Kategorien
Reisen

#177 Mit Kinder reisen – Ängste eines Kinderlosen

Ich habe bisher keine Kinder. Doch wie viele andere Reisebegeisterte habe auch ich schon mal darüber nachgedacht, wie das mit dem Reisen sich wohl entwickeln wird, wenn man später irgendwann mal Kinder im Gepäck hat. Meine schlimmsten Ängste habe ich für dich aufgelistet.

Eine große Sorge meinerseits ist, dass ich nicht mehr so weit wegreisen kann. Das wird auch aller Wahrscheinlichkeit nach in gewisser Hinsicht Wahrheit werden. Es gibt viele Länder, die sind nicht für Kinder geeignet. Krankheiten wie Dengue Fieber bringen Kinder unnötig in Gefahr. Aus diesem Grund würde ich mit meinen Kindern niemals in ein Land reisen, welches ein hohes Risiko für Dengue Fieber birgt. Das gebietet meiner Meinung nach die Verantwortung eines Elternteils für seine Kinder. Weit wegreisen kann ich jedoch weiterhin. Länder wie Neuseeland, USA oder Kanada sollten auch mit Kindern im Gepäck keine Schwierigkeit darstellen.

Des Weiteren schätze ich, dass ich insgesamt noch übertriebener auf Sicherheit und Hygiene achten werden, wenn ich erst die Verantwortung für ein kleines Menschenleben trage. Schließlich würde man sich niemals verzeihen, wenn man aus eigener Unvernunft heraus einen schwerwiegenden Fehler begeht.

Außerdem befürchte ich, dass ich meine Roadtrips nicht mehr wirklich durchziehen kann. Mit einem schreienden Kleinkind auf dem Rücksitz bereitet es wenig Freude, tagelang durch die Natur zu fahren. Ohne eine gute Beschäftigungsmöglichkeit für die Kleinen wird es schwierig werden, ihnen die Freude einer solchen Reise nahe zu bringen. Außerdem würde unser Honda auf die Dauer einfach zu klein für mehrere Personen werden. Der bietet ja schon für uns zwei etwas wenig Platz.

Was ist, wenn meinen Kindern das Reisen überhaupt keine Freude bereitet? Wenn sie lieber zuhause vor dem Computer sitzen oder mit ihren Freunden unterwegs sind, anstatt mit mir die Welt zu erkunden? Dann habe ich wohl ein Problem: Ungestillte Fernweh!

Kategorien
Reisen

#176 Private Apotheke auf Reisen

Im Ausland kann es schnell mal passieren, dass der Magen rebelliert. Normalerweise hält dieser Umstand glücklicherweise nur ein paar Stunden bis Tage an. Für den Notfall habe ich aber trotzdem immer ein Medikament dabei, das auch den unruhigsten Magen wieder besänftigen kann. Ein länger anhaltender Nährstoff- und Wasserverlust ist durchaus nicht zu unterschätzen!

Damit man in solchen Fällen nicht sofort zum Arzt rennen muss, nehme ich auf Reisen immer eine Reiseapotheke mit. Ich habe Medikamente für gängige, leichte Erkrankungen dabei. Darunter fallen abhängig vom Reiseziel und der Reiselänge Halsschmerzbonbons, Medikamente gegen Fieber und Husten, zwei verschiedene, am besten fiebersenkende Schmerzmittel (auf keinen Fall Aspirin bei Gefahr von Dengue-Fieber), die anfangs erwähnten Magen-Darm-Medikamente und mein Notfallset gegen Wespenstiche. Auf die reagiere ich nämlich allergisch. Das Gute an diesem Set ist, dass ich auch immer eine Notfallladung Antiseptikum und Adrenalin im Gepäck habe. Benutzen will ich den Adrenalinstift, den ich mir in den Oberschenkel rammen müsste, aber doch lieber nicht. Für kleinere Blessuren habe ich auch ein Notfall Verbandset mit dabei.

