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#273 Filme auf Reisen

Und jetzt einen Augenblick Ruhe. Abschalten. Die Beine hochlegen. Es gibt Tage, da kommen wir in unsere Unterkunft oder unser Auto und haben einfach das Bedürfnis, mal für ein paar Momente den Kopf freizubekommen und an nichts mehr denken zu müssen. Auf einer Reise sammelt man so viele neue Eindrücke, dass man manchmal nicht bereit ist, noch mehr aufzunehmen. Alles, wonach man dann strebt, ist sich zurückzulehnen und die Gehirnströme zu entspannen.

Meistens nehmen wir unser Tablet mit auf Reisen. Viele Streaming-Portale bieten heutzutage die Möglichkeit, Filme herunterzuladen und sie offline zu schauen. Das nutzen wir sehr gerne aus. Vor jeder längeren Reise laden wir uns ein paar gute Filme oder Folgen einer Serie herunter. Jedes Mal denken wir uns, ach eigentlich werden wir das wohl kaum brauchen. Reisen ist so spannend und aufregend, dass man abends sowieso nur müde ins Bett fällt. Und überhaupt, es ist doch nichts weiter als Zeitverschwendung, während einer Reise vor dem Bildschirm zu hängen! Grundsätzlich ist das auch absolut wahr. Doch so schön neue Länder auch sind, so fordernd sind sie auch gleichzeitig! Also ist es verständlich und auch verzeihlich, ab und zu das Bedürfnis nach etwas Zerstreuung zu verspüren. Ein Abend eingekuschelt auf der Couch oder auf unserer gemütlichen Matratze im Auto, ein guter Film und am nächsten Morgen kann es mit neuer Kraft weitergehen. So ein Entspannungsmoment wirkt wahre Wunder.

Unsere liebsten Serien für lange Reisen? How I met your mother spielt auf jeden Fall ganz oben mit! Die Folgen sind nicht zu lange, sie bringen einen immer zum Lachen und man muss sie nicht unbedingt immer zusammenhängend gucken. Längere Pausen zwischen den Folgen sind problemlos möglich und wenn mal aus Versehen eine Folge gelöscht wird, bevor man sie sehen konnte – danke liebes Tablet – ist das kein zu großes Drama.

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#272 Alles eine Sache der Einstellung

Mit Missgeschicken umgehen, dazu muss man in der Lage sein. Egal wo, egal wann! Unser Leben ist voll von Pleiten, Umplanen und neuen Wegen gehen. Enttäuschungen und menschliche Fehler leiten unser Sein und tragen mit dazu bei, wer wir sind. Wer sich aus der Asche erhebt, der wird mit etwas Glück fliegen wie der Phoenix.

Jede Reise birgt eigene Scheiterfaktoren. Sei es mal dahingestellt, ob wir uns immer darüber ärgern oder ob es überhaupt die Sorgenfurchen wert ist. Oft ist es trotzdem gar nicht so leicht mit einem abwinkenden „Was soll’s“ darüber hinwegzusehen, sich das Krönchen zu richten und weiterzumachen. Meistens ist das aber die beste und ab und zu sogar einzige Alternative.

Hotelbilder im Internet sehen fast immer besser aus! Das Wetter hat keiner unter Kontrolle und die Kakerlake im Bad macht den wenigsten gute Laune. Dann gibt es noch verpasste Busse – oder schlimmer noch Flüge und die beliebten Reisekrankheiten wie Magendarm und was uns eben sonst noch so erwarten könnte. Probleme auf Reisen gibt es zahlreiche – an Lösungen mangelt es teilweise. Was kannst du auch groß im Nachhinein gegen schlecht gegartes Hühnchen unternehmen? Rein gar nichts! Also nimm es, wie es kommt, sei froh, dass du dieses Leben leben darfst und hoffe, dass es die Welt im Großen und Ganzen gut mit dir meint.

