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#80 Wahnsinn in der Wüste

Dass Dubai eine Stadt der Superlative ist, ist längst bekannt. Vor meiner Reise nach Sri Lanka konnte ich zusammen mit meiner Freundin die Supermetropole in Rahmen eines Stop-Overs besuchen. Während ich bereits zwei Artikel über die touristische sowie die komplett untouristische Seite Dubais verfasst habe, geht es heute darum, was Dubai so einzigartig macht.


Zu allererst muss man hier wohl eines aufzählen: den Burj Khalifa. Das weltweit höchste Bauwerk mit einer Gesamthöhe von 828 Metern. Ringsum befindet sich die Dubai Downtown mit seinem Heer aus Hochhäusern. Aber nicht nur am Land sticht Dubai mit seinen Projekten aus der Masse der Metropolen heraus. Im Meer geht der Wahnsinn weiter.


Betrachtet man Satellitenbilder von Dubai, sieht man, dass sich seit der Jahrtausendwende einiges getan hat. Dubai hat Unmengen künstlicher Landfläche vor seiner Küstenlinie aufgeschüttet. Zwar wurden nicht alle der geplanten Bauprojekte fertiggestellt, dennoch hat sie sich entscheidend verändert. Zwei Inselgruppen sind hinzugekommen, die jeweils der Form einer Palme nachempfunden sind. Es handelt sich um „The Palm, Jebel Ali“ und „The Palm, Jumeirah“. Die dritte geplante Palme nahe dem Viertel Deira wurde nicht fertiggestellt und zu den „Deira Islands“ umgestaltet.


Zwischen den Deira Islands und der Jumeirah Palme befindet sich eine weitere Inselgruppe. Ohne Landanschluss wurde ein künstliches Atoll aus mehreren hundert Inseln aufgeschüttet. Es soll die Landmasse unserer Erde repräsentieren und wird deswegen „The World“ genannt. Es handelt es sich aus der Vogelperspektive im Prinzip um eine künstlerisch realisierte Weltkarte.


Zurück auf dem Festland müssen wohl noch die „Jumeirah Islands“ Erwähnung finden. Ja, richtig gehört. Inseln auf dem Festland. Bei der aus 50 Inseln bestehenden Anlage handelt es sich um ein Wohnprojekt. Rund um die Inseln wurde Land ausgehoben und mit Wasser geflutet. Etwas nördlich entstand das riesige Wohnviertel „Emirates Hills“.
Dubai ist wirklich einzigartig. Wer dem Emirat noch keinen Besuch abgestattet hat, sollte wirklich mal vorbeischauen. Vielleicht lässt sich ja wie bei uns ein Stop-Over einrichten?

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#78 Nussschalen auf großer Reise

Eine meiner Bekannten ist eine begeisterte Seglerin. Ich kann es auch gut nachvollziehen, so hat sie doch bis jetzt nur Positives dabei erlebt. Als sie das Segeln auf einem See nahe München lernte, entdeckte sie nicht nur ihre Leidenschaft fürs Segeln, sondern fischte auch ihren Segellehrer und jetzigen Ehemann aus dem Wasser. Zusammen sind sie seitdem über die Ostsee nach Dänemark geschippert, haben den Ärmelkanal überquert und das Meer vor Kroatien und Griechenland unsicher gemacht.

Ein Ort, der mir im Bezug aufs Segeln ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist, liegt auf einer kleinen Insel mitten im Atlantik. Genauer gesagt auf der Azoreninsel Faial, in der Inselhauptstadt Horta. Denn im dortigen Jachthafen haben sich unzählige Segler verewigt. Überall auf den Mauern ringsum befinden sich die Malereien der festmachenden Segelcrews. Ganz viele sind auf dem Halbzeitpunkt ihrer Atlantiküberquerung. Ein Spaziergang durch den Hafen ist deswegen ein echtes Erlebnis. Man ist auf der Suche nach einer deutschen Mannschaft und sieht unterwegs Flaggen aus aller Herren Ländern. Manche der Malereien sind schon Jahre oder gar Jahrzehnte alt, andere gerade erst entstanden. Der Brauch hält sich glücklicherweise weiterhin und macht den Hafen Hortas so zu einem ganz besonderen Ziel für die Überquerer des Atlantiks – seien sie per Flugzeug oder per Schiff angereist.

