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#43 Top 3 Ausflüge Conway National Park

Direkt südlich von Airlie Beach erheben sich die Berge des Conway National Parks. Genauer gesagt erheben sie sich auch östlich davon, dort hat das Unterwassergebirge, von dem man nur die Spitzen sehen kann, aber einen anderen Namen: Whitsunday Islands National Park. Auch wenn die meisten Besucher sich ausschließlich auf die Whitsundays stürzen, sollte man den unbedeutenden Nachbarn, den Conway Nationalpark, nicht unterschätzen.

3. Platz: Cedar Creek Falls
Im Südwesten des Parks locken die Cedar Creek Falls. Nicht nur der Wasserfall selbst ist ein äußerst schönes Exemplar. Am Fuße des Wasserfalls lädt ein großes Wasserbecken zu einer abkühlenden Erfrischung ein. Das Wasser ist klar und tief genug, dass man perfekt ein paar Bahnen ziehen kann oder sich lässig treiben lassen – je nachdem, welcher Typ man ist! Wer noch ein bisschen Lust auf Wandern hat, kann auch noch zur Spitze des Wasserfalls hinauf gehen. Der Blick von oben ist auf jeden Fall lohnenswert. Dass die Cedar Creek Falls nur Platz eins einnehmen, liegt daran, dass sie während der Trockenzeit normalerweise komplett versiegen. Für ein Picknick am See sind sie dann aber immer noch gut.

2. Platz: Mount Rooper Lookout
Ganz im Norden vom Conway Nationalpark – auf der anderen Seite der Straße von Airlie Beach zum Shute Harbour – liegt der Mount Rooper. Eine schöne Wanderung ist der Mount Rooper Circuit in Kombination mit dem Swamp Bay Track. Am Ende vom Swamp Bay Track kann man auch zelten. Die mittelschwere Strecke ist zwar auch bequem in einem Tag machbar, aber mitten in der Einsamkeit sein Zelt aufzuschlagen, hat doch auch seine Reize!

1. Platz: Conway Circuit 17,2km – auch als recht schwierige MTB-Strecke
Die Hauptattraktion im Conway National Park muss aber der Conway Circuit sein. Die 17,2 Kilometer lange Strecke führt einmal durch das nördliche Drittel des Parks und kann entweder als Zwei- beziehungsweise Drei-Tages-Wanderung gegangen werden oder man leiht sich ein Mountainbike und macht sich auf den Weg, um mit viel Aktion diesen stellenweise schwierigen MTB-Trail zu meistern. Wer nicht die gesamte Strecke wandern/fahren möchte. Sollte zumindest hinauf zum Honeyeater Lookout laufen (sehr steil).

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#42 Top 3 Ausflüge: Airlie Beach

Airlie Beach lockt vor allem mit einer riesigen Attraktion. Nirgendwo kann man besser segeln gehen. Warum? Die über 70 Inseln der Whitsundays – die meisten sind komplett unbebaut/unbewohnt – sind einfach die perfekte Kulisse dazu. Aber auch an Land kann Airlie Beach überzeugen. Das Zentrum sprudelt geradezu über von Leben und erzeugt damit schon fast den Anschein, dass es sich bei der Kleinstadt um eine Großstadt handeln würde. Das ist aber kein Wunder. Der Ort scheint Menschen magisch anzuziehen. Jeden Tag schlagen Dutzende neuer Touristen, Backpacker und Segelbegeisterte in dem schicken Städtchen auf.

3. Platz: Conway National Park
Direkt im Süden grenzt an das Ortsgebiet von Airlie Beach der Conway National Park. Im Conway National Park gibt es wirklich viel zu erleben. So viel, dass er seine eigene Top 3 Seite bekommen hat. Den Trail, den aber wirklich keiner verpassen sollte, der sich in Airlie Beach aufhält, ist der Honeyeater Lookout Trail. Auch wenn dieser hauptsächlich bergauf führt, hat man nach der Anstrengung einen umso besseren Ausblick zurück auf den Hafen und Westen von Airlie Beach.