Auch ein paar schöne Tage in einer kleinen Unterkunft mit – hoffentlich nur mäßigen – Bauchschmerzen sowie einem guten Fernsehprogramm oder einem spannenden Buch versprechen theoretisch eine schöne Zeit. Du schaffst dir zwar andere Erinnerungen als erwartet, aber für die meisten Gelegenheiten gilt glücklicherweise: Verschoben ist nicht aufgehoben. Und so oder so. Wenn dir die Wahl fehlt, musst du aus dem, was dir bleibt, das Beste machen. Das ist das menschliche Rezept des Glückes! Nimm das, was sich dir bietet, und verwandele es in etwas, das dir Freude bringt!

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#271 Egoismus auf Reisen

Egoismus ist ein weitverbreitetes Gut. Egal wo, egal wann. Du triffst sie. Die Egoisten! Schließ dich selbst aber keinesfalls aus. In den meisten von uns steckt irgendwo ein Egoist. Wir sind Menschen, wir können gar nicht anders. Doch darum geht es hier nicht. Heute geht es um Egoismus auf Reisen.

Viele Reisende führen sich auf, als würde ihnen der Ort gehören, den sie bereisen. Oder als wäre er nur da, um sie zu unterhalten. Ob er auch noch da ist, um ihnen nachfolgende Reisende zu erfreuen, scheint manche kaum zu kümmern. Vor allem wenn es in die Natur geht, bringt Egoismus ein gehöriges Zerstörungspotenzial mit sich. Was tun die klassischen Egoisten der Natur an? Sie zertreten Pflanzen, missachten Regeln, verlassen die festen Wege und verbreiten Angst unter den heimischen Tieren. Müll bleibt zurück und frisch mit Sonnencreme bedeckt wird in kleinen Seen in Naturreservats gebadet. Es ist ja nicht so, dass nicht jeder von uns schon mal einen derartigen Fehler begangen hat. Aber sobald ich etwas Falsches getan habe – sei es absichtlich oder unabsichtlich passiert – hat es mir sofort leidgetan und ich habe alles getan, um aus meinem Fehler zu lernen. Aus seinen Fehlern zu lernen scheint aber leider einem gewissen Anteil der Reisenden überhaupt gar keine Wichtigkeit zu haben. Wenn wir jedoch so weitermachen, wird unsere Welt bald nicht mehr so schön sein, wie sie das momentan zum Glück noch ist.

Unfreundlichkeit auf Reisen zähle ich übrigens auch zum Reise Egoismus. Oder unvorbereitetes Reisen. Denn all das führt dazu, dass die Urlauber, die nach derartigen Egoisten einen Ort bereisen, mit Einschränkungen leben müssen. Doch unfreundliche Reisende entstehen unter Umständen unfreundliche Gastgeber und durch missachtete Regeln entstehen noch viel strengere Regeln. Unvorbereitetes Reisen führt zu Zwischenfällen und Zwischenfälle führen zu noch mehr Verboten und Unwillen. Das alles muss nicht sein! Sparen wir uns alle zusammen den Egoismus!

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#270 Als Paar reisen ist nicht für jeden das richtige

Er und sie. Sie und er. Die zwei auf Reisen. Was ist typischer als das? Ein Pärchen, das gemeinsam um die Welt jettet oder auch nur Urlaub macht. Das ist das klassische Beispiel der modernen Reiseszene. Klar verreisen die Menschen auch gerne alleine, in großen Gruppen oder mit engen Freunden. Trotzdem scheint ein deutlicher Trend zu Paarreisen zu gehen.

Doch ist das immer das Richtige? Pauschal lässt sich das natürlich nicht beantworten. Ganz grob aber kann man eine Abschätzung abgeben: Paare, die große Teile ihrer Freizeit zusammen verbringen, eine ähnliche Meinung darüber vertreten, wie ihr Reisestil auszusehen hat und darüber hinaus zu Kompromissen bereit sind, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf Reisen oder im Urlaub sehr glücklich zusammen sein.

Anders ist es, wenn einer oder schlimmstenfalls beide eine klare Vorstellung davon haben, wie die Reise auszusehen hat. Wenn die Vorstellungen zu weit auseinanderklaffen, hat das dickes Konfliktpotenzial. Da hilft dann höchstens Vernunft und die Bereitschaft, faire Kompromisse einzugehen.

