Angenommen man selbst ist der Ansicht, dass die eigene Ansicht unabdingbar für die Ansicht der anderen bezüglich eines speziellen Themas ist, so sollte man sich vor der konkreten Äußerung gut überlegen, wie man jene eigene Ansicht äußern möchte. Denn auch wenn der Inhalt der gleiche ist, so wird die Art der Meinungsdarstellung einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie andere darauf reagieren. Oftmals ist sogar die Art der Darstellung wichtiger als der eigentliche Inhalt. Um zu wissen, wie man seine eigene Meinung äußern sollte, muss man sich zuerst die Frage stellen, was man mit seiner Äußerung bezwecken will. Geht es um den reinen Informationsgehalt, soll die Äußerung einen Wunsch bzw. Aufforderung beinhalten oder möchte man das Gegenüber zu bestimmten Aussagen verleiten? Sehr schnell, wenn man die eigene Art der Formulierung überdenkt, kann es zu anderen Folgen kommen. Jemand fühlt sich angegriffen oder beleidigt, fasst das Gesprochene als eine Aufforderung zu etwas auf, was man gar nicht bezweckt hat etc. Um Entsprechendes zu vermeiden, ist es relevant zu wissen, welche Faktoren darauf Einfluss haben, wie andere dein Gesprochenes aufnehmen bzw. interpretieren. Lautstärke, Tonhöhe, Sprechgeschwindigkeit, Aussprache, Formulierung, Mimik, Gestik, Zeitpunkt, Umfeld und Zustand des Gegenübers sind dabei die wichtigsten Aspekte. Alle der genannten Punkte sind schnell an einem Beispiel erklärt. Angenommen man möchte jemanden davon überzeugen, dass Laugenbrötchen besser sind als Laugenstangen, zumindest der eigenen Meinung nach, dann wird es grundlegend zu mehr Erfolg führen, wenn meine seine Ansicht in einem normalen Tempo und auf freundliche Art und Weise formuliert. Wenn die Tonhöhe sich von der Norm für einen selbst zu sehr unterscheidet, man also in einer wesentlich höheren Tonlage spricht als sonst ohne ersichtlichen und vorher genannten Grund (medizinische Faktoren), dann wird das Gesagte lächerlich klingen und die eigene Meinung wird nicht erst genommen. In dem Augenblick, wo man sehr laut, stark oder schnell spricht, wird das Gesagte das Gegenüber eher abschrecken. Dies führt dazu, dass das Gesagte weniger gerne und schnell aufgenommen wird. Ein Lächeln sowie eine offene (körperliche) Haltung ist an dieser Stelle empfehlenswert, da dies in Kombination mit einer freundlichen und nicht misszuverstehenden Formulierung dafür sorgen wird, dass das Gegenüber nicht in eine Art Abwehrhaltung gehen wird. Außerdem gibt es für jeglichen Inhalt, den man einer anderen Person vermitteln möchte, einen eher guten und einen eher schlechten Zeitpunkt. Dabei spielt auch das Umfeld in dem jeweiligen Augenblick sowie die Grundsituation, in der sich das Gegenüber befindet, eine wichtige Rolle. Beispielsweise bietet sich für ernsthafte Diskussionen ruhigere bzw. nicht belebte Orte an. Außerdem ist es wenig ratsam, mit jemandem ernste Gespräche zu führen, wenn jenes Gegenüber wegen einer anderen Sache sehr aufgebracht ist. Genauso kann es sein, dass jemand wegen frischer und unangenehmer Erfahrungen der jeweiligen Thematik gegenüber sehr emotional geladen ist.
Unwahrscheinlich viel zu beachten, das stimmt. Alles davon zu jeder Zeit kann man gar nicht beachten, aber es führt bereits zu sehr großen Ergebnissen, wenn man sich obige Aspekte ab und zu ins Gedächtnis ruft und sich dafür sensibilisiert.