Ich selbst war in meinem Leben nur insgesamt drei Tage auf einem Segelboot. Als Kind hat mich mein Onkel für einen Ausflug auf den Starnberger See hinaus mitgenommen und das zweite Mal zog es mich in Australien zu den Whitsunday Islands auf das Meer hinaus. Beide Male war es ein unvergessliches Erlebnis und nicht nur deswegen fiebere ich dem Tag entgegen, an dem ich das nächste Mal zum Segeln aufbreche. Hoffentlich werde ich bei stärkeren Wellengang nicht so richtig seekrank!

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#76 Tourist in Dubai

Letztes Jahr war es soweit. Ich habe die Mega-Stadt Dubai besucht. Viel hatte ich bereits von ihr gehört. Die einen waren begeistert und die anderen entgeistert. Und wie hat mir selbst der Aufenthalt in der Wüstenstadt gefallen?

Auf dem Weg zu unserem dreiwöchigen Sri Lanka Aufenthalt haben meine Freundin und ich noch einen zwei Tages Stopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingelegt. Glücklicherweise war das bei der Flugbuchung mit Emirates problemlos möglich. Früh morgens landen wir völlig übermüdet in der Metropole. Die Nacht war wegen der Zeitverschiebung viel zu kurz. Mit der Metro geht es für uns in Richtung Downtown. Etwas abseits vom höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa, liegt unser Hotel. Wir können aber so früh natürlich noch nicht einchecken. Immerhin können wir unser Gepäck dalassen. Bis zum Nachmittag durchstreifen wir Dubai Downtown und besuchen die berühmte Dubai Mall. Alles ganz schön beeindruckend!

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotelbett geht es für uns am frühen Abend nochmal mit dem Stativ bewaffnet raus. Gerade Dubai bei Nacht gefällt dem Fotografenherz. Besonders der südliche Arm des Dubai Creeks gefällt uns für einen kleinen Abendspaziergang. Was aber total überrascht? Wir sind komplett allein!

Am nächsten Morgen geht es für uns an den bekannteren Teil des Dubai Creeks: Wir besuchen Deira, die Altstadt von Dubai. Deira ist vor allem für die orientalischen Souks und Märkte bekannt. So gibt es einen eigenen Souk für Gewürze, Textile und Gold. Dieser Teil von Deira ist recht touristisch. Bevor wir den Fluss überqueren, machen wir noch eine dreiviertel Stunde lange Fahrt den Fluss hinauf, die definitiv ein Highlight unserer Zeit in Dubai ist. Gerade die Docks etwas weiter flussaufwärts sind ein Hingucker mit ihren überladenen und völlig chaotischen Booten – sogennante Dhaus – die Waren aus Indien und Pakistan anliefern.

Nach der Rundfahrt setzen wir mit einem Abra – eine kleine, traditionelle Holz-Fähre – auf die andere Seite des Flusses über. Auf der anderen Seite setzt sich die touristische Seite Dubais fort. Das Viertel Al Seef beispielsweise ist ausschließlich für den Tourismus entstanden. Keines der auf alt getrimmten Gebäude ist echt. Keines so alt, wie es erscheint. Davon, dass Dubai auch anders kann und man die Chance auf völlig authentische Erfahrungen hat, habe ich bereits früher berichtet. Gerade diese beiden vollkommen verschiedenen Welten so nah nebeneinander existieren zu sehen, macht für mich den Reiz Dubais aus.

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#74 Ich will nur dein bestes: dein Geld

Mit diesem Spruch scherzt mein Vater immer. Nicht nur beim Reisen entspricht er leider der Wirklichkeit. Doch gerade im Ausland wird man mit seiner Wahrhaftigkeit am öftesten konfrontiert.

