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Reisen

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf morgen

„Treffen sich mittags zwei Beamten auf dem Flur. Fragt der eine den anderen: «Kannst du auch nicht schlafen?»“ – Humor gegenüber Beamten und ihrer Arbeitsmoral ist weit verbreitet. Dass das Phänomen der langsamen Behördenarbeit nicht nur in Deutschland auftritt, ist mir spätestens seit meinen diesbezüglichen Erfahrungen auf Reisen klar. Ein Beispiel gefällig?

Für einen zehnmonatigen Aufenthalt in Madrid benötige ich einen Bewohnerparkausweis. Ich recherchiere im Internet und mache mich auf den Weg in das Büro der Stadtverwaltung, welches für meinen Bezirk verantwortlich ist. In alter Behördenmanier muss ich natürlich erst mal warten und mir eine Nummer ziehen. Als ich endlich an der Reihe bin und mich mit gebrochenem Spanisch auf meiner Seite und gebrochenem Englisch auf der Gegenseite durchgekämpft habe, kommt die erste Enttäuschung: Ich muss ins Ausländeramt. Das ist natürlich nicht im selben Haus, sondern mehrere Kilometer entfernt. Nach einer halben Stunde U-Bahnfahrt stehe ich im nächsten Wartebereich. Wieder dauert es und als ich endlich drankomme, kommt das dicke Ding: Im Ausländerbüro spricht natürlich kein einziger Mitarbeiter Englisch! Und meine dürftigen Spanischkenntnisse reichen leider nicht aus. Immerhin ein Streifen am Horizont: Mit meinen Französischkenntnissen und Unterstützung durch Google Translate klappt die Verständigung dann doch noch. Leider bin ich aber laut den Mitarbeitern auch hier nicht richtig. Für die Beantragung des Bewohnerparkausweises soll ich auf eine Behörde weit außerhalb des Stadtkerns. Mir wird versichert, dass es dort klappen wird. Long story short: Auch dort bin ich falsch. Mir wird gesagt, ich solle mich wieder an die erste Stelle wenden und als ich dort bin, klappt es dieses Mal tatsächlich. Dass der Bewohnerparkausweis nur bis zum Jahresende gilt und ich die restlichen Monate erst im nächsten Jahr beantragen kann, wirkt dagegen schon wie ein viel kleineres Problem.

Was sind deine Erfahrungen mit Behördengängen im Ausland? Sind sie ebenso einseitig geprägt wie bei mir?

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Lifestyle

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Im Alltag ist regelmäßig die Rede von der „Macht der Gewohnheit“. Was ist damit gemeint, wieso sollte dich das interessieren und wie kann man diese „Macht“ für sich nutzen?

Viele – wenn nicht sogar der Großteil aller – Menschen haben im Alltag extrem viele Gewohnheitselemente. Schon beim Thema Essen fällt dies stark auf. Die ähnlichen Uhrzeiten zu denen man isst, die Anzahl der Mahlzeiten, was man isst, der Ort und die Art und Weise wo/wie man isst. Aber auch das Vokabular, die Arbeit, Gesten, Mimik und vieles andere gehört dazu. Nur selten und wenige fallen aus der eigenen Gewohnheit heraus und grüßen plötzlich anders, machen ab sofort immer einen Mittagsschlaf oder wechseln das Radio langfristig. Die Macht der Gewohnheit ist also eine Art „Kraft“ bzw. die Tatsache, dass Menschen wesentlich stärker dazu neigen, das, was sie bisher gemacht haben, so wie sie es bisher gemacht haben, weiter zu machen. Das Ändern des bisherigen Verhaltens und Denkens passiert kaum bzw. nur sehr langsam.

Wieso ist das gut zu wissen? Weil man sich dafür sensibilisieren kann! Man kann sein Augenmerk darauf richten und sich fragen, ob die Begründung, dass man etwas schon immer/lange so gemacht hat, ausreicht, um es weiter so zu machen. Wenn man zu sehr in eine automatische Schiene in so vielen Aspekten des Lebens verfällt, dann läuft man dabei Gefahr, bessere bzw. effizientere, spaßigere, profitablere Lösungen zu übersehen. Man kann immer im gleichen Supermarkt einkaufen gehen, weil man es so gewohnt ist, dabei kann es aber gut sein, dass einige Produkte im Supermarkt gegenüber günstiger oder frischer sind.

