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#116 Reisegadget: Vorhängeschloss und/oder Pacsafe

Wer viel in Hostels unterwegs ist, der sollte sich auch gut um seine Wertsachen kümmern. Leider habe ich da schon viele Geschichten gehört und auch einiges selbst miterlebt. Dem einen wurde der Lohn vom letzten Monat Work&Travel (wobei in der Zeit es eher nur Work war) gestohlen. Dann reiste einer mit offensichtlich recht wenig Geld und das Einzige, was er sich geleistet hatte, war seine Spiegelreflexkamera. Rate mal, was nach dem Tagesausflug nicht mehr im Zimmer war?

Was ich aus solchen Geschichten gelernt habe? Lasst euer Zeug nicht rumliegen! Auch nicht im Hostel! Gelegenheit schafft Diebe… Leider! Auf Reisen habe ich deswegen auch immer ein Vorhängeschloss mit im Gepäck. In vielen Hostels (leider auch nicht in allen) gibt es Locker. Also kleine Schränke, vergleichbar mit denen in Schwimmbädern, in denen man seine Wertsachen einsperren kann. Normalerweise braucht man aber ein eigenes Schloss oder muss sich eines leihen.

Eine Alternative ist ein Pacsafe. Bei einem Pacsafe handelt es sich um eine etwa 5 bis 12 L große Tasche aus verstärktem Stoff. Damit man die Tasche nicht aufschneiden kann, ist sie mit einem Stahlgeflecht verstärkt. Der Bund wird mit einem Stahlseil zugezogen und mit einem Vorhängeschloss verschlossen. Damit der Dieb nicht die ganze Tasche mitnimmt, kann man den Pacsafe an festen Körpern im Raum anschließen. Die Heizung eignet sich zum Beispiel sehr gut dafür. Wir haben einen sehr großen Pacsafe damit wir auch mal unsere Kameras drinnen lassen können. Gerade gegen Gelegenheitsdiebstähle schützt er sehr gut und bis jetzt ist uns so noch nichts abhandengekommen. Aufpassen muss man aber natürlich trotzdem. Kleine Gegenstände könnte man nach dem Durchtrennen der Hülle auch durch die Stahlmaschen hindurch entfernen. Ansonsten ist der Pacsafe aber eine sehr gute Möglichkeit, seine Wertsachen zu schützen.
Eine andere Möglichkeit ist es, alle wertvollen Dinge immer bei sich zu haben. Das ist natürlich nur in Ländern angeraten, in denen es keine hohe Kriminalitätsrate gibt. Ansonsten wird man für die potenziellen Räuber zum Hauptgewinn.

Auch wenn das Thema Diebstahl/Raub lästig ist, gehört es leider zum Reisen dazu. Am wichtigsten ist es nicht blauäugig an die Sache heranzugehen und unnötige Wertgegenstände gleich daheim zu lassen.

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#115 Reisen finanzieren

Wie kannst du dir das bloß leisten? Eine äußerst beliebte Frage! Die kennen wohl einige Reisende nur zu gut. Aber Leute, seien wir doch mal bitte ehrlich! Reisen muss nicht teuer sein! Es kommt einfach darauf an, womit du dich zufriedengibst und wo deine Prioritäten liegen!

Meine Priorität liegt inzwischen voll und ganz darauf, die Welt zu bereisen, um unseren blauen Planeten besser kennenzulernen und gleichzeitig mich selbst! Da bin ich auch bereit, auf andere Dinge zu verzichten. Früher bin ich beispielsweise sehr gerne shoppen gegangen. Ich habe es geliebt, nach neuen Outfits Ausschau zu halten und war kaum zu bremsen, wenn es um die passenden Schuhe ging. Inzwischen kaufe ich nur noch so selten neue Klamotten ein. Ich sage nicht, dass ich es komplett sein gelassen habe, aber meine Ausgaben in diesem Bereich haben sich um mindestens 75 % heruntergefahren. Ähnlich ist es mit meinem Smartphone. Nur mit dem Unterschied, dass ich dafür noch nie viel Geld ausgegeben habe. Ein neues Handy kostet mich maximal 300€ und ich behalte es solange, bis es mich im Stich lässt. Welche die aktuellsten Modelle auf dem Markt sind? Puuh, keine Ahnung, frag jemand anderen! Die sind so teuer, dass ich mir sie nicht einmal anschaue! Mein Vertrag basiert übrigens noch auf einer Prepaid-Karte und verlangt mir 5€ im Monat ab. Ich will es ja nur gesagt haben!

