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#43 Top 3 Ausflüge Conway National Park

Direkt südlich von Airlie Beach erheben sich die Berge des Conway National Parks. Genauer gesagt erheben sie sich auch östlich davon, dort hat das Unterwassergebirge, von dem man nur die Spitzen sehen kann, aber einen anderen Namen: Whitsunday Islands National Park. Auch wenn die meisten Besucher sich ausschließlich auf die Whitsundays stürzen, sollte man den unbedeutenden Nachbarn, den Conway Nationalpark, nicht unterschätzen.

3. Platz: Cedar Creek Falls
Im Südwesten des Parks locken die Cedar Creek Falls. Nicht nur der Wasserfall selbst ist ein äußerst schönes Exemplar. Am Fuße des Wasserfalls lädt ein großes Wasserbecken zu einer abkühlenden Erfrischung ein. Das Wasser ist klar und tief genug, dass man perfekt ein paar Bahnen ziehen kann oder sich lässig treiben lassen – je nachdem, welcher Typ man ist! Wer noch ein bisschen Lust auf Wandern hat, kann auch noch zur Spitze des Wasserfalls hinauf gehen. Der Blick von oben ist auf jeden Fall lohnenswert. Dass die Cedar Creek Falls nur Platz eins einnehmen, liegt daran, dass sie während der Trockenzeit normalerweise komplett versiegen. Für ein Picknick am See sind sie dann aber immer noch gut.

2. Platz: Mount Rooper Lookout
Ganz im Norden vom Conway Nationalpark – auf der anderen Seite der Straße von Airlie Beach zum Shute Harbour – liegt der Mount Rooper. Eine schöne Wanderung ist der Mount Rooper Circuit in Kombination mit dem Swamp Bay Track. Am Ende vom Swamp Bay Track kann man auch zelten. Die mittelschwere Strecke ist zwar auch bequem in einem Tag machbar, aber mitten in der Einsamkeit sein Zelt aufzuschlagen, hat doch auch seine Reize!

1. Platz: Conway Circuit 17,2km – auch als recht schwierige MTB-Strecke
Die Hauptattraktion im Conway National Park muss aber der Conway Circuit sein. Die 17,2 Kilometer lange Strecke führt einmal durch das nördliche Drittel des Parks und kann entweder als Zwei- beziehungsweise Drei-Tages-Wanderung gegangen werden oder man leiht sich ein Mountainbike und macht sich auf den Weg, um mit viel Aktion diesen stellenweise schwierigen MTB-Trail zu meistern. Wer nicht die gesamte Strecke wandern/fahren möchte. Sollte zumindest hinauf zum Honeyeater Lookout laufen (sehr steil).

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#42 Top 3 Ausflüge: Airlie Beach

Airlie Beach lockt vor allem mit einer riesigen Attraktion. Nirgendwo kann man besser segeln gehen. Warum? Die über 70 Inseln der Whitsundays – die meisten sind komplett unbebaut/unbewohnt – sind einfach die perfekte Kulisse dazu. Aber auch an Land kann Airlie Beach überzeugen. Das Zentrum sprudelt geradezu über von Leben und erzeugt damit schon fast den Anschein, dass es sich bei der Kleinstadt um eine Großstadt handeln würde. Das ist aber kein Wunder. Der Ort scheint Menschen magisch anzuziehen. Jeden Tag schlagen Dutzende neuer Touristen, Backpacker und Segelbegeisterte in dem schicken Städtchen auf.

3. Platz: Conway National Park
Direkt im Süden grenzt an das Ortsgebiet von Airlie Beach der Conway National Park. Im Conway National Park gibt es wirklich viel zu erleben. So viel, dass er seine eigene Top 3 Seite bekommen hat. Den Trail, den aber wirklich keiner verpassen sollte, der sich in Airlie Beach aufhält, ist der Honeyeater Lookout Trail. Auch wenn dieser hauptsächlich bergauf führt, hat man nach der Anstrengung einen umso besseren Ausblick zurück auf den Hafen und Westen von Airlie Beach.

