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#288 Glaube auf Reisen

Ja, ich glaube an Gott! Doch das hießt nicht, dass ich den Glauben anderer auf Reise nicht respektiere. Glaube ist etwas Persönliches und etwas, was jedem freigestellt werden sollte. Keiner darf über den Kopf eines anderen hinweg entscheiden und ihm vorschreiben, was er denken, fühlen oder glauben soll. So würde zumindest eine ideale Welt funktionieren. Die Realität deckt sich damit leider nicht so oft.

Wer häufig und weltweit unterwegs ist, der wird auf die unterschiedlichsten Glaubensformen stoßen. Mit manchen wird er leichter warm werden und andere werden für immer ein Rätsel bleiben. Trotzdem gilt, dass wir jedem Menschen und damit logischerweise auch seinem Glauben unvoreingenommen und mit Toleranz gegenübertreten müssen. Das ist humanes Verhalten und sollte das grundlegender Imperativ gelten. Die allgemeinen Menschenrechte bestätigen das.

Doch wo fängt Akzeptanz an und wo hört Toleranz auf? Keine Ahnung, ob man das genau eingrenzen kann. Ich habe jedoch das Gefühl, dass für den einen oder anderen Reisenden diese Frage von höherer Priorität sein sollte. Wenn ich sehe, wie wenig Respekt der eine oder andere ihm fremden Glaubensrichtungen entgegenbringt, dann bin ich schockiert. Urlauber, die mit knappen Miniröcken und Tanktops durch die Medina von Marrakesch laufen, sind da eines meiner Paradebeispiele. Oder ein Pärchen, das in der Metro von Dubai wild herum geknutscht hat. So was muss doch eigentlich nicht sein. Auch wenn uns die Moralvorstellungen eines Landes fremd sind oder wir sie sogar für weit überholt halten, heißt das nicht, dass wir – die nun mal Gäste sind – uns anmaßen dürfen, unsere eigenen Regeln aufzustellen. Keiner verlangt, dass du jeden Morgen zum Beten auf der Matte stehst oder dein neuestes Lieblingsoutfit eine Ganzkörperverhüllung ist. Aber ein wenig Respekt ist angebracht und Akzeptanz sollte dein schickster Reisebegleiter sein.

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#287 Die Sache mit der Vorfreude

Ist Vorfreude denn tatsächlich die beste Freude? Ich hätte grundsätzlich immer gesagt wohl kaum. Zeitweilig bin ich mir da aber nicht immer so sicher.

Nach wochenlanger Vorfreude auf eine Reise ist der lang ersehnte Abreisetag endlich da. Auf einmal kommt die Angst: Was ist, wenn es nicht so toll wird wie erwartet? Diese und auch einige andere Sorgen beim Aufbruch sind völlig normal. Trotzdem trüben sie die Freude, die du nun eigentlich empfinden solltest. Das einzigartige an Vorfreude ist, dass sie so unglaublich zum Idealisieren neigt. Während du noch auf etwas hinarbeitest, möglicherweise in einem grauen Alltag gefangen bist, erscheint dir die Zukunft glänzend und voller Silberstreifen am Horizont. Wenn der graue Alltag dann jedoch in die schillernde Zukunft übergeht, wird häufig klar, dass diese nicht ganz so schillernd und silbern ist wie erträumt. Ist ja auch logisch betrachtet ganz normal. Perfektion in dem Sinne existiert nur, wenn wir sie anerkennen. Ich habe schon eine Menge wunderbarer Momente erlebt, aber ob einer davon wirklich so perfekt war, wie ich ihn mir hätte ausmalen können, da bin ich mir ziemlich unsicher.

