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#303 Warum nicht?

Das, was auch immer du tun willst, ist gut und richtig. Es gibt natürlich Dinge, die grundlegend falsch sind, wie zum Beispiel Diebstahl oder Mord. Doch solange du dich dieser und anderer begründeter Grenzen im Klaren bist, hast du in deinen restlichen Lebensbereichen absolute Schaffensfreiheit. Da heißt es nicht mehr „ja, nein, vielleicht“, sondern nur noch „Warum nicht?“.

Du alleine entscheidest, was sich richtig anfühlt. Denn du alleine fühlst, was sich richtig anfühlt. Kein anderer kann sich genügend in dich einfühlen, um wirklich standhafte Urteile ergründen zu können. Das ist nur deine Aufgabe. Deshalb setzte deine Grenzen weit. Geh in dich und finde deine Unendlichkeit. Den Ort, an dem alles möglich erscheint. Denn warum nicht?

Es gibt keinen Menschen, dessen „warum nicht“ für dich einen Rückzugsgrund darstellen sollte. Natürlich nimmt man auf die Menschen, die man liebt, Rücksicht, aber darüber hinaus bist nur du dein eigener Boss. Es bringt rein gar nicht bei den Regeln eines anderen zu spielen.

Warum meinst du wohl, sind so viele Menschen so unglücklich mit ihrem Leben in der Liebe und in ihrem Job. Die Gründe sind offensichtlich. Sie haben ihr „Warum nicht“ vergessen. Sie haben sich zu sehr nach von außen vorgegebenen Reisleinen gerichtet und dabei ihr wahres Begehren aus den Augen verloren. Sie dachten sich, sie brauchen Reichtum und vor allem eins: Anerkennung. Auf Anerkennung folgt Bestätigung. Wer sich bestätigt fühlt, der weiß, dass er dazu gehört. Doch all das ist Schein. Kein Sein. Zugehörigkeit und Bestätigung wirst du nur solange fühlen, bis du einen Schritt zu weit nach rechts oder links machst. Eine Zehenspitze verlässt den Kreis des Normalen und schon war es das mit der allgemeingültigen Akzeptanz. Und was bringt dir das?

Wir sollten die Sache besser gleich aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Frage dich von Beginn an: „Wer bin ICH? Was will ICH? Und WARUM NICHT?“

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#302 Welche Art von Kamera?

Wenn es um Kameraliebe geht, dann scheiden sich die Geister. Heutzutage gibt es zwei klare Fraktionen. Da wären Mr. und Mrs Handy, die immer mehr und mehr Zuwachs bekommen, während bei den Freunden des professionellen Kameraequipments immer mehr die Frage aufkommt, ob es sich überhaupt noch lohnt, all diese Gewichtsmassen durch die Gegend zu schleppen.

Welche Kamera ist für wen die richtige Wahl? Häufig werden in Anfängergruppen der Fotografie ähnliche Fragen gestellt. Ein gutes Beispiel: „Ich fotografiere gerne in der Natur. Welche Kamera soll ich mir kaufen? Oder reicht mir ein fototaugliches Handy?“ Nun, darauf gibt es keine pauschale Antwort. Es kommt immer darauf an, was dein Ziel ist und wie weit deine Passion reicht. Die folgenden Einschätzungen sind aus meinem persönlichen Blickwinkel zu sehen und sollen nicht als ultimative Meinung missinterpretiert werden.

Grundsätzlich würde ich behaupten, dass all diejenigen mit einem Handy bedient sind, die nur ab und zu mal ein paar wenige Fotos knipsen. Vielleicht mal zwanzig Selfies im Urlaub oder einen Schnappschuss vom schönen Sonnenuntergang, der sich gerade zufällig vor deiner Nase abspielt. Als würde jemand aus dieser Personengruppe seine Kamera überhaupt im Gepäck haben. Warum müssen also ein paar Hundert Euro zu Hause in deinem Regal verstauben? Investiere sie in ein besseres Handy und gut ist! Und das sage ich dir als absoluter Verfechter von High End Kameras.

Bei Gelegenheitsfotografen sieht die Sache schon ganz anders aus. Fotografierst du im Urlaub oder bei Familienfesten mit Leidenschaft. Du hast deine Kamera vielleicht nur zu fünf Gelegenheiten im Jahr in der Hand, aber dann verspürst du große Freude dabei? Fein, dann ist eine mittelprofessionelle Kompakt- oder Spiegelreflexkamera genau dein Ding.

