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Kann man sich nicht egoistisch verhalten? – Ein Denkexperiment

Nicht egoistisch handeln müsste doch sehr einfach sein, oder? Bevor ich darauf eingehe, braucht es jedoch eine genauere Erläuterung, was ich in diesem Rahmen unter egoistisch meine. Ich verbinde damit eigene Denkweisen bzw. eigene Handlungsweisen, die das Ziel haben oder zumindest absichtlich dafür sorgen (sollen), dass man einen Nutzen davon trägt bzw. einem selbst deswegen etwas für einen selbst Positives widerfährt.

Das würde bedeuten, wenn ich einem Fremden 100 Euro schenke, dann wäre dies keine egoistische Handlung, oder? Jedoch könnte man hinterfragen, warum jene Person die 100 Euro verschenkt hat. Vielleicht hatte man ja gerade das Bedürfnis dazu, ein „Dankeschön“ von jemandem gesagt zu bekommen oder jene Person möchte sich mithilfe dieser Schenkung einreden können, trotz negativer Handlungen eine „gute Person“ zu sein. Am Ende könnte man es wieder so auslegen, dass man die 100 Euro verschenkt hat, um sich selbst etwas Gutes damit zu tun. Dem zu widersprechen ist einfach, das Gegenteil zu beweisen jedoch unmöglich.

Wie kann ich sichergehen, dass jemand nicht aus Eigeninteresse handelt, obwohl die jeweilige Tat auf den ersten Blick gesehen, der ausführenden Person keinen Nutzen bringt? Meiner Ansicht nach gar nicht, zumindest kann man es nie komplett sagen. Viel wichtiger ist dann doch die Frage: Ob es denn überhaupt von Relevanz ist, dass man diesbezüglich sichergehen kann. In den meisten Fällen glaube ich, dass auch das eher unwichtig ist. Das wirklich Relevante besteht doch darin, dass man mit seinen eigenen Handlungen für sich sowie für andere positiven Erfahrungen schafft. Wenn eine Handlung also bei beiden Seiten zu einem Lächeln führt, dann ist das eine klare Win-Win Situation, zumindest so lange, wie es nicht gegen gewisse Prinzipien verstößt wie zum Beispiel das Anlügen einer anderen Person. Das ist jedoch ein Thema für ein anderes Mal.