Es gibt jedoch auch die gegensätzliche Richtung, wie man die Macht der Gewohnheit nutzen kann. Wenn man etwas nicht gerne mag oder nicht kann, kann man dies leicht im Alltag einbauen und nach einiger Zeit wird es oftmals nicht mehr so schlimm sein oder gar leichter fallen. Natürlich hat diese „Methode“ Limits, aber die sind höher, als einige denken. Gute Einsatzgebiete hierfür sind Sport, Freizeitbeschäftigungen und Essen. Aber auch das Denken und Verhalten gegenüber anderen lässt sich damit gut kombinieren, auch wenn dies schwieriger ist, weil es mehr Aufmerksamkeit benötigt.

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Lifestyle

#371 Zeit ist Geld: Gutscheinedition

Ich bekomme eine E-Mail. Ein 10 € Gutschein für einen Versandhandel bei dem ich ein Konto besitze und die Konditionen sind ausnahmsweise derart gut, dass der Einkaufswert nicht einmal über dem Gutscheinwert liegen muss. Da beiße ich ausnahmsweise mal an!

Ich rufe also die Webseite des Versandhändlers auf und mache mich gleich auf die Suche nach etwas Nützlichem. Ich will doch demnächst wieder wandern oder skifahren gehen. Generell fehlt mir noch so einiges an Sportbekleidung. Die 10 € werden da bloß nicht lange reichen… Ich beschränke mich also auf Sportunterwäsche. Boxershorts, mittlere Größe und für den Sport geeignet. Ich lese noch schnell einen Artikel über die verschiedenen Materialen und entscheide, dass eine Kunstfaser am sinnvollsten wäre – ich möchte, dass die Shorts möglichst schnell trocknen. Schnell beschränke ich noch den Preis damit ich höchstens ein bisschen draufzahle und bekomme schon eine kleine Auswahl an passenden Artikeln angezeigt.

Die einen gefallen mir nicht von der Farbe, die anderen sind komisch geformt aber ein Modell sagt mir auch besonders zu. Ich klicke drauf und probiere herauszufinden, um welches Material es sich handelt. Ach schade, leider nur Baumwolle und damit für meinen Zweck nicht besonders gut geeignet. Auf zum nächsten Artikel! Leider merke ich schnell, dass mein Anliegen bei diesem Anbieter nicht besonders gut abgedeckt ist. Es bleibt am Ende genau ein Paar Unterhosen übrig, das meinen Kriterien entspricht. Eines reicht aber auch – ich habe ja eh nur einen 10€ Gutschein! Also schnell angemeldet, in den Warenkorb gelegt und beim Checkout kommt dann die Enttäuschung: Es handelt sich um einen Artikel aus dem „Marketplace“, das bedeutet, dass der Artikel nicht direkt vom Versandhändler vertrieben wird, sondern von einem Verkäufer, der nur die Internetwebseite gegen eine Provision mitbenutzen kann. Das Problem dabei? Ich kann bei externen Verkäufern meinen Gutschein nicht einlösen!

Etwas genervt entschließe ich mich, stattdessen nach Socken zu suchen. Auch hier das gleiche Spiel. Der eigentliche Händler hat nur wenige Sportsocken im Sortiment und leider keinen der in meinem Preissegment liegt, gut genug aussieht und meinen Ansprüchen genügt. Der einzige infrage kommende Artikel ist äußerst schlecht bewertet. So langsam raufe ich mir die Haare. Wie lange suche ich jetzt nach einer Möglichkeit zehn geschenkte Euro auszugeben? Macht das überhaupt noch Sinn?? Ich ziehe einen Schlussstrich und frage kurzerhand meine Freundin nach einer spontanen Idee. Sie nimmt mir den Laptop aus der Hand, scrollt durch die Übersicht aller Sportartikel und schlägt mir spontan Flipflops vor. Das Ende vom Lied? Für den unschlagbaren Preis von 99 Cent sind ein Paar Markenflipflops auf den Weg zu mit nach Hause. Abgesehen von dem Aspekt, dass das definitiv kein gutes Geschäft für den Verkäufer war, war es für mich leider auch nicht lohnend. Ich bin etwas genervt und habe eine knappe halbe Stunde verschwendet. Ist es das wirklich wert? Nächstes Mal denke ich darüber besser vorher nach!

