Es geht über Stock und Stein, dann gemächlich eine Ansteigung hinauf, oben wird die Aussicht für eine kurze Rast genutzt und eventuell ein Foto aufgenommen. Ob abends der Wanderrucksack im Zelt, in der Berghütte oder in der Ferienwohnung Platz findet, hängt ganz vom Wanderer ab. Bis jetzt gehöre ich noch meistens Kategorie drei an. Meine Lieblingsdestination? Ganz klar Kaltern an der Weinstraße in Südtirol! Obwohl ich das wohl lieber gar nicht verraten sollte. Der Marktplatz und die umliegenden Gässchen sind doch im Sommer sowieso schon viel zu voll für meinen Geschmack!
Mittlerweile komme ich hier fast nur noch in der Off-Season her. Im Herbst sammle ich Esskastanien, während ich den Montiggler Seen einen letzten Besuch abstatte. Das Wasser ist dann aber meistens schon saukalt! Nach Silvester hat es uns jetzt auch schon mehrere Male in die Idylle und Ruhe Kalterns verschlagen und letztes Jahr auch das erste Mal zu Weihnachten. Um Ostern durchstreife ich das Frühlingstal oder genieße den letzten Schnee auf den Bergen. Das Wandern in den Südtiroler Alpen ist für mich immer ein Highlight. Mittlerweile bin ich in der näheren Umgebung aber auch schon annäherend jeden Weg gegangen – oft auch ein bis zwei Dutzend Male. Beim Blick auf die Wanderkarte sind mir deswegen immer öfter diese zwei Wege aufgefallen, die viel länger als die gewöhnlichen Wanderungen sind. Es handelt sich um zwei der europäischen Fernwanderwege.
Auch wenn meine längste Wanderung bis jetzt nur sechs Tage dauerte, reizt mich der Gedanke einer Fernwanderung unglaublich. In Europa gibt es ja auch ein ellenlanges Netz dafür. Dazu gesellen sich noch faszinierende Höhenrouten durch die Gebirge und wunderschöne Inselumrundungen. Für mich ist es ganz klar. Ganz, ganz bald mache ich mich daran, ein paar dieser Routen zu gehen. Der Tag, an dem ich mich auf große – eventuell der aktuellen Situation geschuldete – innerdeutsche Wanderung begebe, immer näher.