Überall möchten Menschen dem Reisenden etwas verkaufen. Seien es Kleinigkeiten in Souvenirgeschäften, gefälschter Schmuck oder Markenprodukte. Hinzu kommen noch die unzähligen Schlepper, die dich ins nächste Restaurant entführen möchten oder die dir einen Ausflug andrehen wollen. Wenn es keine kommerziellen Angebote sind, dann wird wahrscheinlich um Geld für die kranken Kinder gebeten oder gleich mit der Waffe gedroht. Überall geht es um das, was heute die Welt regiert.

Manchmal wünscht man sich in solchen Momenten einfach eine gerechtere Welt herbei. Oder ein T-Shirt mit einem großen „No, thank you!“. Wobei dieses Mittel bei einem Überfall wohl nur schlecht als recht wirken würde. Gerade bei Bettlern finde ich die Situation schwierig. An die nervigen Souvenirverkäufer und Restauranteinladungen kann man sich ja noch gewöhnen. Bei Bettlern ist es allerdings wirklich unglaublich schwierig zu erkennen, wann sich ein wahrhaftig Hilfsbedürftiger unten der Schar an Scharlatanen befindet.

Feste Regeln für sich im Vorfeld zu definieren ist wichtig. Wenn ich merke, dass das nett gemeinte Gespräch nur einen Zweck hat, habe ich keine Scheu mehr, den Fluss an Worten zu durchbrechen. Kindern geben wir nie etwas. Das sollte sowieso klar sein. Bei allen anderen wird es schon schwieriger. Abseits von Touristenzentren und vor allem abseits der Großstädte ist die Chance auf echt Bedürftige am größten. In Ballungszentren hingegen wird oft schon von den Städten erbeten, keine Spenden zu erbringen. Zu groß ist die Gefahr, dass immer mehr Menschen ihren Job wechseln und ihren Lebensunterhalt auf der Straße erwirtschaften. Generell gilt wohl, dass gerade die etwas verdienen, die nicht laut danach schreien. Es hilft ungemein, ein wenig darauf zu achten, ob die Einheimischen selbst etwas geben. Dann ist man meist auf der sicheren, sozial vertretbaren Seite.

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#72 Versicherung für Reiseerinnerungen

Ich liebe das Reisen. Ich liebe die Fotografie. Folglich bin ich natürlich ein begeisterter Reisefotograf. Jeder Fotograf hat davor Angst, dass man eines Tages die externe Festplatte anschließt, auf der sich die Erinnerungen der letzten zwei Jahre befinden und dann der große Schock folgt. Die Platte kann nicht mehr ausgelesen werden. All die Mühe, all die Erinnerungen, all das Herzblut ist verloren. Damit dieser Fall nicht eintritt, will ich heute darüber schreiben, wie man am besten seine Fotos vor dem unwiderruflichen Verlust sichert.

Das Zauberwort, um den Totalverlust zu vermeiden, heißt Redundanz. Ich sichere meine Bilder nicht nur einfach, sondern gleich dreifach. In meinen Fall halten dafür mittlerweile drei 4TB Festplatten und drei 8TB Festplatten her. Seit dem Kauf der Nikon D810 verbraucht ein Bild immerhin schon um die 75MB. Für die redundante Speicherung gibt es natürlich mehrere Wege. Statt einer Vielzahl an externen Festplatten kann man sich heute auch Speicherplatz anmieten. Die Cloud-Speicher sind derzeit immer wieder in aller Munde. Die einen werben mit ihnen als Technologie der Zukunft, die anderen fürchten um die Integrität der Daten und der eigenen Privatsphäre. Ich vertrete auch eher die zweite Personengruppe. Falls ich jemals meine Fotos einem solchen Online-Speicherdienst anvertrauen würde, wäre es aber in jedem Fall ein einheimischer Anbieter. Wie es um den Datenschutz im Ausland steht, sollte hinsichtlich bekannt sein.

Statt externe Festplatten zu verwenden, kann man auch sogenannte NAS-Speichersysteme verwenden. Dabei handelt es sich um kleine Rechner, in denen die vorhandenen Daten redundant vorliegen. Es ist quasi ein eigener, kleiner Server, der mit bestimmten Speicherverfahren vor Datenverlust schützt.