2. Platz: Eungella National Park
Auf Platz zwei würde ich den Eungella National Park setzen. Auch wenn der Park nicht wirklich in der Nähe von Airlie Beach liegt – er liegt immerhin 170km weit entfernt – so sollte man ihn auf jeden Fall trotzdem einen Besuch abstatten. Dieser Nationalpark umschließt den ältesten subtropischen Regenwald Australiens. Da er darüber hinaus seit über 30.000 Jahren von anderen Regenwaldteilen isoliert ist, trifft man in Eungella auf Spezies die so sonst nirgendwo gibt. Darüber hinaus ist der Nationalpark für seine Schnabeltiere bekannt. Neben den Echidnas sind es die einzigen Säugetiere, die Eier legen.

1. Platz: Whitsunday Islands
Dass der Platz Nummer eins der besten Ausflüge in Airlie Beach an die Whitsundays geht, ist nun wirklich keine große Überraschung. Gerade die Bilder von Whitsunday Island, nach der die ganze Inselgruppe benannt ist, sind weltbekannt. Das hat auch einen guten Grund. Der Whitehaven Beach auf Whitsunday Island soll einer oder sogar der weißeste Strand auf der ganzen Welt sein. Ein Besuch im Rahmen einer Segeltour lohnt sich auf jeden Fall. Dabei sollte man aber auf keinen Fall vergessen, sich auch mindestens einmal die Unterwasserwelt näher anzuschauen. Neben bunten Fischen habe ich auch eine große Meeresschildkröte und einen Rochen entdecken können!

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#41 Top 3 Aktivitäten: Townsville

Wen es nach Townsville verschlägt, hat normalerweise schon ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen: Magnetic Island. Auch wenn die gut 50km² große Insel definitiv das Highlight der Region ist und damit auch logischerweise Platz eins dieser Top 3 belegt, gibt es trotzdem noch mehr zu sehen als das der Küste vorgelagerte Eiland.

3. Platz: Wer auf Wandern steht, sollte definitiv einmal auf den Castle Hill klettern. Der 286 Meter hohe Hügel ist ein alleinstehender roter Felsen – ein sogenannter Monolith. Hinauf führen drei Wege. Man kann entweder eine kleine Wanderung unternehmen – dem sogenannten Ziegenpfad folgen, den Weg hinauf über Stufen bestreiten oder ganz bequem die Straße hinauf fahren. Wer es versäumt hat, am frühen Morgen den Sonnenaufgang zu genießen, sollte sich die letzte Option ernsthaft überlegen oder erst am Abend kommen. Ansonsten wird man beim nahezu schattenlosen Aufstieg von der Sonne erbarmungslos gegrillt.

2. Platz: Die Innenstadt von Townsville ist durchaus sehenswert. Das Zentrum ist recht kompakt, sodass es gut zu Fuß erkundet werden kann. Besonders die Palmer Street ist sehenswert. Nachts lohnt sich ein Besuch in der Flinders Street. Am Meer hingegen zieht sich die schier unendlich wirkende Strandpromenade nach Norden hinauf.

1. Platz: Magnetic Island ist die Attraktion schlechthin in Townsville. Die Insel lockt nicht nur mit der höchsten Dichte an Koalas in Australien, sondern auch mit Traumstränden. Die Hälfte der Insel gehört zum gleichnamigen Nationalpark, welcher zum Wandern einlädt. Baden im Meer ist ein echter Genuss und an manchen Stränden auch ganzjährig möglich. Sowohl die Picnic Bay als auch die Horseshoe Bay haben Schwimmbereiche, die mit Netzen vor Quallen geschützt sind. Rings um die Insel gibt es tolle Schnorchelmöglichkeiten. Ein Lycra-Anzug ist dort auf jeden Fall für den Schutz gegen Quallen sinnvoll.
Wem die Top 3 nicht genug sind, kann außerdem noch durch den städtischen Botanischen Garten streifen oder das Reef HQ Aquarium mit seinem 2,5 Millionen Liter großen Tank besuchen. Im Aquarium schwimmen nicht nur Fische um die echten Korallen herum. Auch Haie und Rochen sind zu sehen.

