dass ich mir die Mühe gemacht habe, möglichst viel über unseren Honda Jazz und über Autos im Allgemeinen zu erlernen. Jetzt fühle ich mich auf Reisen immer besser vorbereitet und weiß, dass auch unser Honda vollends bereit für das nächste Abenteuer ist!