Beachten muss man bei der Reise eigentlich nur, dass die meisten Medikamente nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden sollten. Notfalls muss man sie ab und an auch mal erneuern. Die zweite wichtige Besonderheit beim Reisen mit Medikamenten sind die Einfuhrbestimmungen der Reisedestinationen. Wenn auch die meisten Länder eine Reiseapotheke ohne Einschränkungen zulassen, kann es auch immer wieder vorkommen, dass ein bei uns völlig frei erhältliches Medikament in einem anderen Land verboten ist. Fälle von festgesetzten Reisenden sind mir zum Beispiel von Georgien und den Vereinigten Arabischen Emiraten bekannt. Um auf Nummer sicher zu gehen, lasse ich mir von meiner Hausärztin immer ein Reiserezept ausstellen, das die Mitnahme von bestimmten Medikamenten mit Mengenangabe und Anwendungsgebrauch erklärt. Damit gehe ich dann bei der Einreise zum Zoll und hole mir ein paar komische Blicke ab. Normalerweise interessiert die Liste keinen. Bei der Anreise am Flughafen Dubai wurde aber zum Beispiel jedes einzelne Medikament auf verbotene Inhalte hin überprüft.

Kategorien
Reisen

#175 Mit wenig Geld um die Welt

Reisen kostet Geld. True story! Aber wer wirklich reisen möchte, der kommt auch mit wenig Geld um die Welt. Hört man auf jeden Fall. Außerdem wurden zahlreiche Bücher darüber geschrieben.

Je nachdem, was für einen selber wenig Geld ist, sollte man sich überlegen, ob eine Reise unter diesen Umständen funktionieren könnte. Was bedeutet Reisen denn überhaupt für dich? Falls eine Reise dir nur dann Freude bringt, wenn du sie in einem hübschen Hotelzimmer mit Strandblick verbringst und jeden Abend im schicksten Restaurant der Stadt speist, dann entschuldige ich mich für meine Behauptung. Für dich wird es keine Möglichkeit geben, deine Vorstellung vom Reisen günstig umzusetzen.

Dann gibt es da auch das komplette Gegenbeispiel. Menschen, die sich völlig losgelöst von allen Annehmlichkeiten und Sicherheiten auf den Weg machen. Ihnen reicht ein Schlafsack und ein Gaskocher. Sie übernachten mal via Couchsurfing und mal rollen sie ihren Schlafsack einfach dort aus, wo sie am Ende eines Tages ankommen. Das kann am Strand sein oder mitten im Grünen. Fortbewegen tun sie sich zu Fuß, per Anhalter oder Ähnlichem. Ich muss zugeben, dass mir diese Reiseart auch etwas zu abenteuerlich ist. Ich bin zwar sicher nicht der Luxushotel-Typ, aber ich habe zumindest gerne ein Zeltdach über mir und wenn möglich auch gerne einen offiziellen Campingplatz. Getrampt bin ich noch niemals und kann es mir auch in Zukunft nicht wirklich vorstellen. Das heißt aber trotzdem nicht, dass meine Reisen ein Vermögen kosten.

Am meisten sparst du, wenn du im Vorhinein genau planst, wie viel Geld dir zur Verfügung steht und wie viel Budget du für deinen persönlichen Reisestil einplanen musst. Dann schaust du zunächst nach den Preisen der Unterkünfte und der Fortbewegungsmittel. Wenn die in deinen Budgetplan passen, dann bleibt nur noch das Essen. Wer so billig wie möglich essen möchte, der reist entweder in ein Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten oder koch eben einfach selbst.

Kategorien
Reisen

#174 Verbandsmaterial für den Notfall

Da auf Reisen immer etwas passieren kann und ich ja sowieso gerne ein bisschen abenteuerlustig bin, habe ich in meinem Backpack immer ein medizinisches Notfallset dabei. Ich rede gerade nicht von der Reiseapotheke, es geht um eine kleine 1L-Plastiktüte mit Zippverschluss in der sich all die Sachen befinden, die man benötigt, um kleine bis mittlere Verletzungen zu verbinden.