Alle anderen, also all diejenigen, die regelmäßig qualitative Fotos schießen wollen, sollten sich zumindest mit dem Gedanken auseinandersetzen, in Richtung Vollformat Kamera zu gehen. Wer es dabei nicht so gewichtsträchtig haben möchte, dem empfehle ich sich mit den neuen spiegellosen Reihen vieler Marken zu beschäftigen.

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#301 Was ist wirklich wichtig?

Über Wichtigkeiten lässt sich streiten. Dem einen geht es um das große Geld, der andere setzt auf die Liebe und der nächste möchte auf einem kleinen Boot um die Welt segeln. Jedem ist also etwas anderes wichtig. Allerdings musst du hierbei Wichtigkeit und Prioritäten unterscheiden. Wichtig ist für viele eine ganze Menge. Nur wissen sie, dass sie manche Wichtigkeiten nicht oder nur schwer erreichen können und fokussieren sich aus diesem Grund auf andere Faktoren.

Die Fähigkeit zu priorisieren ist unabdingbar für ein glückliches, geordnetes Leben. Manchmal übertreiben wir es dabei jedoch und überschreiten die eine oder andere Grenze der Menschlichkeit. Ja, wir werden in unserem Leben nicht alles bekommen, was uns wichtig erscheint, aber müssen wir deshalb jeden Traum aus unserer Realität verbannen? Ich hoffe doch, dass dem nicht so ist! Es muss möglich sein, auch momentan unerreichbare Träume in ihrer Wichtigkeit zu erhalten.

Warum stellen heute so viele Realismus über Wichtigkeit? Nun, höchstwahrscheinlich aus Angst und Unsicherheit. Unsere Welt ist schnelllebig. Wir Menschen gehen leicht verloren. In einem Sog aus Verführung und Zerstreuung lässt der Halt unter den Füßen nach, bis wir willenlos durch die Atmosphäre taumeln. Das ist nicht schön und auch nicht das Ziel des Lebens. Das Ziel sollte es eigentlich sein, im Einklang mit uns und unseren Wichtigkeiten zu stehen. Nicht mit den Wichtigkeiten, die als realistisch und akzeptiert, sondern mit den Wichtigkeiten, für die es sich lohnt zu kämpfen.

Hör also niemals auf damit zu dir selber ehrlich zu sein. Frage dich immer mal wieder auf ein Neues: Was ist mir wichtig und warum ist es das? Sind es meine persönlichen Wichtigkeiten oder Prioritäten, die ich aus der Not oder aus einem Anpassungstrieb heraus getroffen habe? Sehe ich einen Weg, meine Wichtigkeiten wieder ins rechte Licht zu rücken? Denn ein Weg entsteht, wo man ihn geht. So heißt es doch. Wir alle setzen einen Fuß nach dem anderen. Du wirst erstaunt sein, was ein paar kleine Schritte später alles möglich ist.

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#300 Gestrandet im Outback

Es hat 40 Grad Celsius im Schatten. Jedenfalls theoretisch, aber es gibt hier doch überhaupt keinen Schatten! Und überhaupt, es gibt hier weit und breit gar nichts! Keine Wohnhäuser, keinen Supermarkt mit frischen Lebensmitteln und leider auch keine Wasserleitung, aus der man die langsam schwindenden Reserven wieder auffüllen könnte…
Auch wenn man im ersten Augenblick nicht daran denken mag, so kann das australische Outback schnell zu einer lebensgefährlichen Falle werden. Klar, es kann einen auch ganz blöd erwischen und man wird von einer der giftigsten Schlangen der Welt gebissen.

Wahrscheinlicher ist es aber, inmitten der australischen Gesteinswüste zu verdursten, weil zum Beispiel das Auto liegen bleibt oder man sich verirrt hat. Wer sich aufmacht, die ausgetrocknete Mitte Australiens zu durchqueren, sollte deswegen unbedingt im Vorhinein Maßnahmen für den Notfall treffen.

