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Reisen

#133 Reiseerinnerungen – ein Trugschluss?

Ich liebe es, an meine Reisen zurückzudenken. Jedes einzelne Mal, wenn ich mich durch meine Fotomassen klicke, kehren die Erinnerungen unaufhaltsam und durchdringend vor meinen Augen wieder. Manchmal neige ich im Nachhinein sogar dazu, eine Reise oder ein Land zu idealisieren, so sehr flashen mich die schönen Erinnerungen. Sorgen, Anstrengungen und Herausforderungen wirken im Rückblick winzig klein, die Sonne hat heller geschienen und der Himmel war blauer als die Realität bezeugen würde.

Es ist völlig normal, dass wir dazu neigen, uns rückblickend auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, während das meisten Negative unter den Tisch fällt. Erfahrungen auf Reisen haben oft zwei Seiten und sind auch mal von Wasser und Schweiß gekennzeichnet. Trotzdem sind Reisen für viele Träume, die wahr werden und die Erlebnisse so einzigartig, dass sie sich für immer einbrennen. Da sind wund gelaufene Füße, tagelanger Regen oder ein moderater Sonnenbrand lediglich nervige Nebenerscheinungen, die wir problemlos in Kauf nehmen. Im Nachhinein werden all diese kleinen Jammereien und Zipperlein als so unbedeutend eingestuft, dass wir sie mitunter komplett aus unserem Gedächtnis löschen. Oder sie uns sogar so sehr ärgern, dass wir uns absichtlich nicht mehr daran erinnern wollen. Wir wollen die Gedanken an unsere Traumreise unbefleckt haben und die eigenen Dummheit im Paradies vergessen.

Vielleicht herrscht so eine Art Reiseromantizismus vor. Die Menschen romantisieren ihr Erlebtes schließlich häufig. Wie oft hört man bitte den Spruch „Früher war alles besser“? So sagt man sich auch oft auf dieser Reise war alles perfekt und ich wünschte, meine nächste Reise würde genauso wunderbar werden. Das ist aber fast unmöglich! Wenn wir mit solch hochtrabenden Erinnerungen an die letzte Reise herangehen, kann die nächste von vornherein nicht mithalten. Denn auch die neue Reise wird von kleinen Hindernissen oder Momenten des Ärgers geprägt sein. Wie eben jede Reise!

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Fotografie

#131 Reisefotografie – Unnötige Zerstreuung?

Hast du auch schon mal von dem berühmten Instagrammer-Leiden gehört? Die lieben Probleme von heute sind nicht mehr Hunger oder Arbeitslosigkeit. Nein, heutzutage schlägt man sich mit ganz anderen Dingen herum. Von furchtbarem Ausmaß. Das kann man sich kaum vorstellen. Es gibt Menschen, die müssen tagtäglich fotografieren. Sie werden praktisch dazu gezwungen, ihr ganzes Leben mit der Kamera festzuhalten. Ansonsten müssen sie große Konsequenzen befürchten. So was wie sinkende Followerzahlen, weniger Kooperationsangebote und ach was weiß ich, welche Naturkatastrophen darauf noch folgen könnten. Die fleißigen Internetbienchen berichten auch gerne mal von den ach so dunkeln Schattenseiten ihres Daseins. Eines davon ist, dass sie ihr Leben gar nicht mehr für sich selbst haben und vor all ihren Erinnerungen der Filter eines Smartphone-Displays oder einer digitalen Spiegelreflexkamera herumgeistert.

Nun gut, jetzt werden wir mal wieder Ernst und lassen die – nicht allzu fies gemeinte – Ironie beiseite. Die Klagen der Instagrammer sind ja durchaus auch von einem gewissen Interesse für die Allgemeinheit. Nicht nur Menschen, die ihr Leben mit der Öffentlichkeit teilen, kleben in der heutigen Zeit permanent hinter klickenden Bildschirmen. Vor allem auf Reisen spielen Erinnerungen in Fotoformat für jeden eine große Rolle. Doch wann ist genug, wann sollte die spannende Apparatur auch mal in der Tasche verschwinden und die Augen einfach mal wieder in die Freiheit schauen dürfen? Fest steht, dass das zwar Geschmacksache ist, aber eine ausgiebige Pause tut jedem zwischendurch mal gut. Du bist im Urlaub, also verhalte dich auch so. Keiner zwingt dich, alles aufzuzeichnen und auch wenn es Spaß macht, ist es doch eine fordernde Beschäftigung. Einer durchgängigen Aufgabe nachzugehen ist für uns alltäglich und das plötzliche Fehlen an Verpflichtungen kann durchaus beängstigend sein. Das typische Problem unserer Gesellschaft. Doch wenn du dich mal überwindest und auf die Leere der Gedanken einlässt, wirst du sehen, wie gut das tut. Nur Mut! Mut zum Nichtstun! Mut zum ungefilterten Aufnehmen von dem, was dich umgibt. Du wirst sehen, wie schön diese Welt ist.