Jetzt kommen wir aber mal zu unseren Reiseausgaben selbst. Das teuerste ist normalerweise der Flug oder der verfahrene Sprit. Flüge recherchieren wir allerdings meistens so lange, dass wir mit größter Sicherheit die günstigste Option buchen und wenn es um Sprit geht, dann tanken wir erst, wenn wir genügend vergleichbare Angebote gecheckt haben. Die Nebenwirkung von derartigen Tankaktionen? Nervenkitzel, ob der Sprit auch wirklich noch bis zur nächsten Zapfsäule ausreicht! Bisher immer! Okay, weiter im Text. Während unserer Reisen bereiten wir unser Essen entweder auf dem Gaskocher zu oder suchen uns die günstigsten Restaurants. Schicke Bars oder Einkehrmöglichkeiten sind uns nur für besondere Anlässe vergönnt. Auch bei der Unterkunftswahl sparen wir so gut wie möglich! Vor allem, wenn wir im Auto schlafen. Dann kostet uns die Übernachtung manchmal nicht einen Cent!

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Reisen Top 3

#114 Top 3 Sehenswürdigkeiten: Sydney Harbour

Sydney ist international so sehr bekannt, dass viele denken, dass es die Hauptstadt Australiens sei. Anwärter Nummer zwei? Melbourne! Wer kommt schon auf Canberra?! Aber zurück zum Thema. Das Zentrum Sydneys befindet sich rund um den natürlichen Hafen. Der Sydney Harbour.

3. Platz: Royal Botanic Gardens
Der größte der drei Botanischen Gärten in Sydney liegt direkt im Zentrum und auch direkt am Wasser. Der Eintritt ist komplett umsonst – aber nur vom Preis her. Die Natur lädt dagegen zum Verweilen, zum Spazieren und zum Entspannen ein. Die Royal Botanic Gardens bieten den perfekten Rückzugsort vom stressigen Sydney ringsum, weswegen sie für mich eine der Sehenswürdigkeiten sind, die man nicht verpassen sollte. Einfach deswegen, weil man sonst viel zu erschöpft ist, all die Sehenswürdigkeiten Sydneys in sich aufzunehmen! Darüber hinaus gibt es in den Gärten mit dem Mrs Macquaries Point einen perfekten Platz, um die beiden wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sydneys auf einem Bild einzufangen.

2. Platz: Sydney Harbour Bridge
Die ikonische Brücke, die auf eigentlich keiner Aufnahme vom Sydney Harbour fehlen sollte, darf man sich auch ruhig ein bisschen aus der Nähe anschauen. Auf der Ostseite befindet sich ein Fußgängerweg über die 500 Meter lange Brücke der – gerade bei Sonnenaufgang – einen tollen Blick auf Platz eins dieses Rankings bietet. Na, was kann das wohl sein? Bevor ich das „Rätsel“ löse, muss ich aber noch auf eine besondere Aktivität auf der Harbour Bridge hinweisen. Wer abenteuerlustig drauf ist, kann im Rahmen einer Tour, dem Sydney Bridge Climb, auf die Brücke hinauf klettern.

1. Platz: Sydney Opera House
Den ersten Platz nimmt natürlich das Opernhaus für sich ein. Es ist schließlich das Wahrzeichen der Stadt und gehört sogar zum Weltkulturerbe! Das Gebäude sieht von außen wie ein Segelschiff mit weißen Segeln aus und ist das Fotomotiv schlechthin in Sydney. Aber auch ein Besuch von innen lohnt sich. Die Backstage Tour ist allerdings extrem teuer. Besser ist es, gleich im Rahmen eines Konzerts vorbeizuschauen und sich von der tollen Akustik beeindrucken zu lassen.

