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Sich selbst sehen – die Problematik des Vergleichens

Jeder hat seine Stärken und Schwächen – ein klassischer und ausgelutschter Satz. Dennoch ist er wahr. Das Interessante jedoch ist, dass selbst wenn mehrere Leute die Stärken und Schwächen einer Person benennen müssten, sich gewisse Unterschiede ergeben. Dies lässt sich besonders stark beobachten, wenn man selbst seine eigene Stärken und Schwächen nennen muss. Das liegt vor allem an zwei zentralen Punkten:

1. Ab wann eine Leistung/Eigenschaft/Verhalten oder Ähnliches als „gut“ oder „schlecht“ und vor allem in welchem Maße als solches betitelt wird, hängt davon ab, was die jeweiligen Menschen als normal ansehen und bisher erlebt haben. Zu diesem Aspekt habe ich bereits etwas geschrieben, daher möchte ich mehr auf den daraus resultierenden zweiten zentralen Punkt eingehen:

2. Womit bzw. mit wem vergleicht man sich? Wann immer man eine Wertung für etwas abgibt, ist automatisch ein Vergleich dabei. Beispielsweise bezieht sich das Schulnotensystem auf die angedachte Leistung für das jeweilige Alter. So ist es eine eher leichte Sache als Volljähriger eine 1 in einem Deutschaufsatz zu schreiben als andersherum. Je nachdem was oder wer als Vergleich herangenommen wird, bekommt der zu vergleichende Aspekt eine gänzlich andere Wertung. Nehmen wir weiterhin das Beispiel Schule zur Veranschaulichung: Wer sich stets mit den Klassenbesten vergleichen wird und nicht dazu gehört, wird sich selbst als schlecht betiteln, obwohl die Leitung trotzdem viel besser als der Durchschnitt sein kann. Das Vergleichen mit anderen kann in beide Richtungen Probleme erzeugen. Extrem gedacht: Entweder ist man gänzlich von sich selbst überzeugt in einem so hohen Maße, dass es andere abschreckt und schlichtweg das viel zu positive Bild von einem selbst zu suboptimalen Anmaßungen führt. Genauso kann es aber auch sein, dass man durch den Vergleich mit „zu hohen Zielen“ in eine Depression oder Ähnliches verfällt. Die Goldene Mitte zu finden, ist da gar nicht so leicht. Jedoch kann man sich obiges Wissen stets vor Augen führen und wenn man mit einem Vergleich anfängt, stets auch die andere Seite mit einbeziehen. Oder aber du machst bewusst von der Problematik Gebrauch, um andere Übel (Gedankengänge) zu beseitigen und beispielsweise durch einen für dich selbst positiv bedingten Vergleich zu mehr Selbstvertrauen zu gelangen.