Die allerbeste Möglichkeit, um im Notfall Hilfe zu erhalten, ist ein Satellitentelefon, da das Handy vielerorts natürlich absolut nutzlos ist. Das Problem an den Satellitentelefonen? Sie sind so unglaublich teuer, dass nur die wenigsten sich eines leisten können. Eine andere Option wäre zumindest das Leihen. Falls aber auch das Unterlassen wurde, ist der beste Tipp, beim Fahrzeug zu bleiben. Erstens ist man so leichter zu erkennen und zweitens kann niemand literweise Wasser mitschleppen, die definitiv für einen langen Fußmarsch nötig wären. Um auf sich aufmerksam zu machen, kann man den entleerten Ersatzreifen anzünden. Die dabei entstehende Rauchsäule kann man auch noch in einigen Kilometern Entfernung ausmachen.

Um genügend lange Ausharren zu können, sollten immer ausreichend Vorräte mit im Fahrzeug sein. Es sollten ungefähr 5L Wasser pro Tag pro Person sein plus eine Extraration für den Notfall oder den Kühler. Ein paar Notfallrationen an Verpflegung sind auch nicht zu vergessen. Damit im Zweifelsfall überhaupt nach einem gesucht wird, sollte man die Route und den Zeitplan der Polizei oder einem verlässlichen Freund beziehungsweise Verwandten mitteilen. Das hilft auch ungemein, dich inmitten der australischen Weite zu finden! In jedem Fall wünsche ich „Save travels, mate!“

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#299 Hochtauschen auf Reisen

Vor einigen Jahren waren wir auf der kroatischen Insel Krk unterwegs. Im Hafen machten wir eine interessante Begegnung. Drei junge Mädchen sprachen uns an. Sie spielten das Tauschspiel. Bei diesem Spiel beginnt man mit irgendeinem Gegenstand. Sei es beispielsweise ein Apfel. Deine Aufgabe ist dann einen Tauschpartner zu finden und dir einen wertigeren Gegenstand zu ertauschen. In unserem Fall ging es um eine Packung Gummibärchen. Wir boten eine Sonnenbrillenhülle zum Tausch. Die Mädels nahmen sie fröhlich an und zogen weiter.

Diese Begegnung hat uns zum Nachdenken gebracht. Schließlich hat man diese Geschichten schon öfters gehört. Es gibt Gerüchte, dass es mal jemand vom Apfel zur Villa gebracht hat. Wie auch immer er das angestellt haben soll.

So dachten wir darüber nach, ob man so wohl auch verreisen könnte. Besser gesagt, ob es möglich ist, seine Reise allein durch Tauschgeschäfte zu finanzieren. Wahrscheinlich funktioniert das höchstens zu Teilen. Denken wir es mal durch: Starten wir beispielsweise mit dem obligatorischen Apfel. Du tauschst ihn bestenfalls gegen eine Zugkarte. Doch damit endet der Tausch ja schon. Schließlich musst du die Zugkarte für die Fahrt einlösen und hast danach nichts mehr in der Hand, was du weiter eintauschen könntest. Mit Fortbewegungsmitteln zu tauschen, ist insgesamt immer schwierig, da diese von offiziellen Stellen geführt werden, die nicht an Tauschgeschäften interessiert sind.

Könnte die Tauschidee bei der Unterkunftssuche helfen? Auch hier haben wir ein ähnliches Spiel. Vielleicht findest du jemanden, der dich im Tausch gegen ein Buch eine Nacht bei ihm schlafen lässt. Doch auch in diesem Fall hast du am nächsten Tag kein Gut zum weiter tauschen.

Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass man mit Tauschen auf Reisen weit kommen kann. Aber nicht mit einem einzelnen Gegenstand. Funktionieren wird es nur, wenn du mehrere Gegenstände hast, die du unabhängig voneinander eintauschst. Doch das ist nun mal nicht Sinn des Hochtausch-Spiels.

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#298 Hello my friend!

Hälloo mai fräänd! Warum ich diesen Satz auf Reisen nicht mehr hören kann? Ganz einfach! Diesen Satz bringen die meisten nur, wenn sie dir etwas verkaufen oder andrehen wollen! Ungeduldig dahin gerotzt, freundlich auf dich eingesäuselt oder mit verengten Augen hervorgepresst. Als echter „friend“ angesprochen fühlt man sich jedenfalls selten.