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Reisen

#370 Im Auto übernachten – bei Minusgraden!

Den Tag über auf der Piste verbringen, ein Skiwasser auf der Hütten zusammen mit einem deftigen Kaiserschmarrn genießen. Sich die Sonne ins Gesicht strahlen lassen, währen man im Sessellift auf die nächste großartige Abfahrt wartet. Und danach ab ins warme Hotelzimmer oder die gemütliche Ferienwohnung! Tja, … was ist, wenn man diese Option aber gar nicht hat und man sich auf eine Nacht im Auto freuen muss? Ein Ausflug in unbekannte Gefilde!

Seit das Auto meiner Freundin und mir einen kleinen Umbau im hinteren Teil durchmachen musste, vergeht kein Jahr mehr, in welchem der kleine Flitzer nicht mit uns die Welt erkundet – und das auch mal auf ausgewachsenen Offroad-Strecken. Diese genialen Surfer-Strände liegen teils einfach verdammt abgelegen… Aber was er auch immer öfter mitmachen muss: Ãœbernachtungen, die leider nicht mehr in den warmen Sommermonaten stattfinden.

Unsere erste solche Erfahrung machen wir im winterlichen Tschechien: Anfang Dezember. Tagestiefsttemperatur unter 0° C. Die erste Nacht steht bevor. Wie haben wir uns darauf vorbereitet und welche Tipps würden wir den Waghalsigen auf den Weg geben, die sich für denselben Pfad entscheiden?

Erst einmal zur Vorbereitung. Wir kaufen uns die dicksten Schlafsäcke, die wir finden können ohne ein Vermögen hinzublättern. Es werden also 0°-Schlafsäcke von einem bekannten Sportgeschäft. Für meine besonders eisige (zum Glück nur außen!) Freundin gibt es obendrauf noch eine Einlage für den Schlafsack. Diese soll die mobile Schlafdecke auch für noch tiefere Temperaturen angenehm machen. Ich verzichte darauf, da ich beim Schlafen auch sonst zu kälteren Decken tendiere. Für den Notfall nehmen wir beide noch Skiunterwäsche für die Nacht mit. Für das Aufwärmen vor und nach der Nacht kommt noch ein Gaskocher und Tee mit ins Gepäck.

Das Resultat? Gar nicht mal so schlimm! Bevor wir bei unserem Schlafplatz ankommen, haben wir glücklicherweise noch einmal so richtig die Heizung im Auto aufgedreht – das hat den entscheidenden Vorteil gebracht. Morgens ab vier wurde es aber trotzdem ziemlich kalt. Da hat der Tee direkt nach dem Aufstehen wirklich Wunder getan. Ratschläge? Plant nicht zu viele solcher Nächte ein! Es geht ein paar Mal, aber gerade wenn man tagsüber auf der Piste war, ist man über eine warme Nacht froh! Und man hat auch einen Platz um die Schuhe und Schneekleidung wieder zu trocknen und zu wärmen. Wenn du wirklich zum winterlichen Draußenschläfer mutieren möchtest, solltest du über einen Campervan oder ein Wohnmobil nachdenken – am besten mit Dämmung und Standheizung. Da kann ein normales Auto leider einfach nicht mithalten.

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Reisen

#369 Warum die Off-Season die beste Reisezeit ist?

Worum geht es mir beim Reisen? Ich möchte am liebsten Orte authentisch erkunden. Zufällig mit den Einheimischen ins Gespräch kommen. Komisch angeschaut werden, wenn ich im Winter in Südafrika immer noch in kurzen Hosen herumlaufe, während alle Einheimischen sich in dicke Winterjacken kuscheln. Menschenleere Strände. Urlaub der nicht so viel kostet, damit man umso öfter die Zeit weg von daheim genießen kann.