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#113 Reisen ist in

Dann und wann wünschte ich mir Reisen wäre out. Klar, unter diesen Umständen würden mich noch mehr fragende Blicke treffen, wenn ich von meinen Erfahrungen berichte, und meine Mitmenschen hätten noch weniger Verständnis für meine verrückte Liebe zum Reisen. Doch ich hätte all diese wunderschönen Ziele für mich.

Schon als Kinder mögen wir es nicht zu teilen. Das vergeht mit dem Erwachsenwerden nur in seinen oberflächlichen Zügen. Wer teilt denn überhaupt gerne etwas? Sei es der Job, das Geld oder den Erfolg! Über diese Dinge habe ich mir bisher wenig Gedanken gemacht. Wie soll man etwas teilen, das man nicht hat? Jedenfalls wenn man nicht genug davon hat, um es so wirklich zu teilen. Was ich aber sicher weiß: Ich verabscheue es, meinen Traumstrand mit einer Horde Tagestouristen zu teilen. Jedenfalls, wenn dann kein Stückchen Ruhe und Idylle für einen selbst übrig bleibt. Dass wir alle nicht darum herum kommen miteinander teilen, ist inzwischen hoffentlich jedem Erdbewohner klar. So auch mir. Deshalb ist es natürlich okay, wenn mein Traumstrand auch anderen Reisenden gefällt. Damit habe ich auch überhaupt kein Problem. Nur diese Massenströme zu den hippen Orten treiben mich in den Wahnsinn.

Heutzutage ist Reisen etwas, womit man zeigt, wer man ist. Oder dass man etwas ist. Erscheint mir jedenfalls so. Das trifft nicht auf jeden zu, aber es gibt auf jeden Fall die Menschen, die um die Welt reisen, um damit zu prahlen. Klar macht jeder gerne Fotos von sich an schönen Orten – das gefällt mir auch – aber die mache ich für mich und nicht dafür, dass mich jemand bewundert anschaut, wenn ich die Länder aufzähle, die ich schon besucht habe. Also bitte hört auf zu reisen, weil man es eben macht. Reise, weil dein Herz es dir sagt oder dich die Ferne ruft. Reise für dich selbst und deine Liebe zu fremden Orten. Doch reise nicht für deinen Instagram-Feed!

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#112 Auf der Suche nach dem günstigsten Vogel

In Zeiten des Umweltschutzes ist es zwar verpönt, aber dennoch in den meisten Fällen das Transportmittel Nummer eins: das Flugzeug.
Kein Wunder also, dass viele Reisen mit der Suche nach einem günstigen Flug beginnen. Damit man wirklich den günstigsten Flug erwischt, sollte man vor allem flexibel sein. Am besten flexibel mit dem Ziel, flexibel mit den Reisedaten, flexibel mit der Reisedauer und flexibel mit der Airline. So kann man fast immer ein echtes Schnäppchen ergattern.
Kleine Beispiele gefällig? Unser bisher einziger Mallorcaurlaub hat uns gerade einmal 40€ für alle Flüge gekostet. Ok, wir waren zufällig zu dieser Zeit in Madrid und wir hatten nur Handgepäck, aber die Insel im November zu besuchen, war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte! Auf die nächste Mittelmeerinsel, in diesem Fall Malta, ging es mit Gepäck für die doppelte Summe. Nach Georgien kann man für gerade einmal 250€ zu zweit fliegen und wer nach Australien will, muss nicht immer gleich über 1000€ pro Hin- und Rückflug zahlen. Die günstigsten Angebote beginnen schon bei 600€.

Wenn ich nach Flügen suche, nutze ich normalerweise die Flugsuche von Skyscanner. Manchmal helfen mir auch andere Seiten wie Momondo, Google Flights oder die Homepages der Airlines weiter. Bei Skyscanner mag ich vor allem, dass ich mir Flüge von Deutschland in alle Welt anzeigen lassen kann. Wir haben normalerweise sowieso keine feste Vorstellung, wohin wir möchten, sprich, diese Funktion ist für uns ideal. Nur die Preise in dieser Übersicht stimmen leider nicht immer. Daran könnte die Seite definitiv noch arbeiten!

