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#83 Sucht nach etwas Neuem?

Bist du ständig auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer? Kann es für dich nicht aufregend genug sein und Orte, die du einst gesehen hast, langweilen dich heute? Du kehrst niemals zurück, sondern willst immer weiter und höher? Möglicherweise hast du eine übermäßige Reisesucht entwickelt!

Welche Anzeichen kennzeichnen eine übermäßige Reisesucht? Du strebst beständig danach, etwas Neues zu erleben und kannst niemals still sitzen. Wenn du an einem Ort angekommen bist, willst du ihn bereits wieder verlassen, denn du folgst nur dem Reiz des Unentdeckten. Alles andere stürzt dich in tiefe Unzufriedenheit.

So gesund und wunderbar eine ausgeprägte Reiselust ist, so zerstörerisch kann eine übermäßige Reisesucht werden. Wer immer nur nach Höherem strebt, dem droht die Gefahr eines Tages in all dem Trubel unterzugehen. Es ist völlig normal, sich nach Neuem zu sehnen und ein Bestreben zu entwickeln, Abenteuer zu suchen. Dennoch ist es wichtig, dieses Verlangen in geordnete Bahnen zu lenken. Alles andere tut keinem wirklich gut!

Ich liebe es von Herzen zu reisen und mir gefällt es sehr gut, neue Orte kennenzulernen. Zwischendurch freue ich aber auch darüber, zu Orten zurückzukehren, an denen ich mich wohlfühle. Das gehört eben auch dazu. Ankommen zu können und die Bereitschaft, sich dann und wann niederzulassen. Keiner sollte sich dazu zwingen müssen, an einem Ort zu bleiben, der ihm nicht zusagt, aber die Fähigkeit, Orte ins Herzen zu schließen und für einen Augenblick verweilen zu können, ist essenziell. Wer diese Fähigkeit nicht erlangt, wird eines Tages möglicherweise das Reise-Burnout erfinden! Und wie ärgerlich wäre es, von etwas ein Burnout zu erleiden, das eigentlich etwas Entspannendes und Beruhigendes sein soll. Eben eine Herzenssache. Und Herzenssachen sollen guttun, anstatt zu stressen! Wie auch immer du deinen Weg gehen willst, so solltest du ihn auch gehen! Dabei darfst du allerdings nie vergessen, an ein Wohlbefinden und deine Gesundheit zu denken!

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#82 Von den kleinen und großen Fünfen

Ich hab mich schon oft gefragt, weswegen das Land genauso wie ein Kontinentteil heißt. So ist es auf jeden Fall immer ein bisschen verwirrend, wenn man von Südafrika spricht. Meint man gerade den südlichen Teil Afrikas, sprich die Länder Namibia, Botsuana, Simbabwe, Mosambik, Swasiland, Lesotho und eben Südafrika oder nur den letztgenannten Staat? Heute soll es auf jeden Fall um das wundervolle Land Südafrika gehen.

Südafrika ist unglaublich vielfältig. Am bekanntesten ist der Staat aber wohl wegen Kapstadt und dem nahen Kap der Guten Hoffnung – dem südwestlichsten Punkt Afrikas. Der südlichste Punkt des schwarzen Kontinents, das Kap Agulhas, liegt nochmal ein bisschen südlicher. Die beiden Landspitzen sind ungefähr 150 Kilometer voneinander entfernt. Was hat Südafrika aber noch zusätzlich zu bieten?

Wer aufs Wandern steht, wird in den Drakensbergen oder in einem der vielen Nationalparks fündig. Dabei sollte man nur darauf achten, dass der Fußmarsch nicht unabsichtlich zu einer Safari wird. Dafür ist Südafrika nämlich international bekannt. Überall im Land sieht man Schilder mit den „Big Five“. Das sind Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard und Löwe. Auf den überall im Land angebotenen Safaris hat man die Chance, alle fünf Tiere zu beobachten. Analog zu den Big Five gibt es übrigens auch die „Little Five“: Rüsselspringer, Nashornkäfer, Büffelweber, Pantherschildkröte, Ameisenlöwe.

