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#63 Warum flexibel reisen so toll ist

Flexibilität ist etwas, was man sich aussucht. Nicht etwas, das man bekommt! Ich bin gerne flexibel, weil ich dann die Chance habe, mir meine Zeit so einzuteilen, wie es mir gefällt. Beim Reisen heißt das für mich konkret, dass ich Orten, die mich berühren, mehr Zeit schenken kann, während ich andere Orte sehr viel schneller verlasse, als ich das im Vorhinein vorgehabt hatte.

Ich mag es jeden Tag frei zu entscheiden, ob ich noch am richtigen Ort für mich selbst bin oder ob es nun Zeit ist weiterzuziehen. Manchmal fahren wir sogar die Nächte durch, nur um am nächsten Morgen irgendwo anders aufwachen zu dürfen! All das wäre nicht möglich, wenn Flexibilität in unserem Leben keinen Raum hätte.

Wie fast alles hat auch die Flexibilität ihre Schattenseiten. Wer sehr flexibel ist, der kann selten sagen, was morgen sein wird. Man kommt mit anderen schwer auf einen Nenner, da man immer ins Blaue hinein lebt. Nicht jeder hat Verständnis für diese Art zu reisen und Verwunderung ist in diesem Bezug nichts Seltenes.

Außerdem bringt einen zu viel Spontanität auch manchmal in Situationen, die ein Plan verhindert hätte. Beispielsweise kann es passieren, dass an deinem Zielort bereits alle Unterkünfte ausgebucht oder unbezahlbar sind. Dem beugen wir vor, indem wir immer eine rudimentäre Unterkunftssuche in der Region machen, die wir uns als grobes Tagesziel vornehmen. Die wichtigsten Adressen merken wir uns in einem Screenshot, so benötigen wir nicht einmal eine Internetverbindung. Schön ist daran, dass wir uns erst ein Bild von der Unterkunft machen können, bevor wir uns entscheiden müssen. Denn wer kennt es nicht, dass eine hochangepriesene Unterkunft auf einem Reiseportal in Wirklichkeit eher einem heruntergekommenen Schuppen ähnelt als einem Ort, an dem du schlafen möchtest. Das ist zum Glück nicht Standard, aber es ist definitiv schon vorgekommen!

Solange ich noch bereit dazu bin, werde ich es immer bevorzugen, mit einer Flexibilität durch mein Leben zu wandern, die ich mit schwerer Leichtigkeit vergleiche.

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#62 Expeditionsfieber

Nach der Ankunft in Peru geht es hinauf auf die Gipfel der Anden. Von dort weiter in den wilden Amazonas Westbrasiliens. Vor Ort wird ein Lager errichtet und die Gruppe in drei Teile aufgespalten. In den nächsten Tagen sollen die Teams aus Abenteuerfreudigen den Amazonas durchstreifen auf der Suche nach bisher unentdeckten Schätzen und Ruinen.

Als meine Freundin mir vor ein, zwei Jahren von einem Facebook-Post erzählte, indem genau für diese Expeditionsreise noch Mitreisende gesucht wurden, war ich hellauf begeistert. Das hört sich doch wirklich unglaublich spannend an! Selbst meine Freundin war von der Idee fasziniert, obwohl in ihr auch ein paar Ängste mitschwangen. Das größte Problem an der Sache? Pro Person sollte die Reise mehrere Tausend Euro kosten. Nicht nur der Flug, sondern auch die nötigen Permits, lokalen Führer und Lastenesel wollen bezahlt werden.

Wer über der Reise dienlichen Fähigkeiten verfügt – zum Beispiel ein abgeschlossenes Medizinstudium, zahlt übrigens weniger. Auch wenn wir als Berichterstatter in Form von Text und Fotografie vielleicht sogar eine Chance auf einen Rabatt gehabt hätten, war die Summe für uns natürlich trotzdem unbezahlbar. Unsere Reisen zeichnen sich bisher eher dadurch aus, dass sie so günstig wie möglich ausfallen. Die paar Tausender liegen bei uns dann doch leider nicht irgendwo in der Ecke rum. Trotzdem finde ich die Idee einer Expeditionsreise faszinierend. Generell zieht es mich sowieso schon an die Orte, die noch nicht so bekannt sind. Glücklicherweise sind nicht alle so kostenintensiv.

