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#371 Zeit ist Geld: Gutscheinedition

Ich bekomme eine E-Mail. Ein 10 € Gutschein für einen Versandhandel bei dem ich ein Konto besitze und die Konditionen sind ausnahmsweise derart gut, dass der Einkaufswert nicht einmal über dem Gutscheinwert liegen muss. Da beiße ich ausnahmsweise mal an!

Ich rufe also die Webseite des Versandhändlers auf und mache mich gleich auf die Suche nach etwas Nützlichem. Ich will doch demnächst wieder wandern oder skifahren gehen. Generell fehlt mir noch so einiges an Sportbekleidung. Die 10 € werden da bloß nicht lange reichen… Ich beschränke mich also auf Sportunterwäsche. Boxershorts, mittlere Größe und für den Sport geeignet. Ich lese noch schnell einen Artikel über die verschiedenen Materialen und entscheide, dass eine Kunstfaser am sinnvollsten wäre – ich möchte, dass die Shorts möglichst schnell trocknen. Schnell beschränke ich noch den Preis damit ich höchstens ein bisschen draufzahle und bekomme schon eine kleine Auswahl an passenden Artikeln angezeigt.

Die einen gefallen mir nicht von der Farbe, die anderen sind komisch geformt aber ein Modell sagt mir auch besonders zu. Ich klicke drauf und probiere herauszufinden, um welches Material es sich handelt. Ach schade, leider nur Baumwolle und damit für meinen Zweck nicht besonders gut geeignet. Auf zum nächsten Artikel! Leider merke ich schnell, dass mein Anliegen bei diesem Anbieter nicht besonders gut abgedeckt ist. Es bleibt am Ende genau ein Paar Unterhosen übrig, das meinen Kriterien entspricht. Eines reicht aber auch – ich habe ja eh nur einen 10€ Gutschein! Also schnell angemeldet, in den Warenkorb gelegt und beim Checkout kommt dann die Enttäuschung: Es handelt sich um einen Artikel aus dem „Marketplace“, das bedeutet, dass der Artikel nicht direkt vom Versandhändler vertrieben wird, sondern von einem Verkäufer, der nur die Internetwebseite gegen eine Provision mitbenutzen kann. Das Problem dabei? Ich kann bei externen Verkäufern meinen Gutschein nicht einlösen!

Etwas genervt entschließe ich mich, stattdessen nach Socken zu suchen. Auch hier das gleiche Spiel. Der eigentliche Händler hat nur wenige Sportsocken im Sortiment und leider keinen der in meinem Preissegment liegt, gut genug aussieht und meinen Ansprüchen genügt. Der einzige infrage kommende Artikel ist äußerst schlecht bewertet. So langsam raufe ich mir die Haare. Wie lange suche ich jetzt nach einer Möglichkeit zehn geschenkte Euro auszugeben? Macht das überhaupt noch Sinn?? Ich ziehe einen Schlussstrich und frage kurzerhand meine Freundin nach einer spontanen Idee. Sie nimmt mir den Laptop aus der Hand, scrollt durch die Übersicht aller Sportartikel und schlägt mir spontan Flipflops vor. Das Ende vom Lied? Für den unschlagbaren Preis von 99 Cent sind ein Paar Markenflipflops auf den Weg zu mit nach Hause. Abgesehen von dem Aspekt, dass das definitiv kein gutes Geschäft für den Verkäufer war, war es für mich leider auch nicht lohnend. Ich bin etwas genervt und habe eine knappe halbe Stunde verschwendet. Ist es das wirklich wert? Nächstes Mal denke ich darüber besser vorher nach!