Wenn ich ein günstiges Reiseland herausgesucht habe, geht die Suche mit der Monatsübersicht weiter. Gibt es einen einzelnen Tag der besonders günstig ist? Sind ein Gabelflug oder zwei komplett individuelle Einzelstrecken sinnvoll? Bevor ich dann abschließend buche, checke ich aber auch noch immer einmal alternative Wege zum Ziel. Wenn es nicht zu weit weg ist, könnte ja trotzdem eine ebenso günstige Zug- oder Busverbindung existieren. Sobald es aber aus Europa heraus geht, wird es meistens schwierig. Marokko haben wir noch mit dem Auto von Spanien aus geschafft, ein Roadtrip nach Thailand steht auch schon fest auf unserer To-Do-Liste. Aber ganz ohne Fliegen ist Reisen im Moment noch verdammt schwierig.

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#111 Die drei wichtigsten Reiseregeln

Meiner Meinung nach wäre eine grundlegende Reisevereinbarung eine wunderbare Idee. Mit Reisevereinbarung meine ich in dem Fall ein Schriftstück, das allgemeine Verhaltensregeln in einem Gastland festlegt. Nicht pro Land selbst, sondern weltweit! Denn manch einer scheint einfach keine Ahnung zu haben, was ein angemessenes Verhalten auf Reisen bedeutet!

Meine erste Regel wäre die der vorurteilslosen Freundlichkeit. Wen auch immer du triffst, bedenke ihn mit einem Lächeln und einem freundlichen Hallo! Sei offen, ohne Vorurteile und gebe jedem eine faire Chance. Bedenke, dass es jedem Land gegenüber Vorurteile gibt und dass die wenigsten davon auf jeden Mitbürger zutreffen. Meistens stimmen sogar eher die wenigsten.

Als zweite Regel schlage ich vor, dass wir uns an die Normen, die in einem von uns besuchten Land herrschen, in einer gewissen Bandbreite anpassen. Dazu gehört, sich angemessen zu kleiden und nicht durch unangenehme Verhaltensweise aufzufallen. Denn das gehört zu dem Betragen eines gern gesehenen Reisenden dazu!

Die dritte Regel bezieht sich auf den Schutz der Umwelt. Egal wo, egal wann: Bitte lass keinen Müll liegen und achte darauf, die Natur gut zu behandeln. Es ist von absoluter Wichtigkeit, die Welt zu schützen und vor dem Zerfall zu bewahren! Alles andere bekommen wir oder spätestens unsere Nachfahren am eigenen Leib zu spüren. Jeder, der ein Stück Plastik in der Natur liegen lässt, trägt dazu bei, unseren Planeten weiter zu vermüllen. Und willst du das wirklich? Wir waren letztes Jahr in Griechenland viel auf der Landstraße unterwegs. Da gab es Parkplätze mitten im Grünen, die haben so gestunken, dass man keinesfalls einen Rast einlegen wollte. Wir waren nur rechts rangefahren, um ein kleines Mahl einzunehmen, was wir aber sofort abgebrochen haben, nachdem wir den ersten Atemzug getätigt hatten. Ein Blick auf die Müllberge um uns herum hat uns die Antwort auf unsere Fragen geliefert. Sowas muss und darf einfach nicht sein!

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#110 Kostenfalle Pauschalurlaub

In Zeiten des Internets wird es immer einfacher, echte Reiseschnäppchen zu ergattern. Oft ist aber vor allem die Art und Weise, auf die man seine Reise plant zu verbringen, viel entscheidender, ob es ein kostenintensiver oder ein fast geschenkter Urlaub wird.

Auch wenn sich das Fünf Sterne All-Inklusiv Hotel spitze anhört und ja eben alles „All-inklusiv“ sein soll, ist die Buchung der Pauschalreise eher selten das Ende der Ausgaben. Am Urlaubsziel angekommen, breitet sich nach ein paar Tagen dann doch Langeweile aus. Die ganze Zeit im Hotel ist zwar entspannend, aber aus einer zu großen Ladung Entspannung wird dann eben doch wieder Langeweile. Ein Tagesausflug muss her. Leider liegt das Hotel ziemlich isoliert vom Hauptgeschehen und wenn man der freien Marktwirtschaft glaubt, folgt einem Monopol dann meisten eins: ziemlich hohe Preise! Doch davon nicht genug, auch die Trinkgelder an der Bar, im Restaurant und ans Zimmermädchen zehren so langsam, aber sicher an dem Inhalt des Geldbeutels. Der größte Punkt bei so einer Pauschalreise ist für mich aber immer der, dass die Preise leider die schlechte Angewohnheit haben, pro Person und nicht pro Zimmer zu gelten. Plötzlich ist das vermeintlich günstige Angebot auf einer griechischen Insel eher vergleichbar mit einer individuellen Luxusreise. Jedenfalls wenn man den ganzen Fünf Sterne Kram nicht braucht und Luxus definiert als die absolute Freiheit zu tun und zu lassen, was man möchte.