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#40 Kultur und Eintrittswucher?

Fast alle Staaten der Welt lassen es sich mit gutem Geld bezahlen, wenn Touristen ihre Highlights besichtigen möchten. Gerade in weniger weit entwickelten Ländern ist es üblich, dass unterschiedlich hohe Eintrittsgelder von Touristen und Einheimischen verlangt werden.

Bei unserer Reise durch Sri Lanka waren wir zuerst vom kulturellen Dreieck hellauf begeistert. Als wir uns aber über die Eintrittspreise erkundigten, mussten wir schon schlucken. Für die drei Königsstädte Polonnaruwa, Anuradhapura und Sigiriya muss man knapp einhundert US-Dollar einrechnen. Dazu kommen noch weitere Eintrittsgelder für Tempelanlagen wie dem Badulla-Felsentempel oder dem Pidurangala Rock gegenüber von Sigiriya. Damit hätten sich die Kosten für zwei Personen in Höhe des Preises eines Mietwagens für einen ganzen Monat bewegt.

Wir fanden das ein bisschen zu happig, weswegen wir uns – shame on us – dazu entschieden, nur Sigiriya von den drei Königsstädten zu besuchen. In Polonnaruwa haben wir uns die Anlage so gut es ging von außen angesehen und die kostenlosen Teile besucht. Anuradhapura mussten wir leider komplett auslassen, da es ohne einen Besuch zu weit abseits unserer Route lag. Meiner Meinung nach ist es wirklich äußerst schade, dass die Preise so unglaublich hoch angesiedelt sind. Insbesondere wenn man bedenkt, dass zum Beispiel im Fall von Sigiriya das Eintrittsgeld für Touristen mit 30 $ ungefähr 112 Mal so hoch ist, verglichen mit den 50 Sri-Lanka-Rupien die ein Einheimischer bezahlt.

Ich verstehe zwar, dass die Kosten der Instandhaltung von den Regierungen vieler Staaten oder den verantwortlichen Institutionen nicht getilgt werden könnten, wenn die Preise für Touristen nicht höher wären. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Faktor von 112 unangemessen ist. Notfalls sollte zumindest eine Alterseinschränkung, wie man sie beispielsweise aus Rom kennt, oder ein Studentenrabatt eingeführt werden. Andererseits sollten jedoch die Preise für die Einheimischen nicht erhöht werden, da ihnen der Zutritt zu ihrem eigenen kulturellen Gut wohl ansonsten gänzlich verwehrt bleiben würde.

Es wird wohl wie vieles in der Welt eine Gratwanderung bleiben, wobei es zumindest dieses Mal für uns bedeutete, dass wir nur eine dieser drei unglaublichen Archäologiestätten besuchen konnten.

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#34 Kubanisches, flüssiges Gold

Eines ist normalerweise definitiv nicht mein Freund und das ist Alkohol. Trotzdem, ab und an gönne auch ich mir ein Radler oder in Kuba eben einen Mojito. Und was macht der Mojito-Trinker, wenn er zu tief ins Glas schaut? Rums! Nicht umsonst heißt der Hauptbestandteil des Cocktails wohl Rum.