Perfektion wird theoretisch schon durch die kleinsten Dinge gestört. Sei es das schwere Gepäck, Haare, die uns ins Gesicht fallen, oder eine winzige Angst vor dem, was dir bevorsteht. Diese klitzekleinen Kriselpunkte sind in der Vorfreude auf etwas quasi nicht existent. Denn wer träumt schon realistisch von etwas? Wir Menschen neigen dazu, uns Dinge oder Erlebnis im Vorhinein oder auch im Nachhinein um ein Vielfaches schöner ausmalen, als sie das sein können oder waren. Ehrlich gesagt, fällt mir keine Erklärung ein, warum das so ist. Ich könnte mir höchstens Folgendes vorstellen: All die kleinen Details, die uns die Freude ein wenig schmälern können wie ein Haar in der Suppe, sind eigentlich völlig unwichtig. In unserer Fantasie wissen wir das auch und lassen sie aus diesem Grund einfach aus. Nur in Realität haben wir das noch zu lernen! Wenn wir eines Tages diese Fähigkeit besitzen, dann steht der Perfektion nichts mehr im Weg. Nicht mal die Vorfreude!

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#286 Glaube an dich

Wenn du nicht dich glaubst, wer tut es dann? Ich hoffe, du kannst ein paar Namen aufzählen, aber so oder so wir alle sind dazu verpflichtet, uns selbst die bestmögliche Unterstützung und Wärme zukommen zu lassen. Egal wer du bist oder was dein Ziel ist, du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit Momente des Zweifels erleben oder Augenblicke, in denen innere Stimmen dich vom rechten Weg abbringen wollen. Das passiert jedem Mal. Entscheidend ist auch nicht, diese Momente zu verhindern. Entscheidend ist stärker aus ihnen hervorzutreten.

Ich habe verrückte Wünsche an meine Zukunft. Vielleicht hast du die ja auch. Dann halte sie ganz fest in deinem Herzen. Möglicherweise werden nicht alle verstehen, warum du das tust, aber du tust es für dich. Und das ist, was wirklich zählt. Ein Mensch, der alt und grau ist und mit einem Lächeln in die Welt blicken kann, ist – meiner Vorstellung nach – jemand, der ein Leben lang für das gekämpft hat, was seine Seele begehrt. Dieser Mensch ist sicher nicht von schlimmen Erfahrungen oder Fehlschlägen verschont geblieben. Dieses Glück haben die wenigsten. Doch nach einer harten Zeit hat er sich erholt, das zusammengesammelt, was von ihm noch übrig war und hat seinen Glauben wiedergefunden. Manche Träume sind im Angesicht der Zeit in der Unendlichkeit verloren gegangen und manche Wünsche hatten nicht den Anspruch, den er ihnen einst zugesprochen hat. So sind seine Träume ihm in seinem Wandel gefolgt, aber den Glauben an sich selbst hat er sich immer und wieder zurückerkämpft. Denn ich glaube irgendwo da steckt unser Glück, nach dem wir alle lechzen.

Glück ist nicht Geld oder ein Übermaß an Erfahrungen. Glück ist Liebe, Selbstfindung und auf dem Weg zu wandeln, der sich wie der eigene anfühlt. Wer dieses Glück findet, hat sein Leben genutzt. Ich spüre dieses Glück, wenn ich am richtigen Ort bin, mit dem richtigen Menschen zusammen oder so wie jetzt meine tiefsten Gedanken aufschreibe. Dann meine ich es mit den Händen zu fassen zu kriegen, aber im nächsten Moment ist es schon auf und davon geflattert. Trotzdem glaube ich an mich und an meine Art zu leben.

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#285 Kindheitsreisen

Erinnerst du dich noch an die Reisen, die du mit deiner Familie gemacht hast? Sind es gute Erinnerungen? Bist du jemals wieder zurück an den Ort gekehrt, den dir deine Erinnerungen so bunt ausmalen? Wie war der Ort dann? Immer noch so wie früher?

Ich glaube, Kinder sehen die Welt auf eine ganz andere Art als wir Erwachsenen. Für ein Kind ist es ja schon eine spannende Reise, wenn es zum Supermarkt geht. Ein Kind bekommt leuchtende Augen, wenn es auch nur eine Tüte Gummibärchen geschenkt bekommt. Für Kinder ist die Welt ein großes Abenteuer. Wie abenteuerlich muss es dann erst sein, in ein riesiges Ungetüm mit Flügeln zu steigen, um dann auf einem fremden Kontinent wieder auszusteigen. Ob ein Kind das wohl überhaupt angemessen verarbeiten kann?