Neben der unglaublichen Natur und Tierwelt gibt es in Südafrika aber natürlich noch mehr zu sehen. Im Nordosten des Landes liegt die quirlige Hauptstadt Pretoria, direkt daneben die Metropole Johannesburg. An der Küste laden die Städte Durban und Port Elizabeth zu einem Besuch mit Bademöglichkeit ein.

Generell gilt in Südafrika wohl der Grundsatz, dass es eher zu groß ist, um alles erleben zu können. Langweilig wird keinem beim Besuch dieses faszinierenden Landes werden!

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#81 Triff die Locals

Unterwegs in der Welt schließt man auf den einfachsten Wegen viele neue Bekanntschaften. Ob im Hostel, beim Warten auf den Bus oder während einer Wanderungen. Man kommt immer wieder und auch sehr leicht mit fremden Menschen ins Quatschen. Ein viel zu wahres Klischee besagt dabei, dass wir auf eher mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen als mit den Einheimischen. Das kann man aber zum Glück gezielt steuern. Wer wert darauf legt, die authentische Seite eines Landes kennenzulernen, der muss offen und aufgeschlossen bleiben und den Kontakt zu der inländischen Bevölkerung suchen.

Doch wie macht man das am schlausten? Nun gut, die Antwort ist leicht. Aber sicher nicht für jeden zufriedenstellend! Unser Weg ist der folgende: Wir übernachten häufig in Privatunterkünften, gehen in kleinen Lokalen in Seitenstraßen essen und fragen die Locals nach Tipps, so oft sich die Gelegenheit bietet. Wir lächeln den Menschen breit ins Gesicht und freuen uns über jedes Grinsen, das zurückkommt. Die meisten Locals interessieren sich an dem Kontakt zu uns genauso wie wir. Vor allem in den Regionen, die etwas abseits der allgemeinen Touri-Pfade liegen. Denn das ist der beste Tipp: Reise dorthin, wo die Leute nicht tagtäglich von fetten Touristenhorden überrannt werden. Dort verlaufen die Uhren noch langsamer, die Menschen sind interessierter und freuen sich über jedes freundliche Gespräch! Auch wenn das manchmal nur mit Händen und Füßen vonstattengeht.

Dabei zählt natürlich immer, dass du dich auch so verhalten musst, dass man gerne mit dir in Kontakt tritt. Verhalte dich unauffällig genug, dass du kein Ärgernis für die örtliche Bevölkerung bist. Informiere dich vor deiner Reise über Verhaltensregeln und halte diese auch ein. Dabei darfst du natürlich immer authentisch und du selbst bleiben. Wichtig ist nur, dass du zeigst, dass du die Locals und ihre Gepflogenheiten respektierst. Schließlich bist du der Gast! Und ein Gast sollte Manieren beweisen!

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#80 Wahnsinn in der Wüste

Dass Dubai eine Stadt der Superlative ist, ist längst bekannt. Vor meiner Reise nach Sri Lanka konnte ich zusammen mit meiner Freundin die Supermetropole in Rahmen eines Stop-Overs besuchen. Während ich bereits zwei Artikel über die touristische sowie die komplett untouristische Seite Dubais verfasst habe, geht es heute darum, was Dubai so einzigartig macht.


Zu allererst muss man hier wohl eines aufzählen: den Burj Khalifa. Das weltweit höchste Bauwerk mit einer Gesamthöhe von 828 Metern. Ringsum befindet sich die Dubai Downtown mit seinem Heer aus Hochhäusern. Aber nicht nur am Land sticht Dubai mit seinen Projekten aus der Masse der Metropolen heraus. Im Meer geht der Wahnsinn weiter.