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Reisen

#129 Warum sind Reisefreundschaften oft oberflächlich?

Hey, mate! How are you? Diese und weitere Floskeln sind in der Backpacker-Szene weit verbreitet. Klar, es ist schön, neue Menschen kennenzulernen und am laufenden Band Freundschaften zu knüpfen. Wer viel in Hostels absteigt oder in der Camper-Szene unterwegs ist, hat dazu oft die Chance. Doch viele dieser Freundschaften halten gerade mal für einen Abend. Man plaudert ein paar Stunden, erzählt sich gegenseitig von erlebten Abenteuern und das war es dann auch. Am nächsten Morgen geht jeder wieder seine Wege.

Das ist auch völlig okay so, doch manchmal nimmt diese persönliche Unpersönlichkeit der Sache auch den Flair. Manchmal ermüdet sie einen sogar oder macht einen sozial-faul! Ab und zu kommt der Punkt, an dem man anderen nicht mehr mit Offenheit begegnet und Gesprächen aus dem Weg geht. Was soll es bringen jemanden für ein oberflächliches Gespräch, das scheinbar tiefer geht, kennenzulernen, nur um sich ein paar Tage später nicht einmal mehr an seinen Namen zu erinnern? Nun ja, das ist Ansichtssache! Es hat viele positive Aspekte: Man erfährt die unterschiedlichsten Sichtweisen auf die Welt, hört von großen abenteuerlichen Erlebnissen und sammelt Inspirationen für die eigenen Reisen. Ein Tipp, was man da oder dort unternehmen kann, ist manchmal Gold wert.

Trotzdem hat man manchmal das Gefühl, dass sich das Ganze wieder und wieder wiederholt. Auch wir Reisende, die so sehr auf unsere Individualität stehen, sind manchmal erschreckend eintönig und ermüdend. Deshalb ist es wichtig, auch in einem alltäglichen Gespräch hinter die Fassaden zu blicken. Lasst uns nicht mehr nur nach den Reiseplänen und -erfahrungen fragen, sondern lasst uns herausfinden, welcher Mensch uns da wirklich gegenüber steht. Reisen ist zwar ein wunderbarer Lebensinhalt, aber man darf sich nicht alleine darüber definieren. Viel interessanter ist es doch zu erfahren, was hinter all der Abenteuerlust steckt. Jeder einzelne Mensch trägt eine wahrhaftige Geschichte in sich. Wenn wir uns Zeit nehmen, diese in Erfahrung zu bringen, werden die Freundschaften vielleicht länger halten als für einen Abend. Jedenfalls habe ich diese Erfahrung bereits gemacht. Alles, was wir dafür brauchen, ist Interesse am Gegenüber und die richtigen Fragen.

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Reisegagdets Reisen

#127 Reiseführer – Altmodisch oder brandaktuell?

In Zeiten des Internets sind gebundene Bücher dabei, zu einer Antiquität zu werden. Bald werden wir den Geruch von gedrucktem Papier und das Gefühl eines Buchs in den Händen schon völlig vergessen werden. Jedenfalls, wenn die Entwicklung sich in die Richtung weiterentwickelt, nach der es gerade aussieht! Was sagst du? Wird uns der Reiseführer in gedruckter Form erhalten bleiben?

