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#220 Urlaub im Ferienhaus

Auch wenn ich es liebe, beim Reisen immer auf Achse zu sein, genieße ich auch manchmal einfach die Seele baumeln zu lassen und an einem Ort zu verweilen. Wie auch die meisten anderen empfinde auch ich einen Urlaub in einer Ferienwohnung als ein super Erlebnis.

Der Ferienhausurlaub, der mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist, führte mich nach Dänemark. Zusammen mit meiner Familie und einem meiner besten Freunde ging es in ein Ferienhaus direkt am Fjord. Typisch meine Familie war es komplett spontan. Die Entscheidung, wohin es geht, wird bei uns doch recht häufig ziemlich lang rausgezögert. Dieses Mal fiel sie genau einen Tag bevor die Reise anfing. Das Tollste war, dass selbst mein Kindergartenfreund so spontan noch mitkonnte. Nach der endlos lang erscheinenden Autofahrt von Bayern auf die skandinavische Insel begann eine unglaublich entspannende Woche. Die Tage verbrachten wir vor allem in aller Ruhe am Fjord, faulenzten oder spielten Kubb – auch bekannt als Wikingerschach. Hauptziel Nummer eins? Einfach mal nichts vorhaben und das Leben genießen!

Urlaub in der Ferienwohnung bedeutet für mich, dass man sich vor allem an dem Ort der Ferienwohnung aufhält und sich intensiv mit der nahen Umgebung und sich selbst auseinandersetzt. Es wird definitiv kein Sightseeing-Urlaub und auch keine Erlebnisreise. Man könnte es schon eher mit einer Wellnessreise gleichsetzen. Zwar weniger mit Wellness, aber mit genauso viel Entspannung und Runterkommen.
Auch wenn ich genau das so sehr an einer Ferienwohnung schätze, ist das auch der Grund, warum ich sie dann doch eher selten anmiete. Das Beste am Urlaub ist für mich persönlich immer noch, dass man die Möglichkeit hat, Neues und Unbekanntes zu entdecken. Aber ich gebe auf jeden Fall zu, dass es auch nicht schaden kann, eine dieser Möglichkeiten mit einer extra Portion Ruhe einzutauschen.

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#184 Mit dem Zelt unterm Arm

Mit dem Zelt in die weite Welt hinaus zu gehen und an all den schönen Orten entlang des Weges ein paar Tage entspannt zu campen. Das hört sich doch nach einer super Zeit an, oder etwa nicht? An meinen allerersten Campingurlaub erinnere ich mich gar nicht mehr. Kein Wunder. Als Kind kriegt man ja nicht immer alles mit und vor allem behält man nicht all die Erinnerungen im Kopf. An meine erste selbst organisierte Campingfahrt dagegen erinnere ich mich, als ob es gestern gewesen wäre. Zusammen mit meiner Freundin und unserem treuen Honda Jazz machten wir uns auf den Weg in Richtung Mittelmeer, genauer gesagt in Richtung Kroatien.

Als wir ohne feste Pläne über die Grenze kamen, verschlug es uns ziemlich schnell in Richtung Rijeka und von dort aus auf die Insel Krk. Dort war dann die ersten Male zelten angesagt. Von Krk aus ging es dann noch per Fähre auf die Nachbarinseln Cres und Mali Lošinj auf denen wir auch ausschließlich jede Nacht im mitgebrachten Zelt verbrachten. Der absolut schönste Campingplatz unserer Reise befindet sich in dem kleinen Dörfchen Valun, direkt am Meer. Das besondere an Valun ist, dass im gesamten Ort keine Autos erlaubt sind. Das macht den kleinen Fischerort zu einer ganz ruhigen und entspannenden Adresse.

Diese Ruhe und Entspannung sind das, was mir beim Campen allgemein auch am besten gefällt. Man erdet sich im wahrsten Sinne des Wortes. Man kommt runter und lässt den Alltagsstress daheim. Auch wenn man gerade bei einer Reise mit einem mobilen Untersatz nicht unbedingt auf das Campen angewiesen ist, ist es meiner Meinung nach fast immer die beste Option. Neben der Geldersparnis ist für mich persönlich auch der Lebensstil beim Campen einfach ein Genuss. Gibt es etwas Besseres, als mit einem Campingkocher bewaffnet den Strand unsicher zu machen, während die Sonne langsam am Horizont verschwindet?!