2. Platz: Eungella National Park
Auf Platz zwei würde ich den Eungella National Park setzen. Auch wenn der Park nicht wirklich in der Nähe von Airlie Beach liegt – er liegt immerhin 170km weit entfernt – so sollte man ihn auf jeden Fall trotzdem einen Besuch abstatten. Dieser Nationalpark umschließt den ältesten subtropischen Regenwald Australiens. Da er darüber hinaus seit über 30.000 Jahren von anderen Regenwaldteilen isoliert ist, trifft man in Eungella auf Spezies die so sonst nirgendwo gibt. Darüber hinaus ist der Nationalpark für seine Schnabeltiere bekannt. Neben den Echidnas sind es die einzigen Säugetiere, die Eier legen.

1. Platz: Whitsunday Islands
Dass der Platz Nummer eins der besten Ausflüge in Airlie Beach an die Whitsundays geht, ist nun wirklich keine große Überraschung. Gerade die Bilder von Whitsunday Island, nach der die ganze Inselgruppe benannt ist, sind weltbekannt. Das hat auch einen guten Grund. Der Whitehaven Beach auf Whitsunday Island soll einer oder sogar der weißeste Strand auf der ganzen Welt sein. Ein Besuch im Rahmen einer Segeltour lohnt sich auf jeden Fall. Dabei sollte man aber auf keinen Fall vergessen, sich auch mindestens einmal die Unterwasserwelt näher anzuschauen. Neben bunten Fischen habe ich auch eine große Meeresschildkröte und einen Rochen entdecken können!

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#41 Top 3 Aktivitäten: Townsville

Wen es nach Townsville verschlägt, hat normalerweise schon ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen: Magnetic Island. Auch wenn die gut 50km² große Insel definitiv das Highlight der Region ist und damit auch logischerweise Platz eins dieser Top 3 belegt, gibt es trotzdem noch mehr zu sehen als das der Küste vorgelagerte Eiland.

3. Platz: Wer auf Wandern steht, sollte definitiv einmal auf den Castle Hill klettern. Der 286 Meter hohe Hügel ist ein alleinstehender roter Felsen – ein sogenannter Monolith. Hinauf führen drei Wege. Man kann entweder eine kleine Wanderung unternehmen – dem sogenannten Ziegenpfad folgen, den Weg hinauf über Stufen bestreiten oder ganz bequem die Straße hinauf fahren. Wer es versäumt hat, am frühen Morgen den Sonnenaufgang zu genießen, sollte sich die letzte Option ernsthaft überlegen oder erst am Abend kommen. Ansonsten wird man beim nahezu schattenlosen Aufstieg von der Sonne erbarmungslos gegrillt.

2. Platz: Die Innenstadt von Townsville ist durchaus sehenswert. Das Zentrum ist recht kompakt, sodass es gut zu Fuß erkundet werden kann. Besonders die Palmer Street ist sehenswert. Nachts lohnt sich ein Besuch in der Flinders Street. Am Meer hingegen zieht sich die schier unendlich wirkende Strandpromenade nach Norden hinauf.

1. Platz: Magnetic Island ist die Attraktion schlechthin in Townsville. Die Insel lockt nicht nur mit der höchsten Dichte an Koalas in Australien, sondern auch mit Traumstränden. Die Hälfte der Insel gehört zum gleichnamigen Nationalpark, welcher zum Wandern einlädt. Baden im Meer ist ein echter Genuss und an manchen Stränden auch ganzjährig möglich. Sowohl die Picnic Bay als auch die Horseshoe Bay haben Schwimmbereiche, die mit Netzen vor Quallen geschützt sind. Rings um die Insel gibt es tolle Schnorchelmöglichkeiten. Ein Lycra-Anzug ist dort auf jeden Fall für den Schutz gegen Quallen sinnvoll.
Wem die Top 3 nicht genug sind, kann außerdem noch durch den städtischen Botanischen Garten streifen oder das Reef HQ Aquarium mit seinem 2,5 Millionen Liter großen Tank besuchen. Im Aquarium schwimmen nicht nur Fische um die echten Korallen herum. Auch Haie und Rochen sind zu sehen.

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#40 Kultur und Eintrittswucher?

Fast alle Staaten der Welt lassen es sich mit gutem Geld bezahlen, wenn Touristen ihre Highlights besichtigen möchten. Gerade in weniger weit entwickelten Ländern ist es üblich, dass unterschiedlich hohe Eintrittsgelder von Touristen und Einheimischen verlangt werden.

