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#268 Alternativ reisen – Was bedeutet das?

Was heißt es alternativ zu reisen? Muss man dazu Hippie sein? Nachhaltig reisen oder einfach nur einen Wohnwagen besitzen? Verzichtet ein Alternativreisender auf das Fliegen oder trägt er lediglich alternative Klamotten? Falls du all diese Frage im Kopf hast, dann wollen wir damit jetzt mal endlich aufräumen! Also Klartext: Was meint alternatives Reisen?

Zunächst lässt sich sagen, dass man alternativ Reisen nicht als einen pauschalen Begriff einordnen darf! Alternativ steht einfach dafür, sich nicht der Masse anzuschließen. Wo, inwiefern oder in welcher Hinsicht man das tut, bleibt jedem selbst überlassen. Denn Alternativreisender steht für einen Menschen, der seinen eigenen Weg geht! Und einen eigenen Weg, den kann man nicht klassifizieren!

Wer alternativ reist, der möchte sich nicht dem klassischen Bild von einem Urlauber anschließen! Oder ihm gefällt es einfach besser, sein eigenes Ding aus dem Reisen zu machen. Vielleicht hat er aber auch einfach zufällig eine Reiseart gefunden, die ungewöhnlich ist! Es gibt tausend Gründe, warum man alternativ reist. Kein Grund ist richtig oder falsch! Eine Reise ist etwas Persönliches und soll dir dein Glück bringen. Was für dich Glück bedeutet, das entscheidest du selbst.

Natürlich gibt es auch sehr stark alternative Reisearten. Wir mit unserem Kleinwagen, in dem wir übernachten, fallen schon ab und an unter die Rubrik des Augenbrauenhochziehens. Und ich meine, was ist daran schon so dermaßen außergewöhnlich. Viele Menschen campen oder übernachten in Autos. Unser Auto ist einfach etwas kleiner als der typische Camper! Dafür hat es dennoch seine Vorzüge!

Sehr viel mehr gucken die Leute, wenn jemand im Krokodilkostüm um die Welt läuft – beispielsweise! Dann wird getuschelt und alle fragen sich, was wohl dahinterstecken mag! Doch ich finde, dass jede Art zu reisen legitim ist! Solange man sich selber treu ist, ist man glücklich mit dem, was man tut! Hoffe ich jedenfalls!

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#267 Fremden Kulturen begegnen

So vielfältig wie wir Menschen aussehen, so vielfältig sind auch die Gedanken in unseren Köpfen. Vielleicht sogar noch vielfältiger! Jeder Mensch vertritt andere Ideale und Normvorstellungen. Viele davon sind von der Außenwelt vorgegeben und einige gehören ganz uns. Umso mehr Personen und Charaktere wir kennenlernen, umso mehr Denkweisen und Verhaltensregeln kreuzen unseren Weg.

Das Gute und auch Schlechte an den meisten Menschen ist, dass wir leicht beeinflussbar sind und häufig dazu neigen, uns anzupassen. Wir wollen lieber ein Teil der Masse sein, als wie ein bunter Vogel hervorzustechen. Ob das falsch oder richtig ist, darüber lässt sich streiten und das ist momentan nicht unser Thema – zum Glück! Darüber könnte man nämlich gleich ein ganzes Buch schreiben. Wir stellen uns hier eine andere Frage: Wie funktioniert unser Anpassungstrieb da, wo mehrere Welten aufeinanderprallen?

Das Schwierige an der zunehmenden Globalisierung und der steigenden Reiselust ist, dass ganze Menschengruppen an Orten eintreffen, die einer völlig fremden Kultur folgen und ihre besonderen Regeln jahrhundertelang geübt und praktiziert haben. Würde nur ein einzelner Fremder hinzukommen, wird dieser kaum eine andere Wahl haben, als sich zumindest rudimentär anzupassen. Doch mit dem altbekannten Massentourismus ist das eine ganz andere Geschichte. Ein Strom kulturähnlicher Menschen treffen an einem Ort ein. Da sie sich in der Gruppe sicher fühlen und sich gegenseitig bestärken – wenn auch häufig unterbewusst – fühlen sie sich nicht in der Notwendigkeit, ihr Verhalten und Regeldenken dem der landestypischen Norm anzupassen. Sie bleiben sich selbst treue und legen dadurch eine gewisse Arroganz an den Tag.