Dieses Mal habe ich beim Besuch der Karibikinsel mich an ein Rum-Tasting gewagt und immerhin fünf Sorten von drei Herstellern getestet. Den in Deutschland wohlbekannten Havana Club habe ich in drei Ausführungen getestet und meiner Meinung nach wird er – irgendwie auch logisch – mit steigendem Alter und Preis besser. Der Dreijährige brennt meiner Meinung nach noch ziemlich, während der Siebenjährige schon angenehmer schmeckt. Den Schluck aus der Auswahl der Meister genossen meine Mutter und ich definitiv am meisten. Meinen Vater überzeugte die goldene Mitte. Vom Geruch her überzeugt mich jedoch keiner der Havana Club Rums, diesen Wettbewerb gewinnt mit klarem Abstand der Cubay Rum, wobei dieser leider beim Geschmack abraucht. Der Rum aus der ehemaligen Hauptstadt Santiago de Cuba hat keinen von uns überzeugt. Weder Geruch noch Geschmack sprach uns an.

Die genauen Varianten, die wir probiert haben, stehen unten nochmal aufgelistet. Außerdem die meines Wissens nach teuerste Flasche Rum Kubas, die aus der Normalproduktion stammt. In diesen Genuss kamen wir allerdings leider nicht. Aber wen wundert das, wenn allein 2cl schon um die 44$ kosten?! Ob unsere Evaluation aussagekräftig ist, wage ich stark zu bezweifeln. Keiner von uns ist ein bekennender Rum Trinker und gerade bei Amateur-Testern geht der Geschmack weit auseinander. Immerhin waren wir uns aber alle einig!
Als gutes Geschenk würde ich persönlich den Havana Club mit 7 Jahren empfehlen, wobei dieser bei uns zuhause – mit ein bisschen Preisaufschlag – natürlich auch zu erwerben ist. Falls es etwas Ausgefalleneres sein soll, ist entweder die Selección de Maestros zu empfehlen oder ein Ron Cubay, welcher immerhin der Lieblingsrum des Veranstalters ist.

Die getesten Rum-Arten:
Havana Club 3 Jahre, 0,7l 5$
Havana Club 7 Jahre, 0,7l 15$
Havana Club Selección de Maestros, 0,7l 40$
Ron Cubay Anejo, 10 Jahre, 0,7l 15$
Santiago de Cuba 12 Jahre, 0,7l 40$

Der teuerste Rum:
Havana Club Maximo, 1l 2200$

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#33 Fliegen – einfach atemberaubend

Man liegt auf der Wiese, schaut den Wolken zu und dann kommt plötzlich wieder eines in das Blickfeld. Ein Flugzeug. Von der Wiese aus wirkt es winzig klein, wenn man jedoch am Flughafen in eines einsteigt, erscheint es plötzlich riesig. Eine ganz besondere Erfahrung ist das Starten und Landen der großen Flugmaschinen aus nächster Nähe zu beobachten.

Der berühmteste Ort für solch eine Erfahrung ist wohl der Maho Beach auf der Karibikinsel St. Martin. Die Flugzeuge fliegen in gerade einmal 30 Metern Höhe über den Strand hinweg, um auf den direkt angrenzenden Flughafen zu landen. Doch für dieses Schauspiel muss man nicht gleich in die Karibik fliegen!

Auf unserer Balkanrundreise hatten wir nur einen festen Termin. Wir wollten die Familie meiner Freundin auf Korfu treffen. Als diese die Urlaubspläne 2019 vorstellten, war es auch die Geburtsstunde der Idee unserer Balkanreise. Während wir also mit dem Auto und per Fähre übersetzten, kam der Rest unserer Gruppe per Flugzeug an. Der internationale Flughafen liegt in der Inselhauptstadt Kerkyra, direkt am Meer. Wortwörtlich. Die einzige Start- und Landebahn ist in eine kleine Meeresbucht hineingebaut und die Bucht durch einen Damm vom Meer abgetrennt.

