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Reisen

#156 Sonnenstürme

Wenn man vor lauter Sternen den Himmel nicht mehr sehen kann und dann noch die Luft zu flackern anfängt, können nur ein paar wenige Sachen dafür verantwortlich sein. Entweder man hat zu tief ins Glas geschaut, man hat sich ein paar unangenehme Freunde gemacht oder man befindet sich in der Nähe des Polarkreises. Von den vorgestellten Optionen ist wohl die letzte die zu bevorzugende. Die Nordlichter einmal in live zu sehen – das ist doch der Traum von jedermann!

Die Nordlichter entstehen, wenn kleine Partikel aus dem Weltraum in unsere Atmosphäre eindringen und verglühen. Die Quelle dieser Partikel ist unsere Sonne. Bei sogenannten Sonnenstürmen werden Partikel in die Weiten des Weltraums geschleudert. Da das Magnetfeld der Erde von den beiden Polen ausgeht, ist das Phänomen der Nordlichter in der Nähe der Polkappen am ausgeprägtesten – die Partikel verglühen in geringerer Höhe. Je weiter man sich von ihnen entfernt, desto schwächer werden die leuchtenden Farben am Himmel. Aber nicht nur die Orte sind relativ abgelegen, auch die Temperaturen sind meist nicht angenehm. Was muss nämlich noch erfüllt sein, dass man die glühenden Teilchen bestmöglich sieht? Es muss dunkel sein und das geht natürlich am besten im Winter. Vor allem da die Sommer am Pol ziemlich hell sind und so gut wie gar nicht die Sonne untergeht. Im Winter ist es aber saukalt – keine gute Jahreszeit, um Länder zu bereisen.

Das Problem an den Nordlichtern ist also vor allem, dass man, um sie zu sehen, gezielt eine eigene Reise in die Kälte unternehmen muss. Ob in Richtung Norden oder Süden ist übrigens egal. Man muss nur nah genug an den Nord- beziehungsweise Südpol kommen. Oder einfach ein bisschen mehr Glück haben. Manchmal sieht man das Himmelsspektakel sogar noch in mitteleuropäischen Gefilden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte also eine Reise auf sich nehmen. Nicht nur die Sonnenstürme (die Quelle der Weltraumpartikel), sondern auch das Wetter und die Lichtverschmutzung müssen schließlich stimmen. Bei einem zweiwöchigen Aufenthalt im hohen Norden sollte aber zumindest eine Sichtung garantiert sein.