Bei unserer Reise durch Sri Lanka waren wir zuerst vom kulturellen Dreieck hellauf begeistert. Als wir uns aber über die Eintrittspreise erkundigten, mussten wir schon schlucken. Für die drei Königsstädte Polonnaruwa, Anuradhapura und Sigiriya muss man knapp einhundert US-Dollar einrechnen. Dazu kommen noch weitere Eintrittsgelder für Tempelanlagen wie dem Badulla-Felsentempel oder dem Pidurangala Rock gegenüber von Sigiriya. Damit hätten sich die Kosten für zwei Personen in Höhe des Preises eines Mietwagens für einen ganzen Monat bewegt.

Wir fanden das ein bisschen zu happig, weswegen wir uns – shame on us – dazu entschieden, nur Sigiriya von den drei Königsstädten zu besuchen. In Polonnaruwa haben wir uns die Anlage so gut es ging von außen angesehen und die kostenlosen Teile besucht. Anuradhapura mussten wir leider komplett auslassen, da es ohne einen Besuch zu weit abseits unserer Route lag. Meiner Meinung nach ist es wirklich äußerst schade, dass die Preise so unglaublich hoch angesiedelt sind. Insbesondere wenn man bedenkt, dass zum Beispiel im Fall von Sigiriya das Eintrittsgeld für Touristen mit 30 $ ungefähr 112 Mal so hoch ist, verglichen mit den 50 Sri-Lanka-Rupien die ein Einheimischer bezahlt.

Ich verstehe zwar, dass die Kosten der Instandhaltung von den Regierungen vieler Staaten oder den verantwortlichen Institutionen nicht getilgt werden könnten, wenn die Preise für Touristen nicht höher wären. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Faktor von 112 unangemessen ist. Notfalls sollte zumindest eine Alterseinschränkung, wie man sie beispielsweise aus Rom kennt, oder ein Studentenrabatt eingeführt werden. Andererseits sollten jedoch die Preise für die Einheimischen nicht erhöht werden, da ihnen der Zutritt zu ihrem eigenen kulturellen Gut wohl ansonsten gänzlich verwehrt bleiben würde.

Es wird wohl wie vieles in der Welt eine Gratwanderung bleiben, wobei es zumindest dieses Mal für uns bedeutete, dass wir nur eine dieser drei unglaublichen Archäologiestätten besuchen konnten.

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#39 Wenn die Touristen einziehen

Orte, die sich selbst völlig verlieren. Länder, deren Sein nur noch mit dem Tourismus in Verbindung gebracht wird. So was darf nicht passieren! Zumindest sehe ich das so! Tourismus ist schön und wichtig und ein großer Wirtschaftszuwachs für viele Länder. Trotzdem ist zu verhindern, dass der Tourismus ein Land komplett auffrisst und verschluckt. Das schadet mehr, als es Nutzen bringt.

Was erwartest du dir von einer Reise in ein fremdes Land? Ich jedenfalls möchte das Land in seiner Natürlichkeit kennenlernen, möglichst viele Locals treffen und von den restlichen Touristen so wenig wie es eben geht merken. Ich meine schon klar, dass auch andere Reisende mein Reiseland auserwählt haben. Das macht ja auch rein gar nichts. Doch wenn ich durch eine Stadt in Asien laufe und alle paar Meter deutsche Wortfetzen zu mir herüberschwappen, denke ich mir schon, dass hier etwas schief gelaufen ist.

Es ist nun mal so, dass sich Touristen gerne an bestimmten Orten sammeln. Ob das nun am Herdentrieb liegt oder einfach daran, dass diese Orte meistens sehr gut touristisch erschlossen sind, sei mal dahingestellt. Jedenfalls führt dieses Sammelverhalten dazu, dass diese Orte ihre Authentizität verlieren. Zumindest besteht die Gefahr. Die Einheimischen sehen die Touristen als nicht endende Geldeinnahmequelle und passen ihre Gewohnheiten bis hin zur Infrastruktur an sie an. Verständlich, aber nicht gut.

Oft werden die Einheimischen der Touristen nach einer gewissen Zeit überdrüssig. Die gute Stimmung flaut ab und natürliche Freundlichkeit gehört der Vergangenheit an. Tourismus ist zu einem Job geworden, einer Aufgabe, die eben dazugehört. Die Anpassung ist täglich Brot, aber ein Brot, das leider keinem wirklich schmeckt. Trotzdem ist der Tourismus dann da und wird es auch bleiben. Erstens, weil die Touristen den Ort nun auf dem Schirm haben und somit auch Reisebüros, Internetseiten etc. Werbung dafür machen. Und zweitens, weil die Einheimischen auf ihr neues Einkommen nicht verzichten wollen. Doch Glück ist etwas anderes!