Betrachtet man Satellitenbilder von Dubai, sieht man, dass sich seit der Jahrtausendwende einiges getan hat. Dubai hat Unmengen künstlicher Landfläche vor seiner Küstenlinie aufgeschüttet. Zwar wurden nicht alle der geplanten Bauprojekte fertiggestellt, dennoch hat sie sich entscheidend verändert. Zwei Inselgruppen sind hinzugekommen, die jeweils der Form einer Palme nachempfunden sind. Es handelt sich um „The Palm, Jebel Ali“ und „The Palm, Jumeirah“. Die dritte geplante Palme nahe dem Viertel Deira wurde nicht fertiggestellt und zu den „Deira Islands“ umgestaltet.


Zwischen den Deira Islands und der Jumeirah Palme befindet sich eine weitere Inselgruppe. Ohne Landanschluss wurde ein künstliches Atoll aus mehreren hundert Inseln aufgeschüttet. Es soll die Landmasse unserer Erde repräsentieren und wird deswegen „The World“ genannt. Es handelt es sich aus der Vogelperspektive im Prinzip um eine künstlerisch realisierte Weltkarte.


Zurück auf dem Festland müssen wohl noch die „Jumeirah Islands“ Erwähnung finden. Ja, richtig gehört. Inseln auf dem Festland. Bei der aus 50 Inseln bestehenden Anlage handelt es sich um ein Wohnprojekt. Rund um die Inseln wurde Land ausgehoben und mit Wasser geflutet. Etwas nördlich entstand das riesige Wohnviertel „Emirates Hills“.
Dubai ist wirklich einzigartig. Wer dem Emirat noch keinen Besuch abgestattet hat, sollte wirklich mal vorbeischauen. Vielleicht lässt sich ja wie bei uns ein Stop-Over einrichten?

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#79 Der spezielle Flair von Trinidad

Über Trinidad haben wir schon vor unserer Ankunft nur das Beste gehört. Egal ob Kubaner oder Reisender, jeder hat die Stadt zu den sehenswertesten den Landes gezählt. Und wir wurden nicht enttäuscht. Schon bei der Ankunft hat die Stadt uns mit ihrem Charme für sich eingenommen. Für Reisende gibt es hier wahnsinnig viel zu unternehmen. Das historische Stadtzentrum mit seinem Pflastersteinboden sollte man zwar nicht in Flipflops erkunden (schlimmer Fehler meinerseits) aber mit den geeigneten Schuhen wird man hier nie wieder wegwollen. Am Tag springen einem die vielen bunten Hausfassaden entgegen und in der Nacht sollte man unbedingt auf dem großen Platz im Zentrum einen Mojito trinken und der Musik lauschen. Dafür muss man sich nicht einmal in eine Bar begeben. Auf dem Platz sitzen abends Hunderte Menschen und lauschen der Livemusik aus dem nahegelegenen Restaurant.
Ein Highlight für die Abendplanung ist auch die Disco in einer Grotte am Stadtrand (Eintritt 5 CUC). Schon auf dem Weg zur Grotte kommt gute Stimmung auf, da er durch die schönsten Gassen führt. Alle hundert Meter haben Anwohner am Wegrand Cocktail-Stände eröffnet, wo kubanische Cocktails für 1-2 CUC verkauft werden. Die Grotte selbst ist sehr beeindruckend. Nach dem Eingang führt eine Steintreppe in die tiefen des Berges, wo drei große Höhlen mit vielen Lichtern geschmückt warten. Die Musik ist zwar hauptsächlich auf Spanisch, aber spätestens ab Mitternacht werden auch immer einmal wieder einige bekannte englischsprachige Hits gespielt. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders beeindruckend für mich war ein Dancebattle zwischen mehreren anderen Diskobesuchern. Sie haben ihr Können unter Beweis gestellt und sich gegenseitig herausgefordert, wie man es aus bekannten Tanzfilmen kennt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas wirklich gibt und das dann in erster Reihe mitverfolgen zu können ist wirklich eine tolle Erfahrung.

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#78 Nussschalen auf großer Reise

Eine meiner Bekannten ist eine begeisterte Seglerin. Ich kann es auch gut nachvollziehen, so hat sie doch bis jetzt nur Positives dabei erlebt. Als sie das Segeln auf einem See nahe München lernte, entdeckte sie nicht nur ihre Leidenschaft fürs Segeln, sondern fischte auch ihren Segellehrer und jetzigen Ehemann aus dem Wasser. Zusammen sind sie seitdem über die Ostsee nach Dänemark geschippert, haben den Ärmelkanal überquert und das Meer vor Kroatien und Griechenland unsicher gemacht.