Ja, man sollte sich niemals selber aufgeben müssen, um irgendwo dazugehören zu dürfen, doch wer stur und starr auf den eigenen Idealen verharrt, lebt die Globalisierung in einer falschen Art und Weise. Ziel der zunehmenden Verbundenheit der Weltbevölkerung muss es sein, von einander zu profitieren und aus gegenseitigen Erfahrungen und Ansichten zu schöpfen. Dazu braucht es die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und das Interesse aneinander.

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#266 Andorra – Und unser eingesperrtes Auto

Eines sonnigen Dienstags im Dezember sind auch wir endlich auf dem Weg in dieses malerische Bergstädtchen, über das viele reden, aber von dem doch nur wenige genaues wissen.
Die Sonne strahlt und die Berge sind schneebedeckt! Ein unglaublicher Anblick, den man bekommt, wenn man sich für die Passstraße von Frankreich aus durch die Bergwelt der Pyrenäen entscheidet. Diese führt uns durch die schneebedeckte Bergwelt auf luftige Höhen von über 2400 m. Glaubt mir, es gibt so viele Fotomotive und tolle Aussichten, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst anhalten soll.

Die Skisaison hat natürlich schon angefangen und gefühlt alle 10 Meter kann man Wintersportler bewundern, die sich anmutig die Hänge herunterstürzen! Selbst Pferde sieht man hier noch vereinzelt auf ihren eingeschneiten Koppeln stehen. Ihr seht, es lohnt sich schon alleine wegen der Fahrt! Man kann natürlich auch bequem per Tunnel anfahren und spart sich den Bergpass, aber glaubt mir, dann verpasst man wirklich was. Und dafür bezahlt man natürlich Maut!

In Andorra angekommen, machen wir dann den Fehler, der uns später noch einen großen Schreckmoment einbringen wird. Die Parksituation in einigen südeuropäischen Ländern ist ja bekanntlich eher besch***. Doch das Glück scheint es gut mit uns zu meinen, denn wir finden relativ schnell eine kostenlose Parkmöglichkeit sehr nahe am Zentrum. Was uns eigentlich schon hätte stutzig machen müssen! Aber na ja, blauäugig lassen wir das Auto stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt.

Im Stadtkern reiht sich ein Modegeschäft ans andere, dazwischen eine Mall oder einer der zahlreichen Fotozubehörläden. Wer sich mal wieder neu einkleiden will, ist in der großen Fußgängerzone also bestens aufgehoben! Er denkt: Achtet darauf, eure Wegwahl sorgfältig zu treffen, sonst besteht der Tag nur noch aus Shoppen! Ist man aber eher auf der Suche nach kleinen verschnörkelten Gässchen mit ein, zwei Kirchen, sollte man sich ins „Centro Historico“, die Altstadt, begeben. Neben gemütlichen Tapas-Bars und schön eingerichteten Hostels befindet sich dort auch das „Casa de la Vall“, der Sitz des andorranischen Parlaments. Die ganze Stadt schmiegt sich an die umliegenden Berghänge an, deren Gipfel allerdings die Sonne daran hindern, den Talboden zu erreichen, weswegen alles ein wenig grau wirkt.

Besonders schön jedoch ist, dass die Stadt schon passend zur Weihnachtszeit ausgiebig, ja fast schon protzig geschmückt ist und es überall funkelt und glitzert. Auch der WEihnachtsschlitten mit seinen Rentieren ist Vorort.
Ein ganz besonderes Highlight ist auf jeden Fall der Weihnachtsmarkt. Der ist auch wirklich umwerfend. Unter einem funkelnden Lichterketten-Himmel stehen kleine einladende Holzhütten und bieten allerlei interessante Dinge an. Allgemein ist er recht spanisch geprägt. Sprich, er besteht eher aus Verkaufsständen als aus kulinarischem Vergnügen. Neben Kuchen gibt es nur einen Stand mit Essen und das kommt ausgerechnet aus unserer Heimat Bayern. Nebst Brezeln und Wurscht gibt’s sonst noch deutsches Bier – da muss man dann doch mal schmunzeln. Sie denkt: Spätestens wenn ihr ihm eine Bratwurst ausgebt, hat sich euer Freund dann auch wieder beruhigt und ist darüber hinweg gekommen, dass er stundenlang auf dem Weihnachtsmarkt mit euch Geschenke aussuchen musste.