Ich selber habe nur die besten Erinnerungen an die Reisen meiner Kindheit. Wir waren vor allem in Griechenland, Italien und Österreich unterwegs. Wir waren oft auf dem Bauernhof oder am Strand und egal wo wir waren, habe ich wunderbare Erfahrungen gesammelt. Von den riesigen Sandburgen träumte ich noch Jahre später. Rückblickend erschienen sie mir sogar noch größer. Das Meer in seinen sämtlichen Blauschattierungen hat tiefen Eindruck hinterlassen. Ich denke, die Reisen von damals sind der Grund, warum ich heute so ein fanatischer Meer-Liebhaber bin.

Letztlich entscheidet sich auf den Reisen, die wir in unserer Kindheit unternehmen, wie wir später einmal zum Reisen stehen werden. So ist es doch immer im Leben. Wer mit etwas gute Erfahrungen sammelt, der wird es als Teil seines Lebens behalten wollen und umgekehrt. Auf diese Art und Weise läuft das Spiel.

Heute würde ich unglaublich gerne noch mal durch meine kindlichen Augen hindurch auf die Welt blicken. Was das bringen würde? Ich würde meine Abenteuer unbeschwerter, schwärmerischer und lockerer nehmen. Kinder treten allem so unendlich offen gegenüber. Das verlernen wir leider! Dagegen müssen wir lernen vorzugehen. Und uns selbst dazu anhalten, die kindlichen Augen wiederzugewinnen.

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#284 Gib dich auch mit kleinen Dingen zufrieden

Gib dich auch mit den kleinen Dingen zufrieden! Das ist einer der nervigsten Sprüche überhaupt. Zumindest bis man seinen wahren Gehalt durchschaut hat. Mit kleinen Dingen zufrieden zu sein bedeutet nicht aufzuhören, nach mehr zu streben. Das heißt das keinesfalls. Aber diese Moral will sagen, dass du, während du strebst, mit dem glücklich sein sollst, was du bereits hast.

Die meisten Wünsche sind nicht mal so eben in Realität umgesetzt. Viele erfordern eine Menge Arbeit und Ambitionen. Es dauert oft Jahre, bis wir den Punkt erreichen, den wir so lange anvisiert hatten. In der Zwischenzeit wollen wir jedoch trotzdem glücklich sein. Das gelingt mal mehr und mal minder gut. Ein entscheidendes Glücksrezept sind dafür die „kleinen Dinge“. All das, was uns vergleichsweise beinahe nichtig oder selbstverständlich vorkommt, hat allerdings auch zumeist einen großen Wert.

Legen wir unser Glück immer nur in die Waagschale mit unseren kühnsten Träumen, werden diese wohl um einiges schwerer wiegen. Sehen wir aber mal dahinter und fragen uns, worauf es uns in diesem Leben wirklich ankommt, gibt es nur wenige Sachen, die wirklich von ausschlaggebender Schwere in unserer Waagschale sein sollten. Dazu gehört ehrlich gesagt nicht einmal unbedingt das Reisen oder andere Herzenswünsche, sondern die grundlegenden Lebensbedingungen wie Gesundheit, Liebe und eine Zukunft! Vielmehr dürfen wir eigentlich gar nicht erwarten. Zumindest nicht einfach so. Alles, was wir uns darüber hinaus ersehen, ist ein zusätzliches Privileg, welches wir uns mitunter stark erkämpfen müssen. Wer jedoch nicht einmal innehalten und sein Glück schätzen kann, gesund und am Leben zu sein, der wird nie richtig ankommen. Denn die eigentlich kleinen Dinge, die wir häufig als gegeben annehmen, sind die Grundlagen dafür, dass wir überhaupt nach höherem streben können. Dein Leben ist etwas, was du als höchstes Gut schätzen solltest. Alles, was du aus ihm heraus aufbauen kannst, ist ein wunderbarer Zusatz!

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#283 Ist Reisen dein Kindheitstraum?

