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Droge Adrenalin

Bungeespringen, Paragliden, Wingsuitfliegen. Snowboarden im Funpark, Mountainbikesprünge durch die Berge, Apnoetauchen. In welcher Form auch immer – Sportarten voller Adrenalin warten an jeder Ecke. Aber wieso stehen so viele Menschen auf diesen starken Adrenalin-Kick? Was macht ihn so besonders? Für mich persönlich kann ich folgende Erklärung abgeben. Auch wenn ich eher gemäßigt unterwegs bin und morgen nicht ohne Sicherung auf den nächsten Berg steigen werde, bin ich adrenalingeladenen Aktivitäten dennoch zugetan. Diese Mischung aus Aufregung davor und absoluter Befreiung danach macht süchtig. Man fühlt sich frei und klar – nur mit dem eigenen Körper verbunden. Man denkt weder an vorher noch an nachher, man lebt den Moment!

Dass ich hiermit nicht allein bin, zeigt nicht nur der Erfolg von Energydrinks und Aktionkameras. Jedes Jahr werden neue Verrücktheiten ausprobiert, neue Rekorde aufgestellt. Was gestern noch als unmöglich galt, wird plötzlich umgesetzt. Die schier unendlichen Möglichkeiten sind beeindruckend. Alles wird möglich gemacht.

Ein ganz wichtiger Aspekt, wenn man sich der Droge Adrenalin hingeben möchte? Die eigene Sicher- und Gesundheit! Nur weil alles möglich ist, ist nicht alles sinnvoll. Wo muss man seine persönlichen Grenzen ziehen? Schätzt man seine eigenen Fähigkeiten richtig ein? Ist man in ausreichender Kondition, physischer und psychischer Gesundheit?
Gerade die Notwendigkeit zur Selbstbeschränkung wird in der medialen Welt selten berücksichtigt. Höher, weiter, schneller – immer her damit! Kritische Reflexion ist dagegen langweilig. Ich will bei Weitem nicht mit dem erhobenen Zeigefinger wedeln. Trotzdem möchte ich dazu aufrufen, in sich zu gehen und nachzudenken. Damit der nächste Sprung ins Abenteuer genauso glatt läuft, wie sich das alle Adrenalinjunkies wünschen!