Dagegen spricht, dass das Online-Angebot inzwischen aus allen Nähten platzt! Wer online nach Reisetipps sucht, der wird mit einer massiven Auswahl konfrontiert. Es gibt Reiseblogger in einer Anzahl, die man nicht mehr annähernd glaubt! Jeder meint, die besten Informationen zusammengestellt zu haben und die ultimativen 10 Spots sind auf Abertausenden Seiten nachzulesen. Diese Informationsmasse wirkt äußerst überfordernd, denn es ist keine einfache Aufgabe, aus all den Angeboten das Passende für sich selbst herauszufiltern! Das wäre theoretisch ein Argument dafür, dass uns der Reiseführer in Buchform auch weiterhin begleiten wird. Dagegen spricht jedoch, dass auch viele der großen Reiseführer Verlage inzwischen auf Online-Varianten umgestiegen sind oder sie zumindest zusätzlich anbieten.

Ich persönlich nutze einen Reiseführer jedoch nur sehr ungern online. Das liegt schlicht und einfach daran, dass ich Bücher in der Hand haben will und mich nicht durch komplizierte Pdfs und ähnliche Dateien klicken möchte! Vielleicht ist das mit einem E-Book Reader einfacher! Da ich einen solchen jedoch nicht besitze, kaufe ich mir Reiseführer nach wie vor wie gehabt als Buch. Doch kaufe ich mir nicht für jede Reise einen Reiseführer. Meistens suche ich mir die nötigen Informationen auf verschiedenen Blogs zusammen. Reiseführer finde ich zwar toll, aber sie sind mir schlichtweg zu teuer, wenn ich die Infos doch auch kostenlos bekommen kann.

Wenn viele die Sache so sehen wie ich, wird der klassische Reiseführer leider bald Geschichte sein!

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Reisen

#125 Reisehektik beim Unterkunftswechsel

Ich komme kaum noch hinterher. Wir flitzen gemeinsam durch die Straßen, die Rucksäcke haben wir eilig über den Rücken geworfen und alle zwei Sekunden wirft jemand verzweifelt einen Blick auf die Uhr. Wenn wir doch bloß diesen Bus noch bekommen!

Reisehektik ist ein ständiger Begleiter für viele, die gerne unterwegs sind! Mal ist es ein Zug, mal ein Bus, mal ein Taxi oder sogar schlimmstenfalls ein Flugzeug, welches das Herz wahrlich zum Rasen bringt! Warum treten solche Situationen bei vielen regelmäßig auf, obwohl es doch längst Routine sein sollte, rechtzeitig mit dem Fertigmachen zu beginnen, den Koffer zu packen und dann zur richtigen Minute am richtigen Ort anzukommen. So schwierig kann das eigentlich gar nicht sein! Wahrscheinlich würde ein wenig Vernunft und Planungsbegeisterung völlig ausreichen!

Doch dann hätte ich ja ein viel schlechteres Gewissen, weil ich so selten an meine Work-outs denke und dürfte nicht mehr so gerne essen wie ich es nun mal tue! Diese kurze, aber regelmäßigen Sprints haben es echt in sich! Nur dank ihnen hat sich meine Kondition in den letzten Jahren um einiges verbessert!

Wer echte Work-outs bevorzugt und im Austausch eine entspannte Reise erwartet, der sollte sein Bestes tun, um einer ausgearteten Reisehektik vorzubeugen. Schließlich ist Urlaub zum Entspannen da! Wie gehst du am schlausten vor? Zum einen packst du deine Koffer schon am Abend, bevor der Unterkunftswechsel bevorsteht. Zahnbürste und Duschzeug kannst du ja irgendwo ins Handgepäck stopfen! Solltest du den Weg zum Bahnhof oder wohin auch immer nicht kennen, erkundigst du dich im Vorfeld bei Ortskundigen und fragst sie auch danach, wie viel Zeit du für die Strecke einplanen solltest. Ansonsten gibt es da heutzutage einige hilfreiche Karten-Apps zu deiner Verfügung!

Du siehst, wo ein Wille ist, wird auch ein Weg sein. Einer ohne gehobenen Adrenalinpegel und Stress pur!

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Reisen

#123 Reisehelden?

Letztens bin ich über einen Link in den sozialen Netzwerken zufällig auf die Geschichte von Chris McCandless gestoßen. Der Abenteurer ist einsam durch die Wildnis gezogen und hat auf seinen Reisen so einiges erlebt. Letztlich starb er abseits der Zivilisation in einem alten Bus, in dem er über einen Zeitraum gewohnt hatte. Seine Geschichte ist beeindruckend, voller Visionen, aber auch tragisch. Zumindest empfinde ich das so!