Wer eine individuelle Reise plant, kann auch bei seiner Planung viel mehr berücksichtigen, wie hoch man das Budget ansetzen möchte. Für die Kosten, die bei einer zwei Personen Pauschalreise entstehen, können wir fast immer eine doppelt so lange Individualreise unternehmen. Wenn man das Reiseziel in etwas preisgünstigere Gefilde verlegt, kann man den Faktor auch um ein paar weitere Punkte erhöhen. Und was die individuelle Reise immer einer Pauschalreise voraushat:
Es gibt fast immer die Option „Urlaub für fast umsonst“. Notfalls geht es halt mit einem Billigflug an das gerade günstigste Ziel und vor Ort verlässt man sich auf seinen Backpack, während man zu Fuß durch das Land streift. Etwas geselligere Menschen können auch das Zelt mit einem Surfboard austauschen. Couchsurfen ist gerade auf Städtereisen eine ganz schön angesagte Sache!

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#109 Warum wir Roadtrips lieben

Roadtrips, wie wir sie unternehmen, sind für uns die schönste Art zu reisen. Wir packen unseren kleinen Honda voll, lassen die Rückbank im Keller verschwinden und breiten unsere gemütliche Matratze im Kofferraum aus. Bewaffnet mit Schlafsäcken, Kuscheldecken und einer Menge Abenteuerlust geht es anschließend los. Geplant wird gewöhnlich nicht viel und oft wissen wir nicht mal annähernd, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Wir fahren einfach los – in ein freudiges Ungewisses – und genau das ist es, was den Flair für uns ausmacht.

Der Alltag in Deutschland war für uns bisher größtenteils voller Verpflichtungen, Terminen und fester Pläne. Um diese Uhrzeit hast du dort zu sein und dann spätestens passiert dieses und jenes. Bitte komm auch bloß keine Minute zu spät. Denke an deinen Verstand, deine Vernunft und deine Rationalität. Inspiration und Freude darfst du aber auch zu Hause vergessen! Das wird nicht unbedingt gebraucht. Natürlich ist das gerade etwas überspitzt formuliert. Auch zu Hause in Deutschland kann man wunderbare Dinge unternehmen und einzigartige Erfahrungen machen. Und ganz so grau und inspirationslos ist das alltägliche Leben glücklicherweise dann doch nicht.

Im Vergleich zu der sprudelnden Lebensfreude, die man jedoch verspürt, wenn man frühs vom Meeresrauschen erweckt wird, erscheint einem alles andere tiefschwarz. Wenn man weiß, dieser Tag gehört nur uns, wir haben keine Verpflichtungen und schon gar keine Vorgaben, was zu tun ist. Wir können uns so viel Zeit nehmen wie wir wollen für all das, was uns von Herzen wichtig erscheint. Auf einer „normalen“ Reise mit Unterkunft, Reiseplan etc. fällt uns das Loslassen vergleichsweise schwer. Das zeigt uns, dass wir auch was das Reisen angeht, noch viel Lernpotenzial haben.

Doch solange fühlen wir uns am wohlsten, wenn wir mit unserem Auto über holprige Straße zu einsamen Orten cruisen, die den meisten anderen völlig egal sind.

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#108 Luxusreisen versus Reiseluxus

Das Reisen teuer ist, ist allgemein bekannt. Deswegen habe ich es mir auf vielen meiner Reisen zur Aufgabe gemacht, an allen Ecken zu sparen, an denen meine Reiseerfahrung nicht entscheidend beeinflusst wird. Das bedeutet, dass man nicht jeden Tag ins teuerste Restaurant zum Essen gehen muss, dass auch mal ein ganzer Urlaub im Zelt oder im Auto verbracht werden kann und dass man eben nicht entspannt in der Cocktailbar am Strand den Abend ausklingen lässt, sondern den doch so viel unpopuläreren Strand ohne Bar aufgesucht wird.