Wenn man sich so umschaut, scheinen irgendwie die meisten Paare der Ansicht zu sein, dass es sich einfach gehört, zusammen in den Urlaub zu fahren. Da muss man aber auch mal lernen, ganz klar zu widersprechen. Egal wie groß die Liebe ist, nicht jedes Paar kann jede Aktivität zusammen genießen. Das kann eben auch das Reisen sein. Dann ist es nun mal so und daran ist nichts Falsches. Dann habt ihr eben hierbei euer Hobby gefunden, welchem ihr am liebsten getrennt voneinander nachgeht. Umso schöner ist es auch, sich danach wiederzusehen. In unseren Zeiten neigt man häufig dazu, sich zu sehr von der Masse beeinflussen zu lassen, was bedeutet, dass die Individualität untergeht.

Wer jedoch schon oft zusammen im Ausland unterwegs war, der weiß aber auch, wie sehr einen solche Erfahrungen zusammenschweißen können. Alles eine Typensache! Aber kein Zwang und keine Selbstverständlichkeit. Ich und mein Freund reisen zum Beispiel gerne und problemlos zusammen, dafür essen und kochen wir zu Hause häufig getrennt, obwohl wir zusammenwohnen. Auch etwas ungewöhnlich in der alltäglichen Norm, aber so sind dann eben wir. Jeder braucht irgendwo seinen Freiraum und seine Individualität.

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#269 Was ist Reisen für dich?

Die Frage ist einfach. Die Antworten sind vielfältig. Der eine reist, um sich zu entspannen, der andere, weil er auf Abenteuer steht. Mancher will nur am Strand liegen, der nächste in fremden Kulturen abtauchen. Doch was steckt dahinter? Was treibt uns wirklich an? Natürlich können wir nur für uns selber sprechen. Vielleicht jedoch findest Du dich ja in unseren Gedanken wieder.

Noch vor ein paar Jahren, während unserer ersten gemeinsamen Urlaube, hätte man uns wohl eher zu den Genussreisenden gezählt. Diejenigen, die ein bis zweimal im Jahr an ein hübsches Plätzchen kommen, um sich dort für eineinhalb Wochen niederzulassen und nicht allzu viel sonst tun. Weder haben wir die Gegend der Urlaubsorte ausgiebig erkundet noch uns besonders mit den Kulturen vor Ort befasst. Unser Tagesziel war es, am Strand zu faulenzen und abends ein leckeres Eis zu verdrücken. Versteht uns bitte nicht falsch. Daran ist rein gar nichts falsch. Der Urlaub ist schließlich zum Ausruhen und Kraft tanken da. Doch heute reicht uns das persönlich einfach nicht mehr. Wir wollen mehr.

Heute nennen wir unseren Urlaub nicht mehr Urlaub. Wir machen keinen Urlaub, sondern wir reisen. Die Bezeichnung „Urlaub“ erschien uns immer weniger passend für das, was wir da inzwischen betreiben. Nach einer langen Reise durch ein fernes Land fühlen wir uns sicher nicht relaxt. Wir sind glücklich, verzaubert und voller neuer Bilder im Kopf. Aber keinesfalls entspannt oder ausgeruht. Kraft haben wir auch keine getankt. Wir haben sie eher verbraucht.

Auf einem fremden Kontinent unterwegs zu sein, bedeutet, dass man seine Grenzen immer weiter ausdehnt. Jedenfalls wenn man vorgesteckte Grenzen hat. Es gibt Menschen, die sind frei von jeder Einschränkung und stürzen sich ohne Wenn und Aber in jedes neue Abenteuer. Diese Menschen sind wohl zu beneiden. Es muss schön sein, diese Welt zu erkunden und sich dabei niemals selber im Weg zu stehen.

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#268 Alternativ reisen – Was bedeutet das?

Was heißt es alternativ zu reisen? Muss man dazu Hippie sein? Nachhaltig reisen oder einfach nur einen Wohnwagen besitzen? Verzichtet ein Alternativreisender auf das Fliegen oder trägt er lediglich alternative Klamotten? Falls du all diese Frage im Kopf hast, dann wollen wir damit jetzt mal endlich aufräumen! Also Klartext: Was meint alternatives Reisen?