Abgesehen davon hat Andorra-la-Vella allerdings leider nicht allzu viel zu bieten und wir waren auch eher etwas enttäuscht. Die Stadt versprüht nicht unbedingt den Flair von einem romantischen Bergstädtchen, das ich mir erwartet hatte. Na ja, vielleicht war das aber auch genauso unbedacht wie die Geschichte mit dem Auto. Die müssen wir ja noch zu Ende erzählen. Als unsere Erkundungstour dem Ende zugeht und unsere Beine uns so langsam aber sicher nicht mehr tragen können, machen wir uns auf dem Rückweg zu unserem Parkplatz. Da erwartet uns die große Überraschung.

Unser Auto ist neuerdings eingesperrt. Klar, den Zaun und die Schranken hatten wir auch am Morgen bemerkt, aber da waren Letztere noch sperrangelweit offen. Zu unserer Verteidigung es gab auch nirgendwo ein Schild oder sonst irgendwas. Nun aber waren die Schranken fest verschlossen. Völlig verwirrt stehen wir also da und fragen uns, wie wir da jetzt unser Auto herausbekommen sollen. Ich meine, einfach den Zaun umfahren, ist wohl auch in Andorra keine legale Lösung. Nach längerem verzweifeltem Herumirren ist zu unserem Glück vor irgendwoher ein Parkwächter aufgetaucht (auch der war am Morgen noch nicht da) und hat sich unserer verwirrenden Situation angenommen. Noch besser: Nachdem wir unsere Geschichte erzählt hatten, hat er uns sogar erklären können, was passiert war. Am Morgen hatte es einen technischen Ausfall gegeben und alle Schranken des sonst kostenpflichtigen Parkplatzes standen deshalb für alle Welt offen. Und dann kam das allerbeste: Breit grinsend hat er für uns die Schranken noch einmal geöffnet und wir konnten ohne einen Cent zu zahlen, endlich unseren Heimweg antreten.
Da wir das mit dem Parken in Andorra leider nicht so erfolgreich gemeistert haben … falls ihr einen Tipp habt, wo man in Andorra kostenlos parken kann, dann nur her damit, bitte!

Unser Fazit: Während sich Andorra zwar sehr gut zum Skifahren und Shoppen eignet, schlendert man anderswo schöner – Schneespaziergänge ausgenommen! Wir waren weit weniger begeistert im Vergleich zu ähnlichen kleinen Staaten wie Monaco oder San Marino. Die Hauptstadt wirkte auf uns mehr trist als schön und ausgenommen von der kleinen historischen Altstadt kann man nicht zu viel Interessantes entdecken. Empfehlenswert ist das Fürstentum aber trotzdem für alle Wintersportler und im Sommer bietet die Bergwelt auch zahlreiche Möglichkeiten. Von einem reinen Städtetrip würden wir aber abraten.

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#265 Einen Reiseblog betreiben

Oft haben wir ein straffes Programm. Worüber wir uns ehrlich gesagt jedes Mal aufs Neue ärgern. Wir wollen eigentlich gar kein Programm. Wir wollen alles gemütlich und ausgiebig erkunden. In der Ruhe liegt die Kraft. Ist das nicht so? Aber das allseits bekannte Zeitproblem verfolgt uns schonungslos durch jede einzelne Reise. Egal, wie viel Zeit wir uns nehmen, egal ob wir vorher denken: „Das wird supereasy. So und so viele Wochen sind mehr als genug für Land XY!“ Hinterher ist man immer schlauer. Fakt ist: Die Zeit reicht nie, nie, nie!