Im Prinzip ist es aber völlig egal, welches Verfahren genutzt wird. Neben den drei vorgestellten existieren natürlich noch viele weitere. Die Hauptsache ist vor allem eins: Schütze deine liebevoll erstellten Bilder im Vorhinein und hoffe nicht einfach darauf, dass es dich schon nicht erwischen wird!

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#70 Bergsteigen am mittelatlantischen Rücken

Wer auf der Suche nach dem höchsten Berg Portugals ist, wird nicht etwa auf dem Festland, sondern inmitten des Atlantiks fündig. Der Montanha do Pico (bzw. auch Ponta do Pico) auf der portugiesischen Azoreninseln Pico ist mit seinen 2351 Höhenmetern die Spitze Portugals. Beim Montanha do Pico handelt es sich um einen aktiven Vulkan, der 1720 das letzte Mal ausgebrochen ist. Der Gipfel besteht aus einem großen Vulkankrater, aus dem sich ein weiterer Vulkankegel erhebt, der schließlich in dem höchsten Punkt mündet. Fast das komplette Areal des Berges steht unter Naturschutz.

Wer den Ponta do Pico nicht nur von den umliegenden Inseln aus betrachten will, sondern auch erklimmen möchte, muss sich dafür an die Casa de Montanha auf 1223 Metern begeben. Dort bekommt man sowohl hilfreiche Tipps als auch die Möglichkeit, die Genehmigung zum vier Kilometer langen Aufstieg zu erwerben.

Der Aufstieg auf den Vulkan ist ausschließlich über dessen Westflanke möglich. Pro Person werden dabei 20€ bis zum Gipfel fällig. Ein GPS-Gerät ist beim Preis mit eingeschlossen. Die Wanderung ist vor allem eines: anstrengend! Über 1100 Höhenmeter muss man sich das scharfkantige Geröll hinaufkämpfen. Oben wird man dann aber mit einer unglaublichen Aussicht belohnt – jedenfalls falls es das Wetter zulässt. Da der Vulkan die höchste Erhebung in einigen Tausend Kilometern Umkreis ist, bleiben recht gerne Wolken an dessen Spitze hängen. Bei guter Sicht hingegen eröffnet sich dem fleißigen Bergsteiger ein Panorama, dass seines gleichen sucht.

Wer das Erlebnis noch ein bisschen besonderer gestalten möchte, hat ein Zelt und einen dicken Schlafsack im Gepäck. Die Übernachtung am höchsten Berg Portugals ist erstens möglich und zweitens faszinierend, wenn am Morgen die Sonne sich vom Horizont verabschiedet und die Azoren mit ihrer Wärme aufweckt.

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#68 Bargeld – Erinnerungen aus Metall

Zum Reisen gehört eines fast immer dazu: Geld wechseln. Auch wenn wir in der EU mittlerweile relativ verwöhnt mit dem Euro sind und nur noch in einigen Mitgliedsstaaten auf den Besuch bei der Bank angewiesen sind, sieht es in der restlichen Welt noch komplett anders aus. Fast jedes Land hat seine individuelle Währung.

Ich persönlich bin ein großer Fan von ausländischen Währungen und lasse es mir so normalerweise auch nicht nehmen, ein paar Münzen abzuzweigen und meiner heimischen Sammlung hinzuzufügen. Daheim sammeln sich mittlerweile eine Vielzahl an Münzen: Sri-Lanka-Rupien, Dinare aus Tunesien, Dirhams aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Dollars aus Kanada sowie den USA, Kronen aus Skandinavien und Tschechien, Franken aus der Schweiz, Kunas aus Kroatien und die hübschen Tolare, mit denen man früher in Slowenien bezahlt hat, sind nur eine kleine Auswahl aus meiner mittlerweile doch beachtlichen Sammlung.