Zunächst lässt sich sagen, dass man alternativ Reisen nicht als einen pauschalen Begriff einordnen darf! Alternativ steht einfach dafür, sich nicht der Masse anzuschließen. Wo, inwiefern oder in welcher Hinsicht man das tut, bleibt jedem selbst überlassen. Denn Alternativreisender steht für einen Menschen, der seinen eigenen Weg geht! Und einen eigenen Weg, den kann man nicht klassifizieren!

Wer alternativ reist, der möchte sich nicht dem klassischen Bild von einem Urlauber anschließen! Oder ihm gefällt es einfach besser, sein eigenes Ding aus dem Reisen zu machen. Vielleicht hat er aber auch einfach zufällig eine Reiseart gefunden, die ungewöhnlich ist! Es gibt tausend Gründe, warum man alternativ reist. Kein Grund ist richtig oder falsch! Eine Reise ist etwas Persönliches und soll dir dein Glück bringen. Was für dich Glück bedeutet, das entscheidest du selbst.

Natürlich gibt es auch sehr stark alternative Reisearten. Wir mit unserem Kleinwagen, in dem wir übernachten, fallen schon ab und an unter die Rubrik des Augenbrauenhochziehens. Und ich meine, was ist daran schon so dermaßen außergewöhnlich. Viele Menschen campen oder übernachten in Autos. Unser Auto ist einfach etwas kleiner als der typische Camper! Dafür hat es dennoch seine Vorzüge!

Sehr viel mehr gucken die Leute, wenn jemand im Krokodilkostüm um die Welt läuft – beispielsweise! Dann wird getuschelt und alle fragen sich, was wohl dahinterstecken mag! Doch ich finde, dass jede Art zu reisen legitim ist! Solange man sich selber treu ist, ist man glücklich mit dem, was man tut! Hoffe ich jedenfalls!

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#267 Fremden Kulturen begegnen

So vielfältig wie wir Menschen aussehen, so vielfältig sind auch die Gedanken in unseren Köpfen. Vielleicht sogar noch vielfältiger! Jeder Mensch vertritt andere Ideale und Normvorstellungen. Viele davon sind von der Außenwelt vorgegeben und einige gehören ganz uns. Umso mehr Personen und Charaktere wir kennenlernen, umso mehr Denkweisen und Verhaltensregeln kreuzen unseren Weg.

Das Gute und auch Schlechte an den meisten Menschen ist, dass wir leicht beeinflussbar sind und häufig dazu neigen, uns anzupassen. Wir wollen lieber ein Teil der Masse sein, als wie ein bunter Vogel hervorzustechen. Ob das falsch oder richtig ist, darüber lässt sich streiten und das ist momentan nicht unser Thema – zum Glück! Darüber könnte man nämlich gleich ein ganzes Buch schreiben. Wir stellen uns hier eine andere Frage: Wie funktioniert unser Anpassungstrieb da, wo mehrere Welten aufeinanderprallen?

Das Schwierige an der zunehmenden Globalisierung und der steigenden Reiselust ist, dass ganze Menschengruppen an Orten eintreffen, die einer völlig fremden Kultur folgen und ihre besonderen Regeln jahrhundertelang geübt und praktiziert haben. Würde nur ein einzelner Fremder hinzukommen, wird dieser kaum eine andere Wahl haben, als sich zumindest rudimentär anzupassen. Doch mit dem altbekannten Massentourismus ist das eine ganz andere Geschichte. Ein Strom kulturähnlicher Menschen treffen an einem Ort ein. Da sie sich in der Gruppe sicher fühlen und sich gegenseitig bestärken – wenn auch häufig unterbewusst – fühlen sie sich nicht in der Notwendigkeit, ihr Verhalten und Regeldenken dem der landestypischen Norm anzupassen. Sie bleiben sich selbst treue und legen dadurch eine gewisse Arroganz an den Tag.

Ja, man sollte sich niemals selber aufgeben müssen, um irgendwo dazugehören zu dürfen, doch wer stur und starr auf den eigenen Idealen verharrt, lebt die Globalisierung in einer falschen Art und Weise. Ziel der zunehmenden Verbundenheit der Weltbevölkerung muss es sein, von einander zu profitieren und aus gegenseitigen Erfahrungen und Ansichten zu schöpfen. Dazu braucht es die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und das Interesse aneinander.