Es wird immer deutlicher: Wir müssen lernen, Nein zu sagen. Nein zu manchen Sehenswürdigkeiten oder Orten. Alles schafft man eben nicht. Bisher fällt uns das Nein-Sagen deutlich schwer. Häufig taumeln wir am späten Abend nach einem vollgestopften Tag schlaftrunken zurück in unsere Unterkunft. Davor sind wir als letzte Gäste in einem leeren Lokal fast über unseren Tellern eingeschlafen. Bevor uns die Augen endgültig zufallen, murmeln wir voller Hoffnung: „Morgen wird das besser!“

Ihr könnt es euch wahrscheinlich denken. Morgen wird es nicht besser. Am nächsten Tag blüht uns das gleiche Spiel. Wir verstehen, wenn Du dich jetzt fragst: „Was soll das alles? Was für einen Blödsinn machen die da eigentlich? Das ist doch völlig am Ziel vorbei.“ Ganz ehrlich, damit hast Du auch recht. Als wir die Idee zu unserem Blog entwickelt haben, war uns noch nicht ganz klar, wie viel Arbeit dahinter verborgen sein würde. Die erste Voraussetzung für uns, um über etwas zu berichten, ist es, jeden noch so kleinen Ort selber besucht zu haben. Wir wollen keine Halbwahrheiten oder lückenhafte Artikel abliefern. Wir müssen auch nicht den zehntausendsten Bericht über die „Top 10 Sehenswürdigkeiten in Marrakesch“ schreiben. Wer würde den noch lesen. Orte wie Asilah oder Meknès, die sind es wert, über sie zu berichten.

Aber jetzt mal unter uns: Wir lieben unsere Aufgabe. Wir gehen förmlich darin auf. Gut, ab und zu sehen unsere Gespräche auch so aus: „Wir brauchen noch ein Foto von diesem Tempel!“ – „Sollen wir anhalten?“ – „Mhhm, okaaay! Machst du das Bild?“ – „Was ich?! Ich war eben erst dran!“ Solche Wortwechsel gibt es normalerweise aber erst mit zunehmender Müdigkeit nach einem ereignisreichen Tag.

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#264 Ängste auf Reisen

Wir alle haben Ängste. Das ist so was von normal und manchmal sogar sehr hilfreich. In einem fremden Land ist alles neu und unbekannt. Oft verlassen wir dabei unsere Wohlfühlzone und verzichten auf altvertraute Sicherheitsnetze. Dass das einen auch mal in Unruhe stürzt oder zu sorgenvollen Gedanken führt, ist verständlich und nichts, weswegen man sich schämen müsste. Am besten spricht man seine Gedanken in solchen Momenten laut aus und kommuniziert offen darüber. Das hilft dir, unnütze Sorgen loszuwerden und beugt einem möglichen Gedankenkarussell vor.

Angst kann man vor so vielen Dingen haben. Davor fremde Leute anzusprechen, sich in einer fremden Sprache unterhalten zu müssen, vor Krankheiten, vor unbekannten Gefahren oder vor giftigen Tieren. In unseren Köpfen sind diese Bedrohungen real und häufig schlimmer, als sie es in Wirklichkeit sind. Wer öfters mal in Reiseforen unterwegs ist, der liest dort die wildesten Befürchtungen. Die Menschen erkundigen sich nach Schlangenbegegnungen, Tsunami-Sorgen werden geäußert und die Gefahr einer Entführung in Aussicht gestellt.

Dann gibt es auf der anderen Seite aber auch den Schlag Reisender, die sich überhaupt null Gedanken machen und sich, ohne jegliche Erkundung einzuholen, ins nächste Abenteuer stürzen. Zwar wird derjenige weniger Sorgenfalten davon tragen, aber dafür möglicherweise unbedacht in eine missliche Lage hineinstolpern.

Ich denke, der wahre Weg liegt irgendwo dazwischen. Man muss ehrlich sagen, die eine richtige Methode mit Ängsten und potenziellen Gefahren umzugehen, die gibt es nicht. Jeder muss das mit sich selbst und seinem Gewissen vereinbaren. Was ich selber gelernt habe, ist, dass die meisten Ängste unbegründet und übertrieben sind. Jedenfalls die Ängste, die ich häufig mit mir herumtrage. Kommen wir noch mal auf das Schlangen-Beispiel von vorhin. Vor meiner Sri-Lanka-Reise hatte ich mich ein wenig eingelesen, wo auf der Insel man Schlangen treffen könnte. Als ich die Entdeckung machte, dass die Reptilien wohl auch des Öfteren in der Hauptstadt Colombo gesichtet werden, war das für mich etwas schockierend. Nach dieser Information nahm ich an, dass sie dann ja wohl überall herumfleuchen. Letzten Endes habe ich nach knapp drei Wochen im Land nicht eine einzige gesehen. Und ich bin wirklich weit herum gekommen. Von Wanderungen über Stadtbesuche bis hin zu Safaris war alles dabei. Nur eben keine Schlange! Da sieht man nicht jede Angst bewahrheitet sich. Die meisten bleiben zum Glück nur Gespenster in unserem Kopf!