Beim Lesen wird es den meisten schon aufgefallen sein. Ich liebe es, wenn keine Heerscharen an Touristen, meine Reiseziele durchfluten. Deswegen reise ich fast nie in der Hauptsaison und halte mich zumindest an die Neben- oder noch besser an die Zeit davor/danach –  die Off-Season!

Die Preise der Unterkünfte und Mietwagen fallen auf das Jahrestiefsttniveau, die typischen Tourischuppen haben schon längst zu gemacht und die Gassen, Straßen und Strände werden nur noch von Einheimischen frequentiert. Das Leben der Einheimischen floriert und auch Orte, die sich ansonsten vor Touristen nicht mehr retten können, erstrahlen wieder in einer authentischeren Version ihrer selbst.

Ganz besonders schön sind Reisedestinationen deren Off-Season nicht bedeutet, dass man die begehrten Attraktionen missen muss. Hier ist es wichtig, sich im Vorhinein zu erkundigen. In Ländern wie zum Beispiel Griechenland kann es gut vorkommen, dass berühmt berüchtigte Touristenattraktionen nur in der Hauptsaison offen haben und danach verrammelt werden. Bei niedrigen Temperaturen immer nur aufs Meer schauen können und nicht mehr darin herumtoben? Ist leider auch nicht immer das Wahre! Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Reisezielen, die einem das alles auch bieten können, wenn die Touristenströme langsam abreisen. Man muss nur ein wenig suchen und vor allem für sich klären, was einem wichtig ist! Was aber auch einem jeden klar sein muss, der sich auf eine Reise in die Nach- oder Vorsaison macht: Die Orte können oft deutlich schwerer bereist werden. Denke daran, die typischen Läden und Einrichtungen, die auf Touristen abzielen, sind oft schon geschlossen! Dazu gehören leider auch WCs und Bars, ein paar Buslinien oder die Touristenauskunft. Für mich persönlich gleichen die Vorteile das zwar mehr als aus, aber trotzdem solltest du dir dessen bewusst sein. Immer noch interessiert? Wie wäre es dann mit einer Reise zum Reinschnuppern und Wohlfühlen?

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Reisen

#368 Die geheimnisvolle Welt unter Mallorca

Mallorca: Sonne, Strand und Meer – auch ja, auch noch Party, Party, Party – so oder so ähnlich sind doch die ersten Assoziationen von allen, die noch nie auf der lieblichen Mittelmeerinsel eine wunderschöne Zeit genießen durften.

Aber Mallorca ist glücklicherweise noch viel mehr als das! Man kann Wandern – hier seien auch die fantastischen Fernwanderwege GR 221 und GR222 erwähnt – man kann die kulinarischen Highlights der Insel erleben, in romantischen Finkas dem Leben der Einheimischen näher kommen oder unzähligen Aktivitäten fröhnen: Schnorcheln, Tauchen, Bootstouren, Fallschirmspringen, Radfahren, Klettern, Canyoning, und und und. Und was gibt es noch? Höhlen! Mallorca bietet nicht nur ein oder zwei, sondern eine Vielzahl an kleinen, großen und riesigen Höhlen. Kein Wunder also, dass ich mir dieses Erlebnis nicht entgehen lassen möchte.

Ich recherchiere im Internet und finde gerade auf den Karten von Open Street Maps unzählige Höhleneingänge. Ich konzentriere mich vor allem auf den Bereich zwischen der Cala Romantica und der Cala Varques im Osten der Insel und werde bald fündig. Ein Blog hat jede Menge Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Höhlen in Petto und auch eine wissenschaftliche Publikation mit Skizzen der Höhlen ist bald gefunden. Zwar ist leider alles auf Spanisch, aber für den Großteil reichen meine dürftigen Spanischkenntnisse aus. Die Höhlen bei denen es Abseil-Ausrüstung oder Neoprenanzug braucht, schließe ich von Anfang an aus. Ebenso die, die sich in Privatbesitz befinden oder durch Metallgitter verschlossen sind – darunter fallen leider auch die drei wichtigsten Höhleneingänge, die zusammen das größte Höhlensystem der Insel bilden. Trotzdem bleiben ein knappes Dutzend Höhlen noch übrig.