Diesem Satz folgt normalerweise ein „Where are you from? German? Deutsch! French? Dutch?“ und dann das entsprechende Angebot. Die angepriesene Ware oder die unschlagbar günstige Tour zu einer Sehenswürdigkeit, die man keineswegs verpassen darf, bringen dich nicht zum Stehenbleiben? Auch egal. Dann heftete man sich im Schnellschritt an deine Fersen. Das Geplapper geht weiter, ob du willst oder nicht. Als Reiseanfänger haben wir oft mit aller Freundlichkeit versucht, uns der Situation zu entwenden. Mit einem breiten Lächeln und einem herzlichen „No, thanks!“ kamen wir nur leider nie weit. Es gibt sogar Länder, in denen bist du verloren, wenn du den ersten Ton von dir gegeben hast. Das sehen manche Straßenhändler als offizielle Einladung. Jetzt kann der Spaß beginnen. Ohne jegliches Ende in Sicht.

Erst unter unerfreulichen Beschimpfungen wird irgendwann von dir abgelassen. Dazu muss man aber auch oft erst mal deutlich genug reagieren. Das einfache No aus unserer Anfangszeit reicht da meistens nicht. So weh es uns tut, wir haben gelernt – je nach Ort und Land – bleibt einem manchmal nichts anderes übrig, als den Handelnden rigoros zu ignorieren. Hörst du irgendwas? Das muss der Wind sein! Natürlich ist das alles andere als höflich, aber leider ab und an das einzige Mittel der Verteidigung. Wem bereitet es denn bitte Freude nach einer wohlmeinenden Absage – man kann ja nicht alles kaufen – bitter beschimpft zu werden? Uns jedenfalls nicht! Auch wenn das alles natürlich hier in einer überspitzten Form thematisiert wurde, hat bestimmt die Vielzahl der Reisenden schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir lieben es, mit Locals ins Gespräch zu kommen und geben uns größte Mühe, immer einen positiven Eindruck zu machen. Doch es gibt auch Grenzen. Schon rein aus Selbstschutz!

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#297 Hustenbonbons auf Reisen

Eines meiner wichtigsten Reisegadgets ist eine große Tüte Hustenbonbons! Warum das? Nun ja, ich reagiere allergisch auf Hausstaub und somit ist mein Hals auch ziemlich reizbar für jede Art von anderem Staub, den man unterwegs so antrifft. Typisch ist es für mich, dass ich während einer Reise aus dem Husten gar nicht mehr herauskomme! Das liegt manchmal daran, dass die Unterkünfte ziemlich staubig sind, aber nicht immer ist das der einzige Grund.

Wenn wir ein Land erkunden, dann am liebsten bis in die abgelegenste Region und bevorzugt da, wo nur selten andere Urlauber vorbeikommen. Doch die Straßen, die an solche Orte führen, kann man nicht immer guten Gewissens als Straßen bezeichnen. Ihr glaubt gar nicht, welche Abenteuer unser treuer Honda schon alle hinter sich gebracht hat. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob er uns dafür liebt oder hasst! Aber ich bin der Meinung, dass auch ein Auto es verdient hat, unsere Welt zu sehen! Wer mich jetzt für verrückt hält, weil ich einem Auto so viele Gefühle zuspreche, dem kann ich wohl kaum etwas Vernünftiges entgegensetzen, außer, dass so viele zusammenverbrachte Kilometer eben zusammenschweißen! Aber stopp, darum geht es hier nicht! Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war, dass diese Straßen häufig keine Straßen sind, sondern eher staubige Ruckelpisten. Alles, was wir dann unter unseren Reifen aufwirbeln, führt bei mir zu starken hustenreichen Symptomen! Da wirkt es wahre Wunder, ein befreiendes Hustenbonbon zur Hand zu haben!

Wozu sind Hustenbonbons ansonsten noch gut? Du wirst lachen, aber im unglückseligen Fall stillen sie sogar auch mal deinen Hunger! Zumindest irgendwie annähernd! Manchmal, wenn wir irgendwo sehr spät ankommen oder einfach keinen offenen Supermarkt oder ein annähernd bezahlbares Lokal finden konnten, überbrückt ein Hustenbonbon das erste Magenknurren, bis wir endlich den richtigen Ort zum Essen gefunden haben!

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#296 Havanna entdecken

Wer nach Havanna geht, wird sicherlich nicht enttäuscht werden. Die große und absolut facettenreiche Stadt bietet in jedem Viertel eine andere Seite von sich an. Meine Highlights waren auf jeden Fall der Malecon und die Viertel „Habana Vieja“ sowie „Casa Blanca“. Der Malecon aus dem Grund, dass er beeindruckend und weltbekannt ist. Dennoch war er nicht allzu überlaufen. Ein tolles Extra sind die Wellen, die an manchen Tagen hoch gegen die Mauern schlagen und einen, wenn man nicht aufpasst, nass spritzen.