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#168 Mit dem Fahrrad nach … Ja, wohin eigentlich?

In einem Lied der Wise Guys kommt auch der folgende Abschnitt vor:
„Mach doch einfach mal ne Fahrradtour, am besten bis nach Singapur“.

Die Idee ist doch ehrlich gesagt klasse. Auch wenn wir bisher meisten mit dem Auto unterwegs sind und uns auf ausgedehnten Roadtrips pudelwohl fühlen, könnte ich mir so eine Fahrradreise doch auf jeden Fall vorstellen. Klar, beim ersten Mal sollte vielleicht nicht gleich so ein weit entferntes Ziel gewählt werden, aber wenn man mal ein paar Touren hinter sich hat… Wieso denn nicht?

Bei diesem Thema fällt mir immer sofort eine Begegnung in Albanien ein. Wir hatten am späten Abend gerade die Grenze von Nordmazedonien überquert und waren bei der Suche nach einem existierenden Campingplatz kläglich gescheitert. Auch wenn auf Google Maps insgesamt fünf Optionen angezeigt wurden – an keinem der Orte gab es einen Campingplatz. Uns blieb also nur übrig, zur nächsten Stadt zu fahren und dort nach einer Unterkunft zu suchen. Wir hatten Glück und fanden bald ein Hostel, bei dem wir zu unserer Freude sogar einfach im Hof stehend im Auto übernachten durften. Zu einem günstigeren Preis versteht sich. Dafür gönnten wir uns am Morgen dann mal den Luxus, dass wir unser Frühstück nicht selber zubereiten mussten. Beim Frühstücken lernten wir sie dann kennen.

Die aus fünf Personen bestehende Reisegruppe kam ebenso aus Deutschland, war aber im Gegensatz zu uns mit dem Fahrrad unterwegs. Wir fragten sie ein wenig aus und da erzählten sie uns von ihrem Reiseziel. Es war zwar nicht Singapur, aber genauso weit entfernt: Kapstadt! Wir waren natürlich total verblüfft. Mit dem Fahrrad Afrika durchqueren? Das hört sich ziemlich spannend, um nicht zu sagen furchteinflößend an! Die Radlergruppe zeigte sich aber guter Stimmung. Sie hatten ja alle ein ganzes Jahr Zeit. Manche hatten ein Sabbatical eingelegt, die anderen hatten ihren Job an den Nagel gehängt oder gerade ihr Studium abgeschlossen. Die Entscheidung nach Kapstadt zu fahren, fiel ihnen übrigens ganz spontan auf dem Weg nach Griechenland ein. Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass sie ihr Ziel – auch wenn es sich noch einmal geändert haben sollte – heil erreicht haben!

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#166 Das perfekte Ziel für die Flitterwochen

Wenn man an Hochzeitsreisen denkt, schwebt den meisten Paaren eine Reise auf die Malediven, ein Luxushotel an einem karibischen Traumstrand oder sonst eine Reise gepaart mit azurblauen Meer und weißgelbem, ganz feinem Sandstrand. Auch wenn ich dem Charme dieser Reisen ein wenig nachvollziehen kann, bin ich mir in den letzten Jahren immer unsicherer geworden, ob ich auf diese Art verbrachte Flitterwochen nicht ganz grausig finden würde. Ich habe immer mehr die Erfahrung gemacht, dass die teuren Hotels dann doch nicht so toll sind, wie die Werbung und der hohe Preis es vermuten lassen.

In der Zwischenzeit höre ich auch immer wieder von vielen anderen, für mich viel spannender klingenden Alternativen. Ein Paar verschlägt es auf eine abenteuerliche Safarifahrt durch Afrika, das nächste steckt den Haufen Geld lieber in eine rudimentäre Fahrt in die Antarktis. Andere gehen es komplett anders an. Es muss doch nicht immer so ausgefallen sein. Man kann doch auch für ein paar Wochen über die Azoren wandern oder mit der Fähre von einer zu der anderen griechischen Insel hüpfen. Das hört sich doch auch alles nach einer tollen Hochzeitsreise an! Aber ist es dann überhaupt noch besonders, wenn sich die Reise im Wesentlichen nicht mehr von den anderen abenteuergefüllten Reisen unterscheidet?