Am nächsten Tag mache ich mich auf in Richtung Cala Varques – auf dem Weg habe ich mir die vielversprechendsten Höhlen markiert und Suche mit Hilfe des Handy-GPS nach den Eingängen. Und tatsächlich! Bald habe ich den ersten Höhleneingang gefunden! Bewaffnet mit Handy und Taschenlampe wage ich mich ins Innere. Die Decke hat weder Risse, noch liegen größere Steine auf dem Boden herum – ein gutes Zeichen! Die Höhle ist größer als erwartet und in einem durchgängig guten Zustand und vor allem komplett eben. Keine plötzlichen Abbruchkanten, keine unüberwindbaren Stufen. Dafür aber faszinierende und gut erhaltende Stalaktiten und Stalagmiten, wundersame Gesteinsformationen und absolute Stille – nur das Rauschen des Meeres, das durch den Eingang eindringt, wird von den Höhlenwänden zurückgeworfen. Nach etwa zwanzig Metern erreiche ich das Ende der Höhle und damit auch das Ende meiner unterirdischen Expedition – meine Freundin möchte endlich den herrlichen Strand der Cala Varques genießen. Für mich steht fest: Die nächsten Tage werden noch mehr Höhlen unsicher gemacht!

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Beruf Technik

#367 Von unterwegs aus arbeiten – so einfach war es noch nie

„40GB Jahres-Datenvolumen? Das ist doch viel zu viel?!“ Das sind meine ersten Gedanken als ich von dem Angebot eines bekannten, deutschen Discounters höre. Dazu aber eine SMS- und Allnet-Flat und alles für ungefähr 100 Euro pro Jahr? Das hört sich doch nach einer eindeutigen Verbesserung zu meinem bisherigen Tarif an. Zugegeben, der aktuelle Tarif ist völlig unterdimensioniert. Eine Festnetzflat, kostenlos ins Handynetz des Anbieters telefonieren und lediglich 100MB Datenvolumen pro Monat – das ganze zwar für umsonst, aber trotzdem ist es ziemlich mager.

Durch veränderte Ansprüche meiner Arbeit, einem neuen Handy – das sich nach mobilen Daten sehnt – und dem Wunsch künftig nicht mehr aufzupassen, wie lange ich telefoniere, entscheide ich mich nach einigem Hin und Her für das Angebot.

In den ersten Monaten bin ich noch sehr stark an meinen alten Tarif gewöhnt. Ich verbrauche pro Monat immer maximal 200MB Daten, aber die Allnetflat ist dafür schon stark in Gebrauch. Dann kommt der erste richtige Einsatz der 40GB: Ich bin auf Geschäftsreise, habe meinen Laptop dabei und kein kostenloses WLAN-Netzwerk ist in Sicht. Zeit den mobilen Hotspot zu verwenden! Die ersten Sekunden sind faszinierend – die Internetverbindung läuft komplett flüssig und dass obwohl alles über das Handy geschickt wird? Unglaublich! Und zum Glück Realität. Die Arbeit geht ohne Zwischenfälle von der Hand und schon ist die erste Arbeitsstunde verstrichen. Das Resultat? Ich möchte meine mobilen Daten nicht missen!

Auch in den nächsten Monaten wächst mir mein mobiler Datenknoten immer weiter ans Herz: Allnet-flat und mobiler WLAN-Hotspot dank EU-Roaming auch aus dem Ausland heraus. Schnelle Verbindungsraten in ländlichen Gebieten. Wartezeiten werden zu Arbeitszeit. Eine Besonderheit des Tarifs: Man kann sich das Datenvolumen über das Jahr hinweg komplett individuell einteilen. Das war noch ein besonderer Pluspunkt für mich, da ich Zeiten habe in denen ich in bekannten Gefilden unterwegs bin und ein monatliches Datenvolumen lange nicht aufbrauchen würde – und dann gibt es Wochen in denen fast alles über den Hotspot abläuft. Und die 40GB? Die werden trotzdem nicht knapp. Nach etwa sechs Monaten Nutzung sind immer noch knappe 30GB übrig. Gerade wegen Corona war ich dann wohl doch seltener unterwegs als geplant.