Eines Tages aber will ich auch diesen Traum noch verwirklichen. Eine waschechte Expeditionsreise voller Adrenalin und Abenteuer. Der westliche Amazonas hört sich schon mal nicht schlecht an. Eine Reise zu den Polkappen wäre ebenso gut. Bis es aber so weit ist, erfreue ich mich aber an den weniger exklusiven Erlebnisreisen.

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#61 Warum ich keine Roadtrip-Movies mag?

Vielleicht ist es etwas hart zu sagen, dass ich grundsätzlich keine Roadtrip-Movies mag. Ganz so ist es ja dann auch nicht! Im Allgemeinen ist diese Art von Film jedoch nicht die, für die ich ins Kino eilen würde. Das liegt an mehreren Punkten!

Erstens möchte ich meine Reisen selber erleben und nicht durch die Augen oder die Kamera anderer. Das habe ich bereits öfters erwähnt. Solange ich selber reisen kann, möchte ich mich überraschen lassen und nicht mit fremden Bildern im Kopf an neue Orte gelangen. Frei und unvoreingenommen sind Abenteuer am besten. Das ist jedenfalls meine Perspektive.

Nun zu meinem zweiten Anti-Argument: Eines Tages hat jemand die Idee gehabt, einen Film aus einem persönlichen Roadtrip zu drehen. Coole Sache! Was ich allerdings nicht cool finde, ist, wenn im Anschluss jeder zweite meint, das nun nachahmen zu müssen. Typisch unsere Welt und typisch der Mensch! Keiner ist davon befreit, sich guten Ideen anzuschließen. Doch im Fall von Filmen über das Reisen macht das die Sache ziemlich langweilig und unspektakulär. Wenn jede Reise im Kino zu sehen wäre, was hätte das bitte für einen Sinn? Es gibt ganz klar Reisen, die haben eine Berechtigung, ein jedem gezeigt zu werden. Das sind dann aber spezielle Reisen an Orte, die uns noch völlig unerreichbar scheinen.

Einige von diesen Roadtrip-Filmen sind sogar ziemlich gut und mitreisend gestaltet. Viele andere aber eher langweilig und schlecht gefilmt! Zumindest ist das meine bisherige Erfahrung. Wenn ich über meine eigenen Reisen nachdenke, kann ich das aber auch gut verstehen. Meine Reisen sind spannend und aufregend, aber mehr als ein paar zehnminütige Filmsequenzen geben sie einfach nicht her. Egal wie weit und lange ich reise, es bleibt doch meine private Reise, die ich nun mal nicht auf die Leinwand bringen möchte! Es gibt so viele Wege, über das Reisen zu berichten. Ein Kinofilm sollte meiner Meinung nach für die besondersten aller Reisen aufgespart werden. Denn diese verdienen eine ganz spezielle Würdigung.

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#60 Ãœber die weite See

Kreuzfahrt. Irgendwie ein komisches Wort. Mir ist klar, dass bei einer Kreuzfahrt darum geht, dass das Schiff nicht nur von A nach B fährt und deswegen über die Meere kreuzt. Trotzdem erinnert mich die Bezeichnung auch immer an das in unserer Welt omnipräsente christliche Kreuz. Seitdem ich den Psychothriller Passagier 23 von Sebastian Fitzek gelesen habe, kam noch eine Verknüpfung hinzu, die die Kreuzfahrtindustrie wohl lieber komplett unter den Teppich kehren würde. Oder für immer in den Weiten der Weltmeere verschwinden lassen würde.

Auf Kreuzfahrtschiffen verschwinden immer wieder Menschen spurlos. Verdächtiger Nummer eins? Das weite Meer ringsum. Doch selbst wenn jemand „Mann über Board“ ruft, heißt das noch lange nicht, dass das die Rettung bedeutet. Ein Kreuzfahrtschiff dreht nicht einfach mal so um. Dafür ist es einfach viel zu träge.

Nichtsdestotrotz will auch ich mich eines Tages wagen und mit einem der Schiffe fahren. Wird schon nicht schief gehen – nicht? Faszinierend finde ich vor allem die neue Erfahrung und ich bin gespannt auf das Gefühl, dass man bei einem mehrtägigen Aufenthalt auf so einem Riesendampfer entwickelt. Ob ich eine Reise mit oder ohne Halt interessanter finde, bin ich mir gar nicht so sicher.