In „Habana Vieja“ hatten wir unsere Unterkunft. Dieses Viertel ist jedem zu empfehlen, der es genießt, abends durch die belebten Gassen zu schlendern und den Flair der kubanischen Abendstimmung zu genießen. Gute Restaurants gibt es hier in Massen.
Wer allerdings günstig wegkommen möchte, sollte sich von einem Einheimischen ein sogenanntes „Peso-Lokal“ empfehlen lassen. Oder in einer Cafeteria Essen mitnehmen. Am besten bei einer mit besonders vielen Einheimischen davor- meist ein Zeichen der Qualität und der Preiswertigkeit! Etwas negativ aufgefallen ist allerdings gerade in „Habana Vieja“ die hohe Anzahl an Touristen im Vergleich zu den Einheimischen.


In „Casa Blanca“ ist das eher das Gegenteil. Von „Habana Vieja“ aus gelangt man am einfachsten für 1-2 CUC mit der Fähre dorthin (Einheimische bezahlen umgerechnet 20 Cent). Erst mal angekommen sollte man sich Zeit lassen und die Plätze in der Nähe des Fährhafens erkunden und die anderen erst mal ziehen lassen. Anschließend läuft man am besten zu Fuß zur riesigen Jesus-Statue den Hang hinauf. Schon auf dem Weg hat man einen unglaublichen Blick auf die anderen Viertel und den Hafen.


Oben bei der Statue schnell ein paar Fotos mit Havanna im Hintergrund und dann nicht gleich weiter in Richtung Castello, sondern erst mal die hinter der großen Wiese liegenden Wohnviertel erkunden. Hier findet man das „echte Kuba“. Da uns ziemlich schnell der Hunger geplagt hat, sind wir zur einzigen Cafeteria weit und breit gegangen und durften unsere Käsepizza in dem urigsten Garten „Casa Blancas“ verspeisen. Die Besitzerin vermietet übrigens auch Zimmer. Hier scheint die Zeit irgendwie still zu stehen und man hört kaum andere Geräusche als Vogelzwitschern und den hauseigenen Papagei. Ist man allerdings einmal durch das Wohnviertel geschlendert und hat vielleicht zehn Leute angetroffen, hat man auch schon alles gesehen. Deshalb sollte man sich dort nur einmieten, wenn man auf der Suche nach absoluter Ruhe in idyllischster Umgebung ist. Sonst wird einem schnell langweilig werden.


Auch die beiden Castellos sind absolut sehenswert. Das Erste am Weg kostet keinen Eintritt und ist lustigerweise auch weniger besucht. Hier kann man über einiges über Che lernen und sich übers ganze Gelände fast frei bewegen. Zum zweiten Castello führt einen der Weg, wenn man ihm bis zum Schluss folgt. Hier wäre meine Empfehlung aber lieber die Außenmauern zu erkunden, die auch einiges (unter anderen einen genialen Ausblick aufs offene Meer) zu bieten haben und so dem Eintrittspreis zu entgehen.


Casa: Das Angebot an Casas ist zahlreich. In „Habana Vieja“ wurden wir nach nur zwei Versuchen fündig und haben 30 CUC die Nacht bezahlt. In anderen Vierteln sollte sich das dementsprechend genauso einfach, wenn nicht sogar noch einfacher gestalten.

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#295 Immer mit der Ruhe

Reisen ist nicht immer einfach. Es wird Situationen geben, die dich herausfordern und manchmal vielleicht sogar Momente, in denen dir dein Atem stockt. Du wirst möglicherweise beängstigende Erfahrungen machen oder Hindernisse zu bewältigen haben. Das alles passiert. Doch keine Sorge für die meisten Situationen gibt es eine Lösung. Wir alle erleben Reisepannen und Herz-Aussetzer-Momente. Ins Auge gehen davon zum Glück die wenigsten.

Grundsätzlich gilt: Wenn du in eine beängstigende oder sogar bedrohliche Situation gerätst, ist das Wichtigste, dass du die Ruhe bewahrst. Zumindest irgendwo in dir drinnen. Denn du musst in der Lage sein, klar zu denken. Nur dann kannst du auch die richtige Entscheidung treffen und bestmöglich reagieren. Einfach ist das keineswegs, aber sicherlich der allerbeste Selbstschutz, den du in so einem Moment haben kannst.