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#266 Andorra – Und unser eingesperrtes Auto

Eines sonnigen Dienstags im Dezember sind auch wir endlich auf dem Weg in dieses malerische Bergstädtchen, über das viele reden, aber von dem doch nur wenige genaues wissen.
Die Sonne strahlt und die Berge sind schneebedeckt! Ein unglaublicher Anblick, den man bekommt, wenn man sich für die Passstraße von Frankreich aus durch die Bergwelt der Pyrenäen entscheidet. Diese führt uns durch die schneebedeckte Bergwelt auf luftige Höhen von über 2400 m. Glaubt mir, es gibt so viele Fotomotive und tolle Aussichten, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst anhalten soll.

Die Skisaison hat natürlich schon angefangen und gefühlt alle 10 Meter kann man Wintersportler bewundern, die sich anmutig die Hänge herunterstürzen! Selbst Pferde sieht man hier noch vereinzelt auf ihren eingeschneiten Koppeln stehen. Ihr seht, es lohnt sich schon alleine wegen der Fahrt! Man kann natürlich auch bequem per Tunnel anfahren und spart sich den Bergpass, aber glaubt mir, dann verpasst man wirklich was. Und dafür bezahlt man natürlich Maut!

In Andorra angekommen, machen wir dann den Fehler, der uns später noch einen großen Schreckmoment einbringen wird. Die Parksituation in einigen südeuropäischen Ländern ist ja bekanntlich eher besch***. Doch das Glück scheint es gut mit uns zu meinen, denn wir finden relativ schnell eine kostenlose Parkmöglichkeit sehr nahe am Zentrum. Was uns eigentlich schon hätte stutzig machen müssen! Aber na ja, blauäugig lassen wir das Auto stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt.

Im Stadtkern reiht sich ein Modegeschäft ans andere, dazwischen eine Mall oder einer der zahlreichen Fotozubehörläden. Wer sich mal wieder neu einkleiden will, ist in der großen Fußgängerzone also bestens aufgehoben! Er denkt: Achtet darauf, eure Wegwahl sorgfältig zu treffen, sonst besteht der Tag nur noch aus Shoppen! Ist man aber eher auf der Suche nach kleinen verschnörkelten Gässchen mit ein, zwei Kirchen, sollte man sich ins „Centro Historico“, die Altstadt, begeben. Neben gemütlichen Tapas-Bars und schön eingerichteten Hostels befindet sich dort auch das „Casa de la Vall“, der Sitz des andorranischen Parlaments. Die ganze Stadt schmiegt sich an die umliegenden Berghänge an, deren Gipfel allerdings die Sonne daran hindern, den Talboden zu erreichen, weswegen alles ein wenig grau wirkt.

Besonders schön jedoch ist, dass die Stadt schon passend zur Weihnachtszeit ausgiebig, ja fast schon protzig geschmückt ist und es überall funkelt und glitzert. Auch der WEihnachtsschlitten mit seinen Rentieren ist Vorort.
Ein ganz besonderes Highlight ist auf jeden Fall der Weihnachtsmarkt. Der ist auch wirklich umwerfend. Unter einem funkelnden Lichterketten-Himmel stehen kleine einladende Holzhütten und bieten allerlei interessante Dinge an. Allgemein ist er recht spanisch geprägt. Sprich, er besteht eher aus Verkaufsständen als aus kulinarischem Vergnügen. Neben Kuchen gibt es nur einen Stand mit Essen und das kommt ausgerechnet aus unserer Heimat Bayern. Nebst Brezeln und Wurscht gibt’s sonst noch deutsches Bier – da muss man dann doch mal schmunzeln. Sie denkt: Spätestens wenn ihr ihm eine Bratwurst ausgebt, hat sich euer Freund dann auch wieder beruhigt und ist darüber hinweg gekommen, dass er stundenlang auf dem Weihnachtsmarkt mit euch Geschenke aussuchen musste.