Seien wir doch mal ehrlich. Irgendwie wäre es auch schön, wenn man sich die ganze Wechselei sparen könnte! Auf der anderen Seite bringt das ausländische Geld auch immer einen gewissen Charme mit sich. Man merkt, dass man nicht mehr in gewohnten Gefilden unterwegs ist.
Mit den neusten Entwicklungen könnte sich die ganze Münzsammelei aber in ein paar Jahrzehnten auch erledigt haben. Die Kreditkarte erhält in immer mehr Ländern Einzug. Bald kann man wohl auch in den Teestuben im Himalaya geldlos bezahlen. Die ersten Stimmen behaupten, dass die Welt bald komplett bargeldlos ablaufen könnte. Ich hoffe, dass sich diese Situation noch ein paar Jahrzehnte herauszögern wird. Nicht nur mein Sammlerherz wird bei der Vorstellung ein bisschen schwerer. Auch der Informatiker in mir macht sich dann Sorgen. Die sind dann aber anderer Natur! Bis es aber so weit ist, werde ich meine Sammlung beständig erweitern und so immer ein paar Erinnerungsstücke mit nach Hause nehmen können.

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#66 Es muss ja nicht immer das Auto sein

Wenn ich so auf meinem Sofa sitze und Artikel verfasse, schaue ich auch immer wieder aus dem Fenster. Auf die umliegenden Weinberge, die sich die sonnenbeschienenen Hänge hinaufziehen. Am Fuße davon befindet sich die Zugstrecke in Richtung Frankfurt und ein paar Regionalbahnen stehen auf dem Abstellgleis. Wie schön wäre es doch jetzt in einem der vorbeirauschenden ICE zu sitzen auf dem Weg zu einem fernen Ziel. Oder wie wäre es mit einer ganzen Bahnreise? Es gibt doch so viele tolle Auswahlmöglichkeiten.

Europa lässt sich super mit dem Interrail Global Pass erkunden. Man muss sich nur überlegen, an wie vielen Tagen der Pass gelten muss und schon kann man sich auf machen in Richtung Abenteuer. Eine Städtereise der besonderen Art beginnt und mit ihr ganz, ganz viele Eindrücke der Länder, die man durchquert. Wer schon immer einmal in die Türkei möchte, kann sich aber auch eine Fahrt mit dem berühmten Orient-Express buchen. Die ursprüngliche Strecke von Istanbul nach Frankreich wird zwar nur noch einmal im Jahr befahren, aber spätestens seit dem Roman „Mord im Orient-Express“ und dessen mehrmaligen Verfilmungen hat diese Strecke den Kultstatus erlangt.

Die international bekannteste Zugstrecke muss aber die Transsibirische Eisenbahn sein. Auf einer Strecke von über 9000 Kilometern durchquert man den asiatischen Kontinent. Die Originalstrecke von Moskau nach Wladiwostok ist heute nicht mehr die einzige Option. So kann man auch problemlos nach einem Großteil der Strecke umsteigen und im Anschluss noch die Mongolei durchqueren und nach Peking fahren. Es zeigt sich mal wieder: Es gibt so unglaublich viel Tolles zu erleben. Wann soll man nur die Zeit für alles haben?

Ich für meinen Teil wäre heute erst einmal froh, wenn ich es überhaupt schaffe, noch einen Fuß vor die Tür ins Sonnenlicht zu setzen. Die vorbeifahrenden Züge haben heute keinen Platz für mich. Aber wer weiß? Vielleicht ist die nächste Bahnreise näher als ich denke!

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#64 How to: Backpack

Gerade junge Menschen begeistert diese Reiseart seit Jahrzehnten. Das Backpacken. Das bedeutet, mit dem prall gefüllten 60L Rucksack auf dem Rücken unbekannte Länder zu durchstreifen und auch noch die einsamsten Ecken zu erkunden. Mal im Hostel zu übernachten und unglaublich viele Gleichgesinnte kennenzulernen, mal an einem einsamen Campingplatz die absolute Idylle der Natur zu genießen.