Bis jetzt kenne ich die Situation nur von außen. Man besucht eine bestimmte Hafenstadt und erscheint komplett mit Menschen geflutet zu sein. Am nächsten Morgen liegt sie dann wieder in absoluter Idylle da. Das Kreuzfahrtschiff ist weitergezogen. Wann immer ich so eine Erfahrung auf meinen Reisen habe, denke ich mir, wie unbefriedigend es sein muss, jeden Zwischenstopp nur auf solch eine verfälschte Weise kennenzulernen. Als „Außenstehender“ ärgere ich mich auch des Öfteren darüber, dass es überhaupt zu diesen Flutungen kommt. Trotzdem kann ich es mir als eine einfache Möglichkeit vorstellen, einen ersten Eindruck von mehreren bisher unbekannten Ländern zu bekommen. Darauf basierend kann man in den nächsten Jahren entscheiden, welcher Destination man einen weiteren Besuch abstatten möchte, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Eine Reise komplett ohne Land in Sicht könnte schnell langweilig werden, aber dafür ist die Erfahrung mehr auf das Schifffahren ausgerichtet und damit auch in dieser Hinsicht intensiver. Wie ich mich entscheide, wird die Zukunft mit sich bringen. Falls bis dahin die Umweltschützer (gerechtfertigterweise) den Kreuzfahrern nicht gehörig das Wetter verhageln.

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#59 Top 3 Erkundungsmöglichkeiten: Fraser Island

Fraser Island sucht weltweit seinesgleichen. Nirgendwo sonst wächst ein Regenwald auf Sand. Und daraus besteht Fraser Island ausschließlich: Sand. Viel Sand. Genauer gesagt 120 x 15 Kilometer Sand. Neben den unendlichen Sandstränden entlang der Küste lockt Fraser Island vor allem noch mit den vielen Süßwasserseen, die teilweise durch umliegende Pflanzen verfärbt sind. Lake Wabby ist beispielsweise grünlich und beherbergt ein paar Fische, die gerne eine Pediküre durchführen. Lake McKenzie besticht mit gleißend hellem Sand, gepaart mit azurblauem Wasser. Mein Favorit ist aber definitiv der größte der Seen: Lake Boomanjin. Dabei hat mich nicht dessen Größe begeistert, sondern seine Farbe. Das Wasser ist nämlich rötlich bis bräunlich verfärbt! Neben den bisher genannten Sehenswürdigkeiten lockt die riesige Sandinsel noch mit einigem mehr: Bunte Sandklippen (Pinacles), ein altes gestrandetes Schiffswrack, ein roter Monolith namens Indian Head, von dessen Spitze man Meerestiere wie Rochen, Haie, Delfine und saisonal Wale beobachten kann und die sogenannten Champagner Pools warten auf den Besucher. Ganz im Norden steht auf einer sandigen Landzunge ein einsamer Leuchtturm. Die komplette Insel steht unter Schutz und gehört zum Weltnaturerbe.

3. Platz: Geführte Tour
Die populärste Möglichkeit, Fraser Island zu erkunden, ist im Rahmen einer organisierten Tour. In einer großen Gruppe geht es mit mehreren Offroad-Fahrzeugen über die Sandinsel hinweg. Die meisten Touren dauern drei Tage.

2. Platz: Mit dem eigenem Auto / Mietwagen
Wer es lieber ein wenig privater hat, kann von Harvey Bay oder Rainbow Beach auch mit dem eigenen Wagen übersetzen. Voraussetzung ist, dass der Wagen einen Allradantrieb hat. Es geht ausschließlich über Sand! Der Reifendruck sollte deswegen bei der Ankunft auf der Insel abgesenkt werden. Die Anforderungen an den Fahrer sind nicht ganz ohne. Mein „Taxi“ (ich wurde auf die Insel von ein paar Belgiern mitgenommen) ist gleich mal steckengeblieben und wir mussten mit der Schaufel raus.