Abgesehen davon hat Andorra-la-Vella allerdings leider nicht allzu viel zu bieten und wir waren auch eher etwas enttäuscht. Die Stadt versprüht nicht unbedingt den Flair von einem romantischen Bergstädtchen, das ich mir erwartet hatte. Na ja, vielleicht war das aber auch genauso unbedacht wie die Geschichte mit dem Auto. Die müssen wir ja noch zu Ende erzählen. Als unsere Erkundungstour dem Ende zugeht und unsere Beine uns so langsam aber sicher nicht mehr tragen können, machen wir uns auf dem Rückweg zu unserem Parkplatz. Da erwartet uns die große Überraschung.

Unser Auto ist neuerdings eingesperrt. Klar, den Zaun und die Schranken hatten wir auch am Morgen bemerkt, aber da waren Letztere noch sperrangelweit offen. Zu unserer Verteidigung es gab auch nirgendwo ein Schild oder sonst irgendwas. Nun aber waren die Schranken fest verschlossen. Völlig verwirrt stehen wir also da und fragen uns, wie wir da jetzt unser Auto herausbekommen sollen. Ich meine, einfach den Zaun umfahren, ist wohl auch in Andorra keine legale Lösung. Nach längerem verzweifeltem Herumirren ist zu unserem Glück vor irgendwoher ein Parkwächter aufgetaucht (auch der war am Morgen noch nicht da) und hat sich unserer verwirrenden Situation angenommen. Noch besser: Nachdem wir unsere Geschichte erzählt hatten, hat er uns sogar erklären können, was passiert war. Am Morgen hatte es einen technischen Ausfall gegeben und alle Schranken des sonst kostenpflichtigen Parkplatzes standen deshalb für alle Welt offen. Und dann kam das allerbeste: Breit grinsend hat er für uns die Schranken noch einmal geöffnet und wir konnten ohne einen Cent zu zahlen, endlich unseren Heimweg antreten.
Da wir das mit dem Parken in Andorra leider nicht so erfolgreich gemeistert haben … falls ihr einen Tipp habt, wo man in Andorra kostenlos parken kann, dann nur her damit, bitte!

Unser Fazit: Während sich Andorra zwar sehr gut zum Skifahren und Shoppen eignet, schlendert man anderswo schöner – Schneespaziergänge ausgenommen! Wir waren weit weniger begeistert im Vergleich zu ähnlichen kleinen Staaten wie Monaco oder San Marino. Die Hauptstadt wirkte auf uns mehr trist als schön und ausgenommen von der kleinen historischen Altstadt kann man nicht zu viel Interessantes entdecken. Empfehlenswert ist das Fürstentum aber trotzdem für alle Wintersportler und im Sommer bietet die Bergwelt auch zahlreiche Möglichkeiten. Von einem reinen Städtetrip würden wir aber abraten.

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#265 Einen Reiseblog betreiben

Oft haben wir ein straffes Programm. Worüber wir uns ehrlich gesagt jedes Mal aufs Neue ärgern. Wir wollen eigentlich gar kein Programm. Wir wollen alles gemütlich und ausgiebig erkunden. In der Ruhe liegt die Kraft. Ist das nicht so? Aber das allseits bekannte Zeitproblem verfolgt uns schonungslos durch jede einzelne Reise. Egal, wie viel Zeit wir uns nehmen, egal ob wir vorher denken: „Das wird supereasy. So und so viele Wochen sind mehr als genug für Land XY!“ Hinterher ist man immer schlauer. Fakt ist: Die Zeit reicht nie, nie, nie!

Es wird immer deutlicher: Wir müssen lernen, Nein zu sagen. Nein zu manchen Sehenswürdigkeiten oder Orten. Alles schafft man eben nicht. Bisher fällt uns das Nein-Sagen deutlich schwer. Häufig taumeln wir am späten Abend nach einem vollgestopften Tag schlaftrunken zurück in unsere Unterkunft. Davor sind wir als letzte Gäste in einem leeren Lokal fast über unseren Tellern eingeschlafen. Bevor uns die Augen endgültig zufallen, murmeln wir voller Hoffnung: „Morgen wird das besser!“