Was ich auf jeden Fall gelernt habe, ist, dass man immer seinen eigenen Weg gehen muss. Es ist komplett egal, was gang und gäbe ist. Was die anderen machen, machen nun mal die anderen. Wer den schönsten Urlaub seines Lebens erleben will oder in unserem Fall vielleicht auch den entspannendsten muss tief in sich hinein horchen und dann entscheiden. Wohin es meine Freundin und mich eines Tages treiben wird, steht bis jetzt noch in den Sternen. Aber schon jetzt weiß ich, dass ich zumindest die richtige Frau für die perfekten Flitterwochen längst gefunden habe.

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#78 Nussschalen auf großer Reise

Eine meiner Bekannten ist eine begeisterte Seglerin. Ich kann es auch gut nachvollziehen, so hat sie doch bis jetzt nur Positives dabei erlebt. Als sie das Segeln auf einem See nahe München lernte, entdeckte sie nicht nur ihre Leidenschaft fürs Segeln, sondern fischte auch ihren Segellehrer und jetzigen Ehemann aus dem Wasser. Zusammen sind sie seitdem über die Ostsee nach Dänemark geschippert, haben den Ärmelkanal überquert und das Meer vor Kroatien und Griechenland unsicher gemacht.

Ein Ort, der mir im Bezug aufs Segeln ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist, liegt auf einer kleinen Insel mitten im Atlantik. Genauer gesagt auf der Azoreninsel Faial, in der Inselhauptstadt Horta. Denn im dortigen Jachthafen haben sich unzählige Segler verewigt. Überall auf den Mauern ringsum befinden sich die Malereien der festmachenden Segelcrews. Ganz viele sind auf dem Halbzeitpunkt ihrer Atlantiküberquerung. Ein Spaziergang durch den Hafen ist deswegen ein echtes Erlebnis. Man ist auf der Suche nach einer deutschen Mannschaft und sieht unterwegs Flaggen aus aller Herren Ländern. Manche der Malereien sind schon Jahre oder gar Jahrzehnte alt, andere gerade erst entstanden. Der Brauch hält sich glücklicherweise weiterhin und macht den Hafen Hortas so zu einem ganz besonderen Ziel für die Überquerer des Atlantiks – seien sie per Flugzeug oder per Schiff angereist.

Ich selbst war in meinem Leben nur insgesamt drei Tage auf einem Segelboot. Als Kind hat mich mein Onkel für einen Ausflug auf den Starnberger See hinaus mitgenommen und das zweite Mal zog es mich in Australien zu den Whitsunday Islands auf das Meer hinaus. Beide Male war es ein unvergessliches Erlebnis und nicht nur deswegen fiebere ich dem Tag entgegen, an dem ich das nächste Mal zum Segeln aufbreche. Hoffentlich werde ich bei stärkeren Wellengang nicht so richtig seekrank!

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#66 Es muss ja nicht immer das Auto sein

Wenn ich so auf meinem Sofa sitze und Artikel verfasse, schaue ich auch immer wieder aus dem Fenster. Auf die umliegenden Weinberge, die sich die sonnenbeschienenen Hänge hinaufziehen. Am Fuße davon befindet sich die Zugstrecke in Richtung Frankfurt und ein paar Regionalbahnen stehen auf dem Abstellgleis. Wie schön wäre es doch jetzt in einem der vorbeirauschenden ICE zu sitzen auf dem Weg zu einem fernen Ziel. Oder wie wäre es mit einer ganzen Bahnreise? Es gibt doch so viele tolle Auswahlmöglichkeiten.