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#263 Flugangst auf Reisen

Flugangst zu haben, ist unglaublich nervig. Vor allem, wenn man so reiseverliebt ist, wie ich es bin. Vor jedem Flug zittern meine Beine, ich verspüre schlimme Übelkeit und würde am liebsten davonrennen. Wenn ich schließlich im Flugzeug sitze und das große Monster Geschwindigkeit aufnimmt, bin ich mit Sicherheit davon überzeugt, dass ich dieses Mal hier nicht wieder herauskommen werde.

Warum steige ich trotzdem ein? Die Antwort ist klar und braucht kaum Erklärung: Ich liebe es zu reisen! Das Reisen ist mir die Überwindung meiner Ängste wer! Und manche Orte erreicht man eben nur mit dem Flugzeug.

Wer selber Flugangst hat, der kennt mein Dilemma bestimmt. Es ist so ein unangenehmes Gefühl zu wissen, dass ein toller Urlaub vor einem liegt, man sich aber nicht darauf freuen kann. Früher war meine Angst vor dem Fliegen so stark, dass ich schon Tage vorher nicht mehr sorgenfrei schlafen konnte und mitunter regelmäßige Albträume erlitt. Das hat sich mit der Zeit relativiert. So richtig mies geht es mir nur noch in den Stunden vor dem Abflug und während des Fluges. Trotzdem begleitet mich in den Tagen vorher noch immer ein dumpfes, ungutes Gefühl. Auch wenn ich inzwischen weiß, dass Flugzeuge nicht einfach vom Himmel fallen, fehlt mir nach wie vor ein ausgeprägtes Vertrauen in ihre Funktionskraft. Deshalb dämpft der bevorstehende Flug meine Reiselust jedes Mal um Längen. Ich beschäftige mich vielmehr damit, was im Falle eines Absturzes passieren würde, als daran zu denken, welche tolle Abenteuer vor mir liegen! Das anzugehen ist mein nächstes Ziel! Ich wünsche mir von Herzen, mich irgendwann einmal auch auf eine Flugreise zu freuen. Ohne Wenn und Aber! Mal schauen, ob sich mir dieser Wunsch erfüllt.

Um ehrlich zu sein, ist meine Flugangst für mich keine allzu große Einschränkung, sondern etwas, womit ich zu leben gelernt habe, indem ich mich wieder und wieder damit konfrontiert habe! Dennoch trage ich immer ein paar Zusatzgewichte in meinem Koffer herum. Das muss nicht unbedingt sein!

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Reisen

#262 Antizyklisch reisen – Wer reist schon gerne, wenn alle reisen?

Überfüllte Strände und Waldbrände, teure Unterkünfte und keine freien Stellplätze. Dieses und jenes! Da ließe sich gut noch ein wenig weiter lamentieren. In der Hauptsaison zu reisen, bedeutet meistens ein gewisses Maß an Unannehmlichkeiten. Darauf hat nicht jeder Lust! Es lässt sich natürlich keineswegs immer vermeiden, aber wenn möglich, umgehen wir die alljährliche Massenbewegung ins Ausland sehr gerne. Als Studenten und Selbstständige hatten wir bisher auch immer den Luxus, nicht an feste Urlaubszeiten oder Schulferien gebunden zu sein. Da ist dann nur noch ein bisschen Flexibilität und schlaues Planen vonnöten und schon sitzt man völlig alleine am Traumstrand schlechthin.

Auch wenn man nicht immer genau voraussagen kann, wie es ist, außerhalb der Saison an einen Urlaubsort zu reisen, haben wir meistens sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein Beispiel: Als wir 2019 im Mai über die Azoren gehüpft sind, waren wir auf fast jedem Campingplatz die einzigen Gäste. Manche Campingplätze hatten noch nicht einmal geöffnet und wir durften infolgedessen regelmäßig kostenlos übernachten. Zwar ohne Sanitäranlagen, aber mit freundlichen Camp-Besitzern, die noch so richtig in Plauderstimmung waren. Wie gesagt, mit etwas Flexibilität findet sich immer ein Weg. Als dann der Juni über die Inseln inmitten des Atlantiks hereinbrach, wendete sich das Blatt deutlich. Plötzlich teilten wir unsere Campingplätze mit mehr und mehr Besuchern und die touristischen Hotspots wurden nach und nach „entprivatisiert“.