Chris McCandless wird heute von vielen als Reiseheld verehrt und zahlreiche Reisefans pilgern jährlich zu seinem Bus in der Wildnis von Alaska. Dass er von den Menschen als Vorbild gesehen wird, mehr aus dem eigenen Leben zu machen und furchtlos dem eigenen Herzen zu folgen, kann ich vollkommen nachvollziehen. Schließlich hat er sich scheinbar mutig und ohne Scheu mitten in das Abenteuer namens „Lebe deine innersten Wünsche“ hineingestürzt! Das imponiert und wirkt überwältigend. Jeder, der verborgene Träume hat und aber von Zweifeln zurückgehalten wird, der sieht in ihm möglicherweise ein Vorbild, das er braucht, um selbst seinen Mut zusammenzunehmen.

Auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass das Ende seiner Geschichte zeigt, wie sehr so etwas gleichzeitig nach hinten losgehen kann. Nun gut, es ist auch ein schöner Gedanke, dass er offensichtlich ohne Bedauern in den Tod gegangen ist, nachdem er auf seinen Reisen zuvor aus vollstem Herzen gelebt hat. Das zumindest suggeriert seine letzte Fotografie, auf der er ein Schild in die Kamera hält, auf welchem geschrieben steht, dass er dankbar ist und ein glückliches Leben hatte. Das sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Letztlich denke ich dennoch, dass sich ein Träumer seinen eigenen Träumen widmen sollte. Helden können uns Vorbilder sein, unseren Weg zu gehen, doch eigentlich ist es die Aufgabe eines jeden Einzelnen, seinen Weg zu finden! Ich verstehe, wenn Leute anderen folgen, doch denke, dass es besser für das eigene Selbst ist, zunächst in sich selbst hinein zu hören und uns selbst als das beste Vorbild zu sehen! Ein Vorbild, das sich im Wachstum befindet! Nehmt andere als Beispiele, aber nicht als Helden! Denn auch Helden sind nicht perfekt und selbst wenn sie es wären, wäre dein perfekter Weg immer noch nicht ihrer! Denn jeder Lebensweg ist einzigartig!

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Reisen

#121 Als Reiseliebhaber unter Reisemuffeln

„Und als ich dann auf Koh Phangan… !“ Ein genervtes Raunen ertönt links neben mir. Ich schaue auf. Konsterniert frage ich nach, was denn bitte los sei! Ja, Thailand ist schön, Reisen ist super und in der Welt gibt es so viel zu entdecken, blah, blah, blah! Das und noch viel mehr wird mir tiradenmäßig gegen den Kopf geschleudert. Seit ich meine Liebe zum Reisen entdeckt haben, bin ich scheinbar langweilig geworden und habe nur noch dieses eine Thema im Kopf! Dabei gibt es doch so viele wichtigere Dinge, über die man quatschen muss. Zum Beispiel das Wetter, die schlecht nachgemachte Handtasche der Nachbarin oder die ach so anstrengenden Prüfungen in der Uni.

Okay, zugegeben. Dieses Beispiel grenzt eher an eine klischeehafte Übertreibung. So wurde ich bisher noch von keinem meiner Freunde behandelt. Trotzdem ist eins ganz klar: Reisen ist kein Thema, über das du dich gut mit Amateuren unterhalten kannst. Erstens, weil sie wenig Lust darauf haben und zweitens weil sie einfach niemals so richtig nachvollziehen können, wovon du da eigentlich genau faselst. Es ist das eine in einem kleinen Bungalow direkt am Strand zu hausen, abends gemütlich in das nahe gelegene Dorf zu schlendern und dort ein unbekanntes Gericht der Einheimischen zu probieren, um dann festzustellen, dass genau an diesem Abend ein kleines Fest im Tempel gegenüber stattfindet. Das zu erleben ist großartig, ein Abenteuer ohne gleichen und die Erinnerungen daran werden noch lange in deinem Herzen verweilen.