1. Platz: Zu Fuß
Meine Lieblingsvariante ist aber die Erkundung zu Fuß! Nachdem mich die Belgier am Start des Great Walks rausgeschmissen hatten, wartete der 90 Kilometer lange Fraser Island Great Walk auch mich. Die etwa sechs Tage dauernde Wanderung ist wirklich unglaublich empfehlenswert! Wer danach noch den Rest der Insel sehen will, kann wie ich mit ein wenig Glück hitchhiken. Ich wurde beim Warten aber noch nie so doof angeschaut wie damals. Es ist halt doch etwas ungewöhnlich, wenn man mutterseelenallein am Strand steht und einen auf Anhalter macht…

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#58 Schockerlebnis Dubai

Wenn ich an Dubai zurückdenke, bin ich immer noch überrascht, was ich erlebt habe. Sozusagen einen echten Kulturschock. Nein, nicht weil die Kultur mir so fremd war. Mein Schockerlebnis brach in dem Moment über mich zusammen, als ich bemerkte, dass Dubai auch noch untouristisch sein kann. Und damit war es ein überaus positives Schockerlebnis!

Wir waren gerade auf dem Weg zum nördlichen Arm vom Dubai Creek. Dort ist es eigentlich äußerst touristisch: Urlauber durchströmen die verschiedenen Souks, machen eine Flusskreuzfahrt oder flanieren die Uferpromenade entlang. Wir aber hatten keine Ahnung, welche Metro-Haltestelle die beste zum Aussteigen ist. So kommt es, dass wir bald von Einheimischen umgeben durch die Straßen von Deira irren.

Wir fallen ganz schön auf. Viele Augen sind und auf uns gerichtet. Als wir dann noch in einen Supermarkt gehen, ist das Maß wohl voll. Wir werden angesprochen und gefragt, ob es möglich ist, mit uns ein Foto zu machen! Natürlich gar kein Problem, aber wir sind unglaublich überrascht. Wir befinden uns doch gerade mal einen Kilometer von dem touristischen Dubai Creek entfernt! Die Menschen sollten doch an westliche Urlauber gewöhnt sein. Nun ja, anscheinend nicht. Über den kompletten Weg hinweg zum Flussufer stehen wir im Zentrum des Interesses der Einheimischen. Kurz bevor wir wieder den Touristenstrom erreichen, ergattern wir in einer kleinen Bäckerei noch ein frisch vor unseren Augen gebackenes Fladenbrot. Hmm, ist das lecker!

Der Besuch von Deira war wirklich eines der Highlights unserer Dubai-Reise. Hier bekommt man einen authentischen Eindruck, wie es um die normale Bevölkerung Dubais steht und wird erstmal selbst zur Attraktion. Ehrlich gesagt, war es verdammt gut, dass wir uns hierher verirrt haben, denn ohne den krassen Kontrast zum restlichen Dubai wäre mir die Metropole definitiv nicht so gut in Erinnerung geblieben!

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#57 Die Last der Erinnerung

Man erblickt einen menschenleeren Strand mit türkisblauem Wasser. Oder vor sich erhebt sich gerade die Schwanzflosse aus dem Meer, während die Sonne untergeht. Vielleicht bricht auch gerade am Horizont ein Vulkan auf einer der Hawaiiinseln aus. Was macht dann normalerweise? Ein Foto.

Am Reisen habe ich mich nicht nur in die aufregenden Erlebnisse und neuen Erfahrungen verliebt. Ich habe mich auch in das Festhalten des Erlebten verliebt. Die Fotografie ist mittlerweile meine große Leidenschaft beim Reisen geworden und nicht mehr daraus wegzudenken. Auch wenn es mal der Entspannung guttut, die Kamera ein, zwei Tage liegen zu lassen, fehlt sie mir dann doch sofort, wenn sich das perfekte Motiv vor meinen Augen eröffnet.

Unsere Leidenschaft hat aber auch einen ganz entschieden negativen Effekt auf unser Reisen. Die Kameraausrüstung wird einfach nicht kleiner und übersteigt die eines ambitionierten Hobbyfotografen nun schon deutlich. Zwei Spiegelreflexkameras, ein Stativ, mehrere Objektive und all den Schnickschnack den man sonst noch braucht, um die perfekten Fotos zu schießen, gehen ganz schön ins Geld und auf Reisen auch ins Gewicht. Wie oft haben wir schon darüber philosophiert, ob es nicht doch schlauer wäre auf den mittlerweile ganz schön schnell rollenden Zug der spiegellosen Fotografie aufzuspringen. Bis jetzt haben wir den Schritt aber noch nicht gewagt. Wir wollen wirklich das perfekte aus den Situationen herausholen und vertrauen derzeit noch auf die altbewährte DSLR.