Auch in anderen Ländern haben wir derartige Erfahrung bereits gesammelt. Ob du Kroatien im Juli oder Ende September besuchst, macht einen gigantischen Unterschied. Einmal hast du die klassische Situation, in der du kaum einen Quadratmeter frischer Luft für dich findest – zumindest an der Küste. Knapp zweieinhalb Monate später liegt das Meer dann so verlassen da, dass du dich fragst, ob du dir die ganze Sache nur eingebildet hast! Schon irgendwie verrückt oder?

Antizyklisch reisen funktioniert natürlich nicht immer und überall – so richtig Bock auf eine Reise zur Hurricane-Saison haben wir bisher noch nicht verspürt! Letztendlich ist es aber eine gute und nervenschonende Sache und wir werden es wann immer möglich in die Tat umsetzen.

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Lifestyle

#261 Arbeite an deiner Einstellung

Du bist du! Das und nichts anderes ist die Wahrheit! Doch wer bist du wirklich? Wer du bist, das spiegelt sich viel in deiner Einstellung zur Welt wieder! Deine Einstellung begründet dein Handeln und wächst aus deinen Erfahrungen. Wie du handelst, beeinflusst deine Erfahrungen maßgeblich. Also ist die Einstellung mit deinem Handeln fast untrennbar verbunden. Sie erwächst aus ihm und bildet seine Grundlage. Unglaublich, wie kompliziert wir Menschen schon wieder sein müssen!

Dass deine Einstellung und dein Handeln derart kreislaufförmig miteinander verbunden sind, ist eine wichtige Erkenntnis. Denn nun weißt du, dass du beides immerfort hinterfragen musst. Nur so kannst du freies und unbeeinflusstes Handeln gewährleisten. Hänge dich nicht an dir selber auf, indem du veraltete Einstellungen zur Maxime deines Handelns werden lässt.

Ein Beispiel: Jemand hat die Erfahrung gemacht, dass fremde Menschen ihn grundsätzlich nicht mögen. Seine Einstellung zu fremden Menschen wird demnach eher negativ sein! Wie wird er sich also gegenüber jemanden verhalten, den er nicht kennt? Möglicherweise misstrauisch, ablehnend und keineswegs offen. Was wird die Folge daraus sein? Logischerweise, dass er bei den meisten fremden Menschen, die er kennenlernt, nicht so gut ankommt. Das wird seine Haltung logischerweise wieder bestätigen und erhärten. Und was ist an alldem schuld? Eine schlechte Erfahrung, die vielleicht sogar schon jahrelang zurückliegt. So was ist so dermaßen menschlich. Leute, uns allen passiert das! Also hört auf, euch von alten Verhaltensmustern leiten zu lassen. Dazu bleibt einem nichts anderes übrig, als seine Einstellung zu überdenken. Doch wie macht man so etwas? Ganz einfach: Man geht ins Gespräch über sich selbst. Mit seinen engsten Mitmenschen oder mit sich selbst. Man thematisiert die eigenen Schwachstellen und wiederkehrende Verhaltensmuster. Man sucht in seiner Vergangenheit nach Gründen und schlechten Erfahrungen. Und dann, wenn man soweit ist, lässt man die unguten Erfahrungen los. Lebe ohne deine alten Erfahrungen. Sie gehören nicht zu dir! Bau dir neue Meinungen von der Welt auf, die dich in die richtige Richtung leiten.

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Reisen

#260 Betteln auf Reisen

Seit Längerem gehen Bilder von Reisenden um die Welt, die ihre Reise mit Bettelei finanzieren. Da greift man sich schon an den Kopf. Es geht hier nicht um arme Menschen, die auf Geld von anderen angewiesen sind, sondern um junge Erwachsene, die es für angemessen halten, in einem Land zu betteln, wo viele Leute nicht einmal die Chance haben, ihre eigenen Staatsgrenzen hinter sich zu lassen. Diese Leute, um Geld für eigene Reisen zu bitten, grenzt fast schon an morbide Ironie.