Doch etwas anderes ist es, darüber zu berichten. Denn dann hast du nur zwei Möglichkeiten: Entweder fasst du deine Geschichte knapp zusammen, wodurch sie ihren kompletten Flair verliert, der sie ja tatsächlich unabdingbar ausmacht oder du schmückst das Erlebte bis ins letzte Detail aus. Du erzählst so ausführlich, dass dein Gegenüber das Gefühl hat, er wäre dabei gewesen. Verständlicherweise wird das jedoch die meisten Nicht-reiseaffinen Menschen äußerst schnell in den Wahnsinn treiben. Denn ob das Wasser im Pazifik nun türkisblau oder doch eher kristallklar ist, ist dir erst wichtig, wenn du selber an dem besagten Strand gesessen hast. Ob die Einheimischen dir ein Lächeln schenken oder dich um ein Selfie bitten, ist dir schnuppe, bis du selber in der Situation gewesen bist.

Deshalb habe ich mich inzwischen auf eine andere Möglichkeit beschränkt: Ich fange an, die Menschen zu ermutigen, es mir gleich zu tun. Ich erwecke ihr Reisefieber und bringe sie dazu all die Orte, von denen ich ihnen erzählen könnte, mit eigenen Augen zu sehen. Dann habe ich bald jede Menge Travelbuddys zum Quatschen! Erwähnt man dann ein Land oder eine Stadt oder auch ein kleines Dorf, fangen die Augen an zu leuchten, statt vor Langweile stumpf zu werden!

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Reisen

#119 Reisemuffel – das soll’s geben

Auch wenn es mir selber unverständlich ist, wie man das Reisen nicht mögen kann, versuchen wir uns im Rahmen dieses Artikels in alle Reisemuffeln hineinzuversetzen!

Wer reist, der muss planen. Man braucht nicht nur einen Flug, Bus oder ein funktionierendes Auto, sondern auch Unterkünfte, Reiserouten und eine Auslandskrankenversicherung. Ist die Planung erst mal abgeschlossen, dann wird es gleich noch anstrengender. Man freut sich wochenlang und denkt an nichts anderes als den ersehnten Abreisetag. Entschuldigung, einem Reisemuffel bleibt das Freuen natürlich erspart. Kleiner Fehler der Redaktion!

Sobald die Reise kurz bevorsteht, müssen die Koffer gepackt werden, das Auto aufgetankt oder die Flugtickets eingecheckt. Da tritt dieser Druck auf, ob denn auch an alles gedacht worden ist und wie die Reise wohl verlaufen wird. Anschließend folgt der herzliche Abschied vom lieben Heim, inklusive der supergemütlichen Couch und dem gewöhnlichen 9 to 5. Viele Menschen mögen es auch gar nicht in einem fremden Bett zu schlafen. Das ist tatsächlich auch der Punkt, der mir manchmal Bauchschmerzen macht vor einem Aufbruch. Wenn ich am Abreisemorgen verschlafen unter meiner Decke hervorblinzle und mir denke: Hach, dieses Bett werde ich nun wochenlang nicht sehen. Stattdessen schlafe ich in Zelten, im Kofferraum unseres Autos oder in staubigen Unterkünften.

Sobald ich jedoch die Bequemlichkeiten abgelegt habe, fehlen sie mir kaum noch. Und um ganz ehrlich zu sein, ist meine Matratze zu Hause auch wirklich nicht die bequemste. Schon in einer großen Anzahl Unterkünfte habe ich auf Grundlage der Matratzenqualität weitaus besser genächtigt. Und damit meine ich keine Sterne-Hotels in Dubai, sondern auch das ein oder andere namenlose Hostel im Nirgendwo. Selbst die Matratze aus unserem Auto ist bequemer. Trotzdem, wer mich von seiner Reisemuffeligkeit überzeugen will, der kann es ja mal mit dem Matratzenargument versuchen. Da stößt derjenige bei mir noch am ehesten auf Verständnis.

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Reisen

#117 Reisen als Fluchtmöglichkeit?

Als Flucht aus der Realität. So bezeichnen manche die Reiselust anderer Leute. Doch ist Reisen wirklich eine Flucht? Ich denke ja, das kann es sein! Muss es aber nicht!

Für jede Reise gibt es Gründe. Reiselust, Fernweh, die Arbeit, Besuch von Bekannten, Freuden oder der Familie oder einfach pure Entspannung. Des weiteren Reisen wir, um uns selbst zu finden, neue Erfahrungen zu machen oder um über uns hinauszuwachsen. Aber wir reisen manchmal auch, um zu vergessen, dem Alltag zu entkommen oder vor etwas davon zu laufen, das uns belastet. Ja, Reisen kann bedeuten, dass wir fliehen! Doch nicht immer ist das etwas Falsches! Wenn man an einem Ort einfach nicht glücklich ist, dann ist es doch logisch, dass man diesen Ort verlassen möchte. Und auch wenn es für den angepassten Bürger komisch wirkt, man kann sich auch in einem kompletten Land unwohl fühlen. Nicht immer ist unser Heimatland auch das Zuhause unserer Herzen! Das ist okay!