Europa lässt sich super mit dem Interrail Global Pass erkunden. Man muss sich nur überlegen, an wie vielen Tagen der Pass gelten muss und schon kann man sich auf machen in Richtung Abenteuer. Eine Städtereise der besonderen Art beginnt und mit ihr ganz, ganz viele Eindrücke der Länder, die man durchquert. Wer schon immer einmal in die Türkei möchte, kann sich aber auch eine Fahrt mit dem berühmten Orient-Express buchen. Die ursprüngliche Strecke von Istanbul nach Frankreich wird zwar nur noch einmal im Jahr befahren, aber spätestens seit dem Roman „Mord im Orient-Express“ und dessen mehrmaligen Verfilmungen hat diese Strecke den Kultstatus erlangt.

Die international bekannteste Zugstrecke muss aber die Transsibirische Eisenbahn sein. Auf einer Strecke von über 9000 Kilometern durchquert man den asiatischen Kontinent. Die Originalstrecke von Moskau nach Wladiwostok ist heute nicht mehr die einzige Option. So kann man auch problemlos nach einem Großteil der Strecke umsteigen und im Anschluss noch die Mongolei durchqueren und nach Peking fahren. Es zeigt sich mal wieder: Es gibt so unglaublich viel Tolles zu erleben. Wann soll man nur die Zeit für alles haben?

Ich für meinen Teil wäre heute erst einmal froh, wenn ich es überhaupt schaffe, noch einen Fuß vor die Tür ins Sonnenlicht zu setzen. Die vorbeifahrenden Züge haben heute keinen Platz für mich. Aber wer weiß? Vielleicht ist die nächste Bahnreise näher als ich denke!

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#64 How to: Backpack

Gerade junge Menschen begeistert diese Reiseart seit Jahrzehnten. Das Backpacken. Das bedeutet, mit dem prall gefüllten 60L Rucksack auf dem Rücken unbekannte Länder zu durchstreifen und auch noch die einsamsten Ecken zu erkunden. Mal im Hostel zu übernachten und unglaublich viele Gleichgesinnte kennenzulernen, mal an einem einsamen Campingplatz die absolute Idylle der Natur zu genießen.

Mein erster richtiger Backpacker-Urlaub begann vor vier Jahren im Backpackerland schlechthin: Australien. Auch wenn ich mir dort nicht ganz sicher bin, ob jeder verstanden hat, was Backpacken bedeutet. Mit dem Bus von A nach B und dann weiter nach C zu fahren und den Backpack nur vom Bus zum Hostel und wieder zurückzutragen, ist dem Backpacken meiner Meinung nach genauso fern, wie mit dem Rollkoffer zu backpacken! Aber auch davon gibt es in Australien genügend Beispiele.

In der zugehörigen Reisegruppe lese ich online auch immer wieder, dass die Wanderschuhe getrost zu Hause bleiben können. Bei meinen Wanderungen wie dem Fraser Island Great Walk war ich aber heilfroh, diesen Tipp in den Wind geschlagen zu haben. Genauso bei jeder Erkundung des australischen Regenwaldes. Ein Backpacking-Urlaub aber, bei dem ausschließlich die günstigen Unterkünfte gewählt und der Reisekoffer mit einem Rucksack ausgetauscht werden, ist für mich persönlich kein Backpacken! Beim Backpacken sollte das Land erkundet werden, man muss mit den Einheimischen in Kontakt kommen und verrückte neue Dinge ausprobieren und erleben. Fordere dich heraus und lass dich von nichts aufhalten bei deinem persönlichen Weg durch die Welt.

Australien eignet sich meiner Meinung nach perfekt als Einstiegsland für jeden Backpacker. Australien ist ein sehr sicheres Land, das der Heimat durch die westliche Ausrichtung noch relativ ähnlich ist. Nichtsdestotrotz gibt es unglaublich viel zu erleben und zu entdecken. Dass man in Australien auch einen Work und Travel Aufenthalt verbringen kann, ist natürlich auch eine klasse Möglichkeit für eine Langzeitreise. Und glaubt mir: Australien ist viel zu groß, als das man selbst nach ein, zwei Jahren alles gesehen haben könnte! Mich zieht es auf jeden Fall schon wieder auf den roten Kontinent!

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#62 Expeditionsfieber

Nach der Ankunft in Peru geht es hinauf auf die Gipfel der Anden. Von dort weiter in den wilden Amazonas Westbrasiliens. Vor Ort wird ein Lager errichtet und die Gruppe in drei Teile aufgespalten. In den nächsten Tagen sollen die Teams aus Abenteuerfreudigen den Amazonas durchstreifen auf der Suche nach bisher unentdeckten Schätzen und Ruinen.