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Reisen

#366 Fat-Biken in Finnland

Vor ein paar Jahren war ich für eine gute Winterwoche in Finnland. Neben einem Roadtrip an den Polarkreis – das Auto brauchte selbstverständlich Spikes – einer ausführlichen Fahrt auf den Schneemobilstraßen von Rovaniemi und Langlaufen im finnischen Winterwunderland, stand auch eine ungewöhnliche Aktivität auf der TODO-Liste: Fat-Bike fahren!

Was ist das überhaupt, ein Fat-Bike? Ein Fat-Bike ist ein modifiziertes Mountainbike – der Name kommt von den auffälligen, extra breiten, „fetten“ Reifen. Zusammen mit zwei Freunden gehen wir in Rovaniemi in die nächste Fahrradvermietung und werden sofort fündig – kein Wunder! Bei den winterlichen Verhältnissen hat man es mit einem normalen Fahrrad außerhalb der Hauptwege auch verdammt schwer. Für jeweils 25€ gehören uns die Fate-Bikes für die nächsten drei Stunden. Und auf damit in den Tiefschnee!

Auch wenn die Langläufer direkt über das Eise des breiten, zugefrorenen Kemijoki gleiten, überqueren wir den Fluss doch lieber über die Brücke und machen uns auf den Weg zum Ounasvaara – ein etwa zweihundert Meter Hügel direkt neben der Stadt. Gleich hinter dem Fluss wird der Schnee immer unberührter und ans Bergauf fahren durch den Schnee ist gar nicht erst zu denken. Wir halten uns erst einmal an die (schneebedeckte) Straße und sind nach einer guten halben Stunde oben angekommen. Wir genießen den Blick auf das in Schnee getauchte Tor zu Lappland – so wird Rovaniemi auch genannt – und wärmen uns erstmal mit heißen Getränken wieder auf.

Runterwärts fängt der Spaß dann richtig an – wir entscheiden uns für einen kleineren Spazierweg und fegen durch den kniehohen Schnee. Dank der dicken Reifen schwimmt man deutlich mehr auf, als mit einem normalen MTB. Die Kurven stellen trotzdem eine gefährliche und äußerst rutschige Angelegenheit dar. Das Highlight des Tages befindet sich am Ende unseres Weges: ein hügeliger Abschnitt bei dem man immer wieder ein paar Sprünge hinlegen kann! Die ersten Versuche sind noch zaghaft, aber schon bald haben wir den Dreh raus. Auch wenn die Landung immer eine brenzlige Sache bleibt, macht es unglaublich viel Spaß und auch wenn es zu einem Sturz kommt – der Schnee federt das Gröbste ab!

Das Fat-Bike Abenteuer war auf jeden Fall ein großer Erfolg und ich kann ohne Bedenken eine klare Empfehlung zum Nachmachen aussprechen! Der Schnee macht es zwar zum einen rutschiger sowie anstrengender aber zum anderen wird das Fahrradfahren ein echter Adrenalinkick und ein unvergessliches Winterwunder.

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Lifestyle

#365 Was du vor deinem ersten Yoga-Retreat wissen solltest

Yoga. Was ist das eigentlich? Klar, wirklich jeder hat schon einmal davon gehört. Aber viele – bis vor einigen Wochen gehörte auch ich dazu – haben keine wirkliche Vorstellung was das ist. „Irgendwas mit Gymnastik und lustigen Namen oder?“ Auch wenn das mit den lustigen Namen teilweise stimmt – man nehme zum Beispiel den „herabschauenden Hund“ – ist Yoga noch deutlich mehr.

Durch einen günstigen Zufall bin ich in einen Yoga-Wochenend-Workshop hineingestolpert. Es ist mein Erstkontakt. Anfangs bin ich zwar noch ein bisschen überfordert, da die restlichen KursteilnehmerInnen bereits Vorwissen mitbringen, aber das ergibt sich schnell. Im Wesentlichen orientiere ich mich am Anfang besonders stark an der Yoga-Lehrerin und schaue mir auch ein paar Details bei meiner Nachbarin ab. Die verschiedenen Positionen zwischen denen gewechselt wird, lerne ich glücklicherweise relativ bald und schneller als ich schauen kann, ist die erste Yoga-Stunde meines Lebens schon vorbei.