Wenn die Situation die Möglichkeit bietet, nimm dir eine kurze Sekunde, atme tief durch und wäge deine Alternativen ab. Es ist keine Schande, eine Situation gefährlicher einzuschätzen, als sie das ist. Geht es beispielsweise um das Verständigen der Polizei, haben wir oft gewisse Hemmungen. Schließlich möchte man die Polizei nicht mit unwichtigen Problemen von der Arbeit abhalten oder sich mit einer unnötigen Panik blamieren. Doch es gibt eben auch Situationen, in denen jede Sekunde zählt. Solltest du also grundlegend das Gefühl haben, dass du in der Gefahr, in der du dich befindest, polizeiliche Hilfe benötigst, dann zögere nicht zu lange. Ruf direkt an und schildere deine Lage. Ähnlich ist es auch mit medizinischen Maßnahmen. Man sollte, wenn es geht, schon immer das Für und Wider abwägen. Doch wenn es dein Bauchgefühl dir rät, dann such den Arzt lieber einmal zu viel als zu wenig auf. Jedenfalls, wenn du dich in einem Land befindest, dessen medizinisches System verlässlich genug ist.

Reisen ist wunderbar, aber Reisen birgt trotzdem auch seine Risiken. Manche haben wir natürlich auch zu Hause oder grundsätzlich in unserem Heimatland. Doch im Ausland sind uns manche Gefahren neu oder unbekannt und die Abläufe sind anders, als wir es gewohnt sind. Da ist Vorsicht in dem einen oder anderen Fall einfach besser als Nachsicht! Und ein kühler Kopf ist die Waffe, die dich beschützt und dazu befähigt einzuschätzen, ob du deine Situation ein derartiger Fall ist…

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#294 Handys auf Reisen

Smartphones sind heutzutage unsere täglichen Begleiter. Manch einer verbringt mit seinem Smartphone wohl mehr Zeit als mit seinem Partner. Kein Wunder, schließlich können wir ihnen befehlen, was sie tun sollen, ohne dass wir Widerworte bekommen. Außerdem kann man mit ihnen sprechen, sie fotografieren einen ohne zu murren – auch stundenlang – und bieten einem einen unendlichen Pool an Zerstreuung.

Auf Reisen kann einem so ein Handy ganz schön zum Verhängnis werden. Kommen wir aber erst mal zu den positiven Aspekten eines Handys auf Reisen. Im heutigen Zeitalter sind die wenigsten Menschen – ich eingeschlossen – in der Lage, eine gute alte Straßenkarten zu lesen, zumindest nicht so, dass man problemlos von A nach B kommt. Da sind die ganzen Routenplaner-Applikationen und Standort-Bestimmer so etwas wie unsere Rettung. Viel einfacher geht es ja kaum noch. Außerdem fungiert unser Handy auch als Beschützer, Übersetzer und Unterkunfts-Bucher. Alles nützlich und sinnvoll. Und alle, die keine schwere Kamera mit sich herumschleppen möchten, haben dank fortschreitender Technik trotzdem ausreichend unverwackelte Urlaubserinnerungen.

Jetzt aber mal zur Schattenseite! Das, was ein Smartphone auch zu Hause in der Lage ist zu zerstören, muss man auf Reisen mal einhundert nehmen. Gerade in einem fremden Land sollte man in der Lage sein, sich völlig auf das einzulassen, was einen umgibt und sich nicht ständig hinter einen winzigen Bildschirm klemmen. Ja, Social Media oder Videoclips sind unterhaltsam, aber die Welt da draußen ist noch viel unterhaltsamer. Dafür muss man ihr allerdings eine Chance geben. Und sie völlig ungefiltert in sich aufnehmen.

Das kann aber nicht funktionieren, wenn wir alle drei Sekunden ein Foto nach Hause schicken, auf eine Whatsapp-Nachricht reagieren oder durch die Insta-Chronik scrollen. Wer am Strand liegt, auf einen Berg klettert oder in einem einheimischen Dörfchen zu mittagisst, sollte das Handy öfters mal ganz bewusst in der Tasche lassen – am besten auf stumm geschaltet. Dass man inzwischen fast überall Empfang hat und WLAN für kaum einen mehr ein Fremdwort ist, bedeutet auch, dass wir den Fängen der Technik nur noch entkommen, wenn wir uns eigenständig dafür entscheiden.