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#38 Wenn ich nicht so gerne reisen würde…

Was wäre wenn? Fragt man sich das nicht ab und an? Doch das tun wir mit Sicherheit alle mal. Spricht ja auch nichts dagegen. Es bedeutet doch vielmehr, dass wir unser Leben überdenken und abwägen, ob uns unser Lebenskonzept noch gefällt.

Also gut, was wäre, wenn ich nicht mehr reisen würde? So Einiges würde sich ändern. Ich würde vermutlich eine Menge Geld sparen. Mir würden die grauen Haare langsamer wachsen und ich könnte meinen Freunden endlich mal sagen, wo ich in einem halben Jahr sein werden. Außerdem müsste ich nicht mehr um meine Reisen herum planen und würde nicht mehr so oft an wichtigen Events fehlen. Vielleicht würde ich in ein kleines Häuschen im Grünen ziehen und mir Hund und Pony zulegen. Schließlich würde sich mir nicht mehr die Frage stellen, wer die Vierbeiner versorgt, wenn ich das nächste Mal in ein Flugzeug steige. Ich würde mir einen festen Job suchen und mein restliches Leben in einem bestimmten Umkreis verbringen. Mein größtes Abenteuer wäre ein Ausflug zum Shoppen nach Berlin. Weiter ginge es für mich nicht mehr. Unvorstellbar! Jedenfalls bisher!

Ich liebe das Reisen. Aber es macht mein Leben auch unglaublich kompliziert. Es hindert mich daran anzukommen und verlässliche Beziehungen aufzubauen. Ich meine, klar, habe ich eine gute Bindung zu meiner Familie und auch meine Freunde haben mich trotz meines Reisewahns lieb. Denke ich zumindest. Trotzdem weiß ich, dass es einige Personen in meinem Leben erleichtern würde zu wissen, dass ich nicht möglicherweise die nächsten fünf Monate auf der anderen Erdhalbkugel verbringen könnte. Die Menschen, die man mag, möchte man schließlich permanent um sich haben. Oder wenigstens in Reichweite. Das ist ja auch verständlich.

All diese Punkte haben ihren Reiz und ihre Daseinsberechtigung. Dennoch, mein Herz hängt so fest am Reisen, dass ich es nicht lösen kann. Mein Leben könnte leichter werden, doch meine Seele würde bleischwer!

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#37 Wer kann sich als Reisender bezeichnen?

Heieieie, der Versuch, diese Frage zu beantworten, kann doch nur zu wilden Diskussionen und beleidigten Lesern führen! Ich versuche deshalb eine Antwort zu finden, die mit Humor zu sehen und keineswegs von absolutem Wahrheitsgehalt gefüllt ist. Also bitte ruhig Blut! Wer sich angegriffen fühlt, der darf das gerne kundtun, aber nötig ist es nicht, denn Sichtweisen sind vielfältig und die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen.

Für mich spalten sich Urlauber in Reisende und Touristen. Geschäftsreisen und ähnlich begründete Auslandaufenthalte lasse ich ganz bewusst unter den Tisch fallen. Vielleicht ist wie folgt klassifizierbar: Urlauber sind grundsätzlich all diejenigen, die aus Genussgründen einen Ort aufsuchen, der eine gewisse Distanz von der Heimat entfernt liegt? Schon taucht die erste Frage auf: Wie weit ist weit genug? Beginnt der Urlaub schon 20 Kilometer von zu Hause entfernt oder müssen mindestens 100 Kilometer dazwischen liegen? Manch einer würde vielleicht sogar als Urlaub nur das Übertreten der Landesgrenze bezeichnen. Das finde ich, wäre dann aber zu weit gefasst, wie ich finde. Ich für mich sage: Urlaub beginnt da, wo ich etwas Neues und Entspannendes für mich finden kann. Neu muss nicht immer heißen, ich mache oder sehe etwas zum ersten Mal. Es bedeutet nur, dass es im Vergleich zu meiner Heimat einen gewissen Neuheitsgrad oder Ungewöhnlichkeitsfaktor besitzt. Zum Beispiel reise ich regelmäßig nach Italien! Deshalb fühlt es sich manchmal irgendwie mehr so an, als würde ich nach Hause fahren, anstatt in den Urlaub. Weil ich einige Orte dieses Landes inzwischen genauso gut kenne wie die Umgebung meiner Heimatregion.