Als ich wieder zurück auf meinem Hotelzimmer bin, fühle ich in meinen Körper hinein. Was hat sich verändert? Wie fühle ich mich? Entspannt. Ja, entspannt ist definitiv das Hauptgefühl, aber auch ein wenig erschöpft. Auch wenn die einzelnen Positionen meist nicht anstrengend sind, bemerke ich trotzdem ein paar müde Muskeln. Am meisten gefällt mir, wie ruhig ich mich in meinem Körper fühle – ich bin in meiner Mitte. Das ständige, kontrollierte Atmen während der Yoga-Stunde und entspannende Musik dazu haben Ihren Zweck erfüllt. Ich bin gespannt, wie es mir nach den insgesamt fünf Stunden Yoga gehen wird.

In den Wochen nach dem Workshop haben sich ein paar der Positionen in meinen Alltag hineingeschmuggelt. Liege ich morgens noch faul im Bett, mache ich zwei, drei Yoga-Positionen und schon geht das Aufstehen leichter von der Hand. Habe ich nach einer Nacht auf einer durchgelegenen Matratze Rückenschmerzen hilft mir die „aufschauende Kobra“. Auch wenn ich noch kein begeisterter Yogi bin, hat mich die neue Erfahrung definitiv bereichert. Ich bin gespannt, ob mich Yoga auch langfristig begleiten wird.

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Beruf

#364 Gestrandet im Wörtermeer

Gestrandet! Nein, zum Glück nicht völlig ohne Mittel auf einer menschenleeren Insel mitten im Nirgendwo. So verzwickt ist die Lage zum Glück dann doch nicht! Ich bin gestrandet in meinem eigenen Kopf. Der Tag ist eher diesig und Wolken bedecken den Himmel. Ein perfekter Tag um in einen dicken Pulli gekuschelt, kreative neue Artikel zu schreiben! Pustekuchen, im Kopf schwirren zwar allerlei Ideen aber keine finde ich richtig überzeugend. Na gut – erst einmal das Lied wechseln und dann fällt mir was ein… Vielleicht lese ich dazwischen noch diesen interessanten Bericht über X, Y oder Z. Die erste halbe Stunde meines eigentlichen Produktivtages ist bereits verstrichen und das Dokument enthält immer noch wie viele Zeichen? Genau, Null!

Dann kommt mir eine Idee. Keinen Plan zu haben ist doch auch etwas. Schreib doch einfach mal drauf los, wispert eine Stimme im hintersten Winkel meines Kopfes. Das ist doch Quatsch – was soll da schon Gutes herauskommen? Naja, aber besser als Rumsitzen ist es dann doch. Und tatsächlich: Nach ein paar Minuten falle ich in die gewohnte Schreibroutine. Die Musik rückt immer weiter in den Hintergrund und auch wenn ein Lied kommt, das mir so überhaupt nicht liegt, fällt es mir gar nicht mehr auf. Die Worte purzeln nur vor sich hin und ich merke, dass es nicht immer einen Masterplan geben muss – ein Gedanke, der nicht wirklich zu mir passt.

Was kann einjeder davon lernen? Wenn auch du bei der Umsetzung einer deiner Projekte hängst: Versuche deinen Kopf auszutricksen! Probiere es wie ich und sieh, ob es dich genauso weiterbringt. Aber erzwinge es nicht. Wenn es so überhaupt nicht funktionieren will, nimm lieber ein, zwei Tage Abstand und mache danach weiter.

Zum Glück kann ich dieses Mal einer größeren Schreibblockade gekonnt ausweichen – der wolkenverhangene Tag bleibt nicht ungenutzt und ich bin froh mein Vorhaben umsetzen zu können. Nur eine kleine Träne verbleibt – die Wolkentürme hätten auch eine klasse Fotomotiv für eine HDR-Aufnahme hergegeben!