Ihr könnt es euch wahrscheinlich denken. Morgen wird es nicht besser. Am nächsten Tag blüht uns das gleiche Spiel. Wir verstehen, wenn Du dich jetzt fragst: „Was soll das alles? Was für einen Blödsinn machen die da eigentlich? Das ist doch völlig am Ziel vorbei.“ Ganz ehrlich, damit hast Du auch recht. Als wir die Idee zu unserem Blog entwickelt haben, war uns noch nicht ganz klar, wie viel Arbeit dahinter verborgen sein würde. Die erste Voraussetzung für uns, um über etwas zu berichten, ist es, jeden noch so kleinen Ort selber besucht zu haben. Wir wollen keine Halbwahrheiten oder lückenhafte Artikel abliefern. Wir müssen auch nicht den zehntausendsten Bericht über die „Top 10 Sehenswürdigkeiten in Marrakesch“ schreiben. Wer würde den noch lesen. Orte wie Asilah oder Meknès, die sind es wert, über sie zu berichten.

Aber jetzt mal unter uns: Wir lieben unsere Aufgabe. Wir gehen förmlich darin auf. Gut, ab und zu sehen unsere Gespräche auch so aus: „Wir brauchen noch ein Foto von diesem Tempel!“ – „Sollen wir anhalten?“ – „Mhhm, okaaay! Machst du das Bild?“ – „Was ich?! Ich war eben erst dran!“ Solche Wortwechsel gibt es normalerweise aber erst mit zunehmender Müdigkeit nach einem ereignisreichen Tag.

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#264 Ängste auf Reisen

Wir alle haben Ängste. Das ist so was von normal und manchmal sogar sehr hilfreich. In einem fremden Land ist alles neu und unbekannt. Oft verlassen wir dabei unsere Wohlfühlzone und verzichten auf altvertraute Sicherheitsnetze. Dass das einen auch mal in Unruhe stürzt oder zu sorgenvollen Gedanken führt, ist verständlich und nichts, weswegen man sich schämen müsste. Am besten spricht man seine Gedanken in solchen Momenten laut aus und kommuniziert offen darüber. Das hilft dir, unnütze Sorgen loszuwerden und beugt einem möglichen Gedankenkarussell vor.

Angst kann man vor so vielen Dingen haben. Davor fremde Leute anzusprechen, sich in einer fremden Sprache unterhalten zu müssen, vor Krankheiten, vor unbekannten Gefahren oder vor giftigen Tieren. In unseren Köpfen sind diese Bedrohungen real und häufig schlimmer, als sie es in Wirklichkeit sind. Wer öfters mal in Reiseforen unterwegs ist, der liest dort die wildesten Befürchtungen. Die Menschen erkundigen sich nach Schlangenbegegnungen, Tsunami-Sorgen werden geäußert und die Gefahr einer Entführung in Aussicht gestellt.

Dann gibt es auf der anderen Seite aber auch den Schlag Reisender, die sich überhaupt null Gedanken machen und sich, ohne jegliche Erkundung einzuholen, ins nächste Abenteuer stürzen. Zwar wird derjenige weniger Sorgenfalten davon tragen, aber dafür möglicherweise unbedacht in eine missliche Lage hineinstolpern.

Ich denke, der wahre Weg liegt irgendwo dazwischen. Man muss ehrlich sagen, die eine richtige Methode mit Ängsten und potenziellen Gefahren umzugehen, die gibt es nicht. Jeder muss das mit sich selbst und seinem Gewissen vereinbaren. Was ich selber gelernt habe, ist, dass die meisten Ängste unbegründet und übertrieben sind. Jedenfalls die Ängste, die ich häufig mit mir herumtrage. Kommen wir noch mal auf das Schlangen-Beispiel von vorhin. Vor meiner Sri-Lanka-Reise hatte ich mich ein wenig eingelesen, wo auf der Insel man Schlangen treffen könnte. Als ich die Entdeckung machte, dass die Reptilien wohl auch des Öfteren in der Hauptstadt Colombo gesichtet werden, war das für mich etwas schockierend. Nach dieser Information nahm ich an, dass sie dann ja wohl überall herumfleuchen. Letzten Endes habe ich nach knapp drei Wochen im Land nicht eine einzige gesehen. Und ich bin wirklich weit herum gekommen. Von Wanderungen über Stadtbesuche bis hin zu Safaris war alles dabei. Nur eben keine Schlange! Da sieht man nicht jede Angst bewahrheitet sich. Die meisten bleiben zum Glück nur Gespenster in unserem Kopf!