Als meine Freundin mir vor ein, zwei Jahren von einem Facebook-Post erzählte, indem genau für diese Expeditionsreise noch Mitreisende gesucht wurden, war ich hellauf begeistert. Das hört sich doch wirklich unglaublich spannend an! Selbst meine Freundin war von der Idee fasziniert, obwohl in ihr auch ein paar Ängste mitschwangen. Das größte Problem an der Sache? Pro Person sollte die Reise mehrere Tausend Euro kosten. Nicht nur der Flug, sondern auch die nötigen Permits, lokalen Führer und Lastenesel wollen bezahlt werden.

Wer über der Reise dienlichen Fähigkeiten verfügt – zum Beispiel ein abgeschlossenes Medizinstudium, zahlt übrigens weniger. Auch wenn wir als Berichterstatter in Form von Text und Fotografie vielleicht sogar eine Chance auf einen Rabatt gehabt hätten, war die Summe für uns natürlich trotzdem unbezahlbar. Unsere Reisen zeichnen sich bisher eher dadurch aus, dass sie so günstig wie möglich ausfallen. Die paar Tausender liegen bei uns dann doch leider nicht irgendwo in der Ecke rum. Trotzdem finde ich die Idee einer Expeditionsreise faszinierend. Generell zieht es mich sowieso schon an die Orte, die noch nicht so bekannt sind. Glücklicherweise sind nicht alle so kostenintensiv.

Eines Tages aber will ich auch diesen Traum noch verwirklichen. Eine waschechte Expeditionsreise voller Adrenalin und Abenteuer. Der westliche Amazonas hört sich schon mal nicht schlecht an. Eine Reise zu den Polkappen wäre ebenso gut. Bis es aber so weit ist, erfreue ich mich aber an den weniger exklusiven Erlebnisreisen.

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#60 Ãœber die weite See

Kreuzfahrt. Irgendwie ein komisches Wort. Mir ist klar, dass bei einer Kreuzfahrt darum geht, dass das Schiff nicht nur von A nach B fährt und deswegen über die Meere kreuzt. Trotzdem erinnert mich die Bezeichnung auch immer an das in unserer Welt omnipräsente christliche Kreuz. Seitdem ich den Psychothriller Passagier 23 von Sebastian Fitzek gelesen habe, kam noch eine Verknüpfung hinzu, die die Kreuzfahrtindustrie wohl lieber komplett unter den Teppich kehren würde. Oder für immer in den Weiten der Weltmeere verschwinden lassen würde.

Auf Kreuzfahrtschiffen verschwinden immer wieder Menschen spurlos. Verdächtiger Nummer eins? Das weite Meer ringsum. Doch selbst wenn jemand „Mann über Board“ ruft, heißt das noch lange nicht, dass das die Rettung bedeutet. Ein Kreuzfahrtschiff dreht nicht einfach mal so um. Dafür ist es einfach viel zu träge.

Nichtsdestotrotz will auch ich mich eines Tages wagen und mit einem der Schiffe fahren. Wird schon nicht schief gehen – nicht? Faszinierend finde ich vor allem die neue Erfahrung und ich bin gespannt auf das Gefühl, dass man bei einem mehrtägigen Aufenthalt auf so einem Riesendampfer entwickelt. Ob ich eine Reise mit oder ohne Halt interessanter finde, bin ich mir gar nicht so sicher.