Jeder hat seinen ganz speziellen Wunschtraum. Der eine möchte in den Weltraum, der andere Gangster jagen, der nächste nach der Schule in die Forschung gehen. Egal, wovon wir träumen, wir widmen diesem Traum häufig eine Menge Zeit und Energie. Wir sitzen da und malen uns unsere Wünsche in den kühnsten Farben aus. Mit dem Kopf in den Wolken warten wir darauf, dass die Zeit endlich kommt, wenn die Bäume grüner und der Himmel weiter ist. Dieses Warten treibt einen manchmal in den Wahnsinn.

Für manch einen ist der Kindheitstraum auch das Reisen. Was meinst du wohl wie diese ihren Traum ausleben und wodurch er geboren wird? Geboren wird der Traum vom Reisen auf vielen verschiedenen Wegen. Sei es ein gelungener Urlaub, ein Buch über eine Abenteuerreise oder vielleicht sogar der Geografieunterricht. Vielleicht haben wir aber auch einfach ein Herz voller Sehnsucht, das am falschen Ort geboren wurde. Was auch immer dein Grund ist. Lass den Traum deines Herzens niemals einfach ziehen. Träume sind es wert für sie zu kämpfen.

Die Wände des Kinderzimmers eines Reisefans müssen voller Poster von fernen Ländern sein, voller Straßenkarten und Fotografien. Wer gerne reist, der sammelt häufig auch gerne! Das ist es, was uns an die schönen Erlebnisse erinnert. Oder uns darauf vorbereitet. Ein reiseverliebtes Kind hört keine Kassetten von Benjamin Blümchen, sondern reist lieber mit Felix dem Hasen um den Planeten. Wahrscheinlich haben die Felix-Bücher damals auch meine Reisefreude geweckt. Ein Hase, der seine beste Freundin aus Versehen verlässt und dann vom anderen Ende der Welt Briefe sendet, ist ja auch wirklich cool. Immer wieder habe ich bei seinen Abenteuern mitgefiebert. In Gedanken war ich ebenfalls in den Gärten Frankreichs unterwegs und habe den Einheimischen beim Boulespielen zugesehen! So entsteht Reiseliebe. Wenn man sieht wie schön und spannend Reisen sein muss.

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#282 Gesundheit im Ausland

Ein Thema, das für kontroverse Ansichten sorgt, ist die Debatte um Gefahren für die Gesundheit bei Auslandsaufenthalten. Ich persönlich bin ein wahrer Angsthase und neige deshalb dazu, die Gefahren als weitaus größer einzuschätzen, als sie es in Realität sind. Doch zu mir gibt es natürlich auch den passenden Gegensatz. Menschen, die jegliche Gefahr negieren und jede Bedrohung verlachen. Ich halte beide Herangehensweisen für schlecht. Der Mittelweg, den müssen wir finden!

Wenn du reist, dann kommst du in Situationen, die du zu Hause so nicht erleben würdest. Manche davon bergen Risiken, die uns neu oder unbekannt sind. Deshalb ist die richtige Vorbereitung alles. Weitsicht und Umsicht verhindern viele Gefahren und schenken dir in einer Bedrohungslage möglicherweise den nötigen Vorsprung.

Es gibt so viele Krankheiten, die dir auf Reisen begegnen, von denen du noch niemals zuvor gehört hast. Gegen eine Menge dieser Krankheiten gibt es bereits eine Impfung. Ich habe mich dazu entschlossen, diese Impfungen alle durchführen zu lassen. Denn ich denke mir, dass ich so den bestmöglichen Schutz für mich gewährleisten kann. Auch wenn ich – wie gesagt – zu übermäßiger Angst neige, wüsste ich nicht genau, welche Argumente gegen meine These sprechen. Impfgegner fürchten häufig die Nebenwirkungen der Wirkstoffe, aber ich habe an mir nie eine besonders auffällige Nebenwirkung bemerken können. Da würde ich für meinen Teil sehr viel mehr einen Krankenhausaufenthalt in einem Entwicklungsland fürchten. Man muss zugeben, dass die medizinische Versorgungslage weltweit große Fortschritte macht, dennoch ist die Situation in einigen Ländern nicht annähernd mit der in Deutschland zu vergleichen. Alle Erfahrungen, die ich in dieser Richtung bisher gemacht habe, bestätigen das!