Ein Ort, der mir im Bezug aufs Segeln ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist, liegt auf einer kleinen Insel mitten im Atlantik. Genauer gesagt auf der Azoreninsel Faial, in der Inselhauptstadt Horta. Denn im dortigen Jachthafen haben sich unzählige Segler verewigt. Überall auf den Mauern ringsum befinden sich die Malereien der festmachenden Segelcrews. Ganz viele sind auf dem Halbzeitpunkt ihrer Atlantiküberquerung. Ein Spaziergang durch den Hafen ist deswegen ein echtes Erlebnis. Man ist auf der Suche nach einer deutschen Mannschaft und sieht unterwegs Flaggen aus aller Herren Ländern. Manche der Malereien sind schon Jahre oder gar Jahrzehnte alt, andere gerade erst entstanden. Der Brauch hält sich glücklicherweise weiterhin und macht den Hafen Hortas so zu einem ganz besonderen Ziel für die Überquerer des Atlantiks – seien sie per Flugzeug oder per Schiff angereist.

Ich selbst war in meinem Leben nur insgesamt drei Tage auf einem Segelboot. Als Kind hat mich mein Onkel für einen Ausflug auf den Starnberger See hinaus mitgenommen und das zweite Mal zog es mich in Australien zu den Whitsunday Islands auf das Meer hinaus. Beide Male war es ein unvergessliches Erlebnis und nicht nur deswegen fiebere ich dem Tag entgegen, an dem ich das nächste Mal zum Segeln aufbreche. Hoffentlich werde ich bei stärkeren Wellengang nicht so richtig seekrank!

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#77 Unterkünfte vor Ort buchen

Wer uns kennt, der weiß: Auf einer Reise lassen wir das meiste auf uns zukommen. Das gewöhnliche Planungs-ABC von A wie Anreise über F wie Flug bis zu U wie Unterkunft beschränken wir normalerweise auf den Flug. Ab und an buchen wir mal die Unterkunft für die erste Nacht vor, aber damit hat es sich dann auch erledigt. Höchstens kümmern wir uns noch um den Mietwagen, falls wir vorhaben, per Auto durch ein Land zu reisen. Mehr vorausplanen wollen wir gar nicht. Schließlich liegt in der Spontanität die größte Chance: Flexibilität.

Sind wir erst einmal in einem neuen Land angekommen, nutzen wir den ersten Tag, um etwas die ungewohnte Luft zu schnuppern und uns zu organisieren. Wenn wir eine grobe Route im Kopf haben, erkundigen wir uns bei den Locals, was sie davon halten und an Tag zwei beginnt der große Spaß. Mit einigen Unterkunftsadressen auf dem Handy starten wir unser Abenteuer.

Warum genau buchen wir nicht so gerne vor? Na ja, das hat mehrere Gründe. Zum einen spielt das Wetter im Urlaub schon eine große Rolle. Wenn wir also beispielsweise eine Insel erkunden und es auf einmal im Norden tagelang zu regnen beginnt, dann fahren wir eben zunächst in den Süden. Easy peasy. Wer vorgebucht hat, hat in diesem Fall gelitten. Welcher Vermieter akzeptiert schon schlechtes Wetter als Stornierungsgrund. Schön wär’s! Das folgende Argument ist aber auch nicht von der Hand zu weisen: Egal, wie genau wir unsere Etappe für den nächsten Tag festlegen, letztlich kommt es doch immer anders, als man denkt! So oft verschätzt man sich, was die Zeit angeht, die man für eine Distanz benötigt. Manchmal verschätzen wir uns nur um eine halbe Stunde, manchmal aber auch um einen halben Tag. Schließlich warten so oft versteckte Highlights am Straßenrand auf einen. Wir sehen es als großen Gewinn, dass wir den Mut besitzen, nicht zu wissen, wo wir uns am Abend schlafen legen werden. Es ist nicht immer leicht, führt manchmal zu Bauchschmerzen und dem einen oder anderen grauen Haar mehr, aber es bringt auch eine Menge Glück und Leichtigkeit in unsere Reisen!