Ich finde es in den meisten europäischen Ländern vertretbar, wenn Reisende sich Geld für ihr Weiterkommen verdienen, indem sie Musik auf der Straße spielen oder vergleichbare Kunst aufführen. In Europa herrscht ein allgemeiner Wohlstand und jeder entscheidet selbst, ob er etwas spenden möchte oder nicht.

In anderen Ländern gelten da jedoch völlig andere Regeln. Es gibt Kulturkreisen, in denen zählt es als Verpflichtung, einem Bettler Geld zu geben. Was wenn diese Menschen sich also gezwungen fühlen, jemanden Geld für seine Reise zu spenden, der höchstwahrscheinlich an einem Tag zehnmal so viel ausgibt, als sie selbst in einem Monat verdienen. Natürlich habe ich keine festen Zahlen, die ich hier beweisführend anbringen kann. Es gibt auch in den Ländern, die wir als verarmt einstufen, viele Menschen, die alles andere als arm sind. Trotzdem ist es eine Schmach, in einem Land als vergleichsweise reicher Gast zu betteln, wenn ein paar Kilometer weiter Menschen verhungern. Auch wenn diese bettelnden Reisenden nur an touristischen Orten betteln sollten und lediglich andere Reisende um Geld bitten, ist und bleibt dieses Unterfangen in meinen Augen unmoralisch. Schließlich sollte das Geld, welches Touristen in ein Land bringen, dem Land selbst zu gute kommen. Wer in einem Urlaubsland Geld an Bettler verteilen möchte, der sollte es denen zukommen lassen, die in der Region heimisch sind und das Geld wirklich zum Leben benötigen.

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#259 Freundschaft gekündigt?!

Nicht jede Freundschaft hält einer gemeinsamen Reise stand. Da gibt es die und die Arten von Freundschaft. Manche Freunde sollten sich nur einmal pro Monat auf einen Kaffee treffen und ansonsten möglichst keinen Kontakt miteinander pflegen. Dann funktioniert die Freundschaft wunderbar. Aber eine Kontakt-Überdosis wäre dann so was wie ein blinder Angriff ohne jede Chance auf ein positives Ende. Manch eine Freundschaft braucht einfach eine gewisse Distanz und dann ist alles wunderbar. Like best friends forever! Nun gut, Ironie beiseite. Es gibt wirklich die und die Freundschaften. Als Freunde sollte man aber eigentlich nur diejenigen Menschen im Leben zählen, mit denen man auch von Herzen gerne Zeit verbringt. Alle anderen sind eher so was wie Bekannte.

Doch egal wie dick du mit jemanden bist, das muss nicht bedeuten, dass ihr auch die besten Reisekumpanen wärt. Zusammen reisen ist eine große Herausforderung. Reisen bringt Schwierigkeiten, Stress, tagelanges aufeinander hocken und, und und! Hinzu kommt, dass wir alle die unterschiedlichsten Vorstellungen davon haben, wie die perfekte Reise auszusehen hat. Und da wir eben alle nur Menschen sind, sind wir dann schnell mal unamused, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben. Was dann folgt, ist ebenfalls menschlich: Vorwürfe, Beschimpfungen, Schuldzuweisungen und böse Worte. Zwei Wochen später fliegen ehemalige Freunde als geborene Feinde nach Hause. Zumindest sollen solche Dinge passieren.

All diesen Komplikationen beugst du am besten vor, indem du dir gut anschaust, mit wem du vorhast du verreisen. Ist das eine Person, mit der du gut reden kannst? Seid ihr euch häufig einig und habt grundlegend die gleichen Einstellungen in Sachen Reisen? Habt ihr schon öfters über einen längeren Zeitraum miteinander verbracht und bringt euch ein gefestigtes Vertrauen hingegen? Reisepartner müssen sich so freundschaftlich gegenüberstehen, dass sie auch im Fall eines Ärgernisses in der Lage sind, problemlos miteinander zu kommunizieren. Das ist alles gegeben? Na dann los, einer gemeinsamen Reise steht nichts im Weg! Reisen schweißt schließlich auch zusammen!