Jeder hat irgendwelche Theorien zu irgendwelchen Themen. Die Frage ist, wie kann man dafür sorgen, dass Theorien zu Tatsachen werden oder sich zumindest einem solchen Zustand annähern?
Ich schrieb das letzte Mal, dass alles zwei Seiten hat und dass einem dies bewusst sein solle. Dennoch kann es sinnvoll sein, verschiedene Aspekte genau gegenteilig zu durchdenken und das im extremen Maß. Worte wie immer, nie, perfekt oder unmöglich werden im Alltag verwendet, jedoch können Sätze, die diese Worte enthalten, oft als falsch oder nicht ganz korrekt betitelt werden, indem man entsprechend extreme Gegenbeispiele als Beweis heranzieht. Dies mag zwar manchmal eher nervig als konstruktiv sein, jedoch ist es für viele Szenarien gut zu wissen, wo das Maximum und wo das Minimum liegt. Das Denken in Extrema macht nichts anderes, als sich genau das beispielhaft vor Augen zu führen. Sätze wie „alles ist scheiße“ können damit gut auseinandergenommen werden. Eine solche vergleichsweise große und extreme Aussage soll an einem Beispiel angewandt werden. Was müsste bei einem selbst gerade alles eintreten, damit jene Aussage korrekt wäre? Schnell wird man feststellen, dass ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, wertvolle Freundschaften zu haben oder auch die Zeit, mit anderen diskutieren zu können, dafür sorgt, dass obige Aussage nicht korrekt ist. Je extremer man dem nachgeht, desto eher und mehr findet man. Daraus kann die Allgemeinaussage folgen, dass nie alles scheiße sein kann. Wer jetzt noch nicht genug hat, kann bei der jetzt neuen Theorie/Allgemeinaussage weitermachen und sich ein Extrembeispiel überlegen. Wie ist das, wenn man tot ist, ist dann alle scheiße? Oder befindet man sich dann in einem absoluten Punkt der Neutralität?
In diesem Sinne: Denkt in Extrema, denkt unterschiedlich, vielfältig und gegensätzlich und vor allem versucht, für alles offen zu sein. Denn nur so müsst ihr keine Angst haben, das mögliche Potenzial von irgendwelchen Gedankengängen zu übersehen.
Cogito ergo sum – Ich denke, also bin ich.