Und genau diesen Damm, der direkt im Anflugs- beziehungsweise Startbereich des Flughafens liegt, darf man betreten, während über den Köpfen der Schaulustigen Mittelstreckenflugzeuge wie der A320 oder die B737 hinwegrauschen. Dem noch nicht genug. Auch am anderen Ende der Startbahn bietet sich ein Spektakel. Wann immer ein Flugzeug in Richtung Meer startet, wird die direkt hinter der Startbahn vorbeiführende Straße gesperrt. Ein Polizist überwacht die Situation, sodass niemand von den starken Winden der Turbine hinfort gepustet wird. Auf Nachfrage durfte ich beim Start direkt neben dem Wagen der Polizei warten und es war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend – und das, obwohl ich weit davon entfernt war, direkt hinter den Flugzeugturbinen zu stehen. Wer also auf Flugzeuge aus nächster Nähe steht, hat jetzt einen Grund mehr der wohltemperierten Mittelmeerinsel einen Besuch abzustatten.

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#32 Gletscherläufe

Dass die Menschen schon vor Tausenden von Jahren den beschwerlichen Weg über Gletscher wagten, ist nicht nur durch den Fund von Ötzi bewiesen. Die sogenannten Gletscherläufe sind aber etwas komplett anderes. Da geht keiner über die Gletscher und auch der Gletscher geht nirgendwo hin. Mit dem Wort Gletscherlauf wird ein Phänomen beschrieben, das zum Beispiel sehr oft in Island stattfindet.

Durch die auf Island ausgeprägt vorkommende Thermalwärme schmelzen die Gletscher, die erloschene und aktive Vulkane bedecken, immer wieder von unten her an. Bei Vulkanausbrüchen wird natürlich noch weit mehr Eis abgeschmolzen. Nicht immer fließt das dabei entstehende Schmelzwasser sofort ab. Es kann sich auch in subglazialen – sprich unter dem Gletscher liegenden – Seen sammeln. Wenn das um den See befindliche Eis den Wassermassen schließlich nicht mehr standhalten kann, läuft der See aus und kann dabei verheerende Schäden anrichten. Beim letzten großen Gletscherlauf 1996 in Südisland war zuvor der Vulkan Gjálp ausgebrochen. Beim darauf folgenden Gletscherlauf traten bis zu 45.000 m³ Wasser pro Sekunde aus dem Gletscher aus. Die unterhalb des Gletschers vorbeiführende isländische Ringstraße wurde erheblich beschädigt und sogar eine Brücke wurde mitgerissen. Auch bis zu zehn Meter hohe Eisbrocken wurden mit den Fluten mitgerissen.

Das Phänomen des Gletscherlaufes beschränkt sich aber nicht nur auf Island. Auch in anderen Teilen der Erde, wo Gletscher und Vulkane aufeinandertreffen, ereignen sich immer wieder Gletscherläufe. Betroffene Länder sind beispielsweise Chile, Neuseeland, Kanada oder Alaska. Aber auch in Gebieten ohne Vulkanaktivität können Gletscherläufe auftreten, wenn sich eine größere Menge Schmelzwasser anstaut. So ereigneten sich beispielsweise mehrere solcher Überflutungen am Grindelwaldgletscher in der Schweiz, weswegen sich der Kanton schließlich gezwungen sah, einen künstlichen Abfluss zu errichten.

Ein interessantes Video, das unter anderem Videoaufnahmen vom Gletscherlauf 1996 am Gjálp zeigt, findet sich auf YouTube unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=MgkEwIykTno

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#31 Reiseunglück

Für gerade einmal 42 Euro pro Person ging es für meine Freundin und mich im Sommer 2016 nach Malta. Bei so einem Sonderangebot konnten wir einfach nicht Nein sagen und packten spontan unsere Koffer oder besser gesagt Backpacks. Für drei Wochen ging es in Richtung Sommer, Sonne, Meer.

Angekommen auf der Hauptinsel machte sich dann aber recht schnell Ernüchterung breit. Die Städte der Ostküste gefielen uns überhaupt nicht. Alles war auf Partytourismus ausgelegt und der einzige Lichtblick war die Hauptstadt Valletta, die zugegebenermaßen wirklich schön ist. Aber nichts für drei Wochen! Wir begaben uns also weiter auf die Suche und wollten eigentlich nach Gozo, der zweitgrößten Insel des Archipels, umziehen. Doch da machte uns unsere zu dieser Zeit noch fehlende Reiseerfahrung einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten für unser damals begrenztes Budget nur eine einzige Unterkunft auf Gozo finden können und als wir schließlich auf der Insel ankamen, kam mit uns eine böse Überraschung. Die Adresse war falsch angegeben. Die Unterkunft lag gar nicht auf Gozo!