Neben den einfachen Sachen wie normalen Pflastern, Blasenpflastern (auch für Verbrennungen) und ein bisschen Tape nehme ich auch immer ein bisschen erweitertes Verbandszeug mit. So habe ich stets mehrere Mullbinden, zwei starke Verbände, Desinfektionsmittel und eine Rettungsdecke mit im Gepäck. Eine winzig kleine Tube mit Sonnencreme hat auch noch etwas Platz gefunden.

Das Verbandszeug nehme ich vor allem deswegen mit, da ich auch gerne Wandern gehe und abseits der Touristenpfade unterwegs bin. Durch meine Schulsanitäterausbildung habe ich auch ein wenig Erfahrung in der Behandlung von Verletzungen. Die Mullbinden könnte ich im Fall der Fälle auch zur Stabilisation eines offenen Bruches nehmen oder zu einem Druckverband umfunktionieren. Die Rettungsdecke schützt vor dem Auskühlen, wenn man ein paar Stunden auf Hilfe warten müsste.

Ein weiterer großer Vorteil eines solchen Notfallsets ist der, dass man nicht sofort bei jeder kleinen Verletzung auf einen Besuch beim Arzt angewiesen ist. Die Wunddesinfektion kann ich selber übernehmen und auch bei den medizinischen Artikeln muss ich nicht auf die hoffentlich vorhandene Sterilität im ausländischen Medizinsektor vertrauen.

Bis zum heutigen Tag ist mir zum Glück noch nie etwas Ernsthaftes passiert. Klar, ich hatte mal die eine oder andere kleinere Verletzung oder musste Wunden desinfizieren. Als mich in Australien zum Beispiel ein paar hinterhältige Blutegel anfielen, war ich auf jeden Fall ziemlich froh um das Desinfektionsmittel. Auch wenn nicht abschließend geklärt ist, ob und welche Krankheiten diese kleinen Biester übertragen. Die größte Gefahr droht vonseiten der offenen Wunden. Alles in allem fühlt es sich aber deutlich besser an, auch für schlimmere Fälle gewappnet gewesen und auch in Zukunft bereit zu sein.

Kategorien
Reisen

#173 Das erste Mal Monaco

Rauschende Feste, protzige Jachten, geldträchtige Casinos und noble Boutiquen. Ist das schon alles gewesen? Was ist Monaco abgesehen von einer schillernden Filmszene und dem Ort, der bei dem einen oder anderen die Fantasie von grenzenlosem Reichtum weckt?

Das erste Mal in Monaco zu sein, war für mich ziemlich aufregend! Ich stehe zwar nicht auf schicke Autos oder die Casinogegend, aber ich mag es, Orte zu besuchen, die ich davor schon einmal im Kino gesehen habe. Mir gefällt es herauszufinden, ob sie wirklich so prächtig und farbenfroh in natura erscheinen wie ein Film das versprechen lässt.

Und ich muss sagen: Monaco zähle ich zu den Ausnahmen. Ausnahme im Sinne von einem Ort, den ich schon lange sehen wollte und der mich auch in Wirklichkeit überzeugen konnte! Anders als Paris, das ich mir in meinen Träumen noch viel glanzvoller und beeindruckender ausgemalt hatte, hielt Monaco der Illusion meiner Vorstellungen stand. Wir erlebten einen wunderschönen Tag, an dem wir durch den riesengroßen Hafen schlenderten, hoch hinauf in die kleine Altstadt spazierten und abends der untergehenden Sonne von einer kleinen Bucht südwestlich der Stadt nachwinkten.

Das einzige, was dem schönen Erlebnis einen winzigen Kratzer zugefügt hat, war der horrende Stundentarif im Parkhaus. Der damalige Italien/Frankreich Trip war eine unserer ersten Reisen und dass man in einer Stadt wie Monaco sein Auto besser weit weg vom Zentrum zurücklässt, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend bewusst. Nun gut, man lernt aus seinen Fehlern! Und dieser war ja zum Glück keiner, der allzu große Konsequenzen nach sich zieht! Einmal abends fasten und dann ist das Geld auch wieder drinnen! Haha, oder einfach mal ein Auge zudrücken. Urlaub kostet eben leider! Vor allem, wenn man noch reiseunerfahren ist. Heute passieren uns solche Fauxpas nur noch äußerst selten! Reisen entwickelt einen schließlich weiter!