Bis jetzt kenne ich die Situation nur von außen. Man besucht eine bestimmte Hafenstadt und erscheint komplett mit Menschen geflutet zu sein. Am nächsten Morgen liegt sie dann wieder in absoluter Idylle da. Das Kreuzfahrtschiff ist weitergezogen. Wann immer ich so eine Erfahrung auf meinen Reisen habe, denke ich mir, wie unbefriedigend es sein muss, jeden Zwischenstopp nur auf solch eine verfälschte Weise kennenzulernen. Als „Außenstehender“ ärgere ich mich auch des Öfteren darüber, dass es überhaupt zu diesen Flutungen kommt. Trotzdem kann ich es mir als eine einfache Möglichkeit vorstellen, einen ersten Eindruck von mehreren bisher unbekannten Ländern zu bekommen. Darauf basierend kann man in den nächsten Jahren entscheiden, welcher Destination man einen weiteren Besuch abstatten möchte, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Eine Reise komplett ohne Land in Sicht könnte schnell langweilig werden, aber dafür ist die Erfahrung mehr auf das Schifffahren ausgerichtet und damit auch in dieser Hinsicht intensiver. Wie ich mich entscheide, wird die Zukunft mit sich bringen. Falls bis dahin die Umweltschützer (gerechtfertigterweise) den Kreuzfahrern nicht gehörig das Wetter verhageln.

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#53 Die All-Inclusive-Hölle

Für einen Individualreisenden wie mich, der am liebsten das ganz Land erkundet und gerade die bisher unentdeckten Teile am meisten schätzt, erscheint ein zweiwöchiger Aufenthalt an ein und demselben Ort und dann auch noch in einem unpersönlichen Hotel nicht besonders verlockend. Fünf Sterne All-Inclusive? Das sollen doch mal lieber andere machen!

Mit dieser Einstellung bin ich das erste Mal in genau so einen Urlaub gegangen. Ich war zugegeben erst um die 14 Jahre alt. Aber ich war es von den Urlauben mit meiner Familie gewohnt, dass wir während der Ferien nicht an ein und derselben Stelle blieben. Entspannender Hotelurlaub? Fehlanzeige! Wenn man ins Ausland reist, muss man es auch erkunden! Tunesien hatten wir schon in einem früheren Urlaub durchfahren, weswegen beim zweiten Besuch eine Prämiere für den noch sehr jungen Michael anstand: eine Woche Hotelurlaub. Für mich hatten meine Eltern sogar All-Inclusive gebucht, da erstens nur noch ein Zimmer zum normalen Tarif frei war und zweitens dachten sie sich, dass ich das kostenlose Essen im Restaurant und die Poolbar mehr ausnutzen werde als sie selbst.

Ich war ehrlich gesagt positiv überrascht. Das Essen im Restaurant war ausgesprochen gut. Man konnte zu den einzelnen Köchen hingehen und sich verschiedene Gerichte aussuchen, das im Anschluss live vor den eigenen Augen zubereitet wurde. Die Sonnenstunden verbrachte ich mit einer kühlen Cola im großen Hotelpool. Meine Eltern erzählen mir immer, dass ich ganz schön aufgefallen bin, weil ich im Gegensatz zu den meisten anderen Hotelgästen den Pool nicht als Abkühlmittel, sondern zum Bahnen schwimmen nutzte. An das Hotelzimmer erinnere ich mich ehrlich gesagt nicht mehr so richtig. Ich weiß nur noch, dass es groß war und die Dusche super war 😉

Seitdem war ich nur noch ein einziges weiteres Mal in solch einem Hotel und das nur für zwei Nächte auf meiner letzten Kubareise. Dort war ich aber eher enttäuscht, was glaube ich aber auch an der Natur der Kubaner liegt. Ich kann mir auch immer noch nicht so richtig vorstellen, diese Art des Urlaubs in Zukunft öfter zu betreiben. Ja, es ist unglaublich entspannend und man kann mal so richtig die Seele im Hotelpool treiben lassen. Aber wenn ich das Land nicht wenigstens einmal zuvor schon bereist hätte, würde ich wohl permanent daran denken, wie es außerhalb des Hotels zugeht.

Versierte All-Inclusive Nutzer würden vermutlich vorschlagen, einfach ein paar Erkundungstrips ins Umland zu buchen, aber das verstehe ich dann erst recht nicht mehr. Wieso soll ich dann überhaupt noch das teure Zimmer samt des Hotelaufenthalts zahlen, wenn ich dann die ganzen All-Inclusive Leistungen den ganzen Tag über nicht nutzen kann?! Vielleicht gebe ich dieser Reiseart in ein paar Jahren nochmal die Chance, mich zu entspannen, aber meine favorisierte Form von Urlaub wird es wohl niemals werden.