Wenn es für eine Krankheit noch keine Impfung gibt, so bestehen doch meistens Schutzmaßnahmen in irgendeiner Form. Es ist sinnvoll, diese – nach Absprache mit deinem Hausarzt – zu beachten!

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#281 Kleines Reiseplanungs 1×1 (oder 4×4)

Planung ist alles, aber auch nicht immer! Wer gerne in der Welt unterwegs ist, ist gezwungen, das richtige persönliche Maß zwischen Planen und Nicht-Planen zu finden. Denn das ist die erste Komponente in unserem Reiseplanungs 1×1! Finde den Weg zu planen, mit dem du dich wohlfühlst! Und dann variiere deinen Weg abhängig von Ziel, Travelbuddys und verfügbarer Zeit. Hier hast du auch schon die weiteren Komponenten, die deine Planung bestimmen.

Persönliches Maß
Jeder ist unterschiedlich abenteuerlich eingestellt. Der eine mag es nicht zu wissen, wo er morgen schläft, während dem anderen bei dem Gedanken richtiggehend übel wird! Der eine ist ein Urlauber von der Sorte, hach mal schauen, was es hier so zu erleben gibt, während der andere schon Wochen vor Reiseantritt einen fest durchgetakteten Sightseeing-Plan ausgearbeitet hat. Alles eine Frage des Geschmacks. Und der Erwartung, die man an seine Reise stellt. Möchte man möglichst alles von einem Ort/Land/Stadt sehen, bedarf es einer detaillierteren Planung. Reicht es dir jedoch einfach in den Flair abzutauchen und das mitzunehmen, was deinen Weg kreuzt, musst du dich nicht dem Stress aussetzen, dir wochenlang über Route und Sehenswürdigkeiten den Kopf zu zerbrechen!

Ziel
Das Ziel ist natürlich auch entscheidend, was die Planungsgenauigkeit angeht. Manche Länder erfordern zum Beispiel vorzeitige Reservierungen von Museumstickets oder Guides für deine Rundreise. Andere Länder wiederum sind individuell und ohne feste Anhaltspunkte am einfachsten zu genießen! Man kann sogar soweit gehen zu behaupten, dass es Länder gibt, die eine feste Planung völlig unmöglich machen und jeden in den Wahnsinn treiben, der sich an einen vorgefertigten Plan halten möchte!

Travelbuddys
Da jeder ein unterschiedliches Maß an Planung für sein individuelles Glück benötigt, ist es immer eine gewisse Herausforderung, in einer noch nicht eingespielten Reisegruppe unterwegs zu sein. Hier ist jeder gefragt, Kompromisse zu schließen, von seinen natürlichen Gewohnheiten abzuweichen und auf die Vorstellungen der anderen einzugehen. Wenn das nicht funktioniert, muss man auch manchmal einsehen, dass man die Aktivitäten getrennt voneinander gestaltet und sich erst abends gemütliche zum Essen zusammensetzt!

Zeit
Was der Planungsfreiheit einen beschränkenden Riegel vorschiebt, ist auf jeden Fall die verfügbare Zeit. Gerade wenn man nur wenig Zeit in einem Land verbringen kann und trotzdem das beste aus allem herausholen will, muss man manchmal mit seiner Zeit sehr sorgsam haushalten und ist somit gezwungen, einen groben Plan in der Tasche zu haben.

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#280 Geschäftsreisen blockieren die Reiselust?

Schnell! Das Boarding beginnt gleich. Er hetzt zum Terminal. In letzter Sekunde, knapp bevor die Türen schließen, erreicht er sein Ziel. Verschnaufen ist nicht. Im Flugzeug wird der Laptop aufgeklappt und bis zur Landung in eineinhalb Stunden muss das Meeting vorbereitet werden. Anschließend geht es mit dem Zug zum nächsten Termin. Schon morgen bringt ihn der nächste Flug zurück! Und übermorgen wartet eine weitere Flugreise auf ihn! Er ist in diesem Fall der typische Geschäftsreisende. Zumindest so, wie man ihn sich vorstellt. Eben der Prototyp unserer Gedanken, wenn wir von Geschäftsreisen sprechen. Doch reist ein Geschäftsreisender auch in seiner Freizeit noch freiwillig?