Etwas gestresst machten wir uns also auf den Rückweg. Erst nahmen wir die Fähre und dann bekamen wir mit etwas Glück gerade noch den letzten Bus, der uns ganz weit ins westliche Hinterland brachte. Das Beste an der Geschichte? An der Adresse, an der uns der Busfahrer aussteigen wollte, gab es auch kein Anzeichen für unsere Unterkunft. Etwas überfordert beschlossen wir, dass wir erst im nächsten Dorf rausgelassen werden wollen. Dort hatten wir dann unfassbares Glück: Der Besitzer unserer Unterkunft war gerade im einzigen Restaurant des Dörfchens und eine Einheimische brachte uns zu ihm. Allerdings waren wir mittlerweile so spät dran, dass unser Zimmer nicht mehr verfügbar war – die Sonne war auch schon längst untergegangen. Zu unserer Freude durften wir aber trotzdem bei unserem Host übernachten. Er improvisierte und schließlich schlossen wir nach einem aufwühlenden Tag die Augen auf einer Matratze im Innenhof der Unterkunft.

Auch wenn die Idylle des abgeschiedenen Dörfchens uns wahrlich zugesagt hat und wir das Meer ringsum praktisch für uns hatten, konnten wir auch hier nicht ewig bleiben. Und dann haben wir etwas beschlossen, was bis jetzt wirklich einmalig geblieben ist. Wir sind verfrüht zurück nach Hause geflogen! Was vielleicht etwas überstürzt wirken mag, war aber für uns in diesem Moment das Richtige. Wir wurden einfach nicht komplett glücklich auf Malta und wir wollten unser begrenztes Studentenbudget nicht noch weiter verpulvern. Rückblickend bereue ich nur nicht noch einmal nach Gozo gefahren zu sein und dass wir kein Zelt dabei hatten, um einfach eine Woche kostenlos auf der winzigen Insel Comino zu übernachten. Wer weiß, vielleicht verschlägt es uns ja eines Tages nochmal nach Malta und wir können uns noch einmal einen neuen Überblick über die Insel verschaffen und das Verpasste nachholen. Bis jetzt bleibt uns diese Reise jedoch nur als unsere enttäuschendste in Erinnerung.

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#30 Australienliebe

Schon vier Jahre ist mein Besuch auf dem am dünnsten besiedelten Kontinent her – die Antarktis mal ausgelassen. Meine insgesamt fast zehnwöchige Reise hat sich wirklich in mein Gedächtnis gebrannt. So viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen sind mir geblieben. Was habe ich zuallererst gelernt? Australien ist verflixt noch mal riesig! In meiner Zeit habe ich ausschließlich die Ostküste und die von Melbourne nach Adelaide führende Great Ocean Road bereist. Wenn ich jetzt noch verrate, dass ich schon allein in Queensland, dem nordöstlichen Bundesstaat Australiens, über sechs Wochen verbracht habe und trotzdem mich unglaublich mit meiner Reise beeilen musste, wird die Dimension Australien wohl noch klarer.

Nach dem Verlassen Queenslands hatte ich nur noch Zeit für wenige Stopps: Surfers Paradise, Byron Bay, Sydney, Blue Mountains, Canberra und Melbourne. Von Melbourne ging es dann innerhalb von einer knappen Woche über die Great Ocean Road nach Adelaide. Mein Herz habe ich aber definitiv in Queensland gelassen.