Mein erster richtiger Backpacker-Urlaub begann vor vier Jahren im Backpackerland schlechthin: Australien. Auch wenn ich mir dort nicht ganz sicher bin, ob jeder verstanden hat, was Backpacken bedeutet. Mit dem Bus von A nach B und dann weiter nach C zu fahren und den Backpack nur vom Bus zum Hostel und wieder zurückzutragen, ist dem Backpacken meiner Meinung nach genauso fern, wie mit dem Rollkoffer zu backpacken! Aber auch davon gibt es in Australien genügend Beispiele.

In der zugehörigen Reisegruppe lese ich online auch immer wieder, dass die Wanderschuhe getrost zu Hause bleiben können. Bei meinen Wanderungen wie dem Fraser Island Great Walk war ich aber heilfroh, diesen Tipp in den Wind geschlagen zu haben. Genauso bei jeder Erkundung des australischen Regenwaldes. Ein Backpacking-Urlaub aber, bei dem ausschließlich die günstigen Unterkünfte gewählt und der Reisekoffer mit einem Rucksack ausgetauscht werden, ist für mich persönlich kein Backpacken! Beim Backpacken sollte das Land erkundet werden, man muss mit den Einheimischen in Kontakt kommen und verrückte neue Dinge ausprobieren und erleben. Fordere dich heraus und lass dich von nichts aufhalten bei deinem persönlichen Weg durch die Welt.

Australien eignet sich meiner Meinung nach perfekt als Einstiegsland für jeden Backpacker. Australien ist ein sehr sicheres Land, das der Heimat durch die westliche Ausrichtung noch relativ ähnlich ist. Nichtsdestotrotz gibt es unglaublich viel zu erleben und zu entdecken. Dass man in Australien auch einen Work und Travel Aufenthalt verbringen kann, ist natürlich auch eine klasse Möglichkeit für eine Langzeitreise. Und glaubt mir: Australien ist viel zu groß, als das man selbst nach ein, zwei Jahren alles gesehen haben könnte! Mich zieht es auf jeden Fall schon wieder auf den roten Kontinent!

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#62 Expeditionsfieber

Nach der Ankunft in Peru geht es hinauf auf die Gipfel der Anden. Von dort weiter in den wilden Amazonas Westbrasiliens. Vor Ort wird ein Lager errichtet und die Gruppe in drei Teile aufgespalten. In den nächsten Tagen sollen die Teams aus Abenteuerfreudigen den Amazonas durchstreifen auf der Suche nach bisher unentdeckten Schätzen und Ruinen.

Als meine Freundin mir vor ein, zwei Jahren von einem Facebook-Post erzählte, indem genau für diese Expeditionsreise noch Mitreisende gesucht wurden, war ich hellauf begeistert. Das hört sich doch wirklich unglaublich spannend an! Selbst meine Freundin war von der Idee fasziniert, obwohl in ihr auch ein paar Ängste mitschwangen. Das größte Problem an der Sache? Pro Person sollte die Reise mehrere Tausend Euro kosten. Nicht nur der Flug, sondern auch die nötigen Permits, lokalen Führer und Lastenesel wollen bezahlt werden.

Wer über der Reise dienlichen Fähigkeiten verfügt – zum Beispiel ein abgeschlossenes Medizinstudium, zahlt übrigens weniger. Auch wenn wir als Berichterstatter in Form von Text und Fotografie vielleicht sogar eine Chance auf einen Rabatt gehabt hätten, war die Summe für uns natürlich trotzdem unbezahlbar. Unsere Reisen zeichnen sich bisher eher dadurch aus, dass sie so günstig wie möglich ausfallen. Die paar Tausender liegen bei uns dann doch leider nicht irgendwo in der Ecke rum. Trotzdem finde ich die Idee einer Expeditionsreise faszinierend. Generell zieht es mich sowieso schon an die Orte, die noch nicht so bekannt sind. Glücklicherweise sind nicht alle so kostenintensiv.

Eines Tages aber will ich auch diesen Traum noch verwirklichen. Eine waschechte Expeditionsreise voller Adrenalin und Abenteuer. Der westliche Amazonas hört sich schon mal nicht schlecht an. Eine Reise zu den Polkappen wäre ebenso gut. Bis es aber so weit ist, erfreue ich mich aber an den weniger exklusiven Erlebnisreisen.