Nicht weil alt immer besser ist, sondern vielmehr deswegen, dass wir beim Umzug auf die Spiegellosen auch über einen eventuell anstehenden Systemwechsel nachdenken. Derzeit sind wir zwar sehr zufrieden mit unserer Nikon-Ausrüstung, aber Nikon hat bis jetzt nur zwei fast identische spiegellose Modelle auf dem Markt, während beispielsweise Sony schon seit viel längerer Zeit Profikameras ohne Spiegel herstellt. Aber bei einem Wechsel können auch böse Überraschungen auf uns warten. Was ist, wenn Sony etwas an ihren Kameras auf eine Art und Weise umsetzt, die wir gar nicht abkönnen? Was ist, wenn wir das erst nach ein paar Monaten feststellen? Vielleicht überzeugen uns die Spiegellosen aber auch überhaupt nicht und wir wünschen unsere alte DSLR zurück?

Die Zeit, sich gerade mit allen Mitbewerbern und Nikons eigener Spiegellosen Reihe auseinanderzusetzen, haben momentan leider weder meine Freundin noch ich. Die letzten Jahre haben der digitalen Fotografie viele Neuerungen beschert. Wie genau wir darauf reagieren werden, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten entscheiden. Das geringere Gewicht ist aber auf jeden Fall schon einmal ein großer Pluspunkt für Reisefotografen wie uns.

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#56 Warum ich die Sozialen Medien anstrengend finde

Von Zeit zu Zeit macht mir Social Media wenig Spaß! Ich weiß, dass es als Reiseblogger fast schon ein Muss ist und viele andere Wege der kostenlosen Vermarktung gibt es sowieso nicht! Deshalb heule ich etwas leiser und mache mich regelmäßig an die Arbeit! Warum ich die sozialen Medien für eine erzwungene Falle der Kreativität halte, erzähle ich dir gerne!

Als allererstes erkläre ich dir, warum ich im Allgemeinen der ganzen sozialen Netzwerke so negativ eingestellt bin. Das liegt daran, dass man mit Fleiß und Authentizität nicht wirklich vorankommt. Wer immer nur gute, wenig bearbeitete Bilder hochlädt, der hat gefühlt null Chancen, sich gegen all die anderen Mitbewerber durchzusetzen.

Follower zu kaufen scheint heutzutage Tradition und sobald ich jemanden sehe, der eine schlechte Engagementrate hat, ist das meine erste Vermutung. Dass ich selber auch eine schlechte Engagementrate habe, fällt mir dann allerdings gleichzeitig bedauernd ein. Und ich habe nie auch nur einen einzigen Follower gekauft. Was bringen einem denn bitte Follower, die nur auf dem Papier existieren? Dann kann man es auch gleich lassen. Die einzigen Follower, die ich haben will, sind Menschen, die sich wirklich von Herzen für meine Arbeit interessieren. Gar nicht einfach, sage ich dir! Vielleicht folgen mir auf Instagram um die 100 Leute, die wirklich für meinen Content da sind. Fühlt sich jedenfalls so an. Deshalb sage ich auch, dass die sozialen Medien die Kreativität hemmen. Um in der Masse noch herauszustechen, müssen die eigenen Bilder und Beiträge mindestens genauso bunt funkeln wie die der anderen. Wie soll das mit dem persönlichen „Echt-Sein“ übereinstimmen? Wir verbiegen uns und verlieren unsere Ideale, um nicht in der Vielzahl an Beiträgen unterzugehen. Wenn wir das nicht tun würden, wären wir schon weit weg vom Fenster. Dabei haben wir uns auch früher so viel Mühe mit unseren Beiträgen gegeben. Das ist ein Spiel, das ich nur ungern mitspiele. Doch manchmal bleibt die Wahl nicht.

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#55 Warum keine Standorte teilen?

Eigentlich muss das inzwischen jedem klar sein! Gewisse Standorte werden nicht geteilt! Wobei wir uns daran auch nicht immer ausreichend daran gehalten haben. Jeder ist hier gefragt, eine Grenze für sich selbst auszuloten. Grundlegend sei gesagt, dass es okay ist, Standpunkte an touristisch frequentierten Orten zu teilen. Wer sich in Barcelonas Innenstadt aufhält, darf seinen Standort gerne mit der ganzen Welt teilen, wenn er eben Lust darauf hat, dass everyone weiß, wo er gerade unterwegs ist.