Kategorien
Campingurlaub Reisen

#172 Campinggerichte: Nudelsuppe

Wenn es auf dem Gaskocher mal so richtig schnell und einfach gehen soll, empfehle ich dir eine einfache Nudelsuppe. Wenn du ganz faul bist, kannst du dir einfach eine asiatische Instant-Suppe aus dem Supermarkt holen. Das Angebot ist ja wirklich riesig und man kriegt sie fast überall. In diesem Fall musst du wirklich nur noch ein bisschen Wasser aufkochen und dann entweder das kleine Päckchen in den Topf leeren oder das Wasser in den Fertig-Becher schütten. Nach ein bis zwei Minuten Wartezeit heißt es dann schon: Voilà, fertig ist das chemische Instantessen. Falls du dich jetzt verurteilt, fühlst keine Sorge. Wir haben das auch schon ein paar Mal so gemacht.

Die bessere Variante ist es aber, sich die Nudelsuppe wenigstens selber zu machen. Das Wasser muss man natürlich auch bei dieser Variation aufkochen. Dazu gibst du am besten einen Brühwürfel. Hühnchensuppe mag ich persönlich sehr gerne. Alternativ würde ich zu einem Gemüsebrühwürfel raten. Wenn du ganz fleißig bist und die Umstände es erlauben, kannst du natürlich auch den Suppen-Geschmack selbst herstellen. Wir haben aber wirklich in den seltensten Fällen Zugriff auf so viel unterschiedliches Gemüse, wenn wir mit dem Campingkocher unterwegs sind. Ins kochende Wasser musst du anschließend nur ein paar kleine, dünne Nudeln oder spezielle Suppennudeln geben und etwas köcheln lassen. Fertig ist die leckere Suppe.

Was an dem Gericht super ist, ist, dass es wenig Aufwand braucht, nur ganz kurz dauert und man gut gestärkt daraus hervor geht. Neben den Kohlenhydraten in den Nudeln verhelfen dir vor allem die Flüssigkeit und die Elektrolyte wieder zu neuer Energie. Da die Anzahl der Zutaten sehr überschaulich sind, wenig wiegen und auch wenig Platz verbrauchen, ist eine Nudelsuppe deswegen ein ideales Essen auf einer Mehrtageswanderung. Verdammt, jetzt habe ich schon wieder Hunger…

Kategorien
Reisen

#171 Mit Daheimgebliebenen in Kontakt bleiben

Wer im Ausland unterwegs ist, der sollte sich völlig auf diese besondere Erfahrung konzentrieren und jede Sekunde für sich genießen, ohne das ständig nach außen kommunizieren zu müssen. Dass die Lieben zu Hause jedoch trotzdem ab und an etwas von dir hören wollen, ist natürlich nachvollziehbar. Damit die Verständigung mit den Zuhausegebliebenen glückt, sind ein paar einfache Regeln zu beachten.

Eine erste Regel ist von großer Bedeutung. Vor allem wenn du in Ländern außerhalb Europas unterwegs bist – USA, Kanada, Thailand, Australien, Neuseeland und einige weitere mal ausgenommen. Die Regel lautet wie folgt: Mach keine festen Versprechen! Gib niemals zu früh im Voraus die Sicherheit, dass du dich genau an einem bestimmten Tag zu einer festen Uhrzeit melden wirst. Das führt sonst zu vielen Missverständnissen, Sorgenmacherei und Ähnlichem.

Im Ausland darfst du dich keineswegs darauf verlassen, dass du immer zu jederzeit und an dem jedem Ort eine sichergestellt Verbindung haben wirst. Das Mobilfunknetz ist ja nicht einmal zu Hause zu hundert Prozent zuverlässig. Wieso sollte das dann im Norden Thailands anders sein? Oder auf einer einsamen Insel südlich von Australien?