Wo aber unterscheiden sich dann Reisende und Touristen? Nun ja, in meinen Augen ist ein Tourist jemand, der eher mit der Masse geht, während ein Reisender versucht, ein Land, einen Ort oder eine Region so authentisch wie möglich kennenzulernen. Reisende stecken mehr Zeit und persönliches Engagement in ihre Trips und sehen diesen als einzigartige Möglichkeit an. Reisende sind von dem Erlebten so fasziniert, dass es sie nie wieder loslässt und das Fernweh für immer als bohrende Erinnerung im Herzen zurückbleibt.

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#36 Wie verhält sich ein Gast?

Du bist zu Besuch bei deiner besten Freundin? Bei den Schwiegereltern? Oder auf eine Veranstaltung eingeladen? Die Spielregeln sind und bleiben dabei oft dieselben! Wir sagen bitte und danke, verhalten uns freundlich und behandeln jeden Anwesenden mit Respekt und Anstand. Wenn uns etwas nicht passt, weisen wir unseren Gegenüber ruhig darauf hin und denken nicht im Traum daran, eine Szene zu machen. Wir halten uns nicht für etwas Besseres und zeigen uns am Ende des Tages dankbar für die Gastfreundschaft und all das, was uns zuteilgeworden ist. Setzen wir uns gemeinsam an den Essentisch wissen wir uns den Gepflogenheiten unserer Tischgesellschaft anzupassen und vermeiden es allzu unangenehm hervorzustechen. Zumindest im Groben und Ganzen sollte das normalerweise so ablaufen. Dabei wird selbstverständlicherweise keinem abverlangt, seine eigene Persönlichkeit zugunsten der anderen aufzugeben. Man bleibt man selbst – hoffentlich – und reguliert lediglich sein Verhalten in einem Maß, dass es für einen selbst und seine Mitmenschen annehmbar erscheint!

Erscheint ziemlich simple, nicht? Ein gern gesehener Gast zu sein ist nicht besonders schwer! Warum also nicht immer so? Bleiben wir doch am besten alle bei dem gewöhnlichen Höflichkeitsnormen, egal wo wir uns gerade aufhalten. Vor allem im Ausland dürfen wir unser gutes Benehmen niemals vergessen! Man muss es doch einmal so betrachten: Jede Aufenthaltserlaubnis in einem fremden Land ist gewissermaßen eine Ehre für einen selbst. Man wird willkommen geheißen als Gast eine fremde Kultur und die individuellen Errungenschaften des Gastgeberlandes kennenzulernen. Ich weiß, so sieht das heutzutage keiner mehr. Das heißt doch aber nicht, dass es nicht wahr ist! Klar haben wir sehr weltoffenen Grenze und das ist auch eine unglaublich und wichtige Entwicklung. Bedeutet aber nicht, dass wir Gastfreundschaft als selbstverständlich und naturgegeben hinnehmen dürfen. Ein jeder Bürger dieser Welt selbst steht in der Position, unser Miteinander zu erhalten.

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#35 Wildcampen

Für mich zu Anfang eine große Herausforderung: Wildcampen! Wildcampen oder Freistehen bedeutet, dass du dein Nachtlager außerhalb eines offiziellen Campingplatzes aufschlägst. Du verzichtest auf die Sicherheit einer Umzäunung oder einer zumindest gefühlten Begrenzung und die Gemütlichkeit von Sanitäranlagen.

Es hat mich viel Überwindung gekostet, mich mit dieser Art von Übernachtungsmöglichkeit anzufreunden. Zu Beginn habe ich außerhalb eines Campingplatzes im Auto kaum ein Auge zu bekommen und hätte auch gut und gerne auf solche Abenteuer verzichtet. Doch mit der Zeit habe ich angefangen, den Luxus dahinter zu sehen. Wild zu campen bedeutet, dass du dir ein Stückchen Natur suchst, das nur für dich da ist. Du lebst in deiner eigenen Welt und bist für eine kleine Unendlichkeit keinem Rede und Antwort schuldig.