Völlig anders ist das jedoch mit Plätzen oder Orten in der Natur zu handhaben, die noch abseits jeglichen touristischen Interesses liegen. Diese Orte gilt es zu schützen! Wer also einen angeblichen Geheimtipp auf den sozialen Medien mit genauem Standort präsentiert und über eine ausreichend große Followerzahl verfügt, der sorgt mit diesem Post dafür, dass der geheime Tipp bald nicht mehr so geheim sein wird. Schlimmstenfalls werden Abertausende dorthin pilgern und die Schönheit der Idylle zerstören. So verliert unsere Welt mit der Zeit langsam aber sicher an Natur und Lebensraum.

Massentourismus birgt die Gefahr, dass Menschenströme kleine Dörfer überrennen, nur weil sie so insta-tauglich aussehen. Das kann und darf nicht auf diese Weise nicht weitergehen. Deshalb haben wir uns letztendlich dazu entschlossen, nur noch grobe Standorte zu teilen. Zumindest, wenn es um Orte geht, die noch unbekannt sind und das auch so lange wie möglich bleiben sollen. Logischerweise trägt jeder Reiseblogger, der Geheimtipps offenlegt, mitunter zu dieser Massentourismus-Zerstörung bei. Auch wenn man es noch so sehr versucht zu vermeiden. Sobald man eine Anzahl Leser oder Follower hat, wird es Leute geben, die in deine Fußstapfen treten. Aus diesem Grund ist es gerade unsere Aufgabe, verantwortungsvoll mit dieser Position umzugehen. Wir werden weiterhin Bilder und Reisetipps posten. Die exakten Koordinaten gibt es aber nicht automatisch immer on top! Das wägen wir von Situation zu Situation ab! Und so sollte das jeder versuchen!

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#54 Warum reisen wir so gerne?

Reisen bedeutet Freiheit, Träume, die in Erfüllung gehen und Erinnerungen, die bleiben. Doch es muss noch mehr geben. Mehr Gründe, die uns eine Erklärung geben, warum das Reisen so tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Warum sind so viele Menschen vom Fernweh befallen und kommen davon ein Leben lang nicht mehr los?

Eine etwas unbefriedigende Antwort wäre: Langweile! Zwar steckt da ein gutes Stück Wahrheit dahinter, aber Langweile allein reicht als Erklärung nicht aus. Da müssen wir noch weitergehen: Wir wollen mehr, wir ermüden im allgegenwärtigen Trott und sehnen uns danach, aus unseren Fesseln auszubrechen. Wer nichts Neues sieht, der schläft mitten am helllichten Tag ein und taumelt als Schlafwandler durch sein Leben.

Das Reisen gibt uns Halt und gleichzeitig wirft es uns aus der gewohnten Umlaufbahn. Egal ob es sich um Urlaubsreise von vierzehn Tagen handelt oder um eine monatelange Weltreise. Wir wechseln unseren Standpunkt, muten unsere Seele und kehren ein Stück zu dem Menschen zurück, der wir sind oder vielleicht auch sein wollen. Wie ausgeprägt das abläuft, hängt davon ab, wie viel Raum wir dem Ganzen geben.

Nicht jeder Trip ist jedoch selbst gewählt. Manch einer reist, weil er es muss oder denkt es zu müssen. Fernreisen sind heutzutage so etwas wie Schmuckstücke, die sich jeder um den Hals hängen zu müssen meint. Nur weil ein bestimmter Menschenschlag begonnen hat, in die Fernen des blauen Planeten abzutauchen, heißt das nicht, dass das für jeden etwas ist. Wer als Mitläufer reist, wird sich höchstwahrscheinlich niemals darin finden können.

Reisen ist und bleibt ein – mitunter teures – Hobby, das manch einer auch als Bestimmung oder Rückzugsort bezeichnen würde. Doch aus welchem Grund, du reist, kannst nur du sagen! Überlege es dir für dich und mache es dir vor jeder neuen Reise bewusst. Warum mache ich das hier eigentlich? Reise für dich selbst und um deine Träume in Realität umzusetzen.