Um deinen Freunden und deiner Familie Kummer zu ersparen, hältst du sie am besten regelmäßig auf dem Laufenden und warnst sie vor, wenn du vermutest, über einen längeren Zeitraum schwerer erreichbar zu sein. Dann wundert sich auch keiner, wenn dann wirklich einmal tagelang der Kontakt ausbleiben sollte. Und die grauen Haare bleiben aus!

Gleichzeitig solltest du auch immer daran denken, dass diese Reise deine Reise ist. Du wirst deinen Lieben noch früh genug von deinen Erfahrungen berichten können. Dann ist es für sie umso spannender, wenn du in persona und mit einigen passenden Bildern deine Abenteuer schilderst. Alles bereits während du unterwegs bist zu verbreiten, nimmt dir den Spaß nach deiner Rückkehr.

Kategorien
Reisen

#170 Ein ganzes Jahr Reisen – das Sabbatical stellt sich vor

Die eine 40 Stunden Woche jagt die nächste. Der Urlaub für dieses Jahr ist leider schon wieder aufgebraucht und es sind noch etliche Monate bis Silvester? In dieser Situation steckt man als Arbeitnehmer immer wieder und liest daheim am wohl erkämpften Wochenende auf den ganzen Blogs von Leuten, die nicht nur ein, zwei oder drei Wochen unterwegs sind. Im besten Fall ist es gleich das ganze Jahr. Um das auch mit einem normalen Job hinzubekommen, ist es aber keinesfalls nötig, gleich den Job hinzuschmeißen und den nächsten Flug zu nehmen. Es ist auch nicht nötig, zum digitalen Nomaden umzuschulen. Man kann auch mit seinem Chef über ein Sabbatical reden.

Die Idee des Sabbaticals kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Es ging dabei um ein Forschungs- oder Freisemester während des Studiums. Heute steht der Begriff eher für ein freies Jahr, während dem man seine Träume verwirklichen kann.

Damit diese Träume Wirklichkeit werden können, ist es unabdingbar, mit dem Arbeitgeber über seine Pläne zu sprechen. Wie kann der Plan in die Realität umgesetzt werden? Können zum Beispiel über ein oder mehrere Jahre Überstunden angesammelt werden und nach dem freien Jahr die restlichen abgebaut werden? Wie sieht es mit dem Gehalt aus? Bleibt das Einkommen über die Gesamtzeit konstant oder weicht es im Sabbatical ab? Kann das Gehalt im Vorjahr gesenkt werden, sodass im Sabbatical-Jahr die gleiche Summe weiter ausgezahlt werden kann?

Natürlich ist ein Sabbatical nicht mit jedem Job vereinbar und auch der Chef muss mitspielen. Für Selbstständige sieht das Ganze sogar noch schwieriger aus. Ohne eine exzellente Vertretung ist es höchstwahrscheinlich unmöglich, das Geschäft für eine so lange Zeit beiseitezulegen. Für wen der Wunsch nach einem Jahr oder auch nach ein paar Monaten absoluter Freiheit in Erfüllung geht, sollte sich deswegen wirklich glücklich schätzen. Die Welt hält so viele Abenteuer bereit!

Kategorien
Reisen

#169 Mit anderen kommunizieren

Reisen ist überaus kommunikativ. Kaum eine Aktivität ist derart interaktiv. Jedenfalls wenn du ähnlich zu unserem Reisestil unterwegs bist. Häufig bleiben wir nur wenige Tage an einem Ort, wir lernen gerne Einheimische kennen und lassen uns mit Freuden in das eine oder andere interessante Gespräch verwickeln.