Wildcampen ist nicht in jedem Land gerne gesehen. Einige verbieten es sogar grundlegend. Darum ist es sehr wichtig, sich vor deiner Reise genauestens darüber zu informieren. Wer gegen die Regeln verstößt, zahlt sonst gegebenenfalls saftige Bußgelder. Gerade in Südeuropa gibt es einige Länder, die frei stehende Reisende nicht gerne sehen. Trotzdem halten sich viele so gar nicht daran und kommen meistens damit durch. Die Erfahrung haben wir auch selber schon relativ häufig gemacht. Beispielsweise in Spanien ist das mit dem Wildcampen und der nötigen Erlaubnis ziemlich kompliziert und undurchsichtig. Grundsätzlich erlaubt ist es zumindest erst mal nicht. Die Entscheidungsfreiheit unterliegt aber den einzelnen Gebieten und Regionen und ist von einigen Zusatzbedingungen abhängig. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass wir ziemlich blindlings drauflos übernachtet haben und niemals Probleme bekommen haben. Darüber hinaus haben wir in dieser Zeit viele andere Camperfreunde getroffen, die das ganz ähnlich wie wir gehandhabt haben. Und auch die berichteten nie von rechtlichen Konsequenzen. Das heißt nicht automatisch, dass so etwas immer folgenlos abläuft, zeigt aber, dass Freistehen auch mitunter in diesen Ländern toleriert wird. Dabei kommt es natürlich auch auf dein umsichtiges Verhalten an und wie lange du an einem Ort bleibst sowie welchen Ort du dir aussuchst.

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#34 Kubanisches, flüssiges Gold

Eines ist normalerweise definitiv nicht mein Freund und das ist Alkohol. Trotzdem, ab und an gönne auch ich mir ein Radler oder in Kuba eben einen Mojito. Und was macht der Mojito-Trinker, wenn er zu tief ins Glas schaut? Rums! Nicht umsonst heißt der Hauptbestandteil des Cocktails wohl Rum.

Dieses Mal habe ich beim Besuch der Karibikinsel mich an ein Rum-Tasting gewagt und immerhin fünf Sorten von drei Herstellern getestet. Den in Deutschland wohlbekannten Havana Club habe ich in drei Ausführungen getestet und meiner Meinung nach wird er – irgendwie auch logisch – mit steigendem Alter und Preis besser. Der Dreijährige brennt meiner Meinung nach noch ziemlich, während der Siebenjährige schon angenehmer schmeckt. Den Schluck aus der Auswahl der Meister genossen meine Mutter und ich definitiv am meisten. Meinen Vater überzeugte die goldene Mitte. Vom Geruch her überzeugt mich jedoch keiner der Havana Club Rums, diesen Wettbewerb gewinnt mit klarem Abstand der Cubay Rum, wobei dieser leider beim Geschmack abraucht. Der Rum aus der ehemaligen Hauptstadt Santiago de Cuba hat keinen von uns überzeugt. Weder Geruch noch Geschmack sprach uns an.

Die genauen Varianten, die wir probiert haben, stehen unten nochmal aufgelistet. Außerdem die meines Wissens nach teuerste Flasche Rum Kubas, die aus der Normalproduktion stammt. In diesen Genuss kamen wir allerdings leider nicht. Aber wen wundert das, wenn allein 2cl schon um die 44$ kosten?! Ob unsere Evaluation aussagekräftig ist, wage ich stark zu bezweifeln. Keiner von uns ist ein bekennender Rum Trinker und gerade bei Amateur-Testern geht der Geschmack weit auseinander. Immerhin waren wir uns aber alle einig!
Als gutes Geschenk würde ich persönlich den Havana Club mit 7 Jahren empfehlen, wobei dieser bei uns zuhause – mit ein bisschen Preisaufschlag – natürlich auch zu erwerben ist. Falls es etwas Ausgefalleneres sein soll, ist entweder die Selección de Maestros zu empfehlen oder ein Ron Cubay, welcher immerhin der Lieblingsrum des Veranstalters ist.

Die getesten Rum-Arten:
Havana Club 3 Jahre, 0,7l 5$
Havana Club 7 Jahre, 0,7l 15$
Havana Club Selección de Maestros, 0,7l 40$
Ron Cubay Anejo, 10 Jahre, 0,7l 15$
Santiago de Cuba 12 Jahre, 0,7l 40$

Der teuerste Rum:
Havana Club Maximo, 1l 2200$