Wenn du das Gefühl hast, vor etwas flüchten zu müssen, solltest du dennoch kurz innehalten und einen Moment darüber nachdenken, ob die Flucht der richtige Weg ist. Natürlich ist das von Fall zu Fall unterschiedlich, doch manchmal ist es tatsächlich das völlig Falsche in Form von einer Reise davon zu laufen! Wenn es die Möglichkeit gibt, solltest du zunächst mit dem ins Reinen kommen, was dich belastet und im Anschluss dann befreit von der Last reisen. Wenn sich deine Last jedoch nicht lösen lässt und dein Herz am Reisen hängt, ist eine Reiseflucht möglicherweise wirklich dein persönlicher Lösungsweg. Die Entscheidung und das zugehörige Abwägen ist immer deine eigene Verantwortung. Die darf dir keiner abnehmen. Und egal wie du dich entscheidest, steh zu dir und den Entschlüssen, die du getroffen hast. Selbst wenn du dich falsch entschieden hast, ist das nichts, weswegen du dich schämen müsstest. Falsche Entscheidungen gehören zum Leben dazu! Und nicht jede Entscheidung, die sich im ersten Moment falsch anfühlt, ist wirklich falsch!

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Reisen

#115 Reisen finanzieren

Wie kannst du dir das bloß leisten? Eine äußerst beliebte Frage! Die kennen wohl einige Reisende nur zu gut. Aber Leute, seien wir doch mal bitte ehrlich! Reisen muss nicht teuer sein! Es kommt einfach darauf an, womit du dich zufriedengibst und wo deine Prioritäten liegen!

Meine Priorität liegt inzwischen voll und ganz darauf, die Welt zu bereisen, um unseren blauen Planeten besser kennenzulernen und gleichzeitig mich selbst! Da bin ich auch bereit, auf andere Dinge zu verzichten. Früher bin ich beispielsweise sehr gerne shoppen gegangen. Ich habe es geliebt, nach neuen Outfits Ausschau zu halten und war kaum zu bremsen, wenn es um die passenden Schuhe ging. Inzwischen kaufe ich nur noch so selten neue Klamotten ein. Ich sage nicht, dass ich es komplett sein gelassen habe, aber meine Ausgaben in diesem Bereich haben sich um mindestens 75 % heruntergefahren. Ähnlich ist es mit meinem Smartphone. Nur mit dem Unterschied, dass ich dafür noch nie viel Geld ausgegeben habe. Ein neues Handy kostet mich maximal 300€ und ich behalte es solange, bis es mich im Stich lässt. Welche die aktuellsten Modelle auf dem Markt sind? Puuh, keine Ahnung, frag jemand anderen! Die sind so teuer, dass ich mir sie nicht einmal anschaue! Mein Vertrag basiert übrigens noch auf einer Prepaid-Karte und verlangt mir 5€ im Monat ab. Ich will es ja nur gesagt haben!

Jetzt kommen wir aber mal zu unseren Reiseausgaben selbst. Das teuerste ist normalerweise der Flug oder der verfahrene Sprit. Flüge recherchieren wir allerdings meistens so lange, dass wir mit größter Sicherheit die günstigste Option buchen und wenn es um Sprit geht, dann tanken wir erst, wenn wir genügend vergleichbare Angebote gecheckt haben. Die Nebenwirkung von derartigen Tankaktionen? Nervenkitzel, ob der Sprit auch wirklich noch bis zur nächsten Zapfsäule ausreicht! Bisher immer! Okay, weiter im Text. Während unserer Reisen bereiten wir unser Essen entweder auf dem Gaskocher zu oder suchen uns die günstigsten Restaurants. Schicke Bars oder Einkehrmöglichkeiten sind uns nur für besondere Anlässe vergönnt. Auch bei der Unterkunftswahl sparen wir so gut wie möglich! Vor allem, wenn wir im Auto schlafen. Dann kostet uns die Übernachtung manchmal nicht einen Cent!