An den Orten außerhalb Europas, die wir bislang besucht haben, sind wir häufig durch unser fremdländisches Aussehen aufgefallen und wurden schon allein deswegen von zahlreichen Locals angesprochen. Erst einmal ins Gespräch gekommen, erzählen viele sehr gerne ausführlich und haben unzählige Geschichten auf Lager. Es ist ein Geschenk, so viele Sichtweisen auf unsere Welt und das Leben zu erfahren. Nicht jeder Kontakt bleibt immer und nachdrücklich in Erinnerung. Dafür sind es einfach zu viele und vor allem liegen sie oft zu nahe beieinander. Doch das, was bleibt, sind Eindrücke von freundlichen Gesichtern, fröhlichen Stimmen und strahlenden Augen. Und natürlich bleibt auch das Gesagte im Gedächtnis. Manches davon ist so eindrucksvoll, dass ich es noch Jahre später förmlich hören kann. Manche Meinungen lassen mich nicht mehr los und das, was ich aus manchen Gesprächen gelernt habe, beeinflusst nachwirkend meine Art zu denken.

Ich schätze jeden Menschen, der sich mit mir unterhalten will und der Interesse daran hat, wer ich bin und was meine Ansichten sind. Ich hoffe noch viele Menschen zu treffen, die etwas zu meinem Weltbild beitragen und mit mir ihre Gedanken teilen. Dazu muss ich jedoch aufgeschlossen bleiben und mit offenem Herzen durch die Welt gehen. Manchmal ist man nach wochenlangen Reisen so ausgelaugt, dass man zu müde für tiefer gehende Unterhaltungen ist und beschränkt die Kommunikation auf ein Minimum. Das ist schade, man verpasst dadurch Chancen und diese Züge möchte ich in Zukunft noch weniger an mir selbst entdecken.

Kategorien
Reisen Reisevielfalt

#168 Mit dem Fahrrad nach … Ja, wohin eigentlich?

In einem Lied der Wise Guys kommt auch der folgende Abschnitt vor:
„Mach doch einfach mal ne Fahrradtour, am besten bis nach Singapur“.

Die Idee ist doch ehrlich gesagt klasse. Auch wenn wir bisher meisten mit dem Auto unterwegs sind und uns auf ausgedehnten Roadtrips pudelwohl fühlen, könnte ich mir so eine Fahrradreise doch auf jeden Fall vorstellen. Klar, beim ersten Mal sollte vielleicht nicht gleich so ein weit entferntes Ziel gewählt werden, aber wenn man mal ein paar Touren hinter sich hat… Wieso denn nicht?

Bei diesem Thema fällt mir immer sofort eine Begegnung in Albanien ein. Wir hatten am späten Abend gerade die Grenze von Nordmazedonien überquert und waren bei der Suche nach einem existierenden Campingplatz kläglich gescheitert. Auch wenn auf Google Maps insgesamt fünf Optionen angezeigt wurden – an keinem der Orte gab es einen Campingplatz. Uns blieb also nur übrig, zur nächsten Stadt zu fahren und dort nach einer Unterkunft zu suchen. Wir hatten Glück und fanden bald ein Hostel, bei dem wir zu unserer Freude sogar einfach im Hof stehend im Auto übernachten durften. Zu einem günstigeren Preis versteht sich. Dafür gönnten wir uns am Morgen dann mal den Luxus, dass wir unser Frühstück nicht selber zubereiten mussten. Beim Frühstücken lernten wir sie dann kennen.

Die aus fünf Personen bestehende Reisegruppe kam ebenso aus Deutschland, war aber im Gegensatz zu uns mit dem Fahrrad unterwegs. Wir fragten sie ein wenig aus und da erzählten sie uns von ihrem Reiseziel. Es war zwar nicht Singapur, aber genauso weit entfernt: Kapstadt! Wir waren natürlich total verblüfft. Mit dem Fahrrad Afrika durchqueren? Das hört sich ziemlich spannend, um nicht zu sagen furchteinflößend an! Die Radlergruppe zeigte sich aber guter Stimmung. Sie hatten ja alle ein ganzes Jahr Zeit. Manche hatten ein Sabbatical eingelegt, die anderen hatten ihren Job an den Nagel gehängt oder gerade ihr Studium abgeschlossen. Die Entscheidung nach Kapstadt zu fahren, fiel ihnen übrigens ganz spontan auf dem Weg nach Griechenland ein. Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass sie ihr Ziel – auch wenn es sich noch einmal geändert haben sollte – heil erreicht haben!