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#76 Tourist in Dubai

Letztes Jahr war es soweit. Ich habe die Mega-Stadt Dubai besucht. Viel hatte ich bereits von ihr gehört. Die einen waren begeistert und die anderen entgeistert. Und wie hat mir selbst der Aufenthalt in der Wüstenstadt gefallen?

Auf dem Weg zu unserem dreiwöchigen Sri Lanka Aufenthalt haben meine Freundin und ich noch einen zwei Tages Stopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingelegt. Glücklicherweise war das bei der Flugbuchung mit Emirates problemlos möglich. Früh morgens landen wir völlig übermüdet in der Metropole. Die Nacht war wegen der Zeitverschiebung viel zu kurz. Mit der Metro geht es für uns in Richtung Downtown. Etwas abseits vom höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa, liegt unser Hotel. Wir können aber so früh natürlich noch nicht einchecken. Immerhin können wir unser Gepäck dalassen. Bis zum Nachmittag durchstreifen wir Dubai Downtown und besuchen die berühmte Dubai Mall. Alles ganz schön beeindruckend!

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotelbett geht es für uns am frühen Abend nochmal mit dem Stativ bewaffnet raus. Gerade Dubai bei Nacht gefällt dem Fotografenherz. Besonders der südliche Arm des Dubai Creeks gefällt uns für einen kleinen Abendspaziergang. Was aber total überrascht? Wir sind komplett allein!

Am nächsten Morgen geht es für uns an den bekannteren Teil des Dubai Creeks: Wir besuchen Deira, die Altstadt von Dubai. Deira ist vor allem für die orientalischen Souks und Märkte bekannt. So gibt es einen eigenen Souk für Gewürze, Textile und Gold. Dieser Teil von Deira ist recht touristisch. Bevor wir den Fluss überqueren, machen wir noch eine dreiviertel Stunde lange Fahrt den Fluss hinauf, die definitiv ein Highlight unserer Zeit in Dubai ist. Gerade die Docks etwas weiter flussaufwärts sind ein Hingucker mit ihren überladenen und völlig chaotischen Booten – sogennante Dhaus – die Waren aus Indien und Pakistan anliefern.

Nach der Rundfahrt setzen wir mit einem Abra – eine kleine, traditionelle Holz-Fähre – auf die andere Seite des Flusses über. Auf der anderen Seite setzt sich die touristische Seite Dubais fort. Das Viertel Al Seef beispielsweise ist ausschließlich für den Tourismus entstanden. Keines der auf alt getrimmten Gebäude ist echt. Keines so alt, wie es erscheint. Davon, dass Dubai auch anders kann und man die Chance auf völlig authentische Erfahrungen hat, habe ich bereits früher berichtet. Gerade diese beiden vollkommen verschiedenen Welten so nah nebeneinander existieren zu sehen, macht für mich den Reiz Dubais aus.

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#75 Unvernunft auf Reisen

Ich persönlich bin ja eher so Typ „Play Safe“. Ich mag es nicht, mich in das totale Ungewisse zu begeben und stehe eher auf Vorbereitung und Risikoabschätzung. Doch all die Geschichten, die ich schon gehört habe, weisen mitunter darauf hin, dass es eine große Zahl Reisender gibt, die dazu eine völlig andere Einstellung ist.

