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#207 Selbstsucht vs. Selbstliebe

Wir alle werden von Zeit zu Zeit mit dem Mindset der Selbstliebe konfrontiert. Denn diesem Lebensprinzip unterliegt eine Menge und davon ist vieles abhängig. Man muss lernen, sich selbst zu lieben und auf umfassende Art zu akzeptieren. Wo allerdings wird Selbstliebe zu Selbstsucht und Eigensupport zum Egoismus? Die Grenzen sind schwammig und gleichzeitig glänzend klar!

Eine mögliche Definition von Egoismus ist das Erstreben von Vorteilen für das eigene Selbst. Eine egoistische Person kennzeichnet sich also dadurch, dass sie permanent an ihr persönliches Vorankommen denkt. Meiner Meinung nach muss man aber noch einen Schritt weitergehen, um Egoismus von gesunder Selbstliebe zu unterscheiden. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, für sich selbst einzustehen, seine Ziele zu verfolgen und den eignen Vorteil im Sinn haben. Das ist durchaus eine Eigenschaft, die man als natürlich und vernünftig bezeichnen darf. Schluss ist an dem Punkt, an dem wir unsere Wünsche auf dem Nachteil anderer umsetzen. Dort, wo wir aufhören, fair und ebenbürtig mit unseren Mitmenschen umzugehen, um an unser Ziel zu gelangen, genau dort wird Selbstliebe zum puren, radikalen Egoismus. Das ist die Grenze, die wir nicht überschreiten sollten.

Wichtig ist, einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn zu erkennen. Ein passender Vergleich wäre wohl der Akt des Seilbalancierens in fünf Meter Höhe. Trittst du einen Schritt zu weit nach rechts oder links, ja lehnst du auch nur deinen Oberkörper zu weit in die falsche Richtung, befindest du dich auch schon im freien Fall. Genauso läuft das mit der Balance zwischen Selbstliebe und Selbstsucht. Trittst du zu viel oder auch zu wenig für dich ein, egal was es ist, letztendlich führt es immer dazu, dass du dein Gleichgewicht verlierst und abstürzt. Wir müssen in diesem Leben unzählige Stürze dieser Art hinnehmen. Doch mit der Zeit, wenn wir viel üben und unsere Technik viel überdenken, werden wir lernen, auf dem Seil zu laufen.