Das ganze Thema hat natürlich viel mit persönlichen Präferenzen zu tun. Generell hilft es aber, sich aber zu allererst vor Augen zu führen, wo man überall Ausgaben hat und welche davon überflüssig sind. Dazu sollte man unter anderem folgende Fragestellungen überdenken und für sich individuell beantworten. Was ist mir wirklich wichtig? Was mache ich nur aus Höflichkeit oder Gewohnheit? Wo gebe ich im Verhältnis zum Nutzen überdurchschnittlich viel aus?

Sobald man seine Antworten auf die Fragen gefunden hat, muss man sich aber noch einmal überlegen, ob es auch Wert ist, auf einen Teil seiner bisherigen Reisegestaltung zu verzichten? Ist es überhaupt entscheidend, viel Geld zu sparen und deswegen öfter verreisen zu können? Oder gefällt mir eben genau dieser Luxus, ein Leben zu führen, dass ich mir ansonsten nicht so leisten könnte?

Ich für meinen Teil habe jedenfalls schon vor langer Zeit entschieden, dass mehr Reisen fast immer wertvoller ist als ein hoher Reisestandard. So verzichte ich auf Reisen gerne auf ein festes Dach über dem Kopf, gehe nur ab und zu essen und wenn ich Ausflüge oder Besichtigungen plane, überlege ich mir, was ich wirklich nicht verpassen möchte, was vielversprechend und was eventuell nur überflüssig aussieht. Man hat ja schließlich eh fast nie genügend Zeit, um alles zu machen!

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#107 Was macht San Marino so besonders?

San Marino liegt im Norden von Italien und ist ein eigener Kleinstaat. Bei Besuchern ist die bergige Republik sehr beliebt und bietet einiges, was von touristischem Interesse ist. Auch wir haben bereits einen Tag zwischen den schattigen Gassen verbracht und sind hinauf zur Burg mit den drei Türmen Guaita, Cesta und Montale gewandert. Nach San Marino würde ich jederzeit zurückkehren. Der wunderschöne Kleinstaat hat mich wirklich überzeugt!

Von der schönen Anfahrt bis zum Sonnenuntergang auf dem Piazza della Libertà hat der Tag in San Marino viel Freude bereitet. Alles find jedoch damit an, dass wir genug von Rimini hatten. Nach einem Abend am Strand und einem nicht ganz so spaßigen Spaziergang zurück zur Unterkunft durch die dunklen Straßen Riminis in seiner verlassenen Nachsaison, wollten wir unbedingt etwas anderes sehen. Also entschlossen wir uns ganz spontan San Marino eine Chance zu geben. Nachdem wir sowohl Monaco als auch Andorra als spannende unabhängige Kleinstaaten bereits erleben durften, wollten wir unsere Länderliste unbedingt um einen Staat mehr erweitern. Das Schöne an derartigen „Stadtstädten“ ist, dass man sie normalerweise in wenigen Stunden erkundet hat.

Schon während der Autofahrt zum eigenständigen Berg schien die Sonne freudig vom Himmel und versprach einen wunderschönen Tag. Wir entschlossen uns nicht, die Seilbahn in Anspruch zu nehmen, sondern vor den Stadtmauern zu parken und den Rest ins Zentrum zu Fuß zurückzulegen. Kaum hatten wir die alten Sträßchen betreten, spürten wir das entspannte Ambiente und die malerische Idylle zog uns sofort in ihren Bann. Wir liefen und liefen. So lange, bis wir unsere Beine nicht mehr spürten. Wir zogen von Turm zu Turm und bewunderten die vielen San Marino Euromünzen in den Souvenirshops. Gekauft haben wir aber keine! Geld ist in unseren Augen nicht mehr Geld wert, als es eigentlich ist.

Schließlich genossen wir eine leckere Pizza und schauten zufrieden der herabsinkenden Sonne hinterher. Von den Mauern der Stadt sahen wir schließlich das Meer das letzte Mal in diesem Tag aufblitzen!