Wer ständig on the road ist, der möchte in seinem Urlaub vielleicht auch mal genau das Gegenteil erleben. Möglicherweise möchte er einfach nur zu Hause sitzen, den ganzen Tag das gleiche Zimmer vor den Augen haben und zur Ausnahme mal absolut keine Abwechslung geboten bekommen.

Wie muss das sein Tag für Tag ein neues Flugzeug erwischen zu müssen? Jeden Morgen zu wissen, dass man schon am Mittag Hunderte Kilometer entfernt sein wird und in der Zwischenzeit zehntausend Meter über der Erde schweben wird? Macht das glücklich oder bereitet es Stress? Womöglich ist das reine Typensache! Wie so viele Dinge im Leben! Doch kann ein Allzeitreisender im Auftrag des Geschäfts eine Arbeitsreise von einer Reise aus privatem Vergnügen trennen? Ist jemand, der über das Jahr so viele Stunden in der Luft verbringt, in der Lage, sich auf eine Flugreise in den Urlaub zu freuen? Oder wird er es weiterhin als nervigen Teil, der sonst der Arbeit gehört, betrachten?

Verspürt jemand, der schon etliche Orte aus arbeitstechnischen Gründen besucht hat, überhaupt noch Interesse an neuen Orten? Vielleicht sagt er sich ja auch: „Wozu? Ich komme schließlich beruflich nächsten Monat sowieso nach Asien! Warum sollte ich dann Urlaub in Vietnam machen?“ Wenn wir aber mal ehrlich sind, dann ist eine typische Geschäftsreise keinesfalls mit einer typischen Erkundungsreise zu vergleichen. Denn ein Geschäftsreisender hat meistens nicht annähernd genug Zeit, um ein Land auch nur in irgendeiner Art kennenzulernen. Sind Geschäftsreisen also eine ernst zu nehmende Blockade unserer Reiselust?

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#279 Können wir uns auf Reiseblogs verlassen?

Ein paar Filter hier, die eine oder andere Beschönigung da und dann noch ein paar geposte Strandbilder. Ja, auch Reiseblogger machen so etwas. Keine Frage! Doch kann man sich trotzdem auf die Informationen verlassen, die man so auf Blogs liest?

Das ist schwierig zu beantworten! Vom Bauchgefühl und meinen eigenen Erfahrungen würde ich sagen Jein. Grundsätzlich ist nämlich viel wichtiger zu fragen: Auf wen kann ich mich verlassen? Auf welchen Blogs finde ich die Informationen, die so echt sind, dass ich sie auch nutzen kann. Nun, ich denke, davon gibt es einige! Doch wem du selber glaubst, das vermag keiner für dich zu entscheiden.

Meine persönliche Einstellung dazu? Ich habe das meiste Vertrauen zu den Bloggern, von denen man sehen kann, mit welcher Liebe sie ihre Beiträge gestalten und wie viel Herzblut hinter ihrer Arbeit steckt. Webseiten und Social Media Kanäle, die eine persönliche Note haben und nicht nur der breiten Masse gefallen wollen, sind die Echtesten und Authentischsten. Diesen Menschen höre ich gerne zu und nehme von ihnen den einen oder anderen Tipp an.

In der Reiseblogger-Branche berichten die meisten von uns von ihren persönlichen Erfahrungen und unterstützen die Postings mit eigenem Bild- und Videomaterial. Große Produktionen sind eher die Seltenheit und die meisten deutschen Blogger haben eine feste Stammleserschaft, aber keine Abertausende Follower. Das macht ihre Einblicke privater und zuverlässiger. Wer weiß, für wen er schreibt und nicht nur darauf aus ist, sein Produkt an zwanzig Millionen Menschen zu verkaufen, der geht mit einer anderen Einstellung an die Sache heran. Ich selbst ziehe den kleinen Blogger von nebenan jedem großen Magazin vor. Ich mag es zu sehen, welcher Charakter hinter einem Artikel steckt und wenn ich einen Stil gefunden habe, der mir gefällt, schaue ich auch gerne öfters vorbei! Denn dann weiß ich, hier habe ich jemanden gefunden, auf dessen Worte ich mich verlassen kann.