Als wir vor einigen Jahren durch Kuba gereist sind, trafen wir auf ein anderes Pärchen. Die beiden, Australierin und Schotte, hatten gerade ihre Langzeitreise gestartet. Auf dem Plan standen einige Länder Südamerikas. Wir hatten uns für die Reise nach Kuba mit Tollwut impfen lassen. Sicher ist sicher und wenn ich mir die Aufdringlichkeit der Straßenhunde damals so betrachte, war das die absolut richtige Entscheidung. Auf unser Nachfragen enthüllten uns die beiden anderen, dass sie keine Tollwutimpfung hatten. Sie war ihnen zu teuer gewesen. Das hat mich dann doch etwas geschockt. Wenn man um die halbe Welt reisen kann, sollte man dieses Geld in die eigene Sicherheit doch eigentlich auch noch investieren können. Vor allem bei solchen Reiseländern. Es ist doch durchaus eine Möglichkeit, in Südamerika in Kontakt mit einem infizierten Tier zu geraten. Da ist mir mein Leben dann doch sehr viel zu wertvoll, als dass ich diese Gefahr bedenkenlos hinnehmen könnte.

Eine andere Geschichte spielt sich auf vielen Klippen unserer Welt ab. Selbst große, aufdringliche Schilder halten die Menschen nicht auf! Zahllose Spinner klettern auf ihnen herum wie auf einem Spielplatz – oft im Auftrag des spannendsten Fotos – und nicht selten stürzt letzten Endes doch einer von ihnen in die Tiefe. Derartige Risiken einzugehen halte ich für abgrundtief naiv und bescheuert. Hier muss ich einfach mal ganz deutlich werden. Ich mache sicher auch nicht immer alles richtig und auch ich bin aus Doofheit schon in brenzlige Situationen geraten. Doch die Gefahren, vor denen ausdrücklich gewarnt wird zu meiden, ist nun wirklich nicht das Allerschwierigste. Jedenfalls normalerweise!

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#74 Ich will nur dein bestes: dein Geld

Mit diesem Spruch scherzt mein Vater immer. Nicht nur beim Reisen entspricht er leider der Wirklichkeit. Doch gerade im Ausland wird man mit seiner Wahrhaftigkeit am öftesten konfrontiert.

Überall möchten Menschen dem Reisenden etwas verkaufen. Seien es Kleinigkeiten in Souvenirgeschäften, gefälschter Schmuck oder Markenprodukte. Hinzu kommen noch die unzähligen Schlepper, die dich ins nächste Restaurant entführen möchten oder die dir einen Ausflug andrehen wollen. Wenn es keine kommerziellen Angebote sind, dann wird wahrscheinlich um Geld für die kranken Kinder gebeten oder gleich mit der Waffe gedroht. Überall geht es um das, was heute die Welt regiert.

Manchmal wünscht man sich in solchen Momenten einfach eine gerechtere Welt herbei. Oder ein T-Shirt mit einem großen „No, thank you!“. Wobei dieses Mittel bei einem Überfall wohl nur schlecht als recht wirken würde. Gerade bei Bettlern finde ich die Situation schwierig. An die nervigen Souvenirverkäufer und Restauranteinladungen kann man sich ja noch gewöhnen. Bei Bettlern ist es allerdings wirklich unglaublich schwierig zu erkennen, wann sich ein wahrhaftig Hilfsbedürftiger unten der Schar an Scharlatanen befindet.

Feste Regeln für sich im Vorfeld zu definieren ist wichtig. Wenn ich merke, dass das nett gemeinte Gespräch nur einen Zweck hat, habe ich keine Scheu mehr, den Fluss an Worten zu durchbrechen. Kindern geben wir nie etwas. Das sollte sowieso klar sein. Bei allen anderen wird es schon schwieriger. Abseits von Touristenzentren und vor allem abseits der Großstädte ist die Chance auf echt Bedürftige am größten. In Ballungszentren hingegen wird oft schon von den Städten erbeten, keine Spenden zu erbringen. Zu groß ist die Gefahr, dass immer mehr Menschen ihren Job wechseln und ihren Lebensunterhalt auf der Straße erwirtschaften. Generell gilt wohl, dass gerade die etwas verdienen, die nicht laut danach schreien. Es hilft ungemein, ein wenig darauf zu achten, ob die Einheimischen selbst etwas geben. Dann ist man meist auf der sicheren, sozial vertretbaren Seite.