Queensland hat mich einfach vollends überzeugt. Ich bin auf eine einsame Insel übergesetzt, habe dort übernachtet, habe Koalas auf Magnetic Island gesehen, bin zwischen den Whitsunday Islands entlanggesegelt und habe den weltweit weißesten Strand gesehen, war im Great Barrier Reef schnorcheln und hab in Agnes Water das Surfen erlernt. Das hört sich zugegebenermaßen alles nach Meer an, aber auch das Festland hat mich überzeugt. Ich war im Wooroonooran National Park auf Wasserfall- und Blutegeljagd, bin die Josephine Falls heruntergerutscht und habe Australiens nassesten Punkt besucht. Kurzum: Ich habe mich im queensländischen Australien pudelwohl gefühlt.

Bei meiner Reise hatte ich leider keine Möglichkeit, den berühmten Uluru-Felsen, die Südinsel Tasmanien oder Western Australia zu bereisen, weswegen es mich unbedingt für noch einen weiteren Besuch nach Australien zieht. Bis dahin heißt mein Lieblingsteil aber definitiv Queensland! Und wir werden uns mit Sicherheit wiedersehen!

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#27 Luxusurlaub versus Kuba

Wer nach einem interessanten Reiseziel sucht, wird bei Kuba definitiv fündig. Da es so lange abgeschottet von den anderen Staaten existierte, läuft auch heute noch vieles anders in dem Karibikstaat. Eine der wunderschönsten Facetten Kubas sind definitiv dessen Einwohner. Die Kubaner sind lebensfrohe und offene Spaßvögel.
Dieses Jahr war ich zum zweiten Mal auf Kuba, diesmal mit meiner Familie. Da sowohl der Geburtstag meiner Mutter als auch meines Vaters auf die Reise fielen, gönnten uns die beiden zwei Übernachtungen in einem der fünf Sterne Hotels auf der wunderschönen Insel Cayo Santa Maria.

Mit dem Viazul ging es ab Remedios über den knapp 50 Kilometer langen, mitten durch das Meer führenden Damm, der die Insel mit dem Festland verbindet. Am Hotel wartete die erste Überraschung auf uns. Mitten im Rezeptionsbereich war eine Baustelle. Da wurde wohl gerade der Springbrunnen oder etwas Ähnliches entfernt. Nach dem Check-In wurden wir auf unser Zimmer geführt und es war wirklich einschüchternd riesig. Da wir zur dritt waren und es ausschließlich Zimmer für bis zu zwei Personen gibt, hatte ich mein eigenes Refugium. Jacuzzi, Terrasse, Außendusche und Meeresblick inklusive.
Das wir uns immer noch auf Kuba befanden, wurde uns beim ersten Gespräch mit einem der anderen Gäste klar. So bezeichnete sie die Essensauswahl im hoteleigenen Restaurant als Russisches Roulette – die Beschreibung wäre meist sehr hochtreibend und das Resultat nicht vorhersehbar. Diese Beschreibung trifft es genau ins Schwarze.

Auch bei der Zubereitung der Speisen wurde manch alternativer Weg eingeschlagen, der besser für immer vergessen geblieben wäre. Eine mit hunderten Gräten durchsetzte Rückenflosse sollte eigentlich nicht frittiert werden. Auch der Service des Personals war nicht den Ansprüchen des Hotels gewachsen. Des Öfteren wirkten die Kellner nervös und der Situation nicht ganz gewachsen. Dass die meisten jedoch fast fließend Englisch sprechen, war definitiv ungewöhnlich für Kuba.

Alles in allem haben wir den Aufenthalt vor Ort zwar genossen, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis auf der kubanischen Insel ist definitiv nicht ganz stimmig. Die meiner Meinung nach unglaublich tolle und lockere Lebenseinstellung der Kubaner passt einfach nicht mit dem fünf Sterne Hotelluxus der Hotelburgen zusammen. Ich würde eher empfehlen, in einen der nahen Ortschaften am Festland zu übernachten und mit dem Auto